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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianischer historie erläuterung.
[Spaltenumbruch] meist alle meine feinde/ was mir diese
vorgehalten haben/ das hab ich hernach
müssen hören. Jch habe gegen sie
ap-
pelli
rt/ es hat mir aber nichts mögen
helffen/ man hat mich nur stückweiß
und nicht gantz
examinirt. Die proce
dur
en wider mich sind viel zu hart gewe-
sen: Jch habe offt versucht meine
exami-
nation
zu sehen/ und mit guter freunde
rath darauff zu antworten/ wie es im
recht gebräuchlich ist/ aber man hat
mirs nicht gewehret. Jch habe auch
mein weib und kinder in so langer zeit
meiner trübsal nicht dürffen sprechen/
es sind unerhörte
proceduren/ die man
gegen mich alten mann von 72. jahren
vorgenommen/ der ich dem lande 43.
jahr so treulich gedienet habe.
Als er fer-
ner hörete/ daß der Synodus zu Dordrecht ge-
endiget/ und die Remonstranten condemniret
wären/ sagte er: Das ist wunder! Die Herren
Staaten haben allezeit dahin gesehen/
erst einen
Provincial-Synodum zu halten/
und mit der zeit die
humeurs ein wenig zu
besänfftigen/ darnach könnte man wol
einen
National-Synodum gehalten haben.
Man hat allezeit besorgt/ es möchte
nichts guts daraus folgen. Jhr leute

(redete er zu den Predigern) seyd allzu par-
theyisch wider einander gewesen: Hät-
tet ihr einander was können nachgeben/
diesache wäre nicht so weit kommen
etc.
Er soll auch mit denen Praedicanten so gründ-
lich von geistlichen dingen geredet haben/ daß
ein soldate/ der es mit angehöret/ gesaget: Und
wenn
10. Praedicanten hier wären/ solte er
ihnen allen auff zurathen geben.
p. 105.

15. Die Printzeßin hat auch bey dem Prin-
tzen eine vorbitte einlegen wollen/ ist aber nicht
vorgelassen worden. Dergleichen auch dem
Frantzösischen Gesandten wiederfahren. Bey
verlesung des urtheils hat er sehr offte dem Se-
cretario in die rede fallen wollen/ aber weil jener
geschwind und starck fortgelesen/ nicht vor ihm
auffkommen können. Doch hat er zuletzt öffent-
lich gesagt: Die richter setzen viel in mein
urtheil/ das sie aus meiner bekäntniß
nicht ziehen können/ vielweniger was
darzu gesetzet ist.
Und ferner: Jch dach-
te/ die Herren General-Staaten solten
sich mit meinem leib und blut gnügen
lassen/ daß meine frau und kinder das
ihrige behalten dürfften. Jst diß die ver-
geltung vor meinen 40. jährigen dienst/
den ich den landen gethan habe?
Aber
der Praesident Voocht stund auff und antwor-
tete: Euer urtheil ist gelesen/ fort/ fort!
Auff dem richt-platz redete er dieses wenige zum
volck: Jhr männer glaubet nicht/ daß
ich ein land verräther sey/ ich habe auff-
richtig und fromm gehandelt/ als ein
frommer
Patriote/ der ich auch sterben
will.
Hernach ging er hin zum Sand und
sprach: JEsus CHristus wird mein
gleitsmann seyn! HErr GOtt himmli-
scher Vater empfange meinen geist.

Nach geschehener enthauptung fiel das volck
häuffig zu/ und raffte sein blut begierig auff/
mit schnupfftüchern und auff andere art/ und
zwar die meisten aus blutgierigkeit und groll
[Spaltenumbruch] wider die Remonstranten. Ein bauer bote ei-
nem andern vor ein wenig blutigen sand geld
und sprach: Verkaufft mir auch vor ei-
nen halben Rthl. von
Barnevelts blut/
welches er denn in ein schnupfftuch band/ und
vorgab/ es so lange auffzuheben/ bis dieses blut
gerochen seyn würde. Zwey soldaten sollen vor
der execution öffentlich auff dem sarg gesessen
seyn/ und mit einander gewürffelt haben/ wer
Barnevelts seele haben solte/ GOtt oder der
teuffel. Und dieses wären auch die vornehm-
sten umstände selbiger blutigen Tragoedie/ wel-
che von den Religions-eifferern damals gespie-
let worden. v. p. 1210. u. f.

