Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianischer historie erläuterung.
[Spaltenumbruch] auch das blosse Domicilium zu ergreiffen
und zu behalten
permittiret ist.

NUM. VII.
Arminiani
scher historie erläuterung.

1. Von denen Arminianern könnten hier
noch sehr viele urkunden zur entdeckung selbiger
verwirrter händel beygebracht werden: Weil
aber die sachen gar zu weitläufftig und intricat
und der umstände so sehr viel sind/ wollen wir
uns mit einigen anmerckungen begnügen las-
sen/ und zwar/ wie selbige in des Johannis Uy-
tenbogardi Kerkelyke historie
zu finden sind/
als welche ex professo und meistentheils von
diesen sachen handelt/ und 1647. zu Roter-
dam in folio Holländisch heraus gekommen.
Er weiset gleich anfangs p. 4. u. f. wie die Re-
monstrant
en in unterschiedlichen puncten als
von der krafft des todes CHristi/ von der wür-
ckung der gnade von beständigkeit der gläubi-
gen/ und sonderlich von der ewigen gnaden-
wahl denen andern Reformirten wiederspro-
chen hätten. Er beweiset ferner p. 6. u. f. daß
sonderlich ihre meinung von der bedingten gna-
den-wahl nicht neu/ sondern so wol von alten
als neuen Lehrern getrieben worden/ und daß
sie viel weniger Pelagianisch wäre p. 11. weiter
hin erzehleter p. 540. u. f. wie sie unterschiedli-
che mittel zur vereinigung vorgeschlagen/ und
p. 579. wie sie sich immer zu zum friede erboten
und bemühet gehabt. Jn dem 4ten theil p. 733.
u. f. setzet er diejenige Remonstrantie/ die anno
1611. denen Staaten von ihnen übergeben wor-
den/ worinne sie den gantzen handel nach einan-
der erzehlen/ und beweisen/ daß die Contra-
Remonstrant
en allezeit gegen die Resolu-
tion
der Obrigkeit gehandelt/ und dieje-
nigen/ welche sich ihnen in allem nicht
ac-
commodi
rt/ verhast zu machen. Dabey
klaget er/ wie hierauf keine Resolution erfolget/
sondern vielmehr dem volck verstattet worden/
als die Remonstranten zu Amsterdam so/ wie
zu Roterdam und Haag geschehen/ eine versamm-
lung gehalten/ daß sie selbiges hauß nicht allein
gestürmet/ sondern auch die versammleten in
leib und lebens gefahr gesetzet/ worauff auch der
Rath selbst ihre zusammenkünffte öffentlich
verboten gehabt. Er setzet ferner p. 745. biß
50. eine supplic an die Staaten/ darinne die Re-
monstrant
en beweisen/ wie ihre lehre keiner
neuerung wegen verhast werden könne/ daß sie
auch weder wider die Niederländische Confessi-
on
noch gegen den Catechismum stritten/ son-
dern daß gar viel Contra-Remonstranten viel-
mehr dagegen wären.

2. Nächst dem erzehlt er p. 1023. von dem
Delphischen Synodo, wie hinterlistig man ge-
gen den Auctorem selbst darauff gehandelt/ und
was vor eine schrifft die Remonstranten dar-
auff übergeben/ in welcher sie sich höchlich be-
klaget/ daß man sie unverhöret vor Heiden
und Zöllner hielte/ und forderten/ man solte sich
mit ihnen schrifftlich einlassen etc. Hernach fol-
gen die händel auff dem Dordrechtischen Syn-
odo
nach einander/ und zwar erstlich/ wie die
Remonstranten etliche von ihnen nach Dor-
drecht geschickt gehabt/ zu bitten/ daß man ih-
nen vergönnete in zulänglicher anzahl auff dem
Synodo zuerscheinen/ welches ihnen aber so fern
[Spaltenumbruch] abgeschlagen worden/ daß die Contra-Re-
monstrant
en nach ihrem gefallen nur 13. per-
sonen aus jenen zum Synodo beruffen/ als
Episcopius, Johannes Arnoldi, Corvinus,
Henricus Leo, Poppius, Gosvinus, Niellius &c.

Aus der citation mercket er an/ daß ihnen frey
gegeben worden ihre meinungen unverwehrt
vorzutragen und zu vertheidigen mit diesen
worten: Sie solten kommen in derfurcht
des HErrn ihre meinung von den 5. ar-
tickeln frey vorzustellen/ zu erklären
und zu vertheidigen/ so viel sie könnten
und nöthig achten würden. Und so sie
etwas über diß hätten/ über der lehre/
welche in der
Confession und dem Catechi-
smo
dieser kirche begriffen wäre/ woran
sie zweiffelten/ solten sie solches mit de-
nen ursachen in schrifften stellen/ damit
es desto deutlicher und reiflicher erwo-
gen werden könnte.
Als nun diese leute
auff den Synodum kamen/ forderte man als-
bald rechenschafft von ihnen/ und gab ihnen
kaum einen tag auffschub/ wolte auch die 2. Re-
monstrant
en/ Grevinchovium und Goularti-
um,
nicht mit zum Synodo lassen/ da die an-
dern höchlich drum anhielten. Die ausländi-
schen Theologi tractirten diese sehr freundlich
in privat discursen/ und wusten das wenigste
von allen dem/ was seither in Holland hierinne
passirt war.

