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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. Dav. Joris Lebens-Beschreibung.
[Spaltenumbruch] sie allesampt in der stadt nichts als ein gut zeug.
niß seines eifers und auffrichtigen meynung im
evangelio gaben/ daß sie sich auch wegen des ge-
meinen manns und armen halben eines auff-
ruhrs besorgten/ deren freund er durch geringe
äusserliche dienste worden/ und so sie den Dav
Joris gekennt hätten/ nimmermehr wäre er
heraus kommen/ als es doch geschahe. Es fällt
(weil es darnach vorkommt) viel zu lang alles
zu erzehlen. Die poen oder straffe ist eben nicht
öffentlich geschehen/ denn er ward vor der son-
nen auffgang aus der stadt verwiesen in die 3.
jahr auff leib und gut/ und hernach nicht wie-
der hinein zu kommen/ als mit beding oder be-
lieben/ wenn es der richter verlangte oder for-
derte. Darauff geschahe es/ daß etliche man
meynet ihrer sieben oder neune/ im Haag ge-
fänglich eingezogen worden/ und als sie um der
wiedertauffe willen solten enthauptet werden/
sprachen sie demselben D. J. und rieffen ihm zu:
Bruder bistu hier? Siehe/ da gehen wir
hin zu bezeugen unsern glauben vor den
namen des HErren JEsu Christi.
Ei-
ner der ihr bischoff genennet wurde/ und den
Dav. Jor. kannte und ehmals vor 2. jahren
mit ihm disputiret hatte von der Gottheit Chri-
sti dieselbe zu vernichten und Christum nur vor
einen blossen menschen oder diener Gottes aus-
gab/ dieser Dav. Jor. aber der vornehmste war/
der selbigen mit seinen helffern überwand und
wie es Gott gab/ ohne schaden und blutvergies-
sen niederlegte/ sprach den Dav. J. an und sag-
te: Bistu hier? Bistu nicht der/ mit dem ich
einsmals von Christo disputirte? Ja/ ich/
sprach David/ wol/ sprach der bischoff/ nun
bin ich gantz frey und loß davon und
glaube an Christum meinen Heyland.

Und dergleichen dinge vielmehr widerfuhren
demselben mann. Aber Dav. Joris nahms zu
hertzen und danckte Gotte höchlich/ daß er dis
vor seinem tode gehöret hatte.

Hieraus nun wurde er alle tage mehr be-
kannt/ und insonderheit nachgehends/ |da die
täuffer oder bundsgenossen auffstunden; Und
wie viel sich auch dazu kehrten/ blieb Dav. J.
doch in seinem wesen/ des sich viele verwunder-
ten/ disputirten auch wider ihm und hätten ihn
gern überwältiget und zu ihrem glauben oder
sinn bekehret/ aber das mochte nicht seyn. Denn
mit der schrifft kunten sie das nicht thun/ weil
er ihnen zu klug drinnen war vor vielen andern/
daher ihnen gantz verboten ward mit ihm zu
disputiren oder ihm zu zureden/ als einem/ der
wider Gott wäre. Diß aber verlieff sich bald
in einem jahr. Jm andern jahr aber begab
sichs/ daß ein auffzug im lande unter die bund-
genossen kam/ welcher auch/ glaub ich/ beschrie-
ben ist in welchen jahr/ tag und monat es ge-
schehen/ wie auch die sämptliche namen der
obersten und aus welchen land und stadt sie ge-
wesen/ derer etliche dem Dav. Jor. zum theil
bekannt gewesen. Unter diesen hauffen hat er
auch einige seiner bluts-freunde gekannt/ die
ihn/ ehe solches geschach/ auch gerne unter sich
gehabt hätten. Was selbige alles vorgaben/
ist hier um der länge willen unnöthig zu erzeh-
len/ sondern ausgelassen. Hierüber ist er in sei-
nem gemüthe sehr confundirt worden/ weil es
[Spaltenumbruch] meist die besten/ einfältigsten/ getreuesten und
auffrichtigsten alle waren/ die nach Gott frag-
ten und sein reich suchten. Sehet also gieng
sein hertzeleid wieder an/ also/ daß wo es Gott
nicht sonderlich gefügt und anderwerts verhin-
dert hätte/ so wäre er nicht davon geblieben/
nur der guten einfältigen gesellschafft halben/ in
was vor gefahr sie sich auch gesetzet hätten.
