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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XV. Dreßduischer streit über den Juden.
[Spaltenumbruch]

5. Ob er auch die H. Schrifft/ Altes so wol
als Neues Testament/ gleicher krafft/ warheit
und würde achte/ daß aus einem/ wie aus dem
andern alle nöthige glaubens-articul können/
müssen und sollen allein bewiesen werden?

Resp. Ja/ doch aus einem klärer als aus
dem andern.

6. Ob er auch die regul bey jetzigem gespräch
und unterricht wolle in acht haben: Wer sich
unterweisen will lassen/ der muß seinem Lehrer
glauben?

Resp. Wenn es mit GOttes wort/ und sei-
nem hertzen oder gewissen übereinstimmen
thäte.

7. Ob dahero ohne weitläufftige ausflüchte
er auff die vorgehaltene fragen deutlich/ ohne
grosse umschweiffe/ verkehrte und mißzudeuten-
de arten zu reden/ mit ja oder nein wolte ant-
worten/ und so er je darbey was zu erinnern
hätte/ er es bescheidentlich thun/ und sich spitzi-
ger anzüglicher worte enthalten wolte?

Resp. Klar/ ja.

8. Ob er auch alle und jede fragen in lehr-
und lebens-sachen gedächte mit eigener hand
zu unterschreiben/ also daß er seine meinung
entweder mit ja oder nein/ oder zu ende eigen-
händig unter dem vorgelegten concept selbst hin-
zu setzen/ und so dann des unterrichts gewarten
wolte?

Resp. Ja/ ja.

9. Ob er auch erkennen und bekennen wolle/
daß/ wenn ihme seine irrthümer aus GOttes
wort gezeiget und wiederleget/ er daran gröb-
lich sich an GOtt und menschen versündiget/
und es dahero seinem GOtt mit hertzlicher reue
und leid abbitten/ und hinfüro sich darfür hü-
ten wolle?

Resp. Will/ im fall er irrig befunden würde/
sich weisen lassen/ und was Christen gebühret/
sich befleißigen.

10. Ob auff fürgegangene reue und leid/
auch im glauben an CHristum/ er auffs ge-
wisseste hoffe vergebung der sünden/ und erlas-
sung derer verdienten straffen bey GOtt zu er-
langen?

Resp. Ja.

Unterschreibe diese zehen fragen/
wie verzeichnet/
Elias Göppert/ mein hertz
und mund.
REALIA.

1. Ob er glaube/ daß ein einiger GOtt in
drey unterschiedenen personen/ Vatter/ Sohn
und H. Geist/ welche alle eines/ auch gleiches
wesens/ ehre/ willens etc. und die allesamt von
unausdencklicher ewigkeit her in ihrem wesen
und personen bestanden?

Resp. Zu allen und jeden puncten: Ja/
es bekennet sich Elias Göppert zu dem Apostoli-
schen glauben/ denen Nicänische/ Ephesinischen/
Athanasischen und Chalcedonischen glaubens-
bekäntnissen in allem/ wie die worte lauten/ auch
zu der Augspurgischen Confession, so ferne sie
[Spaltenumbruch] GOttes wort gemäß. Was belanget die ge-
führte rede/ der Vater sey principaliter Gott/ so
erkläret er sich/ daß er die drey personen/ so da ei-
nes/ auch gleiches wesens/ macht etc. unter dem
namen GOtt verstehe/ und was er wegen des
Vatters/ der principaliter GOTT von ihm
solte genennet worden seyn/ beschuldiget/ dar-
von wisse er eigentlich nichts/ wäre es ihm ja
heraus gefahren/ verstünde er es also/ daß/ weil
der Vater den Sohn von ewigkeit gezeuget/ so
seye er der brunnquell der Gottheit zu nennen/
auch weil man den Vater vor dem Sohne nen-
ne/ und es in der schrifft also meist zu finden.

2. Ob diese lehre nicht von anbegin der welt
seye geglaubet/ und dahero in Gottes gepredig-
tem und geschriebenem worte deutlich befun-
den und gelehret worden: Ja/ ob es nicht habe
müssen also geglaubet werden?

