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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der schrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] wesentlich in der menschheit GOtt und men-
schen zu vergnügen in der schöpffung und ge-
burth CHristi nach dem fleische/ welche die
menschheit durch den glaubeu unterm creutze
CHristi angenommen hat.| Alles wird geist im
leben der Göttlichen und menschlichen natur/
und das ist das Reich Gottes/ dardurch alle irrdi-
sche sinne des fleisches überwunden werden/ und
das in allen einfältigen seelen/ die das reich dieser
welt um GOttes willen verlassen haben/ ewig
währen wird. 7. Dieses reichs ist Autor in
seiner seele wesentlich theilhafft von GOtt ge-
macht. Sein flehen für die in unwissenheit
mit ihrer heiligkeit im fleische nach dem Reich
GOttes arbeitende/ daß sie sich selbsten erken-
nen möchten/ und dann in demuth das Reich
GOttes im verborgnen himmel ihres hertzens
suchen. 8. Wunsch des Autoris, daß seine ar-
beit gesegnet seyn möge; Jn den gutwilligen
zur Göttlichen gerechtigkeit des lebens und sei-
nes wesentlichen namens ausbreitung und
groß machung; Jn den irrdischen eigensinni-
gen aber/ die GOttes heiligen wesens in ihren
irrdischen lüsten vergessen haben/ zur empfin-
dung und schrecken des todes.

Jnhalt der capitteln im andern thei-
le des Ackerschatzes Hiels.
Cap. 1.

Daß der unerleuchtete mensch in seiner blind-
heit lauffe/ und mans erst im männlichen alter
CHristi innen werde. 2. Autor hats erfah-
ren/ und sind ihm die irrdischen geister im men-
schen wieder das licht CHristi wirckende offen-
bahret worden. 3. Des unerleuchteten zuflucht/
der berg oder lehre der vernunfft/ fället dahin. Au-
toris
gebet/ daß Gottden menschen mit seinem gei-
ste zu hülffe kommen wolle. 4. Viel| seufftzen mit
zu GOtt/ weil kein trost bey den irrdischen gei-
stern mehr zu finden/ und das irrdische leben ein
todt worden. 5. Jm empfinden des todes wil
jeder sich selbst/ ausser GOttes wesen retten/
mag doch den tod ohne GOttes leben nicht
überwinden. 6. Die irrdische geister erwehlen
sich im verfallnen menschen allerley zuflüchte.
7. Etliche wehlen die erde/ irrdische vernunfft.
8. Andere die heucheley in ihren hölen. 9.
Wieder andere die lufft/ weißheit im fleische. 10
Etliche das wasser/ trost der irrdigkeit. 11. An-
dere/ die in der arbeit müde/ suchen die unacht-
samkeit zur zuflucht/ möchten sie nur GOttes
gerechtigkeit darmit befriedigen; das aber mag
nicht seyn/ so lange man dem luste zu sich selbsten
unterworffen ist. 12. Keiner unter den irrdi-
schen geistern versteht den andern in seiner ar-
beit/ trauet auch einem andern nicht/ besorgend/
er möchte ihn um sein eigenthum bringen. 13.
Diese vorsicht dient allein zur eigenschafft/ dar-
über der ewige tod HErr ist.

Cap. 2.

