Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracelsi Secretum Magicum.
[Spaltenumbruch] daß nemlich etwas hohes/ so |die natur erhalte/
seyn müsse/ wie dann solche ihre meynung von
der natur auch vielfältig und wunderbahrlich
beschrieben worden. Dieweil sie aber das
höchste centrum/ daraus alle circul geführet
und gefunden werden müssen/ nicht erkannt ha-
ben/ sondern alle ihre schreiben und wercken
zweiffelhafftig fundiret gewesen/ und das cen-
trum,
viel weniger das zierliche Trigonum, so
im circul entspringet/ nicht berühret/ und aber
GOttlob hernach vielen Christlichen Philoso-
phis
und männern GOttes/ Mosi/ Esdra/ Sa-
lomoni, Divo Hermeti, Morieno,
und andern
mehr/ auch uns Christen das einige centrum
und ursprung aller dinge/ in Trigono centri, o-
der Trinitate divinae veritatis, sich selbst offen-
bahret und zu erkennen gegeben hat/ so finden
wir aus dem mittelpuncten viel einen höhern
und schönern mit der schrifft concordirenden
grund/ von der wahren Philosophie/ was sie/
und worauf sie fundiret seye/ daraus auch nicht
allein der Philosophis. sondern noch zween magi-
sche stein außgeführet und probieret werden. De-
rohalben sollet ihr Heydnische schrifften/ so den
grund oder richtscheid der natur nicht vermö-
gen/ zu nichts geachtet/ sondern dem Vulcano
befohlen werden/ und dagegen das höchste
buch Sapientia, welches von dem einigen Geist
GOttes außgehet/ als dem centro der natur
gesuchet werden: Jm selbigen ist der grund/
die warheit und erkäntnis aller dinge: das muß
allein mit einem demüthigen gebeth von GOtt
erlanget werden/ wie Christus uns selbst lehret:
Quaerite primum regnum Dei, und der H. A-
postel Jacobus: Mangelt jemand an weiß-
heit/ so suche er sie bey GOTT; dann da ist der
brunn aller weißheit. Dieses buch zeiget uns
erstlichen das groß buch der grossen natur/ wel-
ches warhafftig nicht mit dinten/ sondern mit
dem finger GOttes beschrieben und intimiret
ist/ aus diesem buch soll ein jeder die natur for-
schen/ dann darinnen ist sie nicht buchstäblich;
wie aber das grosse buch zu verstehen seye/ leh-
ret uns das grosse buch Sapientiae, das uns auff
unser bitten von dem Geist Gottes eingegossen
wird.

Dieweil wir nun an der natur erstlich befin-
den/ daß ein jedes ding aus seinem anfang soll
und muß erkannt werden/ was es seye/ so
müssen wir am ersten den grund der ersten
Schöpffung aller dinge suchen/ und umb
verständnis GOttes den Heiligen Geist an-
ruffen/ damit wir daraus das wahre we-
sen und eygenschafft gemeldter drey magischer
steine finden mögen/ derowegen so will ich
am ersten die Schöpffung/ so viel mir die
heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach
dem verstande/ der mir gegeben ist/ beschreiben/
und dann auff diesen grund die drey magischen
steine setzen und bauen.

TETRAGRAMMATON.

Von ewigkeit her ware GOTT/ und die
andere person der Gottheit ist von ewigkeit
gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen
beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per-
sohn/ der Geist GOttes/ alle drey gleicher
gewalt/ in einem Göttlichen unzertrennlichen
wesen/ durch welchen alle dinge erschaffen und
erbalten werden.

[Spaltenumbruch]

Als nun die höchste Dreyfaltigkeit GOttes
in dem Göttlichen weisen rath beschlossen/ die
welt/ die engel/ menschen/ und in summa die
gantze natur zu erschaffen/ so hat GOTT der
Vater durch das wort/ als die zweyte person/
die dinge erschaffen/ nicht in sein letztes wesen/
sondern allein primam materiam confusam, das
ist/ die matricem, darinnen alle natur der gan-
tzen welt beysammen vermischet ware. Dar-
um es dann von denen Philosophis, und in H.
Schrifft abyssus und terra: Item ein ding/
darinnen alle dinge verborgen liegen/ genandt
worden/ und die prima materia ware das
wasser/ darauff der Geist GOttes geschwebet
hat.