Resp. Es seye zweiffels ohne geglaubet und
gelehret worden/ doch habe der H. Geist ei-
nem mehr erkäntniß gegeben als dem andern/
auch hätten wir es im N. Testament am helle-
sten.

3. Ob nicht die lehre von der heiligen Dreyei-
nigkeit denen heiligen Vätern vor und nach der
sündfluth bekannt gewesen/ und von ihnen ge-
glaubet worden?

Resp. Ja.

Und ob dahero nicht eine grosse verstockung
der meisten Juden im N. Testament/ und heu-
tiger ihrer nachfahren/ daß je deutlicher ihnen
zu ihren zeiten solche lehre offenbaret worden/
je mehr sie doch solche lehre/ sonderlich von der
mittlern person JEsu CHristo nicht glauben/
noch annehmen wollen?

Resp. Begehret denen Juden ihr wort nicht
zu reden/ doch sie auch deßwegen nicht zu ver-
dammen/ weil CHristus für sie am creutze ge-
betet/ und der Vater ihn allzeit erhöret.

4. Ob es dann darmit gnug seye/ daß man
glaube/ es seye nur ein GOTT/ in einer per-
son bestehend/ die da heisse der Schöpffer
himmels und der erden?

Resp. Es seye nicht gnug: Jedoch/ weme
nicht mehr gegeben/ dem könte nicht mehr ab-
gefordert werden/ hätte mitleiden mit ihrer/
der Jüden/ blindheit/ und wünschete ihnen
GOttes erleuchtung.

5. Ob ausser den glauben an Christum/
und ohne denselbigen ein einiger mensch kön-
ne selig werden?

Resp. Nein/ was uns Christen anbelanget;
was Jüden/ Heyden und Türcken belangete/
stellete er alles GOTTes barmhertzigkeit an-
heim.

6. Ob er Christum JEsum für den ewi-
gen Gottes- und in der zeit gebohrnen Ma-
rien Sohn halte/ der mit dem Vater und H.
Geist/ seiner Göttlichen natur nach/ von ewig-
keit her bestanden/ als wahrhaffter GOTT
in eigener Person?

Resp. Ja/ ja.

7. Ob einige menschen die unwissenheit die-
ses JEsus/ Gottes Sohns/ könne entschuldi-

gen/
Th. IV. Sect. III. Num. XV. Dreßduiſcher ſtreit uͤber den Juden.
[Spaltenumbruch]

5. Ob er auch die H. Schrifft/ Altes ſo wol
als Neues Teſtament/ gleicher krafft/ warheit
und wuͤrde achte/ daß aus einem/ wie aus dem
andern alle noͤthige glaubens-articul koͤnnen/
muͤſſen und ſollen allein bewieſen werden?

Reſp. Ja/ doch aus einem klaͤrer als aus
dem andern.

6. Ob er auch die regul bey jetzigem geſpraͤch
und unterricht wolle in acht haben: Wer ſich
unterweiſen will laſſen/ der muß ſeinem Lehrer
glauben?

Reſp. Wenn es mit GOttes wort/ und ſei-
nem hertzen oder gewiſſen uͤbereinſtimmen
thaͤte.

7. Ob dahero ohne weitlaͤufftige ausfluͤchte
er auff die vorgehaltene fragen deutlich/ ohne
groſſe umſchweiffe/ verkehrte und mißzudeuten-
de arten zu reden/ mit ja oder nein wolte ant-
worten/ und ſo er je darbey was zu erinnern
haͤtte/ er es beſcheidentlich thun/ und ſich ſpitzi-
ger anzuͤglicher worte enthalten wolte?

Reſp. Klar/ ja.

8. Ob er auch alle und jede fragen in lehr-
und lebens-ſachen gedaͤchte mit eigener hand
zu unterſchreiben/ alſo daß er ſeine meinung
entweder mit ja oder nein/ oder zu ende eigen-
haͤndig unter dem voꝛgelegten concept ſelbſt hin-
zu ſetzen/ und ſo dann des unterrichts gewarten
wolte?

Reſp. Ja/ ja.

