Aston, Louise: Aus dem Leben einer Frau. Hamburg, 1847.verhandeln! Fühlst Du nicht die namenlose Beschimpfung und Entwürdigung, die Dich trifft, wie mich!" "Die Welt erfährt nichts davon; diese Beschimpfung bleibt im Stillen, und wir können uns, wenn es uns auch schwer fällt, über Vorurtheile hinwegsetzen. Hier gilt es die Ehre vor der Welt, unsere ganze bürgerliche Stellung! davon hängt der Werth unseres Lebens ab; und sie müssen wir gegen jedes Opfer erretten!" "Oburn -- es ist nicht möglich -- noch glaub' ich nicht, daß es Dir Ernst ist mit so schimpflicher Barbarei --" "Es ist mein Ernst; ich bin entschlossen. Gerade an diesem Opfer will ich Deine Liebe erkennen! Es bleibt dabei!" "Du hast kein Recht, über meine Liebe und meine Ehre zu bestimmen. Ich werde die heiligsten Rechte meines Herzens und Lebens wahren -- dies ist die Stelle, die uns auf ewig trennen muß." Oburn nahm einen bittenden Ton an, ein Ton, der seinem Wesen fremd war, zu dem ihm nur die verhandeln! Fühlst Du nicht die namenlose Beschimpfung und Entwürdigung, die Dich trifft, wie mich!“ „Die Welt erfährt nichts davon; diese Beschimpfung bleibt im Stillen, und wir können uns, wenn es uns auch schwer fällt, über Vorurtheile hinwegsetzen. Hier gilt es die Ehre vor der Welt, unsere ganze bürgerliche Stellung! davon hängt der Werth unseres Lebens ab; und sie müssen wir gegen jedes Opfer erretten!“ „Oburn — es ist nicht möglich — noch glaub' ich nicht, daß es Dir Ernst ist mit so schimpflicher Barbarei —“ „Es ist mein Ernst; ich bin entschlossen. Gerade an diesem Opfer will ich Deine Liebe erkennen! Es bleibt dabei!“ „Du hast kein Recht, über meine Liebe und meine Ehre zu bestimmen. Ich werde die heiligsten Rechte meines Herzens und Lebens wahren — dies ist die Stelle, die uns auf ewig trennen muß.“ Oburn nahm einen bittenden Ton an, ein Ton, der seinem Wesen fremd war, zu dem ihm nur die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0163" n="151"/> verhandeln! Fühlst Du nicht die namenlose Beschimpfung und Entwürdigung, die <hi rendition="#g">Dich</hi> trifft, wie <hi rendition="#g">mich</hi>!“</p> <p> „Die Welt erfährt nichts davon; diese Beschimpfung bleibt im Stillen, und wir können uns, wenn es uns auch schwer fällt, über Vorurtheile hinwegsetzen. Hier gilt es die Ehre vor der Welt, unsere ganze bürgerliche Stellung! davon hängt der Werth unseres Lebens ab; und <hi rendition="#g">sie</hi> müssen wir gegen jedes Opfer erretten!“ „Oburn — es ist nicht möglich — noch glaub' ich nicht, daß es Dir Ernst ist mit so schimpflicher Barbarei —“</p> <p> „Es ist mein Ernst; ich bin entschlossen. Gerade an diesem Opfer will ich Deine Liebe erkennen! Es bleibt dabei!“</p> <p> „Du hast kein Recht, über meine Liebe und meine Ehre zu bestimmen. Ich werde die heiligsten Rechte meines Herzens und Lebens wahren — dies ist die Stelle, die uns auf ewig trennen muß.“</p> <p> Oburn nahm einen bittenden Ton an, ein Ton, der seinem Wesen fremd war, zu dem ihm nur die </p> </div> </body> </text> </TEI> [151/0163]
verhandeln! Fühlst Du nicht die namenlose Beschimpfung und Entwürdigung, die Dich trifft, wie mich!“
„Die Welt erfährt nichts davon; diese Beschimpfung bleibt im Stillen, und wir können uns, wenn es uns auch schwer fällt, über Vorurtheile hinwegsetzen. Hier gilt es die Ehre vor der Welt, unsere ganze bürgerliche Stellung! davon hängt der Werth unseres Lebens ab; und sie müssen wir gegen jedes Opfer erretten!“ „Oburn — es ist nicht möglich — noch glaub' ich nicht, daß es Dir Ernst ist mit so schimpflicher Barbarei —“
„Es ist mein Ernst; ich bin entschlossen. Gerade an diesem Opfer will ich Deine Liebe erkennen! Es bleibt dabei!“
„Du hast kein Recht, über meine Liebe und meine Ehre zu bestimmen. Ich werde die heiligsten Rechte meines Herzens und Lebens wahren — dies ist die Stelle, die uns auf ewig trennen muß.“
Oburn nahm einen bittenden Ton an, ein Ton, der seinem Wesen fremd war, zu dem ihm nur die
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