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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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nun einmal so; und weil es dem Prinzen hier gar so sehr gefällt, und er doch inkognito leben will, so habe ich ihm mein eigenes Wohnzimmer abgetreten. Therese! Ich verbiete Dir, darüber zu sprechen, am wenigsten mit der zimperlichen Jungfer Lisette; denn wenn die Oburn das erführe, wäre sie im Stande, gleich abzureisen. Bei Tage wollen Se. Durchlaucht auch gar nicht hier sein; nur des Nachts, um hier ruhiger zu schlafen, als in der geräuschvollen Stadt. So kann es auch Niemand erfahren. Wenn Du klug bist und schweigst, haben Dir der Prinz 3 Friedrichsd'or Trinkgeld versprochen; -- danach richte Dich, Mädchen!" Mit einer sehr bezeichnenden Pantomime gelobte die würdige Gehülfinn der Frau Meier Verschwiegenheit; und beide fuhren eifrig in ihrem Gespräche fort. Ganz vertieft in dasselbe, hatten sie die leisen Fußtritte eines Mannes nicht gehört, und erschracken gewaltig, als der Baron Stein mit lauter Stimme um eine Tasse Chokolade bat. In lebhaftestem Selbstgespräch schritt er hierauf dem Garten zu: "Ist's Dir und allen Deines Gelichters nicht genug, euch zu nähren von dem Schweiß und Blut

nun einmal so; und weil es dem Prinzen hier gar so sehr gefällt, und er doch inkognito leben will, so habe ich ihm mein eigenes Wohnzimmer abgetreten. Therese! Ich verbiete Dir, darüber zu sprechen, am wenigsten mit der zimperlichen Jungfer Lisette; denn wenn die Oburn das erführe, wäre sie im Stande, gleich abzureisen. Bei Tage wollen Se. Durchlaucht auch gar nicht hier sein; nur des Nachts, um hier ruhiger zu schlafen, als in der geräuschvollen Stadt. So kann es auch Niemand erfahren. Wenn Du klug bist und schweigst, haben Dir der Prinz 3 Friedrichsd'or Trinkgeld versprochen; — danach richte Dich, Mädchen!“ Mit einer sehr bezeichnenden Pantomime gelobte die würdige Gehülfinn der Frau Meier Verschwiegenheit; und beide fuhren eifrig in ihrem Gespräche fort. Ganz vertieft in dasselbe, hatten sie die leisen Fußtritte eines Mannes nicht gehört, und erschracken gewaltig, als der Baron Stein mit lauter Stimme um eine Tasse Chokolade bat. In lebhaftestem Selbstgespräch schritt er hierauf dem Garten zu: „Ist's Dir und allen Deines Gelichters nicht genug, euch zu nähren von dem Schweiß und Blut

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[70/0082] nun einmal so; und weil es dem Prinzen hier gar so sehr gefällt, und er doch inkognito leben will, so habe ich ihm mein eigenes Wohnzimmer abgetreten. Therese! Ich verbiete Dir, darüber zu sprechen, am wenigsten mit der zimperlichen Jungfer Lisette; denn wenn die Oburn das erführe, wäre sie im Stande, gleich abzureisen. Bei Tage wollen Se. Durchlaucht auch gar nicht hier sein; nur des Nachts, um hier ruhiger zu schlafen, als in der geräuschvollen Stadt. So kann es auch Niemand erfahren. Wenn Du klug bist und schweigst, haben Dir der Prinz 3 Friedrichsd'or Trinkgeld versprochen; — danach richte Dich, Mädchen!“ Mit einer sehr bezeichnenden Pantomime gelobte die würdige Gehülfinn der Frau Meier Verschwiegenheit; und beide fuhren eifrig in ihrem Gespräche fort. Ganz vertieft in dasselbe, hatten sie die leisen Fußtritte eines Mannes nicht gehört, und erschracken gewaltig, als der Baron Stein mit lauter Stimme um eine Tasse Chokolade bat. In lebhaftestem Selbstgespräch schritt er hierauf dem Garten zu: „Ist's Dir und allen Deines Gelichters nicht genug, euch zu nähren von dem Schweiß und Blut

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/82>, abgerufen am 24.11.2024.