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Auerbach, Berthold: Die Geschichte des Diethelm von Buchenberg. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 7. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 45–268. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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das versessene Wesen des Steinbauern in der Seele zuwider, aber er vermied doch jede offene Feindschaft mit ihm. Diethelm schüttelte lächelnd den Kopf und gab lang keine Antwort, bis er endlich zu Munde gewendet sagte:

Das ist mein' Sach', Punktum.

Der große Umzug der Marktpferde, der eben an dem Rautenkranz vorüberkam und Alles an die Fenster und auf die Straße lockte, unterbrach den Streit. Munde folgte seinem Schwäher auf den Markt. Mitten im Gewühle wurde er von seinem Feldwebel und mehreren Kameraden angehalten, die, wie versprochen, gekommen waren und nun aufs Neue ihr Verlangen aussprachen, den Pfifferling einkaufen zu sehen.

Ist der bärenmäßige Bauer dein Schwäher? fragte der Feldwebel.

Ja, der ist er. Aber Diethelm war verschwunden. Munde suchte ihn mit seinem Geleite hin und her, ohne ihn finden zu können, und mußte manchen Spott darüber hören, daß er sich nicht getraue, einen Pferdeschwanz allein einzukaufen.

Munde ließ sich diese Neckereien gefallen und schwieg, er wollte nicht weiter gehen, als ihm eigentlich zustand; und etwas von der alten Zaghaftigkeit seines Wesens kam wieder über ihn. Er verwünschte es, daß er sich im Uebermuth Wächter seiner Ehrenstellung zugesellt hatte, und hoffte sie in guter Weise wieder los zu werden. Der Feldwebel war ein Pferdeverständiger und that sich was darauf zu gute, er suchte ein Viergespann gleichgezeichneter Braunen aus, und Munde ließ sie sich hin und her vorführen, holte die Rappen aus dem Rautenkranz zum Vertauschen und war eben daran, unter Bedrängen des Feldwebels und der Kameraden in die dargebotene Hand einzuschlagen, als Diethelm herzuttat. Munde hielt ein und rief ihm zu:

Schwäher, ich hab' einen Handel gemacht.

Du? Hast ein' Geis gekauft?

das versessene Wesen des Steinbauern in der Seele zuwider, aber er vermied doch jede offene Feindschaft mit ihm. Diethelm schüttelte lächelnd den Kopf und gab lang keine Antwort, bis er endlich zu Munde gewendet sagte:

Das ist mein' Sach', Punktum.

Der große Umzug der Marktpferde, der eben an dem Rautenkranz vorüberkam und Alles an die Fenster und auf die Straße lockte, unterbrach den Streit. Munde folgte seinem Schwäher auf den Markt. Mitten im Gewühle wurde er von seinem Feldwebel und mehreren Kameraden angehalten, die, wie versprochen, gekommen waren und nun aufs Neue ihr Verlangen aussprachen, den Pfifferling einkaufen zu sehen.

Ist der bärenmäßige Bauer dein Schwäher? fragte der Feldwebel.

Ja, der ist er. Aber Diethelm war verschwunden. Munde suchte ihn mit seinem Geleite hin und her, ohne ihn finden zu können, und mußte manchen Spott darüber hören, daß er sich nicht getraue, einen Pferdeschwanz allein einzukaufen.

Munde ließ sich diese Neckereien gefallen und schwieg, er wollte nicht weiter gehen, als ihm eigentlich zustand; und etwas von der alten Zaghaftigkeit seines Wesens kam wieder über ihn. Er verwünschte es, daß er sich im Uebermuth Wächter seiner Ehrenstellung zugesellt hatte, und hoffte sie in guter Weise wieder los zu werden. Der Feldwebel war ein Pferdeverständiger und that sich was darauf zu gute, er suchte ein Viergespann gleichgezeichneter Braunen aus, und Munde ließ sie sich hin und her vorführen, holte die Rappen aus dem Rautenkranz zum Vertauschen und war eben daran, unter Bedrängen des Feldwebels und der Kameraden in die dargebotene Hand einzuschlagen, als Diethelm herzuttat. Munde hielt ein und rief ihm zu:

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Du? Hast ein' Geis gekauft?

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[0180] das versessene Wesen des Steinbauern in der Seele zuwider, aber er vermied doch jede offene Feindschaft mit ihm. Diethelm schüttelte lächelnd den Kopf und gab lang keine Antwort, bis er endlich zu Munde gewendet sagte: Das ist mein' Sach', Punktum. Der große Umzug der Marktpferde, der eben an dem Rautenkranz vorüberkam und Alles an die Fenster und auf die Straße lockte, unterbrach den Streit. Munde folgte seinem Schwäher auf den Markt. Mitten im Gewühle wurde er von seinem Feldwebel und mehreren Kameraden angehalten, die, wie versprochen, gekommen waren und nun aufs Neue ihr Verlangen aussprachen, den Pfifferling einkaufen zu sehen. Ist der bärenmäßige Bauer dein Schwäher? fragte der Feldwebel. Ja, der ist er. Aber Diethelm war verschwunden. Munde suchte ihn mit seinem Geleite hin und her, ohne ihn finden zu können, und mußte manchen Spott darüber hören, daß er sich nicht getraue, einen Pferdeschwanz allein einzukaufen. Munde ließ sich diese Neckereien gefallen und schwieg, er wollte nicht weiter gehen, als ihm eigentlich zustand; und etwas von der alten Zaghaftigkeit seines Wesens kam wieder über ihn. Er verwünschte es, daß er sich im Uebermuth Wächter seiner Ehrenstellung zugesellt hatte, und hoffte sie in guter Weise wieder los zu werden. Der Feldwebel war ein Pferdeverständiger und that sich was darauf zu gute, er suchte ein Viergespann gleichgezeichneter Braunen aus, und Munde ließ sie sich hin und her vorführen, holte die Rappen aus dem Rautenkranz zum Vertauschen und war eben daran, unter Bedrängen des Feldwebels und der Kameraden in die dargebotene Hand einzuschlagen, als Diethelm herzuttat. Munde hielt ein und rief ihm zu: Schwäher, ich hab' einen Handel gemacht. Du? Hast ein' Geis gekauft?

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Zitationshilfe: Auerbach, Berthold: Die Geschichte des Diethelm von Buchenberg. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 7. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 45–268. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/auerbach_diethelm_1910/180>, abgerufen am 25.11.2024.