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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect III. Num. LIII. Serveti hinrichtung.
[Spaltenumbruch] weitläufftiger zu lesen. Jn der vorrede des-
selben schreibt er unter andern also: Calvinus
ist ein Mann von höchster auctorität/
die ich ihm noch mehr wünschte/ wenn
er von einer wahren sanfften und mit-
leydigen natur wäre. Aber weil er neu-
lich mit der that bewiesen hat/ daß
er nach vieler blut dürstet/ und noch
mit seiner schrifft viele fromme leute
in gefahr zusetzen suchet/ muß sein
vornehmen der welt offenbahret wer-
den/ damit die jenigen/ so nicht wol-
len verlohren gehen/ sich nicht län-
ger von ihm betriegen lassen. etc.

§. 4. Eben von dieser grausamen action
hat Grotius unter andern folgendes ange-
mercket in seinem voto pro pace ad Artic. 1.
Die bücher Serveti sind nicht allein zu Genf/
sondern auch an andern orten durch Calvini
antrieb verbrandt worden. Doch bekenne
ich/ daß ich ein Exemplar von dem buch Ser-
veti
Lateinisch gesehen habe: Worinn ich ge-
weißlich das jenige nicht gefunden/ was
ihm Calvinus vorgeworffen hat. Er ist a-
ber auff anregen Calvini Anno 1553. leben-
dig verbrandt worden. Was hernach Me-
lanchthon
von Serveto geschrieben hat/ das hat
er von Calvino gehört. Es scheint/ daß Oe-
colampadius
ihn zuvor in der Schweitz ge-
kant habe. Doch hat er geurtheilt/ man
solte ihn nicht umbringen/ sondern nur
verlachen. Calvinus aber schreibet von
sich selbst: Jch bekenne gerne/ und
trage es keinen scheu/ daß sein ankläger
von mir hergekommen sey.
Dazu setzet
er noch: Es stehe einer Obrigkeit nicht
allein frey die Kätzer zu straffen/ sondern es
sey ihr auch das jenige von GOTT be-
fohlen/ was die unerfahrnen ihr vor unzu-
lässig hielten. Und in dem brieff an Fa-
rellum
setzet er von eben diesem Serveto:
Jch hoffe/ er werde zum wenigsten das
todes-urtheil davon tragen.

Merckwürdig ist auch/ daß David Jo-
ris dazumahl am 1. Julii 1553. an die Evan-
gelische städte in der Schweitz vor Serveto ei-
nen beweglichen brieff geschrieben/ wie er
noch im IV. Theil fol. 14. b. zulesen ist.
Hierinn nennet er ihn den guten from-
men
Servetum, der auß haß und neid ü-
berlieffert sey/ wie am jüngsten-Ge-
richte würde offenbahr werden/
den
auch die Prediger kurtzum zu ermorden
suchten/ u. s. w. Er beweiset weiter auß-
führlich/ daß man keinen Menschen um des
gewissens willen kräncken dürffe/ und hof-
fet dahero/ der Gelehrten verkehrten
blutgieriges begehren werde nicht er-
füllet werden/
damit nicht die Papisten
oder tempel-knechte (wie Lutherus von ih-
nen schreibe) dadurch in ihrer grausamkeit
verstärcket würden/ und also eine Secte die
andere auffriebe. Gesetzt/ spricht er/ daß
Servetus als ein Ketzer oder eigensinniger
Mensch bey GOTT verurtheilt wäre (wo-
zu doch der Heilige Geist und die erkäntnüß
der vollkommenen gerechtigkeit und warheit
Christi gehöre) so könte man ihm doch
[Spaltenumbruch] nichts weiter thun/ als ihn auß der Stadt
weisen. Und s. w. Allein weder diese noch
andere vorstellungen haben etwas gefruch-
tet/ und ist Servetus darauff im October ver-
brannt worden.

NUM. LIV.
Der Reformirten Religions-zwang.

Hiervon sind nur etliche exempel auß der
praxi noch beyzubringen/ zu bekräffti-
gung dieses theils von selbiger historie.

Minus Celsus Senensis (oder L. Socinus) hat
folgende fragen wider
Calvinum publi-
c
iret:

1. Obs und wie weit die macht der Obrig-
keit in religions sachen sich erstrecke.

2. Ob die kirche und ihre diener gegen"
die jenigen/ welche sie als Kätzer verur-"
theilt/ weiter procediren könne/ als sie"
ein-zwey-drey-oder mehrmahl zuermah-"
nen/ oder zum höchsten auß der gemein-"
schafft außzuschliessen/ ohne daß sie den"
weltlichen arm oder schwerd zu hülffe"
rufften?