Daß die irrdische geister/ mit sich selbsten be-
zaubert/ sich noch für weiß und gerecht halten/
alle wieder ein ander seyn/ und doch GOt-
tes gerechtigkeit/ sie nicht zu verdammen/ zu
befriedigen vermeinen. 2. So viel die erweh-
lung zur seligkeit sich anmassen/ so viel ver-
dammniß und fluchs führen sie über andere die
ihnen im irrthume nachfolgen. 3. Wahn-
geister können niemand dulten dann/ die mit ih-
nen zum verderben eingehen: Dann sie kön-
[Spaltenumbruch] nen die freyheit CHristi zur befreyung von den
meinungen nicht vertragen/ fürchtende dar-
durch den eigenthum zu verlieren. 4. Wie sie
ihre erwehlung aus der irrdischen begierde/
als ihre GOttesdienste/ beginnen. 5. Durch
ihre irrdische finsterniß das himmlische licht er-
klären: Durch haß und neid die liebe CHri-
sti verkündigen/ etc. 6. Geben sich mit solchem
zeugniß für diener GOttes aus/ die einfalt an
sich zu ziehen. 7. Die unerleuchtete menschheit
stärckt die irrdische geister/ so sie ihnen glauben
und beyfall gibt/ und sie thun dann/ weil sie sich
ihnen ergeben/ mit ihr was sie wollen/ sie muß
auch/ so lang sie mit ihnen eines sinnes/ die last
des todes mit ihnen tragen/ und kan anders
nichts weder sehen noch hören/ als was sie von
den irrdischen geistern empfäht. 8. Das irr-
dische wesen kan das gottselige leben nicht ge-
bären/ obs wol die verblendete menschheit vom
tode zu empfangen meint. 9. Menschheit kan
sich in ergebung an die irrdische geister wol selbst
verläugnen. Die Gottheit aber kan sie von der-
selben frey zu werden/ nicht verläugnen/ son-
dern muß ihre beschuldigung/ daß sie von ihr
abgewichen/ und den irrdischen geistern sich er-
geben von der gerechtigkeit tragen. 10. Weicht
sie von den irrdischen geistern/ und denckt ein we-
nig an GOtt/ muß sie das urtheil von den irrdi-
schen geistern empfahen. 11. Die irrdische
heiligkeit schliest ihre gnade auff und zu/ wem
sie will/ nach gunst oder ungunst zur partey-
schafft im unseligen fleische. 12. Masset sich
selbst einer macht über GOtt und teuffel an/
fluchet und segnet auch wem sie will. 13 Jrr-
dische geister ruffen ihre Götter über die zum see-
gen an/ die mit ihnen zum verderben gehen/ und
zur rache über die/ so ihnen nicht folgen wollen/
bekommen aber keine antwort/ so ein zeichen/ daß
sie in ihrem seegen und fluche von gleicher krafft
sind.

Cap. 3.

Daß Autor dieses Babylonische werck in
gedult angesehen/ ebetrübt worden und| in seinem
fortgange und arbeit stille stehen für besser ge-
acht/ als weiter fortzugehen in unnützer arbeit.
2. Hat im stillstehen seine beschirmung im leben
JEsu CHristi gesucht/ welches ihn zur ver-
läugnung sein selbst/ und in die einfalt CHristi
allein sein vertrauen zu setzen/ angewiesen. 3.
Also in demuth auff den wesentlichen GOtt
wartend/ siehet und empfindet er/ wie die irrdi-
sche geister getrieben werden in ihren unter-
schiedlichen würckungen. 4. Was einer baut/
zerbricht der ander/ was einem sein GOtt/ das
ist des andernteuffel/ was einer flucht/ segnet der
ander etc. 5. Wann einer wider den andern
laufft/ fallen sie beyde unter des dritten füsse/
(so der stein CHristi in seinem wahren wesen)
weil sie keinen GOtt in sich erkennt. 6. Die-
ses fühlens der verschiedenen irrdischen geister ist
autor endlich so müde worden/ daß ihm das le-
ben ein tod worden/ und erlieber dem irrdischen
tode zur ruhe/ als den irrdischen geistern der uner-
leuchteten menschen begegnen wollen. 7. Wer-
den wenig gefunden/ die die irrdische geister als
verderber in sich erkennen. 8. Die verbindung
oder festmachung des verderbens im menschen
ist/ wann er sich düncken läst/ er werde vom
geiste GOttes getrieben/ indem er seinem eig-

nen
A. K. H. Vierter Theil. X x x 2

Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels.
[Spaltenumbruch] weſentlich in der menſchheit GOtt und men-
ſchen zu vergnuͤgen in der ſchoͤpffung und ge-
burth CHriſti nach dem fleiſche/ welche die
menſchheit durch den glaubeu unterm creutze
CHriſti angenommen hat.| Alles wird geiſt im
leben der Goͤttlichen und menſchlichen natur/
uñ das iſt das Reich Gottes/ dardurch alle iꝛꝛdi-
ſche ſinne des fleiſches uͤberwunden werden/ und
das in allen einfaͤltigen ſeelen/ die das ꝛeich dieſer
welt um GOttes willen verlaſſen haben/ ewig
waͤhren wird. 7. Dieſes reichs iſt Autor in
ſeiner ſeele weſentlich theilhafft von GOtt ge-
macht. Sein flehen fuͤr die in unwiſſenheit
mit ihrer heiligkeit im fleiſche nach dem Reich
GOttes arbeitende/ daß ſie ſich ſelbſten eꝛken-
nen moͤchten/ und dann in demuth das Reich
GOttes im verborgnen himmel ihres hertzens
ſuchen. 8. Wunſch des Autoris, daß ſeine ar-
beit geſegnet ſeyn moͤge; Jn den gutwilligen
zur Goͤttlichen gerechtigkeit des lebens und ſei-
nes weſentlichen namens ausbreitung und
groß machung; Jn den irꝛdiſchen eigenſinni-
gen aber/ die GOttes heiligen weſens in ihren
irꝛdiſchen luͤſten vergeſſen haben/ zur empfin-
dung und ſchrecken des todes.