Deswegen fuhr Dav. Jor. in seinem gemüth
mit bitten und flehen/ mit suchen/ russen und
klopffen zu GOtt fort/ damit er doch ja nicht
von HErrn verlassen seyn möchte/ hatte auch
keine ruhe nach der zeit/ sondern vermahnete
seine mitgenossen täglich/ daß sie nicht solten
auff ihn sehen. Denn daß ich/ sprach er/
nicht zufallen und die sache annehmen
kan/ mag vielleicht meiner sünden oder
missethatschuld seyn/ darum rufft Gott
von reinen hertzen an ohne ansehen der
person!
Und stieß sie also von seinem halse/
weil er ein groß ansehen beyde von innen und
aussen hatte. Sie aber wolten ihn bereden/ weil
er mit schrifftlichen verstande reichlich begabet/
wäre/ alle kätzereyen zu überwältigen/ daß ihn
Gott nicht von solchem auffsehen abzöge/ son-
dern gewißlich in seine hoff-stadt- und lands-
fieundschafft (ich halte durch seine klugheit im
schreiben und durch seine vorsichtigkeit in der
warheit/ welche er darinnen suchte) gesetzet und
dazu beruffen hätte/ dieselbe einfältige hertzen
von ihrem jrrthum zu bekehren/ den man ihnen
vornemlich nachredete und schuld gab.

Als die sache nun so stund/ wurde er täglich
von diesen und jenen angelauffen und hörte
über dis/ daß auch seine mitgenossen von den
vornehmsten in der stadt ihn gleichsam schon
zum tode als ein schlacht-schaaf übergeben. A-
ber er vernahm in seinem hertzen/ daß es muste
anders zugehen und der abfall laut der schrifft
kommen/ und welch volck oder gemeine GOtt
gefällig wäre. Begab sich derowegen zur win-
ter-zeit des abends nach einem hause/ da ihrer
ungefähr 8. oder 10. beysammen sitzen fand
und sprach den lehrer mit beweiß-gründen so
zu/ daß er mit dem munde nicht klug genung
war/ ihm schrifftlich gnug zu thun. Es ant-
wortete ihm aber ein erfahren weib/ welche von
Rotterdam war und hieß N. Kniepers noch
heutiges tages wol bekandt/ so ihm wegen ih-
rer simpel-und einfältigkeit allermeists ihres ei-
fers halben an Gott wol vergnügte. Darauff
begehrte D. J. mit den lehrer an die seite hin-
ten in eine kammer zugehen/ desto freyer mit
ihm zu reden/ damit sich die andern einfältigen
schlechten schaafe darüber nicht ärgern und ver-
zagen solten. Als er nun mit ihm daselbst war/
fragte er ihm/ wie er dazu kommen wäre oder
durch was vor einen Geist wort oder lehre er
das thäte? Er aber brachte die schlechtesten
dinge buchstäblich herbey/ daß der H.
Marcus am letzten also geschrieben und der
HErr solches befohlen hätte/ er hätte es ge-
wagt und wolte solches mit dem blute bestä-
tigen. Sehet/ da er sagte/ mit dem blute/
entzündete dis wort Dav. Joris hertze und
ward darüber in seinen inwendigsten ge-
schlagen und sagte: Er wolte schon weiter mit
ihm reden. Nicht lange darnach geschahe es

daß
A. K. H. Vierdter Theil. E e e 2

Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. Dav. Joris Lebens-Beſchreibung.
