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Auerbach, Berthold: Die Geschichte des Diethelm von Buchenberg. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 7. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 45–268. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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was Munde vorhabe, und es ihm durch einen Eilboten nach der Stadt mitzutheilen. Der Reppenberger verstand den Vorgang, wenn auch nur halb, und sagte:

Ich hab's bald gemerkt, das thut kein gut. Man kann ein Roß und ein Schaf nicht zusammenspannen. Diethelm lachte über diesen Vergleich und gab dem Reppenberger ein gutes Zehrgeld mit auf den Weg. --

Beim Namen angerufen erwachte Munde unter dem Birnbaum bei Breitlingen, der Schmied von Buchenberg hielt mit seinem Pferde neben ihm und hieß ihn aufsitzen, wenn er müd sei. Munde nahm das gern an. Der Schmied wußte nur von Händeln, die Munde mit seinem Schwäher gehabt, und Munde war nicht geneigt, viel zu sprechen. Nur als der Schmied sein Glück rühmte und ihm anrieth, klug zu sein, die paar Jahre noch den Diethelm den Herrn spielen zu lassen, sagte er:

Ich bin nicht klug und will nicht reich sein.

Die ganze Nacht hindurch rastete man nicht, und bald saß der Eine, bald der Andere zu Pferde.

Es war bald Mittag, als man sich Buchenberg näherte. Es hatte hier im Oberlande geregnet, und Blüten und Blätter waren an den Bäumen hervorgebrochen, so plötzlich wie ein bereit gehaltenes Feuerwerk, das nur des zündenden Funkens wartet.

Munde war ganz ausgehungert, denn er hatte sich geschämt, dem Schmied zu bekennen, daß er keinen Heller Geld bei sich habe.

Als er in die väterliche Stube eintrat, rief ihm der alte Schäferle, die Pfeife im Mund haltend, vom Bette herab zu:

Grüß' Gott, Munde, ich weiß, wie's dir gangen ist. Komm her, gieb mir die Hand.

So zutraulich war der Vater seit lange nicht gewesen, und die Hand reichend sagte Munde:

Was wisset Ihr? Von wem? Sind schon Marktleute vor uns angekommen?

was Munde vorhabe, und es ihm durch einen Eilboten nach der Stadt mitzutheilen. Der Reppenberger verstand den Vorgang, wenn auch nur halb, und sagte:

Ich hab's bald gemerkt, das thut kein gut. Man kann ein Roß und ein Schaf nicht zusammenspannen. Diethelm lachte über diesen Vergleich und gab dem Reppenberger ein gutes Zehrgeld mit auf den Weg. —

Beim Namen angerufen erwachte Munde unter dem Birnbaum bei Breitlingen, der Schmied von Buchenberg hielt mit seinem Pferde neben ihm und hieß ihn aufsitzen, wenn er müd sei. Munde nahm das gern an. Der Schmied wußte nur von Händeln, die Munde mit seinem Schwäher gehabt, und Munde war nicht geneigt, viel zu sprechen. Nur als der Schmied sein Glück rühmte und ihm anrieth, klug zu sein, die paar Jahre noch den Diethelm den Herrn spielen zu lassen, sagte er:

Ich bin nicht klug und will nicht reich sein.

Die ganze Nacht hindurch rastete man nicht, und bald saß der Eine, bald der Andere zu Pferde.

Es war bald Mittag, als man sich Buchenberg näherte. Es hatte hier im Oberlande geregnet, und Blüten und Blätter waren an den Bäumen hervorgebrochen, so plötzlich wie ein bereit gehaltenes Feuerwerk, das nur des zündenden Funkens wartet.

Munde war ganz ausgehungert, denn er hatte sich geschämt, dem Schmied zu bekennen, daß er keinen Heller Geld bei sich habe.

Als er in die väterliche Stube eintrat, rief ihm der alte Schäferle, die Pfeife im Mund haltend, vom Bette herab zu:

Grüß' Gott, Munde, ich weiß, wie's dir gangen ist. Komm her, gieb mir die Hand.

So zutraulich war der Vater seit lange nicht gewesen, und die Hand reichend sagte Munde:

Was wisset Ihr? Von wem? Sind schon Marktleute vor uns angekommen?

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[0186] was Munde vorhabe, und es ihm durch einen Eilboten nach der Stadt mitzutheilen. Der Reppenberger verstand den Vorgang, wenn auch nur halb, und sagte: Ich hab's bald gemerkt, das thut kein gut. Man kann ein Roß und ein Schaf nicht zusammenspannen. Diethelm lachte über diesen Vergleich und gab dem Reppenberger ein gutes Zehrgeld mit auf den Weg. — Beim Namen angerufen erwachte Munde unter dem Birnbaum bei Breitlingen, der Schmied von Buchenberg hielt mit seinem Pferde neben ihm und hieß ihn aufsitzen, wenn er müd sei. Munde nahm das gern an. Der Schmied wußte nur von Händeln, die Munde mit seinem Schwäher gehabt, und Munde war nicht geneigt, viel zu sprechen. Nur als der Schmied sein Glück rühmte und ihm anrieth, klug zu sein, die paar Jahre noch den Diethelm den Herrn spielen zu lassen, sagte er: Ich bin nicht klug und will nicht reich sein. Die ganze Nacht hindurch rastete man nicht, und bald saß der Eine, bald der Andere zu Pferde. Es war bald Mittag, als man sich Buchenberg näherte. Es hatte hier im Oberlande geregnet, und Blüten und Blätter waren an den Bäumen hervorgebrochen, so plötzlich wie ein bereit gehaltenes Feuerwerk, das nur des zündenden Funkens wartet. Munde war ganz ausgehungert, denn er hatte sich geschämt, dem Schmied zu bekennen, daß er keinen Heller Geld bei sich habe. Als er in die väterliche Stube eintrat, rief ihm der alte Schäferle, die Pfeife im Mund haltend, vom Bette herab zu: Grüß' Gott, Munde, ich weiß, wie's dir gangen ist. Komm her, gieb mir die Hand. So zutraulich war der Vater seit lange nicht gewesen, und die Hand reichend sagte Munde: Was wisset Ihr? Von wem? Sind schon Marktleute vor uns angekommen?

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Zitationshilfe: Auerbach, Berthold: Die Geschichte des Diethelm von Buchenberg. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 7. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 45–268. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/auerbach_diethelm_1910/186>, abgerufen am 26.11.2024.