Jnhalt der capitteln im andern thei-
le des Ackerſchatzes Hiels.
Cap. 1.

Daß der unerleuchtete menſch in ſeiner blind-
heit lauffe/ und mans erſt im maͤnnlichen alter
CHriſti innen werde. 2. Autor hats erfah-
ren/ und ſind ihm die irꝛdiſchen geiſter im men-
ſchen wieder das licht CHriſti wirckende offen-
bahret worden. 3. Des unerleuchteten zuflucht/
deꝛ beꝛg odeꝛ lehꝛe deꝛ veꝛnunfft/ faͤllet dahin. Au-
toris
gebet/ daß Gottdẽ menſchẽ mit ſeinem gei-
ſte zu huͤlffe kommen wolle. 4. Viel| ſeufftzen mit
zu GOtt/ weil kein troſt bey den irꝛdiſchen gei-
ſtern mehr zu finden/ und das irꝛdiſche leben ein
todt worden. 5. Jm empfinden des todes wil
jeder ſich ſelbſt/ auſſer GOttes weſen retten/
mag doch den tod ohne GOttes leben nicht
uͤberwinden. 6. Die irꝛdiſche geiſter erwehlen
ſich im verfallnen menſchen allerley zufluͤchte.
7. Etliche wehlen die erde/ irꝛdiſche vernunfft.
8. Andere die heucheley in ihren hoͤlen. 9.
Wieder andere die lufft/ weißheit im fleiſche. 10
Etliche das waſſer/ troſt der irꝛdigkeit. 11. An-
dere/ die in der arbeit muͤde/ ſuchen die unacht-
ſamkeit zur zuflucht/ moͤchten ſie nur GOttes
gerechtigkeit darmit befriedigen; das aber mag
nicht ſeyn/ ſo lange man dem luſte zu ſich ſelbſten
unterworffen iſt. 12. Keiner unter den irꝛdi-
ſchen geiſtern verſteht den andern in ſeiner ar-
beit/ trauet auch einem andern nicht/ beſorgend/
er moͤchte ihn um ſein eigenthum bringen. 13.
Dieſe vorſicht dient allein zur eigenſchafft/ dar-
uͤber der ewige tod HErꝛ iſt.

Cap. 2.