[Spaltenumbruch] ſie alleſampt in der ſtadt nichts als ein gut zeug.
niß ſeines eifers und auffrichtigen meynung im
evangelio gaben/ daß ſie ſich auch wegen des ge-
meinen manns und armen halben eines auff-
ruhrs beſorgten/ deren freund er durch geringe
aͤuſſerliche dienſte worden/ und ſo ſie den Dav
Joris gekennt haͤtten/ nimmermehr waͤre er
heraus kommen/ als es doch geſchahe. Es faͤllt
(weil es darnach vorkommt) viel zu lang alles
zu erzehlen. Die poen oder ſtraffe iſt eben nicht
oͤffentlich geſchehen/ denn er ward vor der ſon-
nen auffgang aus der ſtadt verwieſen in die 3.
jahr auff leib und gut/ und hernach nicht wie-
der hinein zu kommen/ als mit beding oder be-
lieben/ wenn es der richter verlangte oder for-
derte. Darauff geſchahe es/ daß etliche man
meynet ihrer ſieben oder neune/ im Haag ge-
faͤnglich eingezogen worden/ und als ſie um der
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ſprachen ſie demſelben D. J. und rieffen ihm zu:
Bruder biſtu hier? Siehe/ da gehen wir
hin zu bezeugen unſern glauben vor den
namen des HErren JEſu Chriſti.
Ei-
ner der ihr biſchoff genennet wurde/ und den
Dav. Jor. kannte und ehmals vor 2. jahren
mit ihm diſputiret hatte von der Gottheit Chri-
ſti dieſelbe zu vernichten und Chriſtum nur vor
einen bloſſen menſchen oder diener Gottes aus-
gab/ dieſer Dav. Jor. aber der vornehmſte war/
der ſelbigen mit ſeinen helffern uͤberwand und
wie es Gott gab/ ohne ſchaden und blutvergieſ-
ſen niederlegte/ ſprach den Dav. J. an und ſag-
te: Biſtu hier? Biſtu nicht der/ mit dem ich
einsmals von Chriſto diſputirte? Ja/ ich/
ſprach David/ wol/ ſprach der biſchoff/ nun
bin ich gantz frey und loß davon und
glaube an Chriſtum meinen Heyland.

Und dergleichen dinge vielmehr widerfuhren
demſelben mann. Aber Dav. Joris nahms zu
hertzen und danckte Gotte hoͤchlich/ daß er dis
vor ſeinem tode gehoͤret hatte.

Hieraus nun wurde er alle tage mehr be-
kannt/ und inſonderheit nachgehends/ |da die
taͤuffer oder bundsgenoſſen auffſtunden; Und
wie viel ſich auch dazu kehrten/ blieb Dav. J.
doch in ſeinem weſen/ des ſich viele verwunder-
ten/ diſputirten auch wider ihm und haͤtten ihn
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ſinn bekehret/ aber das mochte nicht ſeyn. Deñ
mit der ſchrifft kunten ſie das nicht thun/ weil
er ihnen zu klug drinnen war vor vielen andern/
daher ihnen gantz verboten ward mit ihm zu
diſputiren oder ihm zu zureden/ als einem/ der
wider Gott waͤre. Diß aber verlieff ſich bald
in einem jahr. Jm andern jahr aber begab
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genoſſen kam/ welcher auch/ glaub ich/ beſchrie-
ben iſt in welchen jahr/ tag und monat es ge-
ſchehen/ wie auch die ſaͤmptliche namen der
oberſten und aus welchen land und ſtadt ſie ge-
weſen/ derer etliche dem Dav. Jor. zum theil
bekannt geweſen. Unter dieſen hauffen hat er
auch einige ſeiner bluts-freunde gekannt/ die
ihn/ ehe ſolches geſchach/ auch gerne unter ſich
gehabt haͤtten. Was ſelbige alles vorgaben/
iſt hier um der laͤnge willen unnoͤthig zu erzeh-
len/ ſondern ausgelaſſen. Hieruͤber iſt er in ſei-
nem gemuͤthe ſehr confundirt worden/ weil es
[Spaltenumbruch] meiſt die beſten/ einfaͤltigſten/ getreueſten und
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ten und ſein reich ſuchten. Sehet alſo gieng
ſein hertzeleid wieder an/ alſo/ daß wo es Gott
nicht ſonderlich gefuͤgt und anderwerts verhin-
dert haͤtte/ ſo waͤre er nicht davon geblieben/
nur der guten einfaͤltigen geſellſchafft halben/ in
was vor gefahr ſie ſich auch geſetzet haͤtten.