3. Ob die jenigen/ so sich mit einem"
andern schwerd behelffen/ als mit dem"
geistlichen des wortes GOTTES/ nicht"
hierinne dem Pabstthum folgen/ welches"
gegen die jenigen/ die als Kätzer verur-"
theilt werden/ feuer/ galgen und derglei-"
chen gebraucht?

4. Was ketzerey sey/ und wie ein lä-"
sterer von einem Kätzer unterschieden sey/"
ob man allen denen ohn Unterscheid be-"
gegnen müsse?

5. Ob man keinen unterscheid machen"
müsse zwischen denen/ welche ihre mey-"
nung/ die sie mit GOTTES wort"
vor einstimmig halten/ einfältiglich of-"
fenbahren/ auch lehren und bekennen/ al-"
lein darum/ weil sie sich vor verpflichtet"
halten GOTTES und des gewissens"
wegen solches zuthun/ da sie in dessen sich"
in allen als gehorsame unterthanen auff-"
führen: Und zwischen solchen/ welche"
unter dem Schein der Religion die Policey"
verunruhigen/ factiones und auffruhr in"
der Republic anrichten/ oder auch allein"
der Religion wegen wider ihre Obrig-"
keit zun waffen greiffen.

6. Ob eine Obrigkeit einen/ der der"
Kätzerey beschuldigt ist/ mit dem äusser-"
lichen schwerd straffen dürffe/ ohne daß sie"
völlige erkäntnüß einnehmen und dar-"
nach urtheilen müsse/ nicht allein von"
dem facto, ob nemlich die beschuldigte"
lehre streite gegen die lehr/ die in selbigem"
lande eingeführet ist/ sondern auch von"
dem Jure, ob das jenige/ was gegen"
die angenommene lehre getrieben wird/"
auch GOTTES wort und der war-"
heit gleichförmig sey oder nicht.

7. Ob

Th. IV. Sect III. Num. LIII. Serveti hinrichtung.
[Spaltenumbruch] weitlaͤufftiger zu leſen. Jn der vorrede deſ-
ſelben ſchreibt er unter andern alſo: Calvinus
iſt ein Mann von hoͤchſter auctoritaͤt/
die ich ihm noch mehr wuͤnſchte/ wenn
er von einer wahren ſanfften und mit-
leydigen natur waͤre. Aber weil er neu-
lich mit der that bewieſen hat/ daß
er nach vieler blut duͤrſtet/ und noch
mit ſeiner ſchrifft viele fromme leute
in gefahr zuſetzen ſuchet/ muß ſein
vornehmen der welt offenbahret wer-
den/ damit die jenigen/ ſo nicht wol-
len verlohren gehen/ ſich nicht laͤn-
ger von ihm betriegen laſſen. ꝛc.

§. 4. Eben von dieſer grauſamen action
hat Grotius unter andern folgendes ange-
mercket in ſeinem voto pro pace ad Artic. 1.
Die buͤcher Serveti ſind nicht allein zu Genf/
ſondern auch an andern orten durch Calvini
antrieb verbrandt worden. Doch bekenne
ich/ daß ich ein Exemplar von dem buch Ser-
veti
Lateiniſch geſehen habe: Worinn ich ge-
weißlich das jenige nicht gefunden/ was
ihm Calvinus vorgeworffen hat. Er iſt a-
ber auff anregen Calvini Anno 1553. leben-
dig verbrandt worden. Was hernach Me-
lanchthon
von Serveto geſchrieben hat/ das hat
er von Calvino gehoͤrt. Es ſcheint/ daß Oe-
colampadius
ihn zuvor in der Schweitz ge-
kant habe. Doch hat er geurtheilt/ man
ſolte ihn nicht umbringen/ ſondern nur
verlachen. Calvinus aber ſchreibet von
ſich ſelbſt: Jch bekenne gerne/ und
trage es keinen ſcheu/ daß ſein anklaͤger
von mir hergekommen ſey.
Dazu ſetzet
er noch: Es ſtehe einer Obrigkeit nicht
allein frey die Kaͤtzer zu ſtraffen/ ſondern es
ſey ihr auch das jenige von GOTT be-
fohlen/ was die unerfahrnen ihr vor unzu-
laͤſſig hielten. Und in dem brieff an Fa-
rellum
ſetzet er von eben dieſem Serveto:
Jch hoffe/ er werde zum wenigſten das
todes-urtheil davon tragen.