2. Episcopius hielte anfangs eine kurtze rede
a[n] den Synodum/ mit welcher seine feinde als-
bald nicht zu frieden waren/ so gar/ daß sie ihn
auch beschuldigten/ er hätte wider die Republic
gereder/ welches aber hernach anders befunden
worden. Es setzet auch der Auctor p. 1089.
das Juranent, welches alle glieder des Synodi
thun müssen/ und also lautet: Jch gelobe zu
GOtt/ daß ich ihn als den/ der hertzen
und nieren prüft/ allhier gegenwärtig
zu seyn glaube und ehre/ daß ich in dieser
gantzen
|Synodilischen handlung/ in
welcher die untersuchung/ urtheil und

decision so wol der bekannten 5. artickel/
und der daraus entstandenen schwerig-
keiten/ als auch anderer lehr-puncte
vorgenommen werden soll/ keinerley
weise menschliche schrifften/ sondern al-
lein das wort GOttes/ als eine sichere
und unfehlbare regel des glaubens ge-
brauchen will. Und daß ich in dieser
gantzen handlung nichts anders will
vor augen haben als die ehre GOttes
ruhe der kirchen und vornemlich die bey-
behaltung der reinen lehre. So wahr
mir mein Seligmacher JEsus CHri-
stus helffen soll/ welchen ich brünsti-
glich bitte/ daß er mir zu diesem vorneh-
men durch seinen H. Geist wolle bey-
wohnen.

4. Als nun ferner der Praesident des Synodi
von den Remonstranren die erklärung über die 5.
artickel begehrte/ lasen diese gewisse conditiones
ab/ wornach der synodus möchte gehalten wer-
den. Darinne sie zugleich wieder die Nieder-
ländischen Theologos solenniter protestirten/
und selbige nicht vor richter über sich erkennen
wolten/ doch daß sie von den Ausländischen
sich eines bessern versähen. Dieses verdroß die
Synodales und sonderlich den Praesidenten gar

sehr/

Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung.
[Spaltenumbruch] auch das bloſſe Domicilium zu ergreiffen
und zu behalten
permittiret iſt.

NUM. VII.
Arminiani
ſcher hiſtorie erlaͤuterung.

1. Von denen Arminianern koͤnnten hier
noch ſehr viele urkunden zur entdeckung ſelbiger
verwiꝛrter haͤndel beygebracht werden: Weil
aber die ſachen gar zu weitlaͤufftig und intricat
und der umſtaͤnde ſo ſehr viel ſind/ wollen wir
uns mit einigen anmerckungen begnuͤgen laſ-
ſen/ und zwar/ wie ſelbige in des Johannis Uy-
tenbogardi Kerkelyke hiſtorie
zu finden ſind/
als welche ex profeſſo und meiſtentheils von
dieſen ſachen handelt/ und 1647. zu Roter-
dam in folio Hollaͤndiſch heraus gekommen.
Er weiſet gleich anfangs p. 4. u. f. wie die Re-
monſtrant
en in unterſchiedlichen puncten als
von der krafft des todes CHriſti/ von der wuͤr-
ckung der gnade von beſtaͤndigkeit der glaͤubi-
gen/ und ſonderlich von der ewigen gnaden-
wahl denen andern Reformirten wiederſpro-
chen haͤtten. Er beweiſet ferner p. 6. u. f. daß
ſonderlich ihre meinung von der bedingten gna-
den-wahl nicht neu/ ſondern ſo wol von alten
als neuen Lehrern getrieben worden/ und daß
ſie viel weniger Pelagianiſch waͤre p. 11. weiter
hin erzehleter p. 540. u. f. wie ſie unterſchiedli-
che mittel zur vereinigung vorgeſchlagen/ und
p. 579. wie ſie ſich immer zu zum friede erboten
und bemuͤhet gehabt. Jn dem 4ten theil p. 733.
u. f. ſetzet er diejenige Remonſtrantie/ die anno
1611. denen Staaten von ihnen uͤbergeben wor-
den/ worinne ſie den gantzen handel nach einan-
der erzehlen/ und beweiſen/ daß die Contra-
Remonſtrant
en allezeit gegen die Reſolu-
tion
der Obrigkeit gehandelt/ und dieje-
nigen/ welche ſich ihnẽ in allem nicht
ac-
commodi
rt/ verhaſt zu machen. Dabey
klaget er/ wie hierauf keine Reſolution erfolget/
ſondern vielmehr dem volck verſtattet worden/
als die Remonſtranten zu Amſterdam ſo/ wie
zu Roterdam und Haag geſchehen/ eine verſam̃-
lung gehalten/ daß ſie ſelbiges hauß nicht allein
geſtuͤrmet/ ſondern auch die verſammleten in
leib und lebens gefahr geſetzet/ worauff auch der
Rath ſelbſt ihre zuſammenkuͤnffte oͤffentlich
verboten gehabt. Er ſetzet ferner p. 745. biß
50. eine ſupplic an die Staaten/ daꝛinne die Re-
monſtrant
en beweiſen/ wie ihre lehre keiner
neuerung wegen verhaſt werden koͤnne/ daß ſie
auch weder wider die Niederlaͤndiſche Confeſſi-
on
noch gegen den Catechiſmum ſtritten/ ſon-
dern daß gar viel Contra-Remonſtranten viel-
mehr dagegen waͤren.