16. Der bekante Hugo Grotius hat nach
seiner befreyung nicht allein eine gantze Apolo-
gie
Lateinisch und Holländisch publicirt/ und
darinnen die ungerechtigkeit und boßheit seiner
feinde derer Contra-Remonstranten klar entde-
cket: sondern auch hernach in seinem voto
pro pace ecclesiastica
unterschiedliche acta pu-
blica
mit angehenget/ woraus er bewiesen/ daß
alle die unruhe von der clerisey angesponnen
worden. Zum exempel/ er setzet daselbst den
frey-brief/ den ihm die stadt Amsterdam noch
anno 18. ertheilet/ und wo ihm/ Grotio, als
ihrem abgeordneten etwas wiederfahren solte/
es also anzunehmen versprochen/ als wieder-
führe es der gantzen stadt selber. Jngleichen
daß sich selbige stadt hernach über den procedu-
r
en wider Grotium gar ernstlich moviret, und
bey dem Gouverneur um dessen befreyung an-
gelegentlich angehalten/ absonderlich weil er
als ein delegatus und assessor derer Staaten/
und also als ein membrum, gefangen genom-
men worden/ da er doch von der stadt Delpht
und andern klare zeugnisse erhalten/ daß er in
allen treulich gehandelt gehabt. (vid. votum ap-
pendic. ad artic.
16.

17. Grotius selbst hat in der vorrede des ge-
dachten buchs seine meinung über der reforma-
tion
und denen geschehenen spaltungen also vor-
getragen/ woraus auch seine gründe gnugsam
zu sehen seyn: Da ich von jugend auff in
der H. Schrifft unterwiesen worden/
und solche Lehrer gehabt/ die in Gött-
lichen dingen nicht eben einig gewesen:
habe ich leicht CHristi willen erkant/
daß nemlich alle/ die von ihm genennet
und durch ihn selig werden wollen/ un-
ter sich eins seyn/
Joh. XVII. 11. 21. u. f.
und nicht allein im hertzen/ sondern
auch in der sichtbaren gemeinschafft/

Rom. XII. 5. 12. 14. biß 20. 27. Eph. I. 23.
II. 16. IV. 4. V. 33. Coll. I. 18. II. 17. 19.
1. Cor. XII. 13. X.
17. Es gefiel mir deß-
wegen die schönheit der alten kirchen
vortrofflich/ welche ohne zweiffel die
allgemeine gewesen/ da alle Christen/ aus-
genommen die abgesonderten/ durch die
gemeinschafft vom Rhein biß
in Africam
und Aegypten/ und vom Oceano Britanni-
co
biß an den Euphrat und weiter hinaus
verbunden waren. Jch sahe auch/ daß
deswegen die spaltungen so ernstlich ver-
boten worden/
Rom. XVII. 7. 1. Cor. I. 10.
II. 3. III. 5. XI. 18. XII. 25. Gal. V.
20. da-
hin auch sonderlich die Episteln Pauli
und des
Clementis Rom. gehören/ wie
auch des
Optati und Augustini schrifften.

Hier-
A. K. H. Vierter Theil. P p p

Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung.
[Spaltenumbruch] meiſt alle meine feinde/ was mir dieſe
vorgehalten haben/ das hab ich hernach
muͤſſen hoͤren. Jch habe gegen ſie
ap-
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und nicht gantz
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dur
en wider mich ſind viel zu hart gewe-
ſen: Jch habe offt verſucht meine
exami-
nation
zu ſehen/ und mit guter freunde
rath darauff zu antworten/ wie es im
recht gebraͤuchlich iſt/ aber man hat
mirs nicht gewehret. Jch habe auch
mein weib und kinder in ſo langer zeit
meiner truͤbſal nicht duͤrffen ſprechen/
es ſind unerhoͤrte
proceduren/ die man
gegen mich alten mann von 72. jahren
vorgenommen/ der ich dem lande 43.
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Als er fer-
ner hoͤrete/ daß der Synodus zu Dordrecht ge-
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Staaten haben allezeit dahin geſehen/
erſt einen
Provincial-Synodum zu halten/
und mit der zeit die
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beſaͤnfftigen/ darnach koͤnnte man wol
einen
National-Synodum gehalten haben.
Man hat allezeit beſorgt/ es moͤchte
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(redete er zu den Predigern) ſeyd allzu par-
theyiſch wider einander geweſen: Haͤt-
tet ihr einander was koͤnnen nachgeben/
dieſache waͤre nicht ſo weit kommen
ꝛc.
Er ſoll auch mit denen Prædicanten ſo gruͤnd-
lich von geiſtlichen dingen geredet haben/ daß
ein ſoldate/ der es mit angehoͤret/ geſaget: Und
wenn
10. Prædicanten hier waͤren/ ſolte er
ihnen allen auff zurathen geben.
p. 105.