Merckwuͤrdig iſt auch/ daß David Jo-
ris dazumahl am 1. Julii 1553. an die Evan-
geliſche ſtaͤdte in der Schweitz vor Serveto ei-
nen beweglichen brieff geſchrieben/ wie er
noch im IV. Theil fol. 14. b. zuleſen iſt.
Hierinn nennet er ihn den guten from-
men
Servetum, der auß haß und neid uͤ-
berlieffert ſey/ wie am juͤngſten-Ge-
richte wuͤrde offenbahr werden/
den
auch die Prediger kurtzum zu ermorden
ſuchten/ u. ſ. w. Er beweiſet weiter auß-
fuͤhrlich/ daß man keinen Menſchen um des
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fet dahero/ der Gelehrten verkehrten
blutgieriges begehren werde nicht er-
fuͤllet werden/
damit nicht die Papiſten
oder tempel-knechte (wie Lutherus von ih-
nen ſchreibe) dadurch in ihrer grauſamkeit
verſtaͤrcket wuͤrden/ und alſo eine Secte die
andere auffriebe. Geſetzt/ ſpricht er/ daß
Servetus als ein Ketzer oder eigenſinniger
Menſch bey GOTT verurtheilt waͤre (wo-
zu doch der Heilige Geiſt und die erkaͤntnuͤß
der vollkommenen gerechtigkeit und warheit
Chriſti gehoͤre) ſo koͤnte man ihm doch
[Spaltenumbruch] nichts weiter thun/ als ihn auß der Stadt
weiſen. Und ſ. w. Allein weder dieſe noch
andere vorſtellungen haben etwas gefruch-
tet/ und iſt Servetus darauff im October ver-
brannt worden.

NUM. LIV.
Der Reformirten Religions-zwang.

Hiervon ſind nur etliche exempel auß der
praxi noch beyzubringen/ zu bekraͤffti-
gung dieſes theils von ſelbiger hiſtorie.

Minus Celſus Senenſis (oder L. Socinus) hat
folgende fragen wider
Calvinum publi-
c
iret:

1. Obs und wie weit die macht der Obrig-
keit in religions ſachen ſich erſtrecke.

2. Ob die kirche und ihre diener gegen“
die jenigen/ welche ſie als Kaͤtzer verur-“
theilt/ weiter procediren koͤnne/ als ſie“
ein-zwey-drey-oder mehrmahl zuermah-“
nen/ oder zum hoͤchſten auß der gemein-“
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rufften?

3. Ob die jenigen/ ſo ſich mit einem“
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theilt werden/ feuer/ galgen und derglei-“
chen gebraucht?

4. Was ketzerey ſey/ und wie ein laͤ-“
ſterer von einem Kaͤtzer unterſchieden ſey/“
ob man allen denen ohn Unterſcheid be-“
gegnen muͤſſe?