2. Naͤchſt dem erzehlt er p. 1023. von dem
Delphiſchen Synodo, wie hinterliſtig man ge-
gen den Auctorem ſelbſt darauff gehandelt/ und
was vor eine ſchrifft die Remonſtranten dar-
auff uͤbergeben/ in welcher ſie ſich hoͤchlich be-
klaget/ daß man ſie unverhoͤret vor Heiden
und Zoͤllner hielte/ und forderten/ man ſolte ſich
mit ihnen ſchrifftlich einlaſſen ꝛc. Hernach fol-
gen die haͤndel auff dem Dordrechtiſchen Syn-
odo
nach einander/ und zwar erſtlich/ wie die
Remonſtranten etliche von ihnen nach Dor-
drecht geſchickt gehabt/ zu bitten/ daß man ih-
nen vergoͤnnete in zulaͤnglicher anzahl auff dem
Synodo zuerſcheinen/ welches ihnen aber ſo fern
[Spaltenumbruch] abgeſchlagen worden/ daß die Contra-Re-
monſtrant
en nach ihrem gefallen nur 13. per-
ſonen aus jenen zum Synodo beruffen/ als
Epiſcopius, Johannes Arnoldi, Corvinus,
Henricus Leo, Poppius, Goſvinus, Niellius &c.

Aus der citation mercket er an/ daß ihnen frey
gegeben worden ihre meinungen unverwehrt
vorzutragen und zu vertheidigen mit dieſen
worten: Sie ſolten kommen in derfurcht
des HErꝛn ihre meinung von den 5. ar-
tickeln frey vorzuſtellen/ zu erklaͤren
und zu vertheidigen/ ſo viel ſie koͤnnten
und noͤthig achten wuͤrden. Und ſo ſie
etwas uͤber diß haͤtten/ uͤber der lehre/
welche in deꝛ
Confeſſion und dem Catechi-
ſmo
dieſer kirche begriffen waͤre/ woran
ſie zweiffelten/ ſolten ſie ſolches mit de-
nen urſachen in ſchrifften ſtellen/ damit
es deſto deutlicher und reiflicher erwo-
gen werden koͤnnte.
Als nun dieſe leute
auff den Synodum kamen/ forderte man als-
bald rechenſchafft von ihnen/ und gab ihnen
kaum einen tag auffſchub/ wolte auch die 2. Re-
monſtrant
en/ Grevinchovium und Goularti-
um,
nicht mit zum Synodo laſſen/ da die an-
dern hoͤchlich drum anhielten. Die auslaͤndi-
ſchen Theologi tractirten dieſe ſehr freundlich
in privat diſcurſen/ und wuſten das wenigſte
von allen dem/ was ſeither in Holland hierinne
paſſirt war.

2. Epiſcopius hielte anfangs eine kurtze rede
a[n] den Synodum/ mit welcher ſeine feinde als-
bald nicht zu frieden waren/ ſo gar/ daß ſie ihn
auch beſchuldigten/ er haͤtte wider die Republic
gereder/ welches aber hernach anders befunden
worden. Es ſetzet auch der Auctor p. 1089.
das Juranent, welches alle glieder des Synodi
thun muͤſſen/ und alſo lautet: Jch gelobe zu
GOtt/ daß ich ihn als den/ der hertzen
und nieren pruͤft/ allhier gegenwaͤrtig
zu ſeyn glaube und ehre/ daß ich in dieſer
gantzen
|Synodiliſchen handlung/ in
welcher die unterſuchung/ urtheil und

deciſion ſo wol der bekannten 5. artickel/
und der daraus entſtandenen ſchwerig-
keiten/ als auch anderer lehr-puncte
vorgenommen werden ſoll/ keinerley
weiſe menſchliche ſchrifften/ ſondern al-
lein das wort GOttes/ als eine ſichere
und unfehlbare regel des glaubens ge-
brauchen will. Und daß ich in dieſer
gantzen handlung nichts anders will
vor augen haben als die ehre GOttes
ruhe der kirchen und vornemlich die bey-
behaltung der reinen lehre. So wahr
mir mein Seligmacher JEſus CHri-
ſtus helffen ſoll/ welchen ich bruͤnſti-
glich bitte/ daß er mir zu dieſem vorneh-
men durch ſeinen H. Geiſt wolle bey-
wohnen.

