Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.Th. IV. Sect. III. Num. IIX. Proceß wider einen/ [Spaltenumbruch]
"sers Christenthums sich auff allerley irrwege"verleiten lassen/ seinen GOtt/ der uns herrli- "che/ klare/ gnugsame/ kräfftige/ würckende "mittel zum Christenthum gegeben/ mit ver- "achtung derselben/ auch schnödem undanck/ "welches Moses und Christus ernstlich verbo- "ten/ den bund GOTTES verlassen und "schändlich von ihm abgefallen: Fürs andere "ist dieser mensch auch den actis nach vor einen "rechten Atheum zu halten; denn weil er an Chri- "stum den einigen Sohn GOTTes nicht "glauben will/ so ist er ein Atheus, wie "S. Paulus Eph. II. 12. die Atheos beschreibet; "Wer den Sohn leugnet/ sagt Joh. 1. Epist. II. "23. der hat auch den Vater nicht 2. Epist v. 9. "Wer übertritt/ und bleibet nicht in der lehre "CHristi/ der hat keinen GOtt. Weraber in "der lehre CHristi bleibet/ der hat beyde Va- "ter und den Sohn; und in seiner 1. Epist. c. V. "23. spricht Johannes abermal: Wer den Sohn "nicht ehret/ der ehret den Vater nicht. Und "ob er schon vorgeben will/ er ehre und bleibe "bey dem Schöpffer himmels und der erden/ an "denselben glaubeer; so ist doch kein anderer "Schöpffer himmels und der erden/ als GOtt "Vater/ Sohn und H. Geist; der GOtt/ "welcher seyn soll der Schöpffer himmels und "der erden ausser GOtt Vater/ Sohn und H. "Geist/ ist ein figmentum cordis humani, sed "malum, Gen. VI. 5. es ist ein commentum rati- "onis humanae, welches unsere blinde vernunfft "schwärmet/ es ist ein rechtes indolum mentis, "ein Hirrn-götze/ ein abgott/ ein affter-gott/ "der an und für sich nichts ist; in der Schrifft "heissen dergleichen Elilim/ nichtige/ nichts- "werthe Götter; er ist der Türcken/ Juden "und blinden Heiden abgott/ der nirgends im "heiligen und unfehlbahren wort GOttes of- "fenbaret/ sondern der gantzen H. Schrifft/ "sonderlich aber der gantzen historie von der "schöpffung Gen. I. & II. zu wieder ist. Fürs "dritte ist dieser Peter Günther auch vor einen "blasphemum und offenbaren ärgerlichen Got- "teslästerer zuhalten/ weil er den HErrn JE- "sum seinen Schöpffer und Erlöser in öffentli- "cher versamlung schmählich/ schändlich und "greulich gelästert/ seine GOttheit ihm "geraubet/ ihn selbst als seinen Heiland ver- "leugnet/ von dem thron seines Vaters zur "rechten GOttes/ so viel an ihm ist/ denselben "verstossen/ und/ nach beständiger aussage "der zeugen/ ihn vor einen (sit venia blasphe- "miae repetitae) verfluchten schelm und vor "der Jesuiten gemachten GOtt gescholten. Hier "will zwar eingewendet werden; (1.) daß er diese "GOtteslästerung beständig leugne/ weil aber "in der confrontation unterschiedliche zeugen/ "auch auff hartes zureden/ und hohe bedrauung "beständig solches aussagen/ die umstände/ "wie auch sein verstockter sinn und beharrlicher "irrthum/ solches nicht unklar darthun/ kan er "mit seinem blossem leugnen solches nicht ableh- "nen; wenn er die Jesuiter für schelme und "diebe gescholten hätte/ würde Dohrman und "andere darüber nicht entrüstet seyn/ noch je- "ner deßwegen auff ihn geschlagen haben. (2.) "Daß er ein Christlich leben geführet; wie will "aber der ein Christlich leben führen/ der CHri- "stum verleugnet/ und als einen ungott/ als ei- "nen gemachten GOtt verlästert/ sich selbst aus "dem tauffbund des Christenthums setzet/ sich [Spaltenumbruch] weder zum beichtstuhl noch H. Nachtmahl" hält/ noch die CHristliche Lehre vor wahr" halten will? Hat er die geistliche lieder: Jch" dancke dir lieber HErre/ Aus meines hertzens" grunde etc. gesungen/ so hat er sie nur gemiß-" braucht/ weil darinne der Herr CHristus als" ein wahrer GOtt geehret/ der glaube an" CHristum eingeführet/ er selbst als ein