15. Die Printzeßin hat auch bey dem Prin-
tzen eine vorbitte einlegen wollen/ iſt aber nicht
vorgelaſſen worden. Dergleichen auch dem
Frantzoͤſiſchen Geſandten wiederfahren. Bey
verleſung des urtheils hat er ſehr offte dem Se-
cretario in die rede fallen wollen/ aber weil jener
geſchwind und ſtarck fortgeleſen/ nicht vor ihm
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lich geſagt: Die richter ſetzen viel in mein
urtheil/ das ſie aus meiner bekaͤntniß
nicht ziehen koͤnnen/ vielweniger was
darzu geſetzet iſt.
Und ferner: Jch dach-
te/ die Herren General-Staaten ſolten
ſich mit meinem leib und blut gnuͤgen
laſſen/ daß meine frau und kinder das
ihrige behalten duͤꝛfften. Jſt diß die ver-
geltung vor meinen 40. jaͤhrigen dienſt/
den ich den landen gethan habe?
Aber
der Præſident Voocht ſtund auff und antwor-
tete: Euer urtheil iſt geleſen/ fort/ fort!
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volck: Jhr maͤnner glaubet nicht/ daß
ich ein land verraͤther ſey/ ich habe auff-
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Patriote/ der ich auch ſterben
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Hernach ging er hin zum Sand und
ſprach: JEſus CHriſtus wird mein
gleitsmann ſeyn! HErꝛ GOtt himmli-
ſcher Vater empfange meinen geiſt.

Nach geſchehener enthauptung fiel das volck
haͤuffig zu/ und raffte ſein blut begierig auff/
mit ſchnupfftuͤchern und auff andere art/ und
zwar die meiſten aus blutgierigkeit und groll
[Spaltenumbruch] wider die Remonſtranten. Ein bauer bote ei-
nem andern vor ein wenig blutigen ſand geld
und ſprach: Verkaufft mir auch vor ei-
nen halben Rthl. von
Barnevelts blut/
welches er denn in ein ſchnupfftuch band/ und
vorgab/ es ſo lange auffzuheben/ bis dieſes blut
gerochen ſeyn wuͤrde. Zwey ſoldaten ſollen vor
der execution oͤffentlich auff dem ſarg geſeſſen
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Barnevelts ſeele haben ſolte/ GOtt oder der
teuffel. Und dieſes waͤren auch die vornehm-
ſten umſtaͤnde ſelbiger blutigen Tragœdie/ wel-
che von den Religions-eifferern damals geſpie-
let worden. v. p. 1210. u. f.

16. Der bekante Hugo Grotius hat nach
ſeiner befreyung nicht allein eine gantze Apolo-
gie
Lateiniſch und Hollaͤndiſch publicirt/ und
darinnen die ungerechtigkeit und boßheit ſeiner
feinde derer Contra-Remonſtranten klar entde-
cket: ſondern auch hernach in ſeinem voto
pro pace eccleſiaſtica
unterſchiedliche acta pu-
blica
mit angehenget/ woraus er bewieſen/ daß
alle die unruhe von der cleriſey angeſponnen
worden. Zum exempel/ er ſetzet daſelbſt den
frey-brief/ den ihm die ſtadt Amſterdam noch
anno 18. ertheilet/ und wo ihm/ Grotio, als
ihrem abgeordneten etwas wiederfahren ſolte/
es alſo anzunehmen verſprochen/ als wieder-
fuͤhre es der gantzen ſtadt ſelber. Jngleichen
daß ſich ſelbige ſtadt hernach uͤber den procedu-
r
en wider Grotium gar ernſtlich moviret, und
bey dem Gouverneur um deſſen befreyung an-
gelegentlich angehalten/ abſonderlich weil er
als ein delegatus und aſſeſſor derer Staaten/
und alſo als ein membrum, gefangen genom-
men worden/ da er doch von der ſtadt Delpht
und andern klare zeugniſſe erhalten/ daß er in
allen treulich gehandelt gehabt. (vid. votum ap-
pendic. ad artic.
16.