4. Als nun ferner der Præſident des Synodi
von den Remonſtranren die eꝛklaͤrung uͤber die 5.
artickel begehrte/ laſen dieſe gewiſſe conditiones
ab/ wornach der ſynodus moͤchte gehalten wer-
den. Darinne ſie zugleich wieder die Nieder-
laͤndiſchen Theologos ſolenniter proteſtirten/
und ſelbige nicht vor richter uͤber ſich erkennen
wolten/ doch daß ſie von den Auslaͤndiſchen
ſich eines beſſern verſaͤhen. Dieſes verdroß die
Synodales und ſonderlich den Præſidenten gar

ſehr/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p>
              <pb facs="#f0784" n="476"/>
              <fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. VII. Arminiani</hi>&#x017F;cher hi&#x017F;torie erla&#x0364;uterung.</fw><lb/>
              <cb/> <hi rendition="#fr">auch das blo&#x017F;&#x017F;e</hi> <hi rendition="#aq">Domicilium</hi> <hi rendition="#fr">zu ergreiffen<lb/>
und zu behalten</hi> <hi rendition="#aq">permittir</hi> <hi rendition="#fr">et i&#x017F;t.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">NUM. VII</hi>.<lb/>
Arminiani</hi>&#x017F;cher hi&#x017F;torie erla&#x0364;uterung.</hi> </head><lb/>
            <p>1. Von denen <hi rendition="#aq">Arminiane</hi>rn ko&#x0364;nnten hier<lb/>
noch &#x017F;ehr viele urkunden zur entdeckung &#x017F;elbiger<lb/>
verwi&#xA75B;rter ha&#x0364;ndel beygebracht werden: Weil<lb/>
aber die &#x017F;achen gar zu weitla&#x0364;ufftig und <hi rendition="#aq">intricat</hi><lb/>
und der um&#x017F;ta&#x0364;nde &#x017F;o &#x017F;ehr viel &#x017F;ind/ wollen wir<lb/>
uns mit einigen anmerckungen begnu&#x0364;gen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und zwar/ wie &#x017F;elbige in des <hi rendition="#aq">Johannis Uy-<lb/>
tenbogardi Kerkelyke hi&#x017F;torie</hi> zu finden &#x017F;ind/<lb/>
als welche <hi rendition="#aq">ex profe&#x017F;&#x017F;o</hi> und mei&#x017F;tentheils von<lb/>
die&#x017F;en &#x017F;achen handelt/ und 1647. zu Roter-<lb/>
dam <hi rendition="#aq">in folio</hi> Holla&#x0364;ndi&#x017F;ch heraus gekommen.<lb/>
Er wei&#x017F;et gleich anfangs <hi rendition="#aq">p.</hi> 4. u. f. wie die <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
mon&#x017F;trant</hi>en in unter&#x017F;chiedlichen puncten als<lb/>
von der krafft des todes CHri&#x017F;ti/ von der wu&#x0364;r-<lb/>
ckung der gnade von be&#x017F;ta&#x0364;ndigkeit der gla&#x0364;ubi-<lb/>
gen/ und &#x017F;onderlich von der ewigen gnaden-<lb/>
wahl denen andern Reformirten wieder&#x017F;pro-<lb/>
chen ha&#x0364;tten. Er bewei&#x017F;et ferner <hi rendition="#aq">p.</hi> 6. u. f. daß<lb/>
&#x017F;onderlich ihre meinung von der bedingten gna-<lb/>
den-wahl nicht neu/ &#x017F;ondern &#x017F;o wol von alten<lb/>
als neuen Lehrern getrieben worden/ und daß<lb/>
&#x017F;ie viel weniger <hi rendition="#aq">Pelagian</hi>i&#x017F;ch wa&#x0364;re <hi rendition="#aq">p.</hi> 11. weiter<lb/>
hin erzehleter <hi rendition="#aq">p.</hi> 540. u. f. wie &#x017F;ie unter&#x017F;chiedli-<lb/>
che mittel zur vereinigung vorge&#x017F;chlagen/ und<lb/><hi rendition="#aq">p.</hi> 579. wie &#x017F;ie &#x017F;ich immer zu zum friede erboten<lb/>
und bemu&#x0364;het gehabt. Jn dem 4ten theil <hi rendition="#aq">p.</hi> 733.<lb/>
u. f. &#x017F;etzet er diejenige <hi rendition="#aq">Remon&#x017F;tranti</hi>e/ die <hi rendition="#aq">anno</hi><lb/>
1611. denen Staaten von ihnen u&#x0364;bergeben wor-<lb/>
den/ worinne &#x017F;ie den gantzen handel nach einan-<lb/>
der erzehlen/ und bewei&#x017F;en/ <hi rendition="#fr">daß die</hi> <hi rendition="#aq">Contra-<lb/>