wah-" rer Gott angebetet/ und ihm als einem wahrem" GOtt vor die Göttliche wolthaten lob und" danck gesaget wird. Lieset er fleißig in dem" worte GOttes/ auch in des seligen Arnds" Paradießgärtlein/ so ist es nichts anders als" ein schnöder mißbrauch dieser heiligen und" GOttseligen bücher/ zumal weil er die Christ-" liche Lehre verleugnet/ so darinne verfasset ist/" ja er verkehrt dieselbe/ weil er an statt des na-" mens JEsu oder CHristi allein seinen abgott" verstehet und substituirt. (3.) Will auch die" trunckenheit vorgeschützet werden. Aber die-" jenigen berichten/ daß Inquisit nicht gar trun-" cken gewesen; Inquisitus verräth sich auch" selbst/ daß er wissen will/ er habe die grobe" Gotteslästerung mit diesen worten nicht aus-" gestossen/ will auch gar gewiß asseveriren/ er ha-" be so geredet/ die Jesuiter/ die schelme/ die diebe" haben unserm Herrn Gott die ehre abgestohlen;" vor einen verfluchten schelm habe er den Herrn" CHristum nicht gehalten etc. Diß sind keine" signa extreme ebrii. (4) Will auch ange-" führt werden/ daß inquisit corruptaementis" sey/ und daß er sich mit phantastischen reden" und gebärden viel geplagt zu Königsberg/" allda in der Medicorum hände gerathen/" welche denselben mit aderlassen und sonst" als einen hominem corruptae & perturbatae" mentis curiret. Aber hier müssen die di-" stincta tempora nicht confundiret werden." Was vor etlichen jahren in Königsberg ge-" schehen/ das kan jetzo nicht von diesem men-" schen in Lübeck applicirt werden; zumal weil" dergleichen aus den Actis gar nicht zu ersehen/" sondern er hat sich vor dieser zusammenkunfft/" bey der zusammenkunfft/ und auch nach der" zeit/ als ein anderer verständiger Schmiede-" knecht in allem bezeuget. (5) Daß derselbe sei-" nem bericht nach/ mit vielen teufflischen an-" fechtungen geplaget worden/ und deswegen" billig ein mitleiden zu tragen; davon ist aber" in den Actis nichts sonderliches zu sehen/ und" wird sich der Judex hierinnen nach dem völ-" ligen beweiß zu achten haben. Jedennoch a-" ber diß zu beobachten/ daß dieser mensch an" allem solchem selbst schuldig sey/ in dem er" von dem wahren GOTT abgefallen/ den" HErrn Christum verleugnet/ seinen Tauff-" bund verlassen/ sich einen andern Gott erdich-" tet/ oder von andern beybringen lassen/ und" diesem Abgott/ welcher niemand anders ist/" als des leidigen Satans Hirn-Götze/ oder" dem satan selbst gedienet/ denselben um offen-" barungen fleißig/ seinen eigenen bericht nach/ an-" geruffen/ dahero ihm wiederfahren/ was er be-" gehret. Die andern einwürffe ex Jure müssen" ex circumstantiis decidirt werden/ können" etwas zur milderung der äusserlichen straffe" beytragen/ aber a blasphemiae reatu können sie" in foro divino vel conscientiae den blas-" phemum nicht liberiren. Halten wir also" dafür/ daß dieser mensch allerdings für einen" Gottes-
Th. IV. Sect. III. Num. IIX. Proceß wider einen/ [Spaltenumbruch]
„ſers Chriſtenthums ſich auff allerley irꝛwege„verleiten laſſen/ ſeinen GOtt/ der uns herꝛli- „che/ klare/ gnugſame/ kraͤfftige/ wuͤrckende „mittel zum Chriſtenthum gegeben/ mit ver- „achtung derſelben/ auch ſchnoͤdem undanck/ „welches Moſes und Chriſtus ernſtlich verbo- „ten/ den bund GOTTES verlaſſen und „ſchaͤndlich von ihm abgefallen: Fuͤrs andere „iſt dieſer menſch auch den actis nach vor einen „rechten Atheum zu halten; deñ weil er an Chri- „ſtum den einigen Sohn GOTTes nicht „glauben will/ ſo iſt er ein Atheus, wie „S. Paulus Eph. II. 12. die Atheos beſchreibet; „Wer den Sohn leugnet/ ſagt Joh. 1. Epiſt. II. „23. der hat auch den Vater nicht 2. Epiſt v. 9. „Wer uͤbertritt/ und bleibet nicht in der lehre „CHriſti/ der hat keinen GOtt. Weraber in „der lehre CHriſti bleibet/ der hat beyde Va- „ter