Jn dieser matrice/ darinnen die welt erschaf-
fen ist/ seynd beysammen vermischet gewesen/ a-
nima quatuor elementorum, purum & impu-
rum, aurum & argentum,
licht und finsternis/ in
und auß dieser matrice, welche mit dem licht
GOttes umgeben ward/ seynd himmel und er-
den/ lufft und wasser/ allein durch das wörtlein
fiat erschaffen/ und durch den Geist GOttes/ so
auff der matrice geschwebet/ in sechs tagen alle
dinge mit vester/ weisester ordnung in sein letztes
wesen gescheiden und separiret/ licht und finster-
nis von einander geschieden worden/ und also
die allerklahreste substantien, so in den ersten
tribus principiis mercurii, sulphuris & salis
gewesen/ zu dem element solis gesandt und fir-
mamentum
genandt/ das ist/ die veste: weil es
das faß und geschirr seyn solte/ welches die an-
dern drey elemente tragen sollte/ dann vom
wort und in dem wort kommt die eigenschafft/ ja
mit dem wort/ welches auch die höllen-porten/
ihn und sein bund nicht überwinden können.

Also auch mit dem wörtlein firmamentum,
kommt die eigenschafft/ daß über allen begreiff-
lichen verstand/ der himmel/ welcher ein dünner
leichter chaos ist/ gleich einem rauch/ die andern
sichtbahre corpora elementorum tragen und
beysammen vest unverrücket halten muß/ das
gröbste/ so in der prima materia von den tribus
principiis primis
gewesen ist/ ist hernach in das
elementum terrae gescheiden worden.

Also auch von dem lufft zu verstehen/ wohin
die prima materia zu demselben bequem gewe-
sen/ in dieselbige gescheiden. Also seynd am er-
sten nur die corpora elementorum also mit der
frucht/ daran sich der mensch ernehren sollte/ be-
schaffen: hernach seynd die corpora elementor.
weiter gescheiden und separiret worden. Also
ist auß dem allerklahresten wesen elementi solis
herfür gebracht die Sonne/ hernach der Mond
und alle andere sterne gleich als bäume und
früchte deß himmels/ darinnen sich der mensch
nehren sollte. Also ist auch die erden/ erstlich ein
gleiches temperirtes wesen ohne frucht gewe-
sen/ aber hernach gesondert/ also daß vielerley
gewächs dem menschen zu der nahrung herfür
kommen seyen/ also auch von den andern zweyen
elementen zu verstehen/ und gab einem jeden ge-
wächs seinen eigenen samen und natürliche lieb-
liche fruchtbarkeit/ das ist/ alle corpora der ele-
menten seynd erstlich lebloß erschaffen/ aber
durch den Geist Gottes ist ihnen die natur/ das
ist/ der lebliche unsichtbahre geist oder quinta
essentia,
welche die corpora elementorum erhal-
ten/ und über sie herrschen solle/ eingegossen
worden.

