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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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einer ein und zwanzigjährigen, schönen, gefeierten Frau wußte der junge Mann nichts zu erwiedern, und stumm langten Beide in dem Wiesenthale an.

"Mögen die guten Geister der Liebe Sie in dieser Nacht umschweben!" rief der Baron bedeutungsvoll zum Abschiedsgruß.

Kaum war Madame Oburn unter ihr schützendes Dach getreten, als sich das Gewitter gewaltig entlud. Frau Meier, als gute Katholikinn, lag vor ihrem Crucifix, das auf einer Art Betpult im Schlafzimmer stand, auf den Knieen. Sie betete ihr Ave Maria, flehte die Mutter Gottes um Schutz an, zankte dann wieder mit ihrer Therese, und wechselte so mit himmlischen und irdischen Gedanken. Sobald die Heftigkeit des Donners etwas nachgelassen, öffnete sie die Hausthüre und sah sich rings mit spähenden Blicken um. Endlich gab ein heftiger, großtropfiger Regenguß dem krampfhaft zusammengezogenen Gewölk, das in schwüler Spannung am Himmel lagerte, und den durch Angst zusammengepreßten Menschenherzen die ersehnte Erleichterung. Frau Meier wünschte der Madame Oburn, wie sie es gewöhnlich

einer ein und zwanzigjährigen, schönen, gefeierten Frau wußte der junge Mann nichts zu erwiedern, und stumm langten Beide in dem Wiesenthale an.

„Mögen die guten Geister der Liebe Sie in dieser Nacht umschweben!“ rief der Baron bedeutungsvoll zum Abschiedsgruß.

Kaum war Madame Oburn unter ihr schützendes Dach getreten, als sich das Gewitter gewaltig entlud. Frau Meier, als gute Katholikinn, lag vor ihrem Crucifix, das auf einer Art Betpult im Schlafzimmer stand, auf den Knieen. Sie betete ihr Ave Maria, flehte die Mutter Gottes um Schutz an, zankte dann wieder mit ihrer Therese, und wechselte so mit himmlischen und irdischen Gedanken. Sobald die Heftigkeit des Donners etwas nachgelassen, öffnete sie die Hausthüre und sah sich rings mit spähenden Blicken um. Endlich gab ein heftiger, großtropfiger Regenguß dem krampfhaft zusammengezogenen Gewölk, das in schwüler Spannung am Himmel lagerte, und den durch Angst zusammengepreßten Menschenherzen die ersehnte Erleichterung. Frau Meier wünschte der Madame Oburn, wie sie es gewöhnlich

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[84/0096] einer ein und zwanzigjährigen, schönen, gefeierten Frau wußte der junge Mann nichts zu erwiedern, und stumm langten Beide in dem Wiesenthale an. „Mögen die guten Geister der Liebe Sie in dieser Nacht umschweben!“ rief der Baron bedeutungsvoll zum Abschiedsgruß. Kaum war Madame Oburn unter ihr schützendes Dach getreten, als sich das Gewitter gewaltig entlud. Frau Meier, als gute Katholikinn, lag vor ihrem Crucifix, das auf einer Art Betpult im Schlafzimmer stand, auf den Knieen. Sie betete ihr Ave Maria, flehte die Mutter Gottes um Schutz an, zankte dann wieder mit ihrer Therese, und wechselte so mit himmlischen und irdischen Gedanken. Sobald die Heftigkeit des Donners etwas nachgelassen, öffnete sie die Hausthüre und sah sich rings mit spähenden Blicken um. Endlich gab ein heftiger, großtropfiger Regenguß dem krampfhaft zusammengezogenen Gewölk, das in schwüler Spannung am Himmel lagerte, und den durch Angst zusammengepreßten Menschenherzen die ersehnte Erleichterung. Frau Meier wünschte der Madame Oburn, wie sie es gewöhnlich

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/96>, abgerufen am 27.11.2024.