und den Sohn; und in ſeiner 1. Epiſt. c. V. „23. ſpricht Johannes abermal: Wer den Sohn „nicht ehret/ der ehret den Vater nicht. Und „ob er ſchon vorgeben will/ er ehre und bleibe „bey dem Schoͤpffer himmels und der erden/ an „denſelben glaubeer; ſo iſt doch kein anderer „Schoͤpffer himmels und der erden/ als GOtt „Vater/ Sohn und H. Geiſt; der GOtt/ „welcher ſeyn ſoll der Schoͤpffer himmels und „der erden auſſer GOtt Vater/ Sohn und H. „Geiſt/ iſt ein figmentum cordis humani, ſed „malum, Gen. VI. 5. es iſt ein commentum rati- „onis humanæ, welches unſere blinde vernunfft „ſchwaͤrmet/ es iſt ein rechtes indolum mentis, „ein Hirꝛn-goͤtze/ ein abgott/ ein affter-gott/ „der an und fuͤr ſich nichts iſt; in der Schrifft „heiſſen dergleichen Elilim/ nichtige/ nichts- „werthe Goͤtter; er iſt der Tuͤrcken/ Juden „und blinden Heiden abgott/ der nirgends im „heiligen und unfehlbahren wort GOttes of- „fenbaret/ ſondern der gantzen H. Schrifft/ „ſonderlich aber der gantzen hiſtorie von der „ſchoͤpffung Gen. I. & II. zu wieder iſt. Fuͤrs „dritte iſt dieſer Peter Guͤnther auch vor einen „blaſphemum und offenbaren aͤrgerlichen Got- „teslaͤſterer zuhalten/ weil er den HErꝛn JE- „ſum ſeinen Schoͤpffer und Erloͤſer in oͤffentli- „cher verſamlung ſchmaͤhlich/ ſchaͤndlich und „greulich gelaͤſtert/ ſeine GOttheit ihm „geraubet/ ihn ſelbſt als ſeinen Heiland ver- „leugnet/ von dem thron ſeines Vaters zur „rechten GOttes/ ſo viel an ihm iſt/ denſelben „verſtoſſen/ und/ nach beſtaͤndiger auſſage „der zeugen/ ihn vor einen (ſit venia blasphe- „miæ repetitæ) verfluchten ſchelm und vor „der Jeſuiten gemachten GOtt geſcholten. Hier „will zwar eingewendet werden; (1.) daß er dieſe „GOtteslaͤſterung beſtaͤndig leugne/ weil aber „in der confrontation unterſchiedliche zeugen/ „auch auff hartes zureden/ und hohe bedrauung „beſtaͤndig ſolches auſſagen/ die umſtaͤnde/ „wie auch ſein verſtockter ſinn und beharꝛlicher „irꝛthum/ ſolches nicht unklar darthun/ kan er „mit ſeinem bloſſem leugnen ſolches nicht ableh- „nen; wenn er die Jeſuiter fuͤr ſchelme und „diebe geſcholten haͤtte/ wuͤrde Dohrman und „andere daruͤber nicht entruͤſtet ſeyn/ noch je- „ner deßwegen auff ihn geſchlagen haben. (2.) „Daß er ein Chriſtlich leben gefuͤhret; wie will „aber der ein Chriſtlich leben fuͤhren/ der CHri- „ſtum verleugnet/ und als einen ungott/ als ei- „nen gemachten GOtt verlaͤſtert/ ſich ſelbſt aus „dem tauffbund des Chriſtenthums ſetzet/ ſich [Spaltenumbruch] weder zum beichtſtuhl noch H. Nachtmahl“ haͤlt/ noch die CHriſtliche Lehre vor wahr“ halten will? Hat er die geiſtliche lieder: Jch“ dancke dir lieber HErre/ Aus meines hertzens“ grunde ꝛc. geſungen/ ſo hat er ſie nur gemiß-“ braucht/ weil darinne der Herꝛ CHriſtus als“ ein wahrer GOtt geehret/ der glaube an“ CHriſtum eingefuͤhret/ er ſelbſt als ein wah-“ reꝛ Gott angebetet/ und ihm als einem wahrem“ GOtt vor die Goͤttliche wolthaten lob und“ danck geſaget wird. Lieſet er fleißig in dem“ worte GOttes/ auch in des ſeligen Arnds“ Paradießgaͤrtlein/ ſo iſt es nichts anders als“ ein ſchnoͤder mißbrauch dieſer heiligen und“ GOttſeligen buͤcher/ zumal weil er die Chriſt-“ liche Lehre verleugnet/ ſo darinne verfaſſet iſt/“ ja er verkehrt dieſelbe/ weil er an ſtatt des na-“ mens JEſu oder CHriſti allein ſeinen abgott“ verſtehet und ſubſtituirt. (3.) Will auch die“ trunckenheit vorgeſchuͤtzet werden. Aber die-“ jenigen berichten/ daß Inquiſit nicht gar trun-“ cken geweſen; Inquiſitus verraͤth ſich auch“ ſelbſt/ daß er wiſſen will/ er habe die grobe“ Gotteslaͤſterung mit dieſen worten nicht aus-“ geſtoſſen/ will auch gar gewiß aſſeverirẽ/ er ha-“ be ſo geredet/ die Jeſuiter/ die ſchelme/ die diebe“ haben unſerm Herꝛn Gott die ehre abgeſtohlẽ;“ vor einen verfluchten ſchelm habe er den Herꝛn“ CHriſtum nicht gehalten ꝛc. Diß ſind keine“ ſigna extremè ebrii. (4) Will auch ange-“ fuͤhrt werden/ daß inquiſit corruptæmentis“ ſey/ und daß er ſich mit phantaſtiſchen reden“ und gebaͤrden viel geplagt zu Koͤnigsberg/“ allda in der Medicorum haͤnde gerathen/“ welche denſelben mit aderlaſſen und ſonſt“ als einen hominem corruptæ & perturbatæ“ mentis curiret. Aber hier muͤſſen die di-“ ſtincta tempora nicht confundiret werden.