Daß die irrdiſche geiſter/ mit ſich ſelbſten be-
zaubert/ ſich noch fuͤr weiß und gerecht halten/
alle wieder ein ander ſeyn/ und doch GOt-
tes gerechtigkeit/ ſie nicht zu verdammen/ zu
befriedigen vermeinen. 2. So viel die erweh-
lung zur ſeligkeit ſich anmaſſen/ ſo viel ver-
dammniß und fluchs fuͤhren ſie uͤber andere die
ihnen im irꝛthume nachfolgen. 3. Wahn-
geiſter koͤnnen niemand dulten dann/ die mit ih-
nen zum verderben eingehen: Dann ſie koͤn-
[Spaltenumbruch] nen die freyheit CHriſti zur befreyung von den
meinungen nicht vertragen/ fuͤrchtende dar-
durch den eigenthum zu verlieren. 4. Wie ſie
ihre erwehlung aus der irꝛdiſchen begierde/
als ihre GOttesdienſte/ beginnen. 5. Durch
ihre irꝛdiſche finſterniß das himmliſche licht er-
klaͤren: Durch haß und neid die liebe CHri-
ſti verkuͤndigen/ ꝛc. 6. Geben ſich mit ſolchem
zeugniß fuͤr diener GOttes aus/ die einfalt an
ſich zu ziehen. 7. Die unerleuchtete menſchheit
ſtaͤrckt die irꝛdiſche geiſter/ ſo ſie ihnen glauben
und beyfall gibt/ und ſie thun dann/ weil ſie ſich
ihnen ergeben/ mit ihr was ſie wollen/ ſie muß
auch/ ſo lang ſie mit ihnen eines ſinnes/ die laſt
des todes mit ihnen tragen/ und kan anders
nichts weder ſehen noch hoͤren/ als was ſie von
den irꝛdiſchen geiſtern empfaͤht. 8. Das irꝛ-
diſche weſen kan das gottſelige leben nicht ge-
baͤren/ obs wol die verblendete menſchheit vom
tode zu empfangen meint. 9. Menſchheit kan
ſich in ergebung an die irꝛdiſche geiſter wol ſelbſt
verlaͤugnen. Die Gottheit aber kan ſie von der-
ſelben frey zu werden/ nicht verlaͤugnen/ ſon-
dern muß ihre beſchuldigung/ daß ſie von ihr
abgewichen/ und den irꝛdiſchen geiſtern ſich er-
geben von der gerechtigkeit tragen. 10. Weicht
ſie von den irꝛdiſchen geiſtern/ und denckt ein we-
nig an GOtt/ muß ſie das urtheil von den irꝛdi-
ſchen geiſtern empfahen. 11. Die irꝛdiſche
heiligkeit ſchlieſt ihre gnade auff und zu/ wem
ſie will/ nach gunſt oder ungunſt zur partey-
ſchafft im unſeligen fleiſche. 12. Maſſet ſich
ſelbſt einer macht uͤber GOtt und teuffel an/
fluchet und ſegnet auch wem ſie will. 13 Jrꝛ-
diſche geiſter ruffen ihre Goͤtter uͤber die zum ſee-
gen an/ die mit ihnen zum verderben gehen/ und
zur rache uͤber die/ ſo ihnen nicht folgen wollen/
bekom̃en aber keine antwort/ ſo ein zeichen/ daß
ſie in ihrem ſeegen und fluche von gleicher krafft
ſind.

Cap. 3.