Deswegen fuhr Dav. Jor. in ſeinem gemuͤth
mit bitten und flehen/ mit ſuchen/ ruſſen und
klopffen zu GOtt fort/ damit er doch ja nicht
von HErrn verlaſſen ſeyn moͤchte/ hatte auch
keine ruhe nach der zeit/ ſondern vermahnete
ſeine mitgenoſſen taͤglich/ daß ſie nicht ſolten
auff ihn ſehen. Denn daß ich/ ſprach er/
nicht zufallen und die ſache annehmen
kan/ mag vielleicht meiner ſuͤnden oder
miſſethatſchuld ſeyn/ darum rufft Gott
von reinen hertzen an ohne anſehen der
perſon!
Und ſtieß ſie alſo von ſeinem halſe/
weil er ein groß anſehen beyde von innen und
auſſen hatte. Sie aber wolten ihn bereden/ weil
er mit ſchrifftlichen verſtande reichlich begabet/
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Gott nicht von ſolchem auffſehen abzoͤge/ ſon-
dern gewißlich in ſeine hoff-ſtadt- und lands-
fieundſchafft (ich halte durch ſeine klugheit im
ſchreiben und durch ſeine vorſichtigkeit in der
warheit/ welche er darinnen ſuchte) geſetzet und
dazu beruffen haͤtte/ dieſelbe einfaͤltige hertzen
von ihrem jrrthum zu bekehren/ den man ihnen
vornemlich nachredete und ſchuld gab.

Als die ſache nun ſo ſtund/ wurde er taͤglich
von dieſen und jenen angelauffen und hoͤrte
uͤber dis/ daß auch ſeine mitgenoſſen von den
vornehmſten in der ſtadt ihn gleichſam ſchon
zum tode als ein ſchlacht-ſchaaf uͤbergeben. A-
ber er vernahm in ſeinem hertzen/ daß es muſte
anders zugehen und der abfall laut der ſchrifft
kommen/ und welch volck oder gemeine GOtt
gefaͤllig waͤre. Begab ſich derowegen zur win-
ter-zeit des abends nach einem hauſe/ da ihrer
ungefaͤhr 8. oder 10. beyſammen ſitzen fand
und ſprach den lehrer mit beweiß-gruͤnden ſo
zu/ daß er mit dem munde nicht klug genung
war/ ihm ſchrifftlich gnug zu thun. Es ant-
wortete ihm aber ein erfahren weib/ welche von
Rotterdam war und hieß N. Kniepers noch
heutiges tages wol bekandt/ ſo ihm wegen ih-
rer ſimpel-und einfaͤltigkeit allermeiſts ihres ei-
fers halben an Gott wol vergnuͤgte. Darauff
begehrte D. J. mit den lehrer an die ſeite hin-
ten in eine kammer zugehen/ deſto freyer mit
ihm zu reden/ damit ſich die andern einfaͤltigen
ſchlechten ſchaafe daruͤber nicht aͤrgern und ver-
zagen ſolten. Als er nun mit ihm daſelbſt war/
fragte er ihm/ wie er dazu kommen waͤre oder
durch was vor einen Geiſt wort oder lehre er
das thaͤte? Er aber brachte die ſchlechteſten
dinge buchſtaͤblich herbey/ daß der H.