“ Was vor etlichen jahren in Koͤnigsberg ge-“ ſchehen/ das kan jetzo nicht von dieſem men-“ ſchen in Luͤbeck applicirt werden; zumal weil“ dergleichen aus den Actis gar nicht zu erſehen/“ ſondern er hat ſich vor dieſer zuſammenkunfft/“ bey der zuſammenkunfft/ und auch nach der“ zeit/ als ein anderer verſtaͤndiger Schmiede-“ knecht in allem bezeuget. (5) Daß derſelbe ſei-“ nem bericht nach/ mit vielen teuffliſchen an-“ fechtungen geplaget worden/ und deswegen“ billig ein mitleiden zu tragen; davon iſt aber“ in den Actis nichts ſonderliches zu ſehen/ und“ wird ſich der Judex hierinnen nach dem voͤl-“ ligen beweiß zu achten haben. Jedennoch a-“ ber diß zu beobachten/ daß dieſer menſch an“ allem ſolchem ſelbſt ſchuldig ſey/ in dem er“ von dem wahren GOTT abgefallen/ den“ HErrn Chriſtum verleugnet/ ſeinen Tauff-“ bund verlaſſen/ ſich einen andern Gott erdich-“ tet/ oder von andern beybringen laſſen/ und“ dieſem Abgott/ welcher niemand anders iſt/“ als des leidigen Satans Hirn-Goͤtze/ oder“ dem ſatan ſelbſt gedienet/ denſelben um offen-“ barungẽ fleißig/ ſeinẽ eigenen bericht nach/ an-“ geruffen/ dahero ihm wiederfahren/ was er be-“ gehret. Die andern einwuͤrffe ex Jure muͤſſen“ ex circumſtantiis decidirt werden/ koͤnnen“ etwas zur milderung der aͤuſſerlichen ſtraffe“ beytragen/ aber à blasphemiæ reatu koͤnnen ſie“ in foro divino vel conſcientiæ den blas-“ phemum nicht liberiren. Halten wir alſo“ dafuͤr/ daß dieſer menſch allerdings fuͤr einen“ Gottes-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <floatingText> <body> <div> <p><pb facs="#f0798" n="490"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. IIX.</hi> Proceß wider einen/</fw><lb/><cb/> „ſers Chriſtenthums ſich auff allerley irꝛwege<lb/> „verleiten laſſen/ ſeinen GOtt/ der uns herꝛli-<lb/> „che/ klare/ gnugſame/ kraͤfftige/ wuͤrckende<lb/> „mittel zum Chriſtenthum gegeben/ mit ver-<lb/> „achtung derſelben/ auch ſchnoͤdem undanck/<lb/> „welches Moſes und Chriſtus ernſtlich verbo-<lb/> „ten/ den bund GOTTES verlaſſen und<lb/> „ſchaͤndlich von ihm abgefallen: Fuͤrs andere<lb/> „iſt dieſer menſch auch den <hi rendition="#aq">actis</hi> nach vor einen<lb/> „rechten <hi rendition="#aq">Atheum</hi> zu halten; deñ weil er an Chri-<lb/> „ſtum den einigen Sohn GOTTes nicht<lb/> „glauben will/ ſo iſt er ein <hi rendition="#aq">Atheus,</hi> wie<lb/> „<hi rendition="#aq">S. Paulus Eph. II.</hi> 12. die <hi rendition="#aq">Atheos</hi> beſchreibet;<lb/> „Wer den Sohn leugnet/ ſagt <hi rendition="#aq">Joh. 1. Epiſt. II.</hi><lb/> „23. der hat auch den Vater nicht 2. <hi rendition="#aq">Epiſt v.</hi> 9.<lb/> „Wer uͤbertritt/ und bleibet nicht in der lehre<lb/> „CHriſti/ der hat keinen GOtt. Weraber in<lb/> „der lehre CHriſti bleibet/ der hat beyde Va-<lb/> „ter und den Sohn; und in ſeiner 1. <hi rendition="#aq">Epiſt. c. V.</hi><lb/> „23. ſpricht <hi rendition="#aq">Johannes</hi> abermal: Wer den Sohn<lb/> „nicht ehret/ der ehret den Vater nicht. Und<lb/> „ob er ſchon vorgeben will/ er ehre und bleibe<lb/> „bey dem Schoͤpffer himmels und der erden/ an<lb/> „denſelben glaubeer; ſo iſt doch kein anderer<lb/> „Schoͤpffer himmels und der erden/ als GOtt<lb/> „Vater/ Sohn und H. Geiſt; der GOtt/<lb/> „welcher ſeyn ſoll der Schoͤpffer himmels und<lb/> „der erden auſſer GOtt Vater/ Sohn und H.