9. Ob er auch erkennen und bekennen wolle/
daß/ wenn ihme ſeine irꝛthuͤmer aus GOttes
wort gezeiget und wiederleget/ er daran groͤb-
lich ſich an GOtt und menſchen verſuͤndiget/
und es dahero ſeinem GOtt mit hertzlicher reue
und leid abbitten/ und hinfuͤro ſich darfuͤr huͤ-
ten wolle?

Reſp. Will/ im fall er irrig befunden wuͤrde/
ſich weiſen laſſen/ und was Chriſten gebuͤhret/
ſich befleißigen.

10. Ob auff fuͤrgegangene reue und leid/
auch im glauben an CHriſtum/ er auffs ge-
wiſſeſte hoffe vergebung der ſuͤnden/ und erlaſ-
ſung derer verdienten ſtraffen bey GOtt zu er-
langen?

Reſp. Ja.

Unterſchreibe dieſe zehen fragen/
wie verzeichnet/
Elias Goͤppert/ mein hertz
und mund.
REALIA.

1. Ob er glaube/ daß ein einiger GOtt in
drey unterſchiedenen perſonen/ Vatter/ Sohn
und H. Geiſt/ welche alle eines/ auch gleiches
weſens/ ehre/ willens ꝛc. und die alleſamt von
unausdencklicher ewigkeit her in ihrem weſen
und perſonen beſtanden?

Reſp. Zu allen und jeden puncten: Ja/
es bekennet ſich Elias Goͤppert zu dem Apoſtoli-
ſchen glauben/ denen Nicaͤniſchē/ Epheſiniſchen/
Athanaſiſchen und Chalcedoniſchen glaubens-
bekaͤntniſſen in allem/ wie die worte lauten/ auch
zu der Augſpurgiſchen Confeſſion, ſo ferne ſie
[Spaltenumbruch] GOttes wort gemaͤß. Was belanget die ge-
fuͤhrte rede/ der Vater ſey principaliter Gott/ ſo
erklaͤret er ſich/ daß er die drey perſonen/ ſo da ei-
nes/ auch gleiches weſens/ macht ꝛc. unter dem
namen GOtt verſtehe/ und was er wegen des
Vatters/ der principaliter GOTT von ihm
ſolte genennet worden ſeyn/ beſchuldiget/ dar-
von wiſſe er eigentlich nichts/ waͤre es ihm ja
heraus gefahren/ verſtuͤnde er es alſo/ daß/ weil
der Vater den Sohn von ewigkeit gezeuget/ ſo
ſeye er der brunnquell der Gottheit zu nennen/
auch weil man den Vater vor dem Sohne nen-
ne/ und es in der ſchrifft alſo meiſt zu finden.

2. Ob dieſe lehre nicht von anbegin der welt
ſeye geglaubet/ und dahero in Gottes gepredig-
tem und geſchriebenem worte deutlich befun-
den und gelehret worden: Ja/ ob es nicht habe
muͤſſen alſo geglaubet werden?

Reſp. Es ſeye zweiffels ohne geglaubet und
gelehret worden/ doch habe der H. Geiſt ei-
nem mehr erkaͤntniß gegeben als dem andern/
auch haͤtten wir es im N. Teſtament am helle-
ſten.

3. Ob nicht die lehre von der heiligen Dreyei-
nigkeit denen heiligen Vaͤtern vor und nach der
ſuͤndfluth bekannt geweſen/ und von ihnen ge-
glaubet worden?

Reſp. Ja.

Und ob dahero nicht eine groſſe verſtockung
der meiſten Juden im N. Teſtament/ und heu-
tiger ihrer nachfahren/ daß je deutlicher ihnen
zu ihren zeiten ſolche lehre offenbaret worden/
je mehr ſie doch ſolche lehre/ ſonderlich von der
mittlern perſon JEſu CHriſto nicht glauben/
noch annehmen wollen?

Reſp. Begehret denen Juden ihr wort nicht
zu reden/ doch ſie auch deßwegen nicht zu ver-
dammen/ weil CHriſtus fuͤr ſie am creutze ge-
betet/ und der Vater ihn allzeit erhoͤret.

4. Ob es dann darmit gnug ſeye/ daß man
glaube/ es ſeye nur ein GOTT/ in einer per-
ſon beſtehend/ die da heiſſe der Schoͤpffer
himmels und der erden?