Marcus am letzten alſo geſchrieben und der
HErr ſolches befohlen haͤtte/ er haͤtte es ge-
wagt und wolte ſolches mit dem blute beſtaͤ-
tigen. Sehet/ da er ſagte/ mit dem blute/
entzuͤndete dis wort Dav. Joris hertze und
ward daruͤber in ſeinen inwendigſten ge-
ſchlagen und ſagte: Er wolte ſchon weiter mit
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[403/0699] Th. IV. Sect. II. Num. XLVII. Dav. Joris Lebens-Beſchreibung. ſie alleſampt in der ſtadt nichts als ein gut zeug. niß ſeines eifers und auffrichtigen meynung im evangelio gaben/ daß ſie ſich auch wegen des ge- meinen manns und armen halben eines auff- ruhrs beſorgten/ deren freund er durch geringe aͤuſſerliche dienſte worden/ und ſo ſie den Dav Joris gekennt haͤtten/ nimmermehr waͤre er heraus kommen/ als es doch geſchahe. Es faͤllt (weil es darnach vorkommt) viel zu lang alles zu erzehlen. Die poen oder ſtraffe iſt eben nicht oͤffentlich geſchehen/ denn er ward vor der ſon- nen auffgang aus der ſtadt verwieſen in die 3. jahr auff leib und gut/ und hernach nicht wie- der hinein zu kommen/ als mit beding oder be- lieben/ wenn es der richter verlangte oder for- derte. Darauff geſchahe es/ daß etliche man meynet ihrer ſieben oder neune/ im Haag ge- faͤnglich eingezogen worden/ und als ſie um der wiedertauffe willen ſolten enthauptet werden/ ſprachen ſie demſelben D. J. und rieffen ihm zu: Bruder biſtu hier? Siehe/ da gehen wir hin zu bezeugen unſern glauben vor den namen des HErren JEſu Chriſti. Ei- ner der ihr biſchoff genennet wurde/ und den Dav. Jor. kannte und ehmals vor 2. jahren mit ihm diſputiret hatte von der Gottheit Chri- ſti dieſelbe zu vernichten und Chriſtum nur vor einen bloſſen menſchen oder diener Gottes aus- gab/ dieſer Dav. Jor. aber der vornehmſte war/ der ſelbigen mit ſeinen helffern uͤberwand und wie es Gott gab/ ohne ſchaden und blutvergieſ- ſen niederlegte/ ſprach den Dav. J. an und ſag- te: Biſtu hier? Biſtu nicht der/ mit dem ich einsmals von Chriſto diſputirte? Ja/ ich/ ſprach David/ wol/ ſprach der biſchoff/ nun bin ich gantz frey und loß davon und glaube an Chriſtum meinen Heyland. Und dergleichen dinge vielmehr widerfuhren demſelben mann. Aber Dav. Joris nahms zu hertzen und danckte Gotte hoͤchlich/ daß er dis vor ſeinem tode gehoͤret hatte. Hieraus nun wurde er alle tage mehr be- kannt/ und inſonderheit nachgehends/ |da die taͤuffer oder bundsgenoſſen auffſtunden; Und wie viel ſich auch dazu kehrten/ blieb Dav. J. doch in ſeinem weſen/ des ſich viele verwunder- ten/ diſputirten auch wider ihm und haͤtten ihn gern uͤberwaͤltiget und zu ihrem glauben oder ſinn bekehret/ aber das mochte nicht ſeyn. Deñ mit der ſchrifft kunten ſie das nicht thun/ weil er ihnen zu klug drinnen war vor vielen andern/ daher ihnen gantz verboten ward mit ihm zu diſputiren oder ihm zu zureden/ als einem/ der wider Gott waͤre. Diß aber verlieff ſich bald in einem jahr. Jm andern jahr aber begab ſichs/ daß ein auffzug im lande unter die bund- genoſſen kam/ welcher auch/ glaub ich/ beſchrie- ben iſt in welchen jahr/ tag und monat es ge- ſchehen/ wie auch die ſaͤmptliche namen der oberſten und aus welchen land und ſtadt ſie ge- weſen/ derer etliche dem Dav. Jor. zum theil bekannt geweſen. Unter dieſen hauffen hat er auch einige ſeiner bluts-freunde gekannt/ die ihn/ ehe ſolches geſchach/ auch gerne unter ſich gehabt haͤtten. Was ſelbige alles vorgaben/ iſt hier um der laͤnge