17. Grotius ſelbſt hat in der vorrede des ge-
dachten buchs ſeine meinung uͤber der reforma-
tion
und denen geſchehenẽ ſpaltungen alſo vor-
getragen/ woraus auch ſeine gruͤnde gnugſam
zu ſehen ſeyn: Da ich von jugend auff in
der H. Schrifft unterwieſen worden/
und ſolche Lehrer gehabt/ die in Goͤtt-
lichen dingen nicht eben einig geweſen:
habe ich leicht CHriſti willen erkant/
daß nemlich alle/ die von ihm genennet
und durch ihn ſelig werden wollen/ un-
ter ſich eins ſeyn/
Joh. XVII. 11. 21. u. f.
und nicht allein im hertzen/ ſondern
auch in der ſichtbaren gemeinſchafft/

Rom. XII. 5. 12. 14. biß 20. 27. Eph. I. 23.
II. 16. IV. 4. V. 33. Coll. I. 18. II. 17. 19.
1. Cor. XII. 13. X.
17. Es gefiel mir deß-
wegen die ſchoͤnheit der alten kirchen
vortrofflich/ welche ohne zweiffel die
allgemeine geweſen/ da alle Chriſtẽ/ aus-
genommen die abgeſondeꝛten/ durch die
gemeinſchafft vom Rhein biß
in Africam
und Aegypten/ und vom Oceano Britanni-
co
biß an den Euphrat und weiter hinaus
verbunden waren. Jch ſahe auch/ daß
deswegen die ſpaltungen ſo eꝛnſtlich ver-
boten worden/
Rom. XVII. 7. 1. Cor. I. 10.
II. 3. III. 5. XI. 18. XII. 25. Gal. V.
20. da-
hin auch ſonderlich die Epiſteln Pauli
und des
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Hier-
A. K. H. Vierter Theil. P p p
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[481/0789] Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung. meiſt alle meine feinde/ was mir dieſe vorgehalten haben/ das hab ich hernach muͤſſen hoͤren. Jch habe gegen ſie ap- pellirt/ es hat mir aber nichts moͤgen helffen/ man hat mich nur ſtuͤckweiß und nicht gantz examinirt. Die proce duren wider mich ſind viel zu hart gewe- ſen: Jch habe offt verſucht meine exami- nation zu ſehen/ und mit guter freunde rath darauff zu antworten/ wie es im recht gebraͤuchlich iſt/ aber man hat mirs nicht gewehret. Jch habe auch mein weib und kinder in ſo langer zeit meiner truͤbſal nicht duͤrffen ſprechen/ es ſind unerhoͤrte proceduren/ die man gegen mich alten mann von 72. jahren vorgenommen/ der ich dem lande 43. jahr ſo treulich gedienet habe. Als er fer- ner hoͤrete/ daß der Synodus zu Dordrecht ge- endiget/ und die Remonſtranten condemniret waͤren/ ſagte er: Das iſt wunder! Die Herren Staaten haben allezeit dahin geſehen/ erſt einen Provincial-Synodum zu halten/ und mit der zeit die humeurs ein wenig zu beſaͤnfftigen/ darnach koͤnnte man wol einen National-Synodum gehalten haben. Man hat allezeit beſorgt/ es moͤchte nichts guts daraus folgen. Jhr leute (redete er zu den Predigern) ſeyd allzu par- theyiſch wider einander geweſen: Haͤt- tet ihr einander was koͤnnen nachgeben/ dieſache waͤre nicht ſo weit kommen ꝛc. Er ſoll auch mit denen Prædicanten ſo gruͤnd- lich von geiſtlichen dingen geredet haben/ daß ein ſoldate/ der es mit angehoͤret/ geſaget: Und wenn 10. Prædicanten hier waͤren/ ſolte er ihnen allen auff zurathen geben. p. 105. 15. Die Printzeßin hat auch bey dem Prin- tzen eine vorbitte einlegen wollen/ iſt aber nicht vorgelaſſen worden. Dergleichen auch dem Frantzoͤſiſchen Geſandten wiederfahren. Bey verleſung des urtheils hat er ſehr offte dem Se- cretario in die rede fallen wollen/ aber weil jener geſchwind und ſtarck fortgeleſen/ nicht vor ihm auffkommen koͤnnen. Doch hat er zuletzt oͤffent- lich geſagt: Die richter ſetzen viel in mein urtheil/ das ſie aus meiner bekaͤntniß nicht ziehen koͤnnen/ vielweniger was darzu geſetzet iſt. Und ferner: Jch dach- te/ die Herren General-Staaten ſolten ſich mit meinem leib und blut gnuͤgen laſſen/ daß meine frau und kinder das ihrige behalten duͤꝛfften. Jſt diß die ver- geltung vor meinen 40. jaͤhrigen dienſt/ den ich den landen gethan habe? Aber der Præſident Voocht ſtund auff und antwor- tete: Euer urtheil