Da
T 3

Th. IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracelſi Secretum Magicum.
[Spaltenumbruch] daß nemlich etwas hohes/ ſo |die natur erhalte/
ſeyn muͤſſe/ wie dann ſolche ihre meynung von
der natur auch vielfaͤltig und wunderbahrlich
beſchrieben worden. Dieweil ſie aber das
hoͤchſte centrum/ daraus alle circul gefuͤhret
und gefunden werden muͤſſen/ nicht erkannt ha-
ben/ ſondern alle ihre ſchreiben und wercken
zweiffelhafftig fundiret geweſen/ und das cen-
trum,
viel weniger das zierliche Trigonum, ſo
im circul entſpringet/ nicht beruͤhret/ und aber
GOttlob hernach vielen Chriſtlichen Philoſo-
phis
und maͤnnern GOttes/ Moſi/ Eſdra/ Sa-
lomoni, Divo Hermeti, Morieno,
und andern
mehr/ auch uns Chriſten das einige centrum
und urſprung aller dinge/ in Trigono centri, o-
der Trinitate divinæ veritatis, ſich ſelbſt offen-
bahret und zu erkennen gegeben hat/ ſo finden
wir aus dem mittelpuncten viel einen hoͤhern
und ſchoͤnern mit der ſchrifft concordirenden
grund/ von der wahren Philoſophie/ was ſie/
und worauf ſie fundiret ſeye/ daraus auch nicht
allein deꝛ Philoſophiſ. ſondern noch zween magi-
ſche ſtein außgefuͤhret uñ probieret werden. De-
rohalben ſollet ihr Heydniſche ſchrifften/ ſo den
grund oder richtſcheid der natur nicht vermoͤ-
gen/ zu nichts geachtet/ ſondern dem Vulcano
befohlen werden/ und dagegen das hoͤchſte
buch Sapientia, welches von dem einigen Geiſt
GOttes außgehet/ als dem centro der natur
geſuchet werden: Jm ſelbigen iſt der grund/
die warheit und erkaͤntnis aller dinge: das muß
allein mit einem demuͤthigen gebeth von GOtt
erlanget werden/ wie Chriſtus uns ſelbſt lehret:
Quærite primum regnum Dei, und der H. A-
poſtel Jacobus: Mangelt jemand an weiß-
heit/ ſo ſuche er ſie bey GOTT; dann da iſt der
brunn aller weißheit. Dieſes buch zeiget uns
erſtlichen das groß buch der groſſen natur/ wel-
ches warhafftig nicht mit dinten/ ſondern mit
dem finger GOttes beſchrieben und intimiret
iſt/ aus dieſem buch ſoll ein jeder die natur for-
ſchen/ dann darinnen iſt ſie nicht buchſtaͤblich;
wie aber das groſſe buch zu verſtehen ſeye/ leh-
ret uns das groſſe buch Sapientiæ, das uns auff
unſer bitten von dem Geiſt Gottes eingegoſſen
wird.

Dieweil wir nun an der natur erſtlich befin-
den/ daß ein jedes ding aus ſeinem anfang ſoll
und muß erkannt werden/ was es ſeye/ ſo
muͤſſen wir am erſten den grund der erſten
Schoͤpffung aller dinge ſuchen/ und umb
verſtaͤndnis GOttes den Heiligen Geiſt an-
ruffen/ damit wir daraus das wahre we-
ſen und eygenſchafft gemeldter drey magiſcher
ſteine finden moͤgen/ derowegen ſo will ich
am erſten die Schoͤpffung/ ſo viel mir die
heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach
dem verſtande/ der mir gegeben iſt/ beſchreiben/
und dann auff dieſen grund die drey magiſchen
ſteine ſetzen und bauen.

TETRAGRAMMATON.

Von ewigkeit her ware GOTT/ und die
andere perſon der Gottheit iſt von ewigkeit
gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen
beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per-
ſohn/ der Geiſt GOttes/ alle drey gleicher
gewalt/ in einem Goͤttlichen unzertrennlichen
weſen/ durch welchen alle dinge erſchaffen und
erbalten werden.

[Spaltenumbruch]

Als nun die hoͤchſte Dreyfaltigkeit GOttes
in dem Goͤttlichen weiſen rath beſchloſſen/ die
welt/ die engel/ menſchen/ und in ſumma die
gantze natur zu erſchaffen/ ſo hat GOTT der
Vater durch das wort/ als die zweyte perſon/
die dinge erſchaffen/ nicht in ſein letztes weſen/
ſondern allein primam materiam confuſam, das
iſt/ die matricem, darinnen alle natur der gan-
tzen welt beyſammen vermiſchet ware. Dar-
um es dann von denen Philoſophis, und in H.
Schrifft abyſſus und terra: Item ein ding/
darinnen alle dinge verborgen liegen/ genandt
worden/ und die prima materia ware das
waſſer/ darauff der Geiſt GOttes geſchwebet
hat.

Jn dieſer matrice/ darinnen die welt erſchaf-
fen iſt/ ſeynd beyſammen vermiſchet geweſen/ a-
nima quatuor elementorum, purum & impu-
rum, aurum & argentum,
licht und finſternis/ in
und auß dieſer matrice, welche mit dem licht
GOttes umgeben ward/ ſeynd himmel und er-
den/ lufft und waſſer/ allein durch das woͤrtlein
fiat erſchaffen/ und durch den Geiſt GOttes/ ſo
auff der matrice geſchwebet/ in ſechs tagen alle
dinge mit veſter/ weiſeſter ordnung in ſein letztes
weſen geſcheiden und ſepariret/ licht und finſter-
nis von einander geſchieden worden/ und alſo
die allerklahreſte ſubſtantien, ſo in den erſten
tribus principiis mercurii, ſulphuris & ſalis
geweſen/ zu dem element ſolis geſandt und fir-
mamentum
genandt/ das iſt/ die veſte: weil es
das faß und geſchirr ſeyn ſolte/ welches die an-
dern drey elemente tragen ſollte/ dann vom
wort und in dem wort kom̃t die eigenſchafft/ ja
mit dem wort/ welches auch die hoͤllen-porten/
ihn und ſein bund nicht uͤberwinden koͤnnen.