Remon&#x017F;trant</hi><hi rendition="#fr">en allezeit gegen die</hi> <hi rendition="#aq">Re&#x017F;olu-<lb/>
tion</hi> <hi rendition="#fr">der Obrigkeit gehandelt/ und dieje-<lb/>
nigen/ welche &#x017F;ich ihn&#x1EBD; in allem nicht</hi> <hi rendition="#aq">ac-<lb/>
commodi</hi><hi rendition="#fr">rt/ verha&#x017F;t zu machen.</hi> Dabey<lb/>
klaget er/ wie hierauf keine <hi rendition="#aq">Re&#x017F;olution</hi> erfolget/<lb/>
&#x017F;ondern vielmehr dem volck ver&#x017F;tattet worden/<lb/>
als die <hi rendition="#aq">Remon&#x017F;trant</hi>en zu Am&#x017F;terdam &#x017F;o/ wie<lb/>
zu Roterdam und Haag ge&#x017F;chehen/ eine ver&#x017F;am&#x0303;-<lb/>
lung gehalten/ daß &#x017F;ie &#x017F;elbiges hauß nicht allein<lb/>
ge&#x017F;tu&#x0364;rmet/ &#x017F;ondern auch die ver&#x017F;ammleten in<lb/>
leib und lebens gefahr ge&#x017F;etzet/ worauff auch der<lb/>
Rath &#x017F;elb&#x017F;t ihre zu&#x017F;ammenku&#x0364;nffte o&#x0364;ffentlich<lb/>
verboten gehabt. Er &#x017F;etzet ferner <hi rendition="#aq">p.</hi> 745. biß<lb/>
50. eine <hi rendition="#aq">&#x017F;upplic</hi> an die Staaten/ da&#xA75B;inne die <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
mon&#x017F;trant</hi>en bewei&#x017F;en/ wie ihre lehre keiner<lb/>
neuerung wegen verha&#x017F;t werden ko&#x0364;nne/ daß &#x017F;ie<lb/>
auch weder wider die Niederla&#x0364;ndi&#x017F;che <hi rendition="#aq">Confe&#x017F;&#x017F;i-<lb/>
on</hi> noch gegen den Catechi&#x017F;mum &#x017F;tritten/ &#x017F;on-<lb/>
dern daß gar viel <hi rendition="#aq">Contra-Remon&#x017F;trant</hi>en viel-<lb/>
mehr dagegen wa&#x0364;ren.</p><lb/>
            <p>2. Na&#x0364;ch&#x017F;t dem erzehlt er <hi rendition="#aq">p.</hi> 1023. von dem<lb/><hi rendition="#aq">Delphi</hi>&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Synodo,</hi> wie hinterli&#x017F;tig man ge-<lb/>
gen den <hi rendition="#aq">Auctorem</hi> &#x017F;elb&#x017F;t darauff gehandelt/ und<lb/>
was vor eine &#x017F;chrifft die <hi rendition="#aq">Remon&#x017F;trant</hi>en dar-<lb/>
auff u&#x0364;bergeben/ in welcher &#x017F;ie &#x017F;ich ho&#x0364;chlich be-<lb/>
klaget/ daß man &#x017F;ie unverho&#x0364;ret vor Heiden<lb/>
und Zo&#x0364;llner hielte/ und forderten/ man &#x017F;olte &#x017F;ich<lb/>
mit ihnen &#x017F;chrifftlich einla&#x017F;&#x017F;en &#xA75B;c. Hernach fol-<lb/>
gen die ha&#x0364;ndel auff dem Dordrechti&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Syn-<lb/>
odo</hi> nach einander/ und zwar er&#x017F;tlich/ wie die<lb/><hi rendition="#aq">Remon&#x017F;trant</hi>en etliche von ihnen nach Dor-<lb/>
drecht ge&#x017F;chickt gehabt/ zu bitten/ daß man ih-<lb/>
nen vergo&#x0364;nnete in zula&#x0364;nglicher anzahl auff dem<lb/><hi rendition="#aq">Synodo</hi> zuer&#x017F;cheinen/ welches ihnen aber &#x017F;o fern<lb/><cb/>
abge&#x017F;chlagen worden/ daß die <hi rendition="#aq">Contra-Re-<lb/>
mon&#x017F;trant</hi>en nach ihrem gefallen nur 13. per-<lb/>
&#x017F;onen aus jenen zum <hi rendition="#aq">Synodo</hi> beruffen/ als<lb/><hi rendition="#aq">Epi&#x017F;copius, Johannes Arnoldi, Corvinus,<lb/>
Henricus Leo, Poppius, Go&#x017F;vinus, Niellius &amp;c.</hi><lb/>
Aus der <hi rendition="#aq">citation</hi> mercket er an/ daß ihnen frey<lb/>
gegeben worden ihre meinungen unverwehrt<lb/>
vorzutragen und zu vertheidigen mit die&#x017F;en<lb/>
worten: <hi rendition="#fr">Sie &#x017F;olten kommen in derfurcht<lb/>
des HEr&#xA75B;n ihre meinung von den 5. ar-<lb/>
tickeln frey vorzu&#x017F;tellen/ zu erkla&#x0364;ren<lb/>
und zu vertheidigen/ &#x017F;o viel &#x017F;ie ko&#x0364;nnten<lb/>