<lb/> „Geiſt/ iſt ein <hi rendition="#aq">figmentum cordis humani, ſed<lb/> „malum, Gen. VI.</hi> 5. es iſt ein <hi rendition="#aq">commentum rati-<lb/> „onis humanæ,</hi> welches unſere blinde vernunfft<lb/> „ſchwaͤrmet/ es iſt ein rechtes <hi rendition="#aq">indolum mentis,</hi><lb/> „ein Hirꝛn-goͤtze/ ein abgott/ ein affter-gott/<lb/> „der an und fuͤr ſich nichts iſt; in der Schrifft<lb/> „heiſſen dergleichen <hi rendition="#aq">Elilim/</hi> nichtige/ nichts-<lb/> „werthe Goͤtter; er iſt der Tuͤrcken/ Juden<lb/> „und blinden Heiden abgott/ der nirgends im<lb/> „heiligen und unfehlbahren wort GOttes of-<lb/> „fenbaret/ ſondern der gantzen H. Schrifft/<lb/> „ſonderlich aber der gantzen hiſtorie von der<lb/> „ſchoͤpffung <hi rendition="#aq">Gen. I. & II.</hi> zu wieder iſt. Fuͤrs<lb/> „dritte iſt dieſer Peter Guͤnther auch vor einen<lb/> „<hi rendition="#aq">blaſphemum</hi> und offenbaren aͤrgerlichen Got-<lb/> „teslaͤſterer zuhalten/ weil er den HErꝛn JE-<lb/> „ſum ſeinen Schoͤpffer und Erloͤſer in oͤffentli-<lb/> „cher verſamlung ſchmaͤhlich/ ſchaͤndlich und<lb/> „greulich gelaͤſtert/ ſeine GOttheit ihm<lb/> „geraubet/ ihn ſelbſt als ſeinen Heiland ver-<lb/> „leugnet/ von dem thron ſeines Vaters zur<lb/> „rechten GOttes/ ſo viel an ihm iſt/ denſelben<lb/> „verſtoſſen/ und/ nach beſtaͤndiger auſſage<lb/> „der zeugen/ ihn vor einen (<hi rendition="#aq">ſit venia blasphe-<lb/> „miæ repetitæ</hi>) verfluchten ſchelm und vor<lb/> „der Jeſuiten gemachten GOtt geſcholten. Hier<lb/> „will zwar eingewendet werden; (1.) daß er dieſe<lb/> „GOtteslaͤſterung beſtaͤndig leugne/ weil aber<lb/> „in der <hi rendition="#aq">confrontation</hi> unterſchiedliche zeugen/<lb/> „auch auff hartes zureden/ und hohe bedrauung<lb/> „beſtaͤndig ſolches auſſagen/ die umſtaͤnde/<lb/> „wie auch ſein verſtockter ſinn und beharꝛlicher<lb/> „irꝛthum/ ſolches nicht unklar darthun/ kan er<lb/> „mit ſeinem bloſſem leugnen ſolches nicht ableh-<lb/> „nen; wenn er die Jeſuiter fuͤr ſchelme und<lb/> „diebe geſcholten haͤtte/ wuͤrde Dohrman und<lb/> „andere daruͤber nicht entruͤſtet ſeyn/ noch je-<lb/> „ner deßwegen auff ihn geſchlagen haben. (2.)<lb/> „Daß er ein Chriſtlich leben gefuͤhret; wie will<lb/> „aber der ein Chriſtlich leben fuͤhren/ der CHri-<lb/> „ſtum verleugnet/ und als einen ungott/ als ei-<lb/> „nen gemachten GOtt verlaͤſtert/ ſich ſelbſt aus<lb/> „dem tauffbund des Chriſtenthums ſetzet/ ſich<lb/><cb/> weder zum beichtſtuhl noch H. Nachtmahl“<lb/> haͤlt/ noch die CHriſtliche Lehre vor wahr“<lb/> halten will? Hat er die geiſtliche lieder: Jch“<lb/> dancke dir lieber HErre/ Aus meines hertzens“<lb/> grunde ꝛc. geſungen/ ſo hat er ſie nur gemiß-“<lb/> braucht/ weil darinne der Herꝛ CHriſtus als“<lb/> ein wahrer GOtt geehret/ der glaube an“<lb/> CHriſtum eingefuͤhret/ er ſelbſt als ein wah-“<lb/> reꝛ Gott angebetet/ und ihm als einem wahrem“<lb/> GOtt vor die Goͤttliche wolthaten lob und“<lb/> danck geſaget wird. Lieſet er fleißig in dem“<lb/> worte GOttes/ auch in des ſeligen Arnds“<lb/> Paradießgaͤrtlein/ ſo iſt es nichts anders als“<lb/> ein ſchnoͤder mißbrauch dieſer heiligen und“<lb/> GOttſeligen buͤcher/ zumal weil er die Chriſt-“<lb/> liche Lehre verleugnet/ ſo darinne verfaſſet iſt/“<lb/> ja er verkehrt dieſelbe/ weil er an ſtatt des na-“<lb/> mens JEſu oder CHriſti allein ſeinen abgott“<lb/> verſtehet und <hi rendition="#aq">ſubſtituirt.