Alſo auch mit dem woͤrtlein firmamentum,
kommt die eigenſchafft/ daß uͤber allen begreiff-
lichen verſtand/ der himmel/ welcher ein duͤnner
leichter chaos iſt/ gleich einem rauch/ die andern
ſichtbahre corpora elementorum tragen und
beyſammen veſt unverruͤcket halten muß/ das
groͤbſte/ ſo in der prima materia von den tribus
principiis primis
geweſen iſt/ iſt hernach in das
elementum terræ geſcheiden worden.

Alſo auch von dem lufft zu verſtehen/ wohin
die prima materia zu demſelben bequem gewe-
ſen/ in dieſelbige geſcheiden. Alſo ſeynd am er-
ſten nur die corpora elementorum alſo mit der
frucht/ daran ſich der menſch ernehren ſollte/ be-
ſchaffen: hernach ſeynd die corpora elementor.
weiter geſcheiden und ſepariret worden. Alſo
iſt auß dem allerklahreſten weſen elementi ſolis
herfuͤr gebracht die Sonne/ hernach der Mond
und alle andere ſterne gleich als baͤume und
fruͤchte deß himmels/ darinnen ſich der menſch
nehren ſollte. Alſo iſt auch die erden/ erſtlich ein
gleiches temperirtes weſen ohne frucht gewe-
ſen/ aber hernach geſondert/ alſo daß vielerley
gewaͤchs dem menſchen zu der nahrung herfuͤr
kommen ſeyen/ alſo auch von den andern zweyen
elementen zu verſtehen/ und gab einem jeden ge-
waͤchs ſeinen eigenen ſamen und natuͤrliche lieb-
liche fruchtbarkeit/ das iſt/ alle corpora der ele-
menten ſeynd erſtlich lebloß erſchaffen/ aber
durch den Geiſt Gottes iſt ihnen die natur/ das
iſt/ der lebliche unſichtbahre geiſt oder quinta
eſſentia,
welche die corpora elementorum erhal-
ten/ und uͤber ſie herrſchen ſolle/ eingegoſſen
worden.