und no&#x0364;thig achten wu&#x0364;rden. Und &#x017F;o &#x017F;ie<lb/>
etwas u&#x0364;ber diß ha&#x0364;tten/ u&#x0364;ber der lehre/<lb/>
welche in de&#xA75B;</hi> <hi rendition="#aq">Confe&#x017F;&#x017F;ion</hi> <hi rendition="#fr">und dem</hi> <hi rendition="#aq">Catechi-<lb/>
&#x017F;mo</hi> <hi rendition="#fr">die&#x017F;er kirche begriffen wa&#x0364;re/ woran<lb/>
&#x017F;ie zweiffelten/ &#x017F;olten &#x017F;ie &#x017F;olches mit de-<lb/>
nen ur&#x017F;achen in &#x017F;chrifften &#x017F;tellen/ damit<lb/>
es de&#x017F;to deutlicher und reiflicher erwo-<lb/>
gen werden ko&#x0364;nnte.</hi> Als nun die&#x017F;e leute<lb/>
auff den <hi rendition="#aq">Synodum</hi> kamen/ forderte man als-<lb/>
bald rechen&#x017F;chafft von ihnen/ und gab ihnen<lb/>
kaum einen tag auff&#x017F;chub/ wolte auch die 2. <hi rendition="#aq">Re-<lb/>
mon&#x017F;trant</hi>en/ <hi rendition="#aq">Grevinchovium</hi> und <hi rendition="#aq">Goularti-<lb/>
um,</hi> nicht mit zum <hi rendition="#aq">Synodo</hi> la&#x017F;&#x017F;en/ da die an-<lb/>
dern ho&#x0364;chlich drum anhielten. Die ausla&#x0364;ndi-<lb/>
&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Theologi tractirt</hi>en die&#x017F;e &#x017F;ehr freundlich<lb/>
in <hi rendition="#aq">privat di&#x017F;cur&#x017F;</hi>en/ und wu&#x017F;ten das wenig&#x017F;te<lb/>
von allen dem/ was &#x017F;either in Holland hierinne<lb/><hi rendition="#aq">pa&#x017F;&#x017F;i</hi>rt war.</p><lb/>
            <p>2. <hi rendition="#aq">Epi&#x017F;copius</hi> hielte anfangs eine kurtze rede<lb/>
a<supplied>n</supplied> den <hi rendition="#aq">Synodum/</hi> mit welcher &#x017F;eine feinde als-<lb/>
bald nicht zu frieden waren/ &#x017F;o gar/ daß &#x017F;ie ihn<lb/>
auch be&#x017F;chuldigten/ er ha&#x0364;tte wider die <hi rendition="#aq">Republic</hi><lb/>
gereder/ welches aber hernach anders befunden<lb/>
worden. Es &#x017F;etzet auch der <hi rendition="#aq">Auctor p.</hi> 1089.<lb/>
das <hi rendition="#aq">Juranent,</hi> welches alle glieder des <hi rendition="#aq">Synodi</hi><lb/>
thun mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ und al&#x017F;o lautet: <hi rendition="#fr">Jch gelobe zu<lb/>
GOtt/ daß ich ihn als den/ der hertzen<lb/>
und nieren pru&#x0364;ft/ allhier gegenwa&#x0364;rtig<lb/>
zu &#x017F;eyn glaube und ehre/ daß ich in die&#x017F;er<lb/>
gantzen</hi> |<hi rendition="#aq">Synodili</hi><hi rendition="#fr">&#x017F;chen handlung/ in<lb/>
welcher die unter&#x017F;uchung/ urtheil und</hi><lb/><hi rendition="#aq">deci&#x017F;ion</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;o wol der bekannten 5. artickel/<lb/>
und der daraus ent&#x017F;tandenen &#x017F;chwerig-<lb/>
keiten/ als auch anderer lehr-puncte<lb/>
vorgenommen werden &#x017F;oll/ keinerley<lb/>
wei&#x017F;e men&#x017F;chliche &#x017F;chrifften/ &#x017F;ondern al-<lb/>
lein das wort GOttes/ als eine &#x017F;ichere<lb/>
und unfehlbare regel des glaubens ge-<lb/>
brauchen will. Und daß ich in die&#x017F;er<lb/>
gantzen handlung nichts anders will<lb/>
vor augen haben als die ehre GOttes<lb/>
ruhe der kirchen und vornemlich die bey-<lb/>
behaltung der reinen lehre. So wahr<lb/>
mir mein Seligmacher JE&#x017F;us CHri-<lb/>
&#x017F;tus helffen &#x017F;oll/ welchen ich bru&#x0364;n&#x017F;ti-<lb/>
glich bitte/ daß er mir zu die&#x017F;em vorneh-<lb/>
men durch &#x017F;einen H. Gei&#x017F;t wolle bey-<lb/>
wohnen.</hi></p><lb/>
            <p>4. Als nun ferner der <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ident</hi> des <hi rendition="#aq">Synodi</hi><lb/>
von den <hi rendition="#aq">Remon&#x017F;tranr</hi>en die e&#xA75B;kla&#x0364;rung u&#x0364;ber die 5.<lb/>
