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Allgemeine Zeitung. Nr. 27. Augsburg, 27. Januar 1840.

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hervorbrachte -; Septett von Hummel in D-Moll, für Pianoforte, Flöte, Oboe, Horn, Viola, Violoncell und Contrabaß (bekanntlich eine der reizendsten und zugleich werthvollsten Compositionen des verklärten Meisters); Phantasie über Motive aus C. M. v. Webers Preciosa, von der Concertgeberin componirt, und mit den äußersten technischen Schwierigkeiten ausgestattet, die sie siegreich ausführte; zum Schlusse, nach dem allgemeinen Wunsche, nochmal das Weber'sche Concertstück, welches sie auf stürmisches Verlangen vom Marsch an, wie im ersten Concert, mit der ihr eigenen Gefälligkeit wiederholte.

Dieses Tonstück spielte Mad. Pleyel auch am 7 Januar, als sie bei einem, zum Besten des Instituts für erwachsene Blinde, im Theater der Josephstadt veranstalteten Concerte mitwirkte. Ein Blüthenkranz nebst einer Menge von Blumen wurden ihr dargebracht, aus welch letzteren sie eine Rose nahm, sie an die Brust steckte, und so geschmückt die einmüthig begehrte Wiederholung jener Composition leistete.

Nicht genug zu bedauern ist, daß Wien nicht so glücklich war wie Leipzig, von dieser eminenten Virtuosin das herrliche, noch so ganz im Geiste, Sinn und Geschmack Mozarts componirte große Concert in C-Moll von Beethoven zu hören. Welch' einen Genuß hätte dieß gewähren müssen!

Das Pianoforte, durch dessen Mittel Mad. Pleyel jedesmal ihre Zauber verbreitete, war von dem berühmten kaiserl. Hof-Claviermacher, Hrn. Conrad Graf, und solchen Meisterspieles vollkommen würdig.

So möge denn die liebenswürdige, hochbegabte Künstlerin ihren Triumphzug mit immer gleichem Erfolge fortsetzen, der ihr nirgends fehlen kann, wo Liebe zu edler Tonkunst und Gefühl für das wahre Schöne in derselben zu finden ist!

[264]

Erklärung.

Bei der Anzeige seiner "s. g. Gottesgabe" nebst "Opferkasten" (Nr. 22 d. Zeitung) macht Hr. Dr. F. Herbst, wofür ich ihm sehr dankbar bin, auch auf mich und auf das katholische Gotteskästlein aufmerksam, das als altkirchliche Monatschrift an die Stelle des "Timotheus" tritt und nicht von "mir," sondern von der Verlagshandlung (Montag und Weiß zu Regensburg) angekündigt wurde. Da es aber aus der Herbst'schen Wortstellung scheinen könnte, ich hätte das Gotteskästlein geraubt und sey mit letzterem davongegangen, so erkläre ich: 1) des Gotteskästleins Idee stammt von mir, und aus ihr ist erst eine "Gottesgabe" nebst einem "Opferkasten" entlehnt; 2) von "triftigen Gründen" bewogen, bin ich freiwillig "außer Beziehung zur Redaction der Sion" getreten; 3) wofern man von einer Seite her fortfahren sollte, das verwunderte Publicum, welches von der "Gottesgabe" noch so wenig wie von dem Gotteskästlein gesehen hat, für die Entstehungsgeschichte derselben interessiren zu wollen, dann würde ich diese, auf briefliche und nicht unmerkwürdige Belege gestützt, in einem der ersten Hefte des Gotteskästleins, dessen erstes Heft so eben versendet wird, erzählen müssen. Und ich halte Wort.

Regensburg, am 23 Januar 1840.

Dr. Karl Müglich.

hervorbrachte –; Septett von Hummel in D-Moll, für Pianoforte, Flöte, Oboe, Horn, Viola, Violoncell und Contrabaß (bekanntlich eine der reizendsten und zugleich werthvollsten Compositionen des verklärten Meisters); Phantasie über Motive aus C. M. v. Webers Preciosa, von der Concertgeberin componirt, und mit den äußersten technischen Schwierigkeiten ausgestattet, die sie siegreich ausführte; zum Schlusse, nach dem allgemeinen Wunsche, nochmal das Weber'sche Concertstück, welches sie auf stürmisches Verlangen vom Marsch an, wie im ersten Concert, mit der ihr eigenen Gefälligkeit wiederholte.

Dieses Tonstück spielte Mad. Pleyel auch am 7 Januar, als sie bei einem, zum Besten des Instituts für erwachsene Blinde, im Theater der Josephstadt veranstalteten Concerte mitwirkte. Ein Blüthenkranz nebst einer Menge von Blumen wurden ihr dargebracht, aus welch letzteren sie eine Rose nahm, sie an die Brust steckte, und so geschmückt die einmüthig begehrte Wiederholung jener Composition leistete.

Nicht genug zu bedauern ist, daß Wien nicht so glücklich war wie Leipzig, von dieser eminenten Virtuosin das herrliche, noch so ganz im Geiste, Sinn und Geschmack Mozarts componirte große Concert in C-Moll von Beethoven zu hören. Welch' einen Genuß hätte dieß gewähren müssen!

Das Pianoforte, durch dessen Mittel Mad. Pleyel jedesmal ihre Zauber verbreitete, war von dem berühmten kaiserl. Hof-Claviermacher, Hrn. Conrad Graf, und solchen Meisterspieles vollkommen würdig.