Daß Autor dieſes Babyloniſche werck in
gedult angeſehen/ ebetruͤbt woꝛden uñ| in ſeinem
fortgange und arbeit ſtille ſtehen fuͤr beſſer ge-
acht/ als weiter fortzugehen in unnuͤtzer arbeit.
2. Hat im ſtillſtehen ſeine beſchirmung im leben
JEſu CHriſti geſucht/ welches ihn zur ver-
laͤugnung ſein ſelbſt/ und in die einfalt CHriſti
allein ſein vertrauen zu ſetzen/ angewieſen. 3.
Alſo in demuth auff den weſentlichen GOtt
wartend/ ſiehet und empfindet er/ wie die irꝛdi-
ſche geiſter getrieben werden in ihren unter-
ſchiedlichen wuͤrckungen. 4. Was einer baut/
zerbricht der ander/ was einem ſein GOtt/ das
iſt des andernteuffel/ was einer flucht/ ſegnet der
ander ꝛc. 5. Wann einer wider den andern
laufft/ fallen ſie beyde unter des dritten fuͤſſe/
(ſo der ſtein CHriſti in ſeinem wahren weſen)
weil ſie keinen GOtt in ſich erkennt. 6. Die-
ſes fuͤhlens deꝛ verſchiedenen irꝛdiſchen geiſteꝛ iſt
autor endlich ſo muͤde worden/ daß ihm das le-
ben ein tod worden/ und eꝛliebeꝛ dem irꝛdiſchen
tode zuꝛ ꝛuhe/ als den iꝛꝛdiſchen geiſtern der uner-
leuchteten menſchen begegnen wollen. 7. Wer-
den wenig gefunden/ die die irꝛdiſche geiſter als
verderber in ſich erkennen. 8. Die verbindung
oder feſtmachung des verderbens im menſchen
iſt/ wann er ſich duͤncken laͤſt/ er werde vom
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nen
A. K. H. Vierter Theil. X x x 2
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[531/0839] Th. IV. Sect. III. Num. IX. Jnhalt der ſchrifften Hiels. weſentlich in der menſchheit GOtt und men- ſchen zu vergnuͤgen in der ſchoͤpffung und ge- burth CHriſti nach dem fleiſche/ welche die menſchheit durch den glaubeu unterm creutze CHriſti angenommen hat.| Alles wird geiſt im leben der Goͤttlichen und menſchlichen natur/ uñ das iſt das Reich Gottes/ dardurch alle iꝛꝛdi- ſche ſinne des fleiſches uͤberwunden werden/ und das in allen einfaͤltigen ſeelen/ die das ꝛeich dieſer welt um GOttes willen verlaſſen haben/ ewig waͤhren wird. 7. Dieſes reichs iſt Autor in ſeiner ſeele weſentlich theilhafft von GOtt ge- macht. Sein flehen fuͤr die in unwiſſenheit mit ihrer heiligkeit im fleiſche nach dem Reich GOttes arbeitende/ daß ſie ſich ſelbſten eꝛken- nen moͤchten/ und dann in demuth das Reich GOttes im verborgnen himmel ihres hertzens ſuchen. 8. Wunſch des Autoris, daß ſeine ar- beit geſegnet ſeyn moͤge; Jn den gutwilligen zur Goͤttlichen gerechtigkeit des lebens und ſei- nes weſentlichen namens ausbreitung und groß machung; Jn den irꝛdiſchen eigenſinni- gen aber/ die GOttes heiligen weſens in ihren irꝛdiſchen luͤſten vergeſſen haben/ zur empfin- dung und ſchrecken des todes. Jnhalt der capitteln im andern thei- le des Ackerſchatzes Hiels. Cap. 1. Daß der unerleuchtete menſch in ſeiner blind- heit lauffe/ und mans erſt im maͤnnlichen alter CHriſti innen werde. 2. Autor hats erfah- ren/ und ſind ihm die irꝛdiſchen geiſter im men- ſchen wieder das licht CHriſti wirckende offen- bahret worden. 3. Des unerleuchteten zuflucht/ deꝛ beꝛg odeꝛ lehꝛe deꝛ veꝛnunfft/ faͤllet dahin. Au- toris gebet/ daß Gottdẽ menſchẽ mit ſeinem gei- ſte zu huͤlffe kommen wolle. 4. Viel| ſeufftzen mit zu GOtt/ weil kein troſt bey den irꝛdiſchen gei- ſtern mehr zu finden/ und das irꝛdiſche leben ein todt worden. 5. Jm empfinden des todes wil jeder ſich ſelbſt/ auſſer GOttes weſen retten/ mag doch den tod ohne GOttes leben nicht uͤberwinden. 6. Die irꝛdiſche geiſter erwehlen ſich im verfallnen menſchen allerley zufluͤchte. 7. Etliche wehlen die erde/ irꝛdiſche vernunfft. 8. Andere die heucheley in ihren hoͤlen. 9. Wieder andere die lufft/ weißheit im fleiſche. 10 Etliche das waſſer/ troſt der irꝛdigkeit. 11. An- dere/ die in der arbeit muͤde/ ſuchen die unacht- ſamkeit zur zuflucht/ moͤchten ſie nur GOttes gerechtigkeit darmit befriedigen; das aber mag nicht ſeyn/ ſo lange man dem luſte zu ſich ſelbſten unterworffen iſt. 12. Keiner unter den irꝛdi- ſchen geiſtern verſteht den andern in ſeiner ar- beit/ trauet auch einem andern nicht/ beſorgend/ er moͤchte ihn um ſein eigenthum bringen. 