Reſp. Es ſeye nicht gnug: Jedoch/ weme
nicht mehr gegeben/ dem koͤnte nicht mehr ab-
gefordert werden/ haͤtte mitleiden mit ihrer/
der Juͤden/ blindheit/ und wuͤnſchete ihnen
GOttes erleuchtung.

5. Ob auſſer den glauben an Chriſtum/
und ohne denſelbigen ein einiger menſch koͤn-
ne ſelig werden?

Reſp. Nein/ was uns Chriſten anbelanget;
was Juͤden/ Heyden und Tuͤrcken belangete/
ſtellete er alles GOTTes barmhertzigkeit an-
heim.

6. Ob er Chriſtum JEſum fuͤr den ewi-
gen Gottes- und in der zeit gebohrnen Ma-
rien Sohn halte/ der mit dem Vater und H.
Geiſt/ ſeiner Goͤttlichen natur nach/ von ewig-
keit her beſtanden/ als wahrhaffter GOTT
in eigener Perſon?

Reſp. Ja/ ja.

7. Ob einige menſchen die unwiſſenheit die-
ſes JEſus/ Gottes Sohns/ koͤnne entſchuldi-

gen/
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[688/0996] Th. IV. Sect. III. Num. XV. Dreßduiſcher ſtreit uͤber den Juden. 5. Ob er auch die H. Schrifft/ Altes ſo wol als Neues Teſtament/ gleicher krafft/ warheit und wuͤrde achte/ daß aus einem/ wie aus dem andern alle noͤthige glaubens-articul koͤnnen/ muͤſſen und ſollen allein bewieſen werden? Reſp. Ja/ doch aus einem klaͤrer als aus dem andern. 6. Ob er auch die regul bey jetzigem geſpraͤch und unterricht wolle in acht haben: Wer ſich unterweiſen will laſſen/ der muß ſeinem Lehrer glauben? Reſp. Wenn es mit GOttes wort/ und ſei- nem hertzen oder gewiſſen uͤbereinſtimmen thaͤte. 7. Ob dahero ohne weitlaͤufftige ausfluͤchte er auff die vorgehaltene fragen deutlich/ ohne groſſe umſchweiffe/ verkehrte und mißzudeuten- de arten zu reden/ mit ja oder nein wolte ant- worten/ und ſo er je darbey was zu erinnern haͤtte/ er es beſcheidentlich thun/ und ſich ſpitzi- ger anzuͤglicher worte enthalten wolte? Reſp. Klar/ ja. 8. Ob er auch alle und jede fragen in lehr- und lebens-ſachen gedaͤchte mit eigener hand zu unterſchreiben/ alſo daß er ſeine meinung entweder mit ja oder nein/ oder zu ende eigen- haͤndig unter dem voꝛgelegten concept ſelbſt hin- zu ſetzen/ und ſo dann des unterrichts gewarten wolte? Reſp. Ja/ ja. 9. Ob er auch erkennen und bekennen wolle/ daß/ wenn ihme ſeine irꝛthuͤmer aus GOttes wort gezeiget und wiederleget/ er daran groͤb- lich ſich an GOtt und menſchen verſuͤndiget/ und es dahero ſeinem GOtt mit hertzlicher reue und leid abbitten/ und hinfuͤro ſich darfuͤr huͤ- ten wolle? Reſp. Will/ im fall er irrig befunden wuͤrde/ ſich weiſen laſſen/ und was Chriſten gebuͤhret/ ſich befleißigen. 10. Ob auff fuͤrgegangene reue und leid/ auch im glauben an CHriſtum/ er auffs ge- wiſſeſte hoffe vergebung der ſuͤnden/ und erlaſ- ſung derer verdienten ſtraffen bey GOtt zu er- langen? Reſp. Ja. Unterſchreibe dieſe zehen fragen/ wie verzeichnet/ Elias Goͤppert/ mein hertz und mund. REALIA. 