So möge denn die liebenswürdige, hochbegabte Künstlerin ihren Triumphzug mit immer gleichem Erfolge fortsetzen, der ihr nirgends fehlen kann, wo Liebe zu edler Tonkunst und Gefühl für das wahre Schöne in derselben zu finden ist!

[264]

Erklärung.

Bei der Anzeige seiner „s. g. Gottesgabe“ nebst „Opferkasten“ (Nr. 22 d. Zeitung) macht Hr. Dr. F. Herbst, wofür ich ihm sehr dankbar bin, auch auf mich und auf das katholische Gotteskästlein aufmerksam, das als altkirchliche Monatschrift an die Stelle des „Timotheus“ tritt und nicht von „mir,“ sondern von der Verlagshandlung (Montag und Weiß zu Regensburg) angekündigt wurde. Da es aber aus der Herbst'schen Wortstellung scheinen könnte, ich hätte das Gotteskästlein geraubt und sey mit letzterem davongegangen, so erkläre ich: 1) des Gotteskästleins Idee stammt von mir, und aus ihr ist erst eine „Gottesgabe“ nebst einem „Opferkasten“ entlehnt; 2) von „triftigen Gründen“ bewogen, bin ich freiwillig „außer Beziehung zur Redaction der Sion“ getreten; 3) wofern man von einer Seite her fortfahren sollte, das verwunderte Publicum, welches von der „Gottesgabe“ noch so wenig wie von dem Gotteskästlein gesehen hat, für die Entstehungsgeschichte derselben interessiren zu wollen, dann würde ich diese, auf briefliche und nicht unmerkwürdige Belege gestützt, in einem der ersten Hefte des Gotteskästleins, dessen erstes Heft so eben versendet wird, erzählen müssen. Und ich halte Wort.

Regensburg, am 23 Januar 1840.

Dr. Karl Müglich.

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[0214/0014] hervorbrachte –; Septett von Hummel in D-Moll, für Pianoforte, Flöte, Oboe, Horn, Viola, Violoncell und Contrabaß (bekanntlich eine der reizendsten und zugleich werthvollsten Compositionen des verklärten Meisters); Phantasie über Motive aus C. M. v. Webers Preciosa, von der Concertgeberin componirt, und mit den äußersten technischen Schwierigkeiten ausgestattet, die sie siegreich ausführte; zum Schlusse, nach dem allgemeinen Wunsche, nochmal das Weber'sche Concertstück, welches sie auf stürmisches Verlangen vom Marsch an, wie im ersten Concert, mit der ihr eigenen Gefälligkeit wiederholte. Dieses Tonstück spielte Mad. Pleyel auch am 7 Januar, als sie bei einem, zum Besten des Instituts für erwachsene Blinde, im Theater der Josephstadt veranstalteten Concerte mitwirkte. Ein Blüthenkranz nebst einer Menge von Blumen wurden ihr dargebracht, aus welch letzteren sie eine Rose nahm, sie an die Brust steckte, und so geschmückt die einmüthig begehrte Wiederholung jener Composition leistete. Nicht genug zu bedauern ist, daß Wien nicht so glücklich war wie Leipzig, von dieser eminenten Virtuosin das herrliche, noch so ganz im Geiste, Sinn und Geschmack Mozarts componirte große Concert in C-Moll von Beethoven zu hören. Welch' einen Genuß hätte dieß gewähren müssen! Das Pianoforte, durch dessen Mittel Mad. Pleyel jedesmal ihre Zauber verbreitete, war von dem berühmten kaiserl. Hof-Claviermacher, Hrn. Conrad Graf, und solchen Meisterspieles vollkommen würdig. So möge denn die liebenswürdige, hochbegabte Künstlerin ihren Triumphzug mit immer gleichem Erfolge fortsetzen, der ihr nirgends fehlen kann, wo Liebe zu edler Tonkunst und Gefühl für das wahre Schöne in derselben zu finden ist! [264] Erklärung. Bei der Anzeige seiner „s. g. Gottesgabe“ nebst „Opferkasten“ (Nr. 22 d. Zeitung) macht Hr. Dr. F. Herbst, wofür ich ihm sehr dankbar bin, auch auf mich und auf das katholische Gotteskästlein aufmerksam, das als altkirchliche Monatschrift an die Stelle des „Timotheus“ tritt und nicht von „mir,“ sondern von der Verlagshandlung (Montag und Weiß zu Regensburg) angekündigt wurde. Da es aber aus der Herbst'schen Wortstellung scheinen könnte, ich hätte das Gotteskästlein geraubt und sey mit letzterem davongegangen, so erkläre ich: 1) des Gotteskästleins Idee stammt von mir, und aus ihr ist erst eine „Gottesgabe“ nebst einem „Opferkasten“ entlehnt; 2) von „triftigen Gründen“ bewogen, bin ich freiwillig „außer Beziehung zur Redaction der Sion“ getreten; 3) wofern man von einer Seite her fortfahren sollte, das verwunderte Publicum, welches von der „Gottesgabe“ noch so wenig wie von dem Gotteskästlein gesehen hat, für die Entstehungsgeschichte derselben interessiren zu wollen, dann würde ich diese, auf briefliche und nicht unmerkwürdige Belege gestützt, in einem der ersten Hefte des Gotteskästleins, dessen erstes Heft so eben versendet wird, erzählen müssen. Und ich halte Wort. Regensburg, am 23 Januar 1840. Dr. Karl Müglich.

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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 27. Augsburg, 27. Januar 1840, S. 0214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/augsburgerallgemeine_027_18400127/14>, abgerufen am 21.11.2024.