</hi> (3.) Will auch die“<lb/> trunckenheit vorgeſchuͤtzet werden. Aber die-“<lb/> jenigen berichten/ daß <hi rendition="#aq">Inquiſit</hi> nicht gar trun-“<lb/> cken geweſen; <hi rendition="#aq">Inquiſitus</hi> verraͤth ſich auch“<lb/> ſelbſt/ daß er wiſſen will/ er habe die grobe“<lb/> Gotteslaͤſterung mit dieſen worten nicht aus-“<lb/> geſtoſſen/ will auch gar gewiß <hi rendition="#aq">aſſeverir</hi>ẽ/ er ha-“<lb/> be ſo geredet/ die Jeſuiter/ die ſchelme/ die diebe“<lb/> haben unſerm Herꝛn Gott die ehre abgeſtohlẽ;“<lb/> vor einen verfluchten ſchelm habe er den Herꝛn“<lb/> CHriſtum nicht gehalten ꝛc. Diß ſind keine“<lb/><hi rendition="#aq">ſigna extremè ebrii.</hi> (4) Will auch ange-“<lb/> fuͤhrt werden/ daß <hi rendition="#aq">inquiſit corruptæmentis</hi>“<lb/> ſey/ und daß er ſich mit <hi rendition="#aq">phantaſti</hi>ſchen reden“<lb/> und gebaͤrden viel geplagt zu Koͤnigsberg/“<lb/> allda in der <hi rendition="#aq">Medicorum</hi> haͤnde gerathen/“<lb/> welche denſelben mit aderlaſſen und ſonſt“<lb/> als einen <hi rendition="#aq">hominem corruptæ & perturbatæ“<lb/> mentis curiret.</hi> Aber hier muͤſſen die <hi rendition="#aq">di-“<lb/> ſtincta tempora</hi> nicht <hi rendition="#aq">confundiret</hi> werden.“<lb/> Was vor etlichen jahren in Koͤnigsberg ge-“<lb/> ſchehen/ das kan jetzo nicht von dieſem men-“<lb/> ſchen in Luͤbeck <hi rendition="#aq">applici</hi>rt werden; zumal weil“<lb/> dergleichen aus den <hi rendition="#aq">Actis</hi> gar nicht zu erſehen/“<lb/> ſondern er hat ſich vor dieſer zuſammenkunfft/“<lb/> bey der zuſammenkunfft/ und auch nach der“<lb/> zeit/ als ein anderer verſtaͤndiger Schmiede-“<lb/> knecht in allem bezeuget. (5) Daß derſelbe ſei-“<lb/> nem bericht nach/ mit vielen teuffliſchen an-“<lb/> fechtungen geplaget worden/ und deswegen“<lb/> billig ein mitleiden zu tragen; davon iſt aber“<lb/> in den <hi rendition="#aq">Actis</hi> nichts ſonderliches zu ſehen/ und“<lb/> wird ſich der <hi rendition="#aq">Judex</hi> hierinnen nach dem voͤl-“<lb/> ligen beweiß zu achten haben. Jedennoch a-“<lb/> ber diß zu beobachten/ daß dieſer menſch an“<lb/> allem ſolchem ſelbſt ſchuldig ſey/ in dem er“<lb/> von dem wahren <hi rendition="#g">GOTT</hi> abgefallen/ den“<lb/> HErrn Chriſtum verleugnet/ ſeinen Tauff-“<lb/> bund verlaſſen/ ſich einen andern Gott erdich-“<lb/> tet/ oder von andern beybringen laſſen/ und“<lb/> dieſem Abgott/ welcher niemand anders iſt/“<lb/> als des leidigen Satans Hirn-Goͤtze/ oder“<lb/> dem ſatan ſelbſt gedienet/ denſelben um offen-“<lb/> barungẽ fleißig/ ſeinẽ eigenen bericht nach/ an-“<lb/> geruffen/ dahero ihm wiederfahren/ was er be-“<lb/> gehret. Die andern einwuͤrffe <hi rendition="#aq">ex Jure</hi> muͤſſen“<lb/><hi rendition="#aq">ex circumſtantiis decidi</hi>rt werden/ koͤnnen“<lb/> etwas zur milderung der aͤuſſerlichen ſtraffe“<lb/> beytragen/ aber <hi rendition="#aq">à blasphemiæ reatu</hi> koͤnnen ſie“<lb/><hi rendition="#aq">in foro divino vel conſcientiæ</hi> den <hi rendition="#aq">blas-“<lb/> phemum</hi> nicht <hi rendition="#aq">liberi</hi>ren. Halten wir alſo“<lb/> dafuͤr/ daß dieſer menſch allerdings fuͤr einen“<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gottes-</fw><lb/></p> </div> </body> </floatingText> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [490/0798]
Th. IV. Sect. III. Num. IIX. Proceß wider einen/
„ſers Chriſtenthums ſich auff allerley irꝛwege
„verleiten laſſen/ ſeinen GOtt/ der uns herꝛli-
„che/ klare/ gnugſame/ kraͤfftige/ wuͤrckende
„mittel zum Chriſtenthum gegeben/ mit ver-
„achtung derſelben/ auch ſchnoͤdem undanck/
„welches Moſes und Chriſtus ernſtlich verbo-
„ten/ den bund GOTTES verlaſſen und
„ſchaͤndlich von ihm abgefallen: Fuͤrs andere
„iſt dieſer menſch auch den actis nach vor einen
„rechten Atheum zu halten; deñ weil er an Chri-
„ſtum den einigen Sohn GOTTes nicht
„glauben will/ ſo iſt er ein Atheus, wie
„S. Paulus Eph. II. 12. die Atheos beſchreibet;
„Wer den Sohn leugnet/ ſagt Joh. 1. Epiſt. II.