13. Dieſe vorſicht dient allein zur eigenſchafft/ dar- uͤber der ewige tod HErꝛ iſt. Cap. 2. Daß die irrdiſche geiſter/ mit ſich ſelbſten be- zaubert/ ſich noch fuͤr weiß und gerecht halten/ alle wieder ein ander ſeyn/ und doch GOt- tes gerechtigkeit/ ſie nicht zu verdammen/ zu befriedigen vermeinen. 2. So viel die erweh- lung zur ſeligkeit ſich anmaſſen/ ſo viel ver- dammniß und fluchs fuͤhren ſie uͤber andere die ihnen im irꝛthume nachfolgen. 3. Wahn- geiſter koͤnnen niemand dulten dann/ die mit ih- nen zum verderben eingehen: Dann ſie koͤn- nen die freyheit CHriſti zur befreyung von den meinungen nicht vertragen/ fuͤrchtende dar- durch den eigenthum zu verlieren. 4. Wie ſie ihre erwehlung aus der irꝛdiſchen begierde/ als ihre GOttesdienſte/ beginnen. 5. Durch ihre irꝛdiſche finſterniß das himmliſche licht er- klaͤren: Durch haß und neid die liebe CHri- ſti verkuͤndigen/ ꝛc. 6. Geben ſich mit ſolchem zeugniß fuͤr diener GOttes aus/ die einfalt an ſich zu ziehen. 7. Die unerleuchtete menſchheit ſtaͤrckt die irꝛdiſche geiſter/ ſo ſie ihnen glauben und beyfall gibt/ und ſie thun dann/ weil ſie ſich ihnen ergeben/ mit ihr was ſie wollen/ ſie muß auch/ ſo lang ſie mit ihnen eines ſinnes/ die laſt des todes mit ihnen tragen/ und kan anders nichts weder ſehen noch hoͤren/ als was ſie von den irꝛdiſchen geiſtern empfaͤht. 8. Das irꝛ- diſche weſen kan das gottſelige leben nicht ge- baͤren/ obs wol die verblendete menſchheit vom tode zu empfangen meint. 9. Menſchheit kan ſich in ergebung an die irꝛdiſche geiſter wol ſelbſt verlaͤugnen. Die Gottheit aber kan ſie von der- ſelben frey zu werden/ nicht verlaͤugnen/ ſon- dern muß ihre beſchuldigung/ daß ſie von ihr abgewichen/ und den irꝛdiſchen geiſtern ſich er- geben von der gerechtigkeit tragen. 10. Weicht ſie von den irꝛdiſchen geiſtern/ und denckt ein we- nig an GOtt/ muß ſie das urtheil von den irꝛdi- ſchen geiſtern empfahen. 11. Die irꝛdiſche heiligkeit ſchlieſt ihre gnade auff und zu/ wem ſie will/ nach gunſt oder ungunſt zur partey- ſchafft im unſeligen fleiſche. 12. Maſſet ſich ſelbſt einer macht uͤber GOtt und teuffel an/ fluchet und ſegnet auch wem ſie will. 13 Jrꝛ- diſche geiſter ruffen ihre Goͤtter uͤber die zum ſee- gen an/ die mit ihnen zum verderben gehen/ und zur rache uͤber die/ ſo ihnen nicht folgen wollen/ bekom̃en aber keine antwort/ ſo ein zeichen/ daß ſie in ihrem ſeegen und fluche von gleicher krafft ſind. Cap. 3. Daß Autor dieſes Babyloniſche werck in gedult angeſehen/ ebetruͤbt woꝛden uñ| in ſeinem fortgange und arbeit ſtille ſtehen fuͤr beſſer ge- acht/ als weiter fortzugehen in unnuͤtzer arbeit. 2. Hat im ſtillſtehen ſeine beſchirmung im leben JEſu CHriſti geſucht/ welches ihn zur ver- laͤugnung ſein ſelbſt/ und in die einfalt CHriſti allein ſein vertrauen zu ſetzen/ angewieſen. 3. Alſo in demuth auff den weſentlichen GOtt wartend/ ſiehet und empfindet er/ wie die irꝛdi- ſche geiſter getrieben werden in ihren unter- ſchiedlichen wuͤrckungen. 4. Was einer baut/ zerbricht der ander/ was einem ſein GOtt/ das iſt des andernteuffel/ was einer flucht/ ſegnet der ander ꝛc. 5. Wann einer wider den andern laufft/ fallen ſie beyde unter des dritten fuͤſſe/ (ſo der ſtein CHriſti in ſeinem wahren weſen) weil ſie keinen GOtt in ſich erkennt. 6. Die- ſes fuͤhlens deꝛ verſchiedenen irꝛdiſchen geiſteꝛ iſt autor endlich ſo muͤde worden/ daß ihm das le- ben ein tod worden/ und eꝛliebeꝛ dem irꝛdiſchen tode zuꝛ ꝛuhe/ als den iꝛꝛdiſchen geiſtern der uner- leuchteten menſchen begegnen wollen. 7. Wer- den wenig gefunden/ die die irꝛdiſche geiſter als verderber in ſich erkennen. 8. Die verbindung oder feſtmachung des verderbens im menſchen iſt/ wann er ſich duͤncken laͤſt/ er werde vom geiſte GOttes getrieben/ indem er ſeinem eig- nen A. K. H. Vierter Theil. X x x 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 531. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/839>, abgerufen am 20.11.2024.