iſt geleſen/ fort/ fort! Auff dem richt-platz redete er dieſes wenige zum volck: Jhr maͤnner glaubet nicht/ daß ich ein land verraͤther ſey/ ich habe auff- richtig und fromm gehandelt/ als ein frommer Patriote/ der ich auch ſterben will. Hernach ging er hin zum Sand und ſprach: JEſus CHriſtus wird mein gleitsmann ſeyn! HErꝛ GOtt himmli- ſcher Vater empfange meinen geiſt. Nach geſchehener enthauptung fiel das volck haͤuffig zu/ und raffte ſein blut begierig auff/ mit ſchnupfftuͤchern und auff andere art/ und zwar die meiſten aus blutgierigkeit und groll wider die Remonſtranten. Ein bauer bote ei- nem andern vor ein wenig blutigen ſand geld und ſprach: Verkaufft mir auch vor ei- nen halben Rthl. von Barnevelts blut/ welches er denn in ein ſchnupfftuch band/ und vorgab/ es ſo lange auffzuheben/ bis dieſes blut gerochen ſeyn wuͤrde. Zwey ſoldaten ſollen vor der execution oͤffentlich auff dem ſarg geſeſſen ſeyn/ und mit einander gewuͤrffelt haben/ wer Barnevelts ſeele haben ſolte/ GOtt oder der teuffel. Und dieſes waͤren auch die vornehm- ſten umſtaͤnde ſelbiger blutigen Tragœdie/ wel- che von den Religions-eifferern damals geſpie- let worden. v. p. 1210. u. f. 16. Der bekante Hugo Grotius hat nach ſeiner befreyung nicht allein eine gantze Apolo- gie Lateiniſch und Hollaͤndiſch publicirt/ und darinnen die ungerechtigkeit und boßheit ſeiner feinde derer Contra-Remonſtranten klar entde- cket: ſondern auch hernach in ſeinem voto pro pace eccleſiaſtica unterſchiedliche acta pu- blica mit angehenget/ woraus er bewieſen/ daß alle die unruhe von der cleriſey angeſponnen worden. Zum exempel/ er ſetzet daſelbſt den frey-brief/ den ihm die ſtadt Amſterdam noch anno 18. ertheilet/ und wo ihm/ Grotio, als ihrem abgeordneten etwas wiederfahren ſolte/ es alſo anzunehmen verſprochen/ als wieder- fuͤhre es der gantzen ſtadt ſelber. Jngleichen daß ſich ſelbige ſtadt hernach uͤber den procedu- ren wider Grotium gar ernſtlich moviret, und bey dem Gouverneur um deſſen befreyung an- gelegentlich angehalten/ abſonderlich weil er als ein delegatus und aſſeſſor derer Staaten/ und alſo als ein membrum, gefangen genom- men worden/ da er doch von der ſtadt Delpht und andern klare zeugniſſe erhalten/ daß er in allen treulich gehandelt gehabt. (vid. votum ap- pendic. ad artic. 16. 17. Grotius ſelbſt hat in der vorrede des ge- dachten buchs ſeine meinung uͤber der reforma- tion und denen geſchehenẽ ſpaltungen alſo vor- getragen/ woraus auch ſeine gruͤnde gnugſam zu ſehen ſeyn: Da ich von jugend auff in der H. Schrifft unterwieſen worden/ und ſolche Lehrer gehabt/ die in Goͤtt- lichen dingen nicht eben einig geweſen: habe ich leicht CHriſti willen erkant/ daß nemlich alle/ die von ihm genennet und durch ihn ſelig werden wollen/ un- ter ſich eins ſeyn/ Joh. XVII. 11. 21. u. f. und nicht allein im hertzen/ ſondern auch in der ſichtbaren gemeinſchafft/ Rom. XII. 5. 12. 14. biß 20. 27. Eph. I. 23. II. 16. IV. 4. V. 33. Coll. I. 18. II. 17. 19. 1. Cor. XII. 13. X. 17. Es gefiel mir deß- wegen die ſchoͤnheit der alten kirchen vortrofflich/ welche ohne zweiffel die allgemeine geweſen/ da alle Chriſtẽ/ aus- genommen die abgeſondeꝛten/ durch die gemeinſchafft vom Rhein biß in Africam und Aegypten/ und vom Oceano Britanni- co biß an den Euphrat und weiter hinaus verbunden waren. Jch ſahe auch/ daß deswegen die ſpaltungen ſo eꝛnſtlich ver- boten worden/ Rom. XVII. 7. 1. Cor. I. 10. II. 3. III. 5. XI. 18. XII. 25. Gal. V. 20. da- hin auch ſonderlich die Epiſteln Pauli und des Clementis Rom. gehoͤren/ wie auch des Optati und Auguſtini ſchrifften. Hier- A. K. H. Vierter Theil. P p p

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 481. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/789>, abgerufen am 16.07.2024.