1. Ob er glaube/ daß ein einiger GOtt in drey unterſchiedenen perſonen/ Vatter/ Sohn und H. Geiſt/ welche alle eines/ auch gleiches weſens/ ehre/ willens ꝛc. und die alleſamt von unausdencklicher ewigkeit her in ihrem weſen und perſonen beſtanden? Reſp. Zu allen und jeden puncten: Ja/ es bekennet ſich Elias Goͤppert zu dem Apoſtoli- ſchen glauben/ denen Nicaͤniſchē/ Epheſiniſchen/ Athanaſiſchen und Chalcedoniſchen glaubens- bekaͤntniſſen in allem/ wie die worte lauten/ auch zu der Augſpurgiſchen Confeſſion, ſo ferne ſie GOttes wort gemaͤß. Was belanget die ge- fuͤhrte rede/ der Vater ſey principaliter Gott/ ſo erklaͤret er ſich/ daß er die drey perſonen/ ſo da ei- nes/ auch gleiches weſens/ macht ꝛc. unter dem namen GOtt verſtehe/ und was er wegen des Vatters/ der principaliter GOTT von ihm ſolte genennet worden ſeyn/ beſchuldiget/ dar- von wiſſe er eigentlich nichts/ waͤre es ihm ja heraus gefahren/ verſtuͤnde er es alſo/ daß/ weil der Vater den Sohn von ewigkeit gezeuget/ ſo ſeye er der brunnquell der Gottheit zu nennen/ auch weil man den Vater vor dem Sohne nen- ne/ und es in der ſchrifft alſo meiſt zu finden. 2. Ob dieſe lehre nicht von anbegin der welt ſeye geglaubet/ und dahero in Gottes gepredig- tem und geſchriebenem worte deutlich befun- den und gelehret worden: Ja/ ob es nicht habe muͤſſen alſo geglaubet werden? Reſp. Es ſeye zweiffels ohne geglaubet und gelehret worden/ doch habe der H. Geiſt ei- nem mehr erkaͤntniß gegeben als dem andern/ auch haͤtten wir es im N. Teſtament am helle- ſten. 3. Ob nicht die lehre von der heiligen Dreyei- nigkeit denen heiligen Vaͤtern vor und nach der ſuͤndfluth bekannt geweſen/ und von ihnen ge- glaubet worden? Reſp. Ja. Und ob dahero nicht eine groſſe verſtockung der meiſten Juden im N. Teſtament/ und heu- tiger ihrer nachfahren/ daß je deutlicher ihnen zu ihren zeiten ſolche lehre offenbaret worden/ je mehr ſie doch ſolche lehre/ ſonderlich von der mittlern perſon JEſu CHriſto nicht glauben/ noch annehmen wollen? Reſp. Begehret denen Juden ihr wort nicht zu reden/ doch ſie auch deßwegen nicht zu ver- dammen/ weil CHriſtus fuͤr ſie am creutze ge- betet/ und der Vater ihn allzeit erhoͤret. 4. Ob es dann darmit gnug ſeye/ daß man glaube/ es ſeye nur ein GOTT/ in einer per- ſon beſtehend/ die da heiſſe der Schoͤpffer himmels und der erden? Reſp. Es ſeye nicht gnug: Jedoch/ weme nicht mehr gegeben/ dem koͤnte nicht mehr ab- gefordert werden/ haͤtte mitleiden mit ihrer/ der Juͤden/ blindheit/ und wuͤnſchete ihnen GOttes erleuchtung. 5. Ob auſſer den glauben an Chriſtum/ und ohne denſelbigen ein einiger menſch koͤn- ne ſelig werden? Reſp. Nein/ was uns Chriſten anbelanget; was Juͤden/ Heyden und Tuͤrcken belangete/ ſtellete er alles GOTTes barmhertzigkeit an- heim. 6. Ob er Chriſtum JEſum fuͤr den ewi- gen Gottes- und in der zeit gebohrnen Ma- rien Sohn halte/ der mit dem Vater und H. Geiſt/ ſeiner Goͤttlichen natur nach/ von ewig- keit her beſtanden/ als wahrhaffter GOTT in eigener Perſon? Reſp. Ja/ ja. 7. Ob einige menſchen die unwiſſenheit die- ſes JEſus/ Gottes Sohns/ koͤnne entſchuldi- gen/

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/996>, abgerufen am 20.11.2024.