„23. der hat auch den Vater nicht 2. Epiſt v. 9.
„Wer uͤbertritt/ und bleibet nicht in der lehre
„CHriſti/ der hat keinen GOtt. Weraber in
„der lehre CHriſti bleibet/ der hat beyde Va-
„ter und den Sohn; und in ſeiner 1. Epiſt. c. V.
„23. ſpricht Johannes abermal: Wer den Sohn
„nicht ehret/ der ehret den Vater nicht. Und
„ob er ſchon vorgeben will/ er ehre und bleibe
„bey dem Schoͤpffer himmels und der erden/ an
„denſelben glaubeer; ſo iſt doch kein anderer
„Schoͤpffer himmels und der erden/ als GOtt
„Vater/ Sohn und H. Geiſt; der GOtt/
„welcher ſeyn ſoll der Schoͤpffer himmels und
„der erden auſſer GOtt Vater/ Sohn und H.
„Geiſt/ iſt ein figmentum cordis humani, ſed
„malum, Gen. VI. 5. es iſt ein commentum rati-
„onis humanæ, welches unſere blinde vernunfft
„ſchwaͤrmet/ es iſt ein rechtes indolum mentis,
„ein Hirꝛn-goͤtze/ ein abgott/ ein affter-gott/
„der an und fuͤr ſich nichts iſt; in der Schrifft
„heiſſen dergleichen Elilim/ nichtige/ nichts-
„werthe Goͤtter; er iſt der Tuͤrcken/ Juden
„und blinden Heiden abgott/ der nirgends im
„heiligen und unfehlbahren wort GOttes of-
„fenbaret/ ſondern der gantzen H. Schrifft/
„ſonderlich aber der gantzen hiſtorie von der
„ſchoͤpffung Gen. I. & II. zu wieder iſt. Fuͤrs
„dritte iſt dieſer Peter Guͤnther auch vor einen
„blaſphemum und offenbaren aͤrgerlichen Got-
„teslaͤſterer zuhalten/ weil er den HErꝛn JE-
„ſum ſeinen Schoͤpffer und Erloͤſer in oͤffentli-
„cher verſamlung ſchmaͤhlich/ ſchaͤndlich und
„greulich gelaͤſtert/ ſeine GOttheit ihm
„geraubet/ ihn ſelbſt als ſeinen Heiland ver-
„leugnet/ von dem thron ſeines Vaters zur
„rechten GOttes/ ſo viel an ihm iſt/ denſelben
„verſtoſſen/ und/ nach beſtaͤndiger auſſage
„der zeugen/ ihn vor einen (ſit venia blasphe-
„miæ repetitæ) verfluchten ſchelm und vor
„der Jeſuiten gemachten GOtt geſcholten. Hier
„will zwar eingewendet werden; (1.) daß er dieſe
„GOtteslaͤſterung beſtaͤndig leugne/ weil aber
„in der confrontation unterſchiedliche zeugen/
„auch auff hartes zureden/ und hohe bedrauung
„beſtaͤndig ſolches auſſagen/ die umſtaͤnde/
„wie auch ſein verſtockter ſinn und beharꝛlicher
„irꝛthum/ ſolches nicht unklar darthun/ kan er
„mit ſeinem bloſſem leugnen ſolches nicht ableh-
„nen; wenn er die Jeſuiter fuͤr ſchelme und
„diebe geſcholten haͤtte/ wuͤrde Dohrman und
„andere daruͤber nicht entruͤſtet ſeyn/ noch je-
„ner deßwegen auff ihn geſchlagen haben. (2.)