artickel begehrte/ la&#x017F;en die&#x017F;e gewi&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">conditiones</hi><lb/>
ab/ wornach der <hi rendition="#aq">&#x017F;ynodus</hi> mo&#x0364;chte gehalten wer-<lb/>
den. Darinne &#x017F;ie zugleich wieder die Nieder-<lb/>
la&#x0364;ndi&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Theologos &#x017F;olenniter prote&#x017F;tirt</hi>en/<lb/>
und &#x017F;elbige nicht vor richter u&#x0364;ber &#x017F;ich erkennen<lb/>
wolten/ doch daß &#x017F;ie von den Ausla&#x0364;ndi&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;ich eines be&#x017F;&#x017F;ern ver&#x017F;a&#x0364;hen. Die&#x017F;es verdroß die<lb/><hi rendition="#aq">Synodales</hi> und &#x017F;onderlich den <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ident</hi>en gar<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehr/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[476/0784] Th. IV. Sect. III. Num. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung. auch das bloſſe Domicilium zu ergreiffen und zu behalten permittiret iſt. NUM. VII. Arminianiſcher hiſtorie erlaͤuterung. 1. Von denen Arminianern koͤnnten hier noch ſehr viele urkunden zur entdeckung ſelbiger verwiꝛrter haͤndel beygebracht werden: Weil aber die ſachen gar zu weitlaͤufftig und intricat und der umſtaͤnde ſo ſehr viel ſind/ wollen wir uns mit einigen anmerckungen begnuͤgen laſ- ſen/ und zwar/ wie ſelbige in des Johannis Uy- tenbogardi Kerkelyke hiſtorie zu finden ſind/ als welche ex profeſſo und meiſtentheils von dieſen ſachen handelt/ und 1647. zu Roter- dam in folio Hollaͤndiſch heraus gekommen. Er weiſet gleich anfangs p. 4. u. f. wie die Re- monſtranten in unterſchiedlichen puncten als von der krafft des todes CHriſti/ von der wuͤr- ckung der gnade von beſtaͤndigkeit der glaͤubi- gen/ und ſonderlich von der ewigen gnaden- wahl denen andern Reformirten wiederſpro- chen haͤtten. Er beweiſet ferner p. 6. u. f. daß ſonderlich ihre meinung von der bedingten gna- den-wahl nicht neu/ ſondern ſo wol von alten als neuen Lehrern getrieben worden/ und daß ſie viel weniger Pelagianiſch waͤre p. 11. weiter hin erzehleter p. 540. u. f. wie ſie unterſchiedli- che mittel zur vereinigung vorgeſchlagen/ und p. 579. wie ſie ſich immer zu zum friede erboten und bemuͤhet gehabt. Jn dem 4ten theil p. 733. u. f. ſetzet er diejenige Remonſtrantie/ die anno 1611. denen Staaten von ihnen uͤbergeben wor- den/ worinne ſie den gantzen handel nach einan- der erzehlen/ und beweiſen/ daß die Contra- Remonſtranten allezeit gegen die Reſolu- tion der Obrigkeit gehandelt/ und dieje- nigen/ welche ſich ihnẽ in allem nicht ac- commodirt/ verhaſt zu machen. Dabey klaget er/ wie hierauf keine Reſolution erfolget/ ſondern vielmehr dem volck verſtattet worden/ als die Remonſtranten zu Amſterdam ſo/ wie zu Roterdam und Haag geſchehen/ eine verſam̃- lung gehalten/ daß ſie ſelbiges hauß nicht allein geſtuͤrmet/ ſondern auch die verſammleten in leib und lebens gefahr geſetzet/ worauff auch der Rath ſelbſt ihre zuſammenkuͤnffte oͤffentlich verboten gehabt. Er ſetzet ferner p. 745. biß 50. eine ſupplic an die Staaten/ daꝛinne die Re- monſtranten beweiſen/ wie ihre lehre keiner neuerung wegen verhaſt werden koͤnne/ daß ſie auch weder wider die Niederlaͤndiſche Confeſſi- on noch gegen den Catechiſmum ſtritten/ ſon- dern daß gar viel Contra-Remonſtranten viel- mehr dagegen waͤren. 2. Naͤchſt dem erzehlt er p. 1023. von dem Delphiſchen Synodo, wie hinterliſtig man ge- gen den Auctorem ſelbſt darauff gehandelt/ und