Da
T 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0445" n="149"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracel&#x017F;i Secretum Magicum.</hi></fw><lb/><cb/>
daß nemlich etwas hohes/ &#x017F;o |die natur erhalte/<lb/>
&#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ wie dann &#x017F;olche ihre meynung von<lb/>
der natur auch vielfa&#x0364;ltig und wunderbahrlich<lb/>
be&#x017F;chrieben worden. Dieweil &#x017F;ie aber das<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;te <hi rendition="#aq">centrum/</hi> daraus alle circul gefu&#x0364;hret<lb/>
und gefunden werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ nicht erkannt ha-<lb/>
ben/ &#x017F;ondern alle ihre &#x017F;chreiben und wercken<lb/>
zweiffelhafftig <hi rendition="#aq">fundi</hi>ret gewe&#x017F;en/ und das <hi rendition="#aq">cen-<lb/>
trum,</hi> viel weniger das zierliche <hi rendition="#aq">Trigonum,</hi> &#x017F;o<lb/>
im circul ent&#x017F;pringet/ nicht beru&#x0364;hret/ und aber<lb/>
GOttlob hernach vielen Chri&#x017F;tlichen <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;o-<lb/>
phis</hi> und ma&#x0364;nnern GOttes/ Mo&#x017F;i/ E&#x017F;dra/ <hi rendition="#aq">Sa-<lb/>
lomoni, Divo Hermeti, Morieno,</hi> und andern<lb/>
mehr/ auch uns Chri&#x017F;ten das einige <hi rendition="#aq">centrum</hi><lb/>
und ur&#x017F;prung aller dinge/ <hi rendition="#aq">in Trigono centri,</hi> o-<lb/>
der <hi rendition="#aq">Trinitate divinæ veritatis,</hi> &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t offen-<lb/>
bahret und zu erkennen gegeben hat/ &#x017F;o finden<lb/>
wir aus dem mittelpuncten viel einen ho&#x0364;hern<lb/>
und &#x017F;cho&#x0364;nern mit der &#x017F;chrifft <hi rendition="#aq">concordi</hi>renden<lb/>
grund/ von der wahren Philo&#x017F;ophie/ was &#x017F;ie/<lb/>
und worauf &#x017F;ie <hi rendition="#aq">fundi</hi>ret &#x017F;eye/ daraus auch nicht<lb/>
allein de&#xA75B; Philo&#x017F;ophi&#x017F;. &#x017F;ondern noch zween <hi rendition="#aq">magi-</hi><lb/>
&#x017F;che &#x017F;tein außgefu&#x0364;hret un&#x0303; probieret werden. De-<lb/>
rohalben &#x017F;ollet ihr Heydni&#x017F;che &#x017F;chrifften/ &#x017F;o den<lb/>
grund oder richt&#x017F;cheid der natur nicht vermo&#x0364;-<lb/>
gen/ zu nichts geachtet/ &#x017F;ondern dem <hi rendition="#aq">Vulcano</hi><lb/>
befohlen werden/ und dagegen das ho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
buch <hi rendition="#aq">Sapientia,</hi> welches von dem einigen Gei&#x017F;t<lb/>
GOttes außgehet/ als dem <hi rendition="#aq">centro</hi> der natur<lb/>
ge&#x017F;uchet werden: Jm &#x017F;elbigen i&#x017F;t der grund/<lb/>
die warheit und erka&#x0364;ntnis aller dinge: das muß<lb/>
allein mit einem demu&#x0364;thigen gebeth von GOtt<lb/>
erlanget werden/ wie Chri&#x017F;tus uns &#x017F;elb&#x017F;t lehret:<lb/><hi rendition="#aq">Quærite primum regnum Dei,</hi> und der H. A-<lb/>
po&#x017F;tel Jacobus: Mangelt jemand an weiß-<lb/>
heit/ &#x017F;o &#x017F;uche er &#x017F;ie bey GOTT; dann da i&#x017F;t der<lb/>
brunn aller weißheit. Die&#x017F;es buch zeiget uns<lb/>
er&#x017F;tlichen das groß buch der gro&#x017F;&#x017F;en natur/ wel-<lb/>
ches warhafftig nicht mit dinten/ &#x017F;ondern mit<lb/>
dem finger GOttes be&#x017F;chrieben und <hi rendition="#aq">intimi</hi>ret<lb/>
i&#x017F;t/ aus die&#x017F;em buch &#x017F;oll ein jeder die natur for-<lb/>
&#x017F;chen/ dann darinnen i&#x017F;t &#x017F;ie nicht buch&#x017F;ta&#x0364;blich;<lb/>
wie aber das gro&#x017F;&#x017F;e buch zu ver&#x017F;tehen &#x017F;eye/ leh-<lb/>