„Daß er ein Chriſtlich leben gefuͤhret; wie will
„aber der ein Chriſtlich leben fuͤhren/ der CHri-
„ſtum verleugnet/ und als einen ungott/ als ei-
„nen gemachten GOtt verlaͤſtert/ ſich ſelbſt aus
„dem tauffbund des Chriſtenthums ſetzet/ ſich
weder zum beichtſtuhl noch H. Nachtmahl“
haͤlt/ noch die CHriſtliche Lehre vor wahr“
halten will? Hat er die geiſtliche lieder: Jch“
dancke dir lieber HErre/ Aus meines hertzens“
grunde ꝛc. geſungen/ ſo hat er ſie nur gemiß-“
braucht/ weil darinne der Herꝛ CHriſtus als“
ein wahrer GOtt geehret/ der glaube an“
CHriſtum eingefuͤhret/ er ſelbſt als ein wah-“
reꝛ Gott angebetet/ und ihm als einem wahrem“
GOtt vor die Goͤttliche wolthaten lob und“
danck geſaget wird. Lieſet er fleißig in dem“
worte GOttes/ auch in des ſeligen Arnds“
Paradießgaͤrtlein/ ſo iſt es nichts anders als“
ein ſchnoͤder mißbrauch dieſer heiligen und“
GOttſeligen buͤcher/ zumal weil er die Chriſt-“
liche Lehre verleugnet/ ſo darinne verfaſſet iſt/“
ja er verkehrt dieſelbe/ weil er an ſtatt des na-“
mens JEſu oder CHriſti allein ſeinen abgott“
verſtehet und ſubſtituirt. (3.) Will auch die“
trunckenheit vorgeſchuͤtzet werden. Aber die-“
jenigen berichten/ daß Inquiſit nicht gar trun-“
cken geweſen; Inquiſitus verraͤth ſich auch“
ſelbſt/ daß er wiſſen will/ er habe die grobe“
Gotteslaͤſterung mit dieſen worten nicht aus-“
geſtoſſen/ will auch gar gewiß aſſeverirẽ/ er ha-“
be ſo geredet/ die Jeſuiter/ die ſchelme/ die diebe“
haben unſerm Herꝛn Gott die ehre abgeſtohlẽ;“
vor einen verfluchten ſchelm habe er den Herꝛn“
CHriſtum nicht gehalten ꝛc. Diß ſind keine“
ſigna extremè ebrii. (4) Will auch ange-“
fuͤhrt werden/ daß inquiſit corruptæmentis“
ſey/ und daß er ſich mit phantaſtiſchen reden“
und gebaͤrden viel geplagt zu Koͤnigsberg/“
allda in der Medicorum haͤnde gerathen/“
welche denſelben mit aderlaſſen und ſonſt“
als einen hominem corruptæ & perturbatæ“
mentis curiret. Aber hier muͤſſen die di-“
ſtincta tempora nicht confundiret werden.“
Was vor etlichen jahren in Koͤnigsberg ge-“
ſchehen/ das kan jetzo nicht von dieſem men-“
ſchen in Luͤbeck applicirt werden; zumal weil“
dergleichen aus den Actis gar nicht zu erſehen/“
ſondern er hat ſich vor dieſer zuſammenkunfft/“
bey der zuſammenkunfft/ und auch nach der“
zeit/ als ein anderer verſtaͤndiger Schmiede-“
knecht in allem bezeuget. (5) Daß derſelbe ſei-“
nem bericht nach/ mit vielen teuffliſchen an-“
fechtungen geplaget worden/ und deswegen“
billig ein mitleiden zu tragen; davon iſt aber“
in den Actis nichts ſonderliches zu ſehen/ und“
wird ſich der Judex hierinnen nach dem voͤl-“
ligen beweiß zu achten haben. Jedennoch a-“
ber diß zu beobachten/ daß dieſer menſch an“
allem ſolchem ſelbſt ſchuldig ſey/ in dem er“
von dem wahren GOTT abgefallen/ den“
HErrn Chriſtum verleugnet/ ſeinen Tauff-“
bund verlaſſen/ ſich einen andern Gott erdich-“
tet/ oder von andern beybringen laſſen/ und“
dieſem Abgott/ welcher niemand anders iſt/“
als des leidigen Satans Hirn-Goͤtze/ oder“
dem ſatan ſelbſt gedienet/ denſelben um offen-“
barungẽ fleißig/ ſeinẽ eigenen bericht nach/ an-“
geruffen/ dahero ihm wiederfahren/ was er be-“
gehret. Die andern einwuͤrffe ex Jure muͤſſen“
ex circumſtantiis decidirt werden/ koͤnnen“
etwas zur milderung der aͤuſſerlichen ſtraffe“
beytragen/ aber à blasphemiæ reatu koͤnnen ſie“
in foro divino vel conſcientiæ den blas-“
phemum nicht liberiren. Halten wir alſo“
dafuͤr/ daß dieſer menſch allerdings fuͤr einen“
Gottes-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/798 |
Zitationshilfe: | Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 490. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/798>, abgerufen am 16.07.2024. |