willen unnoͤthig zu erzeh- len/ ſondern ausgelaſſen. Hieruͤber iſt er in ſei- nem gemuͤthe ſehr confundirt worden/ weil es meiſt die beſten/ einfaͤltigſten/ getreueſten und auffrichtigſten alle waren/ die nach Gott frag- ten und ſein reich ſuchten. Sehet alſo gieng ſein hertzeleid wieder an/ alſo/ daß wo es Gott nicht ſonderlich gefuͤgt und anderwerts verhin- dert haͤtte/ ſo waͤre er nicht davon geblieben/ nur der guten einfaͤltigen geſellſchafft halben/ in was vor gefahr ſie ſich auch geſetzet haͤtten. Deswegen fuhr Dav. Jor. in ſeinem gemuͤth mit bitten und flehen/ mit ſuchen/ ruſſen und klopffen zu GOtt fort/ damit er doch ja nicht von HErrn verlaſſen ſeyn moͤchte/ hatte auch keine ruhe nach der zeit/ ſondern vermahnete ſeine mitgenoſſen taͤglich/ daß ſie nicht ſolten auff ihn ſehen. Denn daß ich/ ſprach er/ nicht zufallen und die ſache annehmen kan/ mag vielleicht meiner ſuͤnden oder miſſethatſchuld ſeyn/ darum rufft Gott von reinen hertzen an ohne anſehen der perſon! Und ſtieß ſie alſo von ſeinem halſe/ weil er ein groß anſehen beyde von innen und auſſen hatte. Sie aber wolten ihn bereden/ weil er mit ſchrifftlichen verſtande reichlich begabet/ waͤre/ alle kaͤtzereyen zu uͤberwaͤltigen/ daß ihn Gott nicht von ſolchem auffſehen abzoͤge/ ſon- dern gewißlich in ſeine hoff-ſtadt- und lands- fieundſchafft (ich halte durch ſeine klugheit im ſchreiben und durch ſeine vorſichtigkeit in der warheit/ welche er darinnen ſuchte) geſetzet und dazu beruffen haͤtte/ dieſelbe einfaͤltige hertzen von ihrem jrrthum zu bekehren/ den man ihnen vornemlich nachredete und ſchuld gab. Als die ſache nun ſo ſtund/ wurde er taͤglich von dieſen und jenen angelauffen und hoͤrte uͤber dis/ daß auch ſeine mitgenoſſen von den vornehmſten in der ſtadt ihn gleichſam ſchon zum tode als ein ſchlacht-ſchaaf uͤbergeben. A- ber er vernahm in ſeinem hertzen/ daß es muſte anders zugehen und der abfall laut der ſchrifft kommen/ und welch volck oder gemeine GOtt gefaͤllig waͤre. Begab ſich derowegen zur win- ter-zeit des abends nach einem hauſe/ da ihrer ungefaͤhr 8. oder 10. beyſammen ſitzen fand und ſprach den lehrer mit beweiß-gruͤnden ſo zu/ daß er mit dem munde nicht klug genung war/ ihm ſchrifftlich gnug zu thun. Es ant- wortete ihm aber ein erfahren weib/ welche von Rotterdam war und hieß N. Kniepers noch heutiges tages wol bekandt/ ſo ihm wegen ih- rer ſimpel-und einfaͤltigkeit allermeiſts ihres ei- fers halben an Gott wol vergnuͤgte. Darauff begehrte D. J. mit den lehrer an die ſeite hin- ten in eine kammer zugehen/ deſto freyer mit ihm zu reden/ damit ſich die andern einfaͤltigen ſchlechten ſchaafe daruͤber nicht aͤrgern und ver- zagen ſolten. Als er nun mit ihm daſelbſt war/ fragte er ihm/ wie er dazu kommen waͤre oder durch was vor einen Geiſt wort oder lehre er das thaͤte? Er aber brachte die ſchlechteſten dinge buchſtaͤblich herbey/ daß der H. Marcus am letzten alſo geſchrieben und der HErr ſolches befohlen haͤtte/ er haͤtte es ge- wagt und wolte ſolches mit dem blute beſtaͤ- tigen. Sehet/ da er ſagte/ mit dem blute/ entzuͤndete dis wort Dav. Joris hertze und ward daruͤber in ſeinen inwendigſten ge- ſchlagen und ſagte: Er wolte ſchon weiter mit ihm reden. Nicht lange darnach geſchahe es daß A. K. H. Vierdter Theil. E e e 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 403. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/699>, abgerufen am 22.12.2024.