ret uns das gro&#x017F;&#x017F;e buch <hi rendition="#aq">Sapientiæ,</hi> das uns auff<lb/>
un&#x017F;er bitten von dem Gei&#x017F;t Gottes eingego&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wird.</p><lb/>
            <p>Dieweil wir nun an der natur er&#x017F;tlich befin-<lb/>
den/ daß ein jedes ding aus &#x017F;einem anfang &#x017F;oll<lb/>
und muß erkannt werden/ was es &#x017F;eye/ &#x017F;o<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir am er&#x017F;ten den grund der er&#x017F;ten<lb/>
Scho&#x0364;pffung aller dinge &#x017F;uchen/ und umb<lb/>
ver&#x017F;ta&#x0364;ndnis GOttes den Heiligen Gei&#x017F;t an-<lb/>
ruffen/ damit wir daraus das wahre we-<lb/>
&#x017F;en und eygen&#x017F;chafft gemeldter drey <hi rendition="#aq">magi</hi>&#x017F;cher<lb/>
&#x017F;teine finden mo&#x0364;gen/ derowegen &#x017F;o will ich<lb/>
am er&#x017F;ten die Scho&#x0364;pffung/ &#x017F;o viel mir die<lb/>
heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach<lb/>
dem ver&#x017F;tande/ der mir gegeben i&#x017F;t/ be&#x017F;chreiben/<lb/>
und dann auff die&#x017F;en grund die drey <hi rendition="#aq">magi</hi>&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;teine &#x017F;etzen und bauen.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">TETRAGRAMMATON.</hi> </hi> </head><lb/>
              <p>Von ewigkeit her ware GOTT/ und die<lb/>
andere per&#x017F;on der Gottheit i&#x017F;t von ewigkeit<lb/>
gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen<lb/>
beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per-<lb/>
&#x017F;ohn/ der Gei&#x017F;t GOttes/ alle drey gleicher<lb/>
gewalt/ in einem Go&#x0364;ttlichen unzertrennlichen<lb/>
we&#x017F;en/ durch welchen alle dinge er&#x017F;chaffen und<lb/>
erbalten werden.</p><lb/>
              <cb/>
              <p>Als <choice><sic>nnn</sic><corr>nun</corr></choice> die ho&#x0364;ch&#x017F;te Dreyfaltigkeit GOttes<lb/>
in dem Go&#x0364;ttlichen wei&#x017F;en rath be&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ die<lb/>
welt/ die engel/ men&#x017F;chen/ und in &#x017F;umma die<lb/>
gantze natur zu er&#x017F;chaffen/ &#x017F;o hat GOTT der<lb/>
Vater durch das wort/ als die zweyte per&#x017F;on/<lb/>
die dinge er&#x017F;chaffen/ nicht in &#x017F;ein letztes we&#x017F;en/<lb/>
&#x017F;ondern allein <hi rendition="#aq">primam materiam confu&#x017F;am,</hi> das<lb/>
i&#x017F;t/ die <hi rendition="#aq">matricem,</hi> darinnen alle natur der gan-<lb/>
tzen welt bey&#x017F;ammen vermi&#x017F;chet ware. Dar-<lb/>
um es dann von denen <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophis,</hi> und in H.<lb/>
Schrifft <hi rendition="#aq">aby&#x017F;&#x017F;us</hi> und <hi rendition="#aq">terra: Item</hi> ein ding/<lb/>
darinnen alle dinge verborgen liegen/ genandt<lb/>
worden/ und die <hi rendition="#aq">prima materia</hi> ware das<lb/>
wa&#x017F;&#x017F;er/ darauff der Gei&#x017F;t GOttes ge&#x017F;chwebet<lb/>
hat.</p><lb/>
              <p>Jn die&#x017F;er matrice/ darinnen die welt er&#x017F;chaf-<lb/>
fen i&#x017F;t/ &#x017F;eynd bey&#x017F;ammen vermi&#x017F;chet gewe&#x017F;en/ <hi rendition="#aq">a-<lb/>
nima quatuor elementorum, purum &amp; impu-<lb/>
rum, aurum &amp; argentum,</hi> licht und fin&#x017F;ternis/ in<lb/>
und auß die&#x017F;er <hi rendition="#aq">matrice,</hi> welche mit dem licht<lb/>
GOttes umgeben ward/ &#x017F;eynd himmel und er-<lb/>
den/ lufft und wa&#x017F;&#x017F;er/ allein durch das wo&#x0364;rtlein<lb/><hi rendition="#aq">fiat</hi> er&#x017F;chaffen/ und durch den Gei&#x017F;t GOttes/ &#x017F;o<lb/>