was vor eine ſchrifft die Remonſtranten dar- auff uͤbergeben/ in welcher ſie ſich hoͤchlich be- klaget/ daß man ſie unverhoͤret vor Heiden und Zoͤllner hielte/ und forderten/ man ſolte ſich mit ihnen ſchrifftlich einlaſſen ꝛc. Hernach fol- gen die haͤndel auff dem Dordrechtiſchen Syn- odo nach einander/ und zwar erſtlich/ wie die Remonſtranten etliche von ihnen nach Dor- drecht geſchickt gehabt/ zu bitten/ daß man ih- nen vergoͤnnete in zulaͤnglicher anzahl auff dem Synodo zuerſcheinen/ welches ihnen aber ſo fern abgeſchlagen worden/ daß die Contra-Re- monſtranten nach ihrem gefallen nur 13. per- ſonen aus jenen zum Synodo beruffen/ als Epiſcopius, Johannes Arnoldi, Corvinus, Henricus Leo, Poppius, Goſvinus, Niellius &c. Aus der citation mercket er an/ daß ihnen frey gegeben worden ihre meinungen unverwehrt vorzutragen und zu vertheidigen mit dieſen worten: Sie ſolten kommen in derfurcht des HErꝛn ihre meinung von den 5. ar- tickeln frey vorzuſtellen/ zu erklaͤren und zu vertheidigen/ ſo viel ſie koͤnnten und noͤthig achten wuͤrden. Und ſo ſie etwas uͤber diß haͤtten/ uͤber der lehre/ welche in deꝛ Confeſſion und dem Catechi- ſmo dieſer kirche begriffen waͤre/ woran ſie zweiffelten/ ſolten ſie ſolches mit de- nen urſachen in ſchrifften ſtellen/ damit es deſto deutlicher und reiflicher erwo- gen werden koͤnnte. Als nun dieſe leute auff den Synodum kamen/ forderte man als- bald rechenſchafft von ihnen/ und gab ihnen kaum einen tag auffſchub/ wolte auch die 2. Re- monſtranten/ Grevinchovium und Goularti- um, nicht mit zum Synodo laſſen/ da die an- dern hoͤchlich drum anhielten. Die auslaͤndi- ſchen Theologi tractirten dieſe ſehr freundlich in privat diſcurſen/ und wuſten das wenigſte von allen dem/ was ſeither in Holland hierinne paſſirt war. 2. Epiſcopius hielte anfangs eine kurtze rede an den Synodum/ mit welcher ſeine feinde als- bald nicht zu frieden waren/ ſo gar/ daß ſie ihn auch beſchuldigten/ er haͤtte wider die Republic gereder/ welches aber hernach anders befunden worden. Es ſetzet auch der Auctor p. 1089. das Juranent, welches alle glieder des Synodi thun muͤſſen/ und alſo lautet: Jch gelobe zu GOtt/ daß ich ihn als den/ der hertzen und nieren pruͤft/ allhier gegenwaͤrtig zu ſeyn glaube und ehre/ daß ich in dieſer gantzen |Synodiliſchen handlung/ in welcher die unterſuchung/ urtheil und deciſion ſo wol der bekannten 5. artickel/ und der daraus entſtandenen ſchwerig- keiten/ als auch anderer lehr-puncte vorgenommen werden ſoll/ keinerley weiſe menſchliche ſchrifften/ ſondern al- lein das wort GOttes/ als eine ſichere und unfehlbare regel des glaubens ge- brauchen will. Und daß ich in dieſer gantzen handlung nichts anders will vor augen haben als die ehre GOttes ruhe der kirchen und vornemlich die bey- behaltung der reinen lehre. So wahr mir mein Seligmacher JEſus CHri- ſtus helffen ſoll/ welchen ich bruͤnſti- glich bitte/ daß er mir zu dieſem vorneh- men durch ſeinen H. Geiſt wolle bey- wohnen. 4. Als nun ferner der Præſident des Synodi von den Remonſtranren die eꝛklaͤrung uͤber die 5. artickel begehrte/ laſen dieſe gewiſſe conditiones ab/ wornach der ſynodus moͤchte gehalten wer- den. Darinne ſie zugleich wieder die Nieder- laͤndiſchen Theologos ſolenniter proteſtirten/ und ſelbige nicht vor richter uͤber ſich erkennen wolten/ doch daß ſie von den Auslaͤndiſchen ſich eines beſſern verſaͤhen. Dieſes verdroß die Synodales und ſonderlich den Præſidenten gar ſehr/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/784
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/784>, abgerufen am 22.12.2024.