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6. Ob eine Obrigkeit einen/ der der“
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lande eingefuͤhret iſt/ ſondern auch von“
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7. Ob
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[444/0740] Th. IV. Sect III. Num. LIII. Serveti hinrichtung. weitlaͤufftiger zu leſen. Jn der vorrede deſ- ſelben ſchreibt er unter andern alſo: Calvinus iſt ein Mann von hoͤchſter auctoritaͤt/ die ich ihm noch mehr wuͤnſchte/ wenn er von einer wahren ſanfften und mit- leydigen natur waͤre. Aber weil er neu- lich mit der that bewieſen hat/ daß er nach vieler blut duͤrſtet/ und noch mit ſeiner ſchrifft viele fromme leute in gefahr zuſetzen ſuchet/ muß ſein vornehmen der welt offenbahret wer- den/ damit die jenigen/ ſo nicht wol- len verlohren gehen/ ſich nicht laͤn- ger von ihm betriegen laſſen. ꝛc. §. 4. Eben von dieſer grauſamen action hat Grotius unter andern folgendes ange- mercket in ſeinem voto pro pace ad Artic. 1. Die buͤcher Serveti ſind nicht allein zu Genf/ ſondern auch an andern orten durch Calvini antrieb verbrandt worden. Doch bekenne ich/ daß ich ein Exemplar von dem buch Ser- veti Lateiniſch geſehen habe: Worinn ich ge- weißlich das jenige nicht gefunden/ was ihm Calvinus vorgeworffen hat. Er iſt a- ber auff anregen Calvini Anno 1553. leben- dig verbrandt worden. Was hernach Me- lanchthon von Serveto geſchrieben hat/ das hat er von Calvino gehoͤrt. Es ſcheint/ daß Oe- colampadius ihn zuvor in der Schweitz ge- kant habe. Doch hat er geurtheilt/ man ſolte ihn nicht umbringen/ ſondern nur verlachen. Calvinus aber ſchreibet von ſich ſelbſt: Jch bekenne gerne/ und trage es keinen ſcheu/ daß ſein anklaͤger von mir hergekommen ſey. Dazu ſetzet er noch: Es ſtehe einer Obrigkeit nicht allein frey die Kaͤtzer zu ſtraffen/ ſondern es ſey ihr auch das jenige von GOTT be- fohlen/ was die unerfahrnen ihr vor unzu- laͤſſig hielten. Und in dem brieff an Fa- rellum ſetzet er von eben dieſem Serveto: Jch hoffe/ er werde zum wenigſten das todes-urtheil davon tragen. Merckwuͤrdig iſt auch/ daß David Jo- ris dazumahl am 1. Julii 1553. an die Evan- geliſche ſtaͤdte in der Schweitz vor Serveto ei- nen beweglichen brieff geſchrieben/ wie er noch im IV. Theil fol. 14. b. zuleſen iſt. Hierinn nennet er ihn den guten from- men Servetum, der auß haß und neid uͤ- berlieffert ſey/ wie am juͤngſten-Ge- richte wuͤrde offenbahr werden/ den auch die Prediger kurtzum zu ermorden ſuchten/ u. ſ. w. Er beweiſet weiter auß- fuͤhrlich/ daß man keinen Menſchen um des gewiſſens willen kraͤncken duͤrffe/ und hof- fet dahero/ der Gelehrten verkehrten blutgieriges begehren werde nicht er- fuͤllet werden/ damit nicht die Papiſten oder tempel-knechte (wie Lutherus von ih- nen ſchreibe) dadurch in ihrer grauſamkeit verſtaͤrcket wuͤrden/ und alſo eine Secte die andere auffriebe. Geſetzt/ ſpricht er/ daß Servetus als ein Ketzer oder eigenſinniger Menſch bey GOTT verurtheilt waͤre (wo- zu doch der Heilige Geiſt und die erkaͤntnuͤß der vollkommenen gerechtigkeit und warheit Chriſti gehoͤre) ſo koͤnte man ihm doch nichts weiter thun/ als ihn auß der Stadt weiſen. Und ſ. w. Allein weder dieſe noch andere vorſtellungen haben etwas gefruch- tet/ und iſt Servetus darauff im October ver- brannt worden. NUM. LIV. Der Reformirten Religions-zwang. Hiervon ſind nur etliche exempel auß der praxi noch beyzubringen/ zu bekraͤffti- gung dieſes theils von ſelbiger hiſtorie. Minus Celſus Senenſis (oder L. Socinus) hat folgende fragen wider Calvinum publi- ciret: 1. Obs und wie weit die macht der Obrig- keit in religions ſachen ſich erſtrecke. 2. Ob die kirche und ihre diener gegen“ die jenigen/ welche ſie als Kaͤtzer verur-“ theilt/ weiter procediren koͤnne/ als ſie“ ein-zwey-drey-oder mehrmahl zuermah-“ nen/ oder zum hoͤchſten auß der gemein-“ ſchafft außzuſchlieſſen/ ohne daß ſie den“ weltlichen arm oder ſchwerd zu huͤlffe“ rufften? 3. Ob die jenigen/ ſo ſich mit einem“ andern ſchwerd behelffen/ als mit dem“ geiſtlichen des wortes GOTTES/ nicht“ hierinne dem Pabſtthum folgen/ welches“ gegen die jenigen/ die als Kaͤtzer verur-“ theilt werden/ feuer/ galgen und derglei-“ chen gebraucht? 4. Was ketzerey ſey/ und wie ein laͤ-“ ſterer von einem Kaͤtzer unterſchieden ſey/“ ob man allen denen ohn Unterſcheid be-“ gegnen muͤſſe? 5. Ob man keinen unterſcheid machen“ muͤſſe zwiſchen denen/ welche ihre mey-“ nung/ die ſie mit GOTTES wort“ vor einſtimmig halten/ einfaͤltiglich of-“ fenbahren/ auch lehren und bekennen/ al-“ lein darum/ weil ſie ſich vor verpflichtet“ halten GOTTES und des gewiſſens“ wegen ſolches zuthun/ da ſie in deſſen ſich“ in allen als gehorſame unterthanen auff-“ fuͤhren: Und zwiſchen ſolchen/ welche“ unter dem Schein der Religion die Policey“ verunruhigen/ factiones und auffruhr in“ der Republic anrichten/ oder auch allein“ der Religion wegen wider ihre Obrig-“ keit zun waffen greiffen. 6. Ob eine Obrigkeit einen/ der der“ Kaͤtzerey beſchuldigt iſt/ mit dem aͤuſſer-“ lichen ſchwerd ſtraffen duͤrffe/ ohne daß ſie“ voͤllige erkaͤntnuͤß einnehmen und dar-“ nach urtheilen muͤſſe/ nicht allein von“ dem facto, ob nemlich die beſchuldigte“ lehre ſtreite gegen die lehr/ die in ſelbigem“ lande eingefuͤhret iſt/ ſondern auch von“ dem Jure, ob das jenige/ was gegen“ die angenommene lehre getrieben wird/“ auch GOTTES wort und der war-“ heit gleichfoͤrmig ſey oder nicht. 7. Ob

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 444. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/740>, abgerufen am 20.11.2024.