auff der <hi rendition="#aq">matrice</hi> ge&#x017F;chwebet/ in &#x017F;echs tagen alle<lb/>
dinge mit ve&#x017F;ter/ wei&#x017F;e&#x017F;ter ordnung in &#x017F;ein letztes<lb/>
we&#x017F;en ge&#x017F;cheiden und <hi rendition="#aq">&#x017F;epariret/</hi> licht und fin&#x017F;ter-<lb/>
nis von einander ge&#x017F;chieden worden/ und al&#x017F;o<lb/>
die allerklahre&#x017F;te <hi rendition="#aq">&#x017F;ub&#x017F;tantien,</hi> &#x017F;o in den er&#x017F;ten<lb/><hi rendition="#aq">tribus principiis mercurii, &#x017F;ulphuris &amp; &#x017F;alis</hi><lb/>
gewe&#x017F;en/ zu dem element <hi rendition="#aq">&#x017F;olis</hi> ge&#x017F;andt und <hi rendition="#aq">fir-<lb/>
mamentum</hi> genandt/ das i&#x017F;t/ die ve&#x017F;te: weil es<lb/>
das faß und ge&#x017F;chirr &#x017F;eyn &#x017F;olte/ welches die an-<lb/>
dern drey elemente tragen &#x017F;ollte/ dann vom<lb/>
wort und in dem wort kom&#x0303;t die eigen&#x017F;chafft/ ja<lb/>
mit dem wort/ welches auch die ho&#x0364;llen-porten/<lb/>
ihn und &#x017F;ein bund nicht u&#x0364;berwinden ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
              <p>Al&#x017F;o auch mit dem wo&#x0364;rtlein <hi rendition="#aq">firmamentum,</hi><lb/>
kommt die eigen&#x017F;chafft/ daß u&#x0364;ber allen begreiff-<lb/>
lichen ver&#x017F;tand/ der himmel/ welcher ein du&#x0364;nner<lb/>
leichter <hi rendition="#aq">chaos</hi> i&#x017F;t/ gleich einem rauch/ die andern<lb/>
&#x017F;ichtbahre <hi rendition="#aq">corpora elementorum</hi> tragen und<lb/>
bey&#x017F;ammen ve&#x017F;t unverru&#x0364;cket halten muß/ das<lb/>
gro&#x0364;b&#x017F;te/ &#x017F;o in der <hi rendition="#aq">prima materia</hi> von den <hi rendition="#aq">tribus<lb/>
principiis primis</hi> gewe&#x017F;en i&#x017F;t/ i&#x017F;t hernach in das<lb/><hi rendition="#aq">elementum terræ</hi> ge&#x017F;cheiden worden.</p><lb/>
              <p>Al&#x017F;o auch von dem lufft zu ver&#x017F;tehen/ wohin<lb/>
die <hi rendition="#aq">prima materia</hi> zu dem&#x017F;elben bequem gewe-<lb/>
&#x017F;en/ in die&#x017F;elbige ge&#x017F;cheiden. Al&#x017F;o &#x017F;eynd am er-<lb/>
&#x017F;ten nur die <hi rendition="#aq">corpora elementorum</hi> al&#x017F;o mit der<lb/>
frucht/ daran &#x017F;ich der men&#x017F;ch ernehren &#x017F;ollte/ be-<lb/>
&#x017F;chaffen: hernach &#x017F;eynd die <hi rendition="#aq">corpora elementor.</hi><lb/>
weiter ge&#x017F;cheiden und <hi rendition="#aq">&#x017F;epari</hi>ret worden. Al&#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t auß dem allerklahre&#x017F;ten we&#x017F;en <hi rendition="#aq">elementi &#x017F;olis</hi><lb/>
herfu&#x0364;r gebracht die Sonne/ hernach der Mond<lb/>
und alle andere &#x017F;terne gleich als ba&#x0364;ume und<lb/>
fru&#x0364;chte deß himmels/ darinnen &#x017F;ich der men&#x017F;ch<lb/>
nehren &#x017F;ollte. Al&#x017F;o i&#x017F;t auch die erden/ er&#x017F;tlich ein<lb/>
gleiches <hi rendition="#aq">temperir</hi>tes we&#x017F;en ohne frucht gewe-<lb/>
&#x017F;en/ aber hernach ge&#x017F;ondert/ al&#x017F;o daß vielerley<lb/>
gewa&#x0364;chs dem men&#x017F;chen zu der nahrung herfu&#x0364;r<lb/>
kommen &#x017F;eyen/ al&#x017F;o auch von den andern zweyen<lb/>
elementen zu ver&#x017F;tehen/ und gab einem jeden ge-<lb/>
wa&#x0364;chs &#x017F;einen eigenen &#x017F;amen und natu&#x0364;rliche lieb-<lb/>
liche fruchtbarkeit/ das i&#x017F;t/ alle <hi rendition="#aq">corpora</hi> der ele-<lb/>
menten &#x017F;eynd er&#x017F;tlich lebloß er&#x017F;chaffen/ aber<lb/>
durch den Gei&#x017F;t Gottes i&#x017F;t ihnen die natur/ das<lb/>
