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Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.

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Oburn, zu bringen. So hatten sie glücklich entdeckt, daß die junge Frau sehr unglücklich sein müsse, daß sie viel, viel weine, und ihr Mann in einigen Tagen erwartet werde, um seine Gemahlinn zurück zu holen. Diese Notizen genügten den neugierigen Forschern, um selbstgefällige Hoffnungen und Folgerungen daran zu knüpfen, wie es junge Männer immer thun, wenn sie von einer unglücklichen Ehe hören.

Es war schon spät am Morgen, als Madame Oburn nach jener Ballnacht erwachte. Ihr fieberhaft geröthetes Antlitz, ihr wogender Busen, zeugten von keiner süß durchträumten Nacht. Im Zimmer war es unerträglich schwül; rasch zog sie die grün seidenen Vorhänge zurück, öffnete das Fenster, und sah, ungenirt, noch im weißen Nachtkleide und Schlafhäubchen, in den blühenden Garten hinaus. Der frische, von Blumenduft durchwehte Morgen that ihr unendlich wohl, die Brust athmete geregelter; die unnatürliche Röthe wich ihrer gewöhnlichen, gesunden Farbe. Heiter, wie ein Kind, schlug sie die tiefinnigen Augen bald zum Himmelsgewölk

Oburn, zu bringen. So hatten sie glücklich entdeckt, daß die junge Frau sehr unglücklich sein müsse, daß sie viel, viel weine, und ihr Mann in einigen Tagen erwartet werde, um seine Gemahlinn zurück zu holen. Diese Notizen genügten den neugierigen Forschern, um selbstgefällige Hoffnungen und Folgerungen daran zu knüpfen, wie es junge Männer immer thun, wenn sie von einer unglücklichen Ehe hören.

Es war schon spät am Morgen, als Madame Oburn nach jener Ballnacht erwachte. Ihr fieberhaft geröthetes Antlitz, ihr wogender Busen, zeugten von keiner süß durchträumten Nacht. Im Zimmer war es unerträglich schwül; rasch zog sie die grün seidenen Vorhänge zurück, öffnete das Fenster, und sah, ungenirt, noch im weißen Nachtkleide und Schlafhäubchen, in den blühenden Garten hinaus. Der frische, von Blumenduft durchwehte Morgen that ihr unendlich wohl, die Brust athmete geregelter; die unnatürliche Röthe wich ihrer gewöhnlichen, gesunden Farbe. Heiter, wie ein Kind, schlug sie die tiefinnigen Augen bald zum Himmelsgewölk

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[67/0079] Oburn, zu bringen. So hatten sie glücklich entdeckt, daß die junge Frau sehr unglücklich sein müsse, daß sie viel, viel weine, und ihr Mann in einigen Tagen erwartet werde, um seine Gemahlinn zurück zu holen. Diese Notizen genügten den neugierigen Forschern, um selbstgefällige Hoffnungen und Folgerungen daran zu knüpfen, wie es junge Männer immer thun, wenn sie von einer unglücklichen Ehe hören. Es war schon spät am Morgen, als Madame Oburn nach jener Ballnacht erwachte. Ihr fieberhaft geröthetes Antlitz, ihr wogender Busen, zeugten von keiner süß durchträumten Nacht. Im Zimmer war es unerträglich schwül; rasch zog sie die grün seidenen Vorhänge zurück, öffnete das Fenster, und sah, ungenirt, noch im weißen Nachtkleide und Schlafhäubchen, in den blühenden Garten hinaus. Der frische, von Blumenduft durchwehte Morgen that ihr unendlich wohl, die Brust athmete geregelter; die unnatürliche Röthe wich ihrer gewöhnlichen, gesunden Farbe. Heiter, wie ein Kind, schlug sie die tiefinnigen Augen bald zum Himmelsgewölk

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Zitationshilfe: Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/aston_leben_1847/79>, abgerufen am 23.11.2024.