i&#x017F;t/ der lebliche un&#x017F;ichtbahre gei&#x017F;t oder <hi rendition="#aq">quinta<lb/>
e&#x017F;&#x017F;entia,</hi> welche die <hi rendition="#aq">corpora elementorum</hi> erhal-<lb/>
ten/ und u&#x0364;ber &#x017F;ie herr&#x017F;chen &#x017F;olle/ eingego&#x017F;&#x017F;en<lb/>
worden.</p><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">T 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Da</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[149/0445] Th. IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracelſi Secretum Magicum. daß nemlich etwas hohes/ ſo |die natur erhalte/ ſeyn muͤſſe/ wie dann ſolche ihre meynung von der natur auch vielfaͤltig und wunderbahrlich beſchrieben worden. Dieweil ſie aber das hoͤchſte centrum/ daraus alle circul gefuͤhret und gefunden werden muͤſſen/ nicht erkannt ha- ben/ ſondern alle ihre ſchreiben und wercken zweiffelhafftig fundiret geweſen/ und das cen- trum, viel weniger das zierliche Trigonum, ſo im circul entſpringet/ nicht beruͤhret/ und aber GOttlob hernach vielen Chriſtlichen Philoſo- phis und maͤnnern GOttes/ Moſi/ Eſdra/ Sa- lomoni, Divo Hermeti, Morieno, und andern mehr/ auch uns Chriſten das einige centrum und urſprung aller dinge/ in Trigono centri, o- der Trinitate divinæ veritatis, ſich ſelbſt offen- bahret und zu erkennen gegeben hat/ ſo finden wir aus dem mittelpuncten viel einen hoͤhern und ſchoͤnern mit der ſchrifft concordirenden grund/ von der wahren Philoſophie/ was ſie/ und worauf ſie fundiret ſeye/ daraus auch nicht allein deꝛ Philoſophiſ. ſondern noch zween magi- ſche ſtein außgefuͤhret uñ probieret werden. De- rohalben ſollet ihr Heydniſche ſchrifften/ ſo den grund oder richtſcheid der natur nicht vermoͤ- gen/ zu nichts geachtet/ ſondern dem Vulcano befohlen werden/ und dagegen das hoͤchſte buch Sapientia, welches von dem einigen Geiſt GOttes außgehet/ als dem centro der natur geſuchet werden: Jm ſelbigen iſt der grund/ die warheit und erkaͤntnis aller dinge: das muß allein mit einem demuͤthigen gebeth von GOtt erlanget werden/ wie Chriſtus uns ſelbſt lehret: Quærite primum regnum Dei, und der H. A- poſtel Jacobus: Mangelt jemand an weiß- heit/ ſo ſuche er ſie bey GOTT; dann da iſt der brunn aller weißheit. Dieſes buch zeiget uns erſtlichen das groß buch der groſſen natur/ wel- ches warhafftig nicht mit dinten/ ſondern mit dem finger GOttes beſchrieben und intimiret iſt/ aus dieſem buch ſoll ein jeder die natur for- ſchen/ dann darinnen iſt ſie nicht buchſtaͤblich; wie aber das groſſe buch zu verſtehen ſeye/ leh- ret uns das groſſe buch Sapientiæ, das uns auff unſer bitten von dem Geiſt Gottes eingegoſſen wird. Dieweil wir nun an der natur erſtlich befin- den/ daß ein jedes ding aus ſeinem anfang ſoll und muß erkannt werden/ was es ſeye/ ſo muͤſſen wir am erſten den grund der erſten Schoͤpffung aller dinge ſuchen/ und umb verſtaͤndnis GOttes den Heiligen Geiſt an- ruffen/ damit wir daraus das wahre we- ſen und eygenſchafft gemeldter drey magiſcher ſteine finden moͤgen/ derowegen ſo will ich am erſten die Schoͤpffung/ ſo viel mir die heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach dem verſtande/ der mir gegeben iſt/ beſchreiben/ und dann auff dieſen grund die drey magiſchen ſteine ſetzen und bauen. TETRAGRAMMATON. Von ewigkeit her ware GOTT/ und die andere perſon der Gottheit iſt von ewigkeit gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per- ſohn/ der Geiſt GOttes/ alle drey gleicher gewalt/ in einem Goͤttlichen unzertrennlichen weſen/ durch welchen alle dinge erſchaffen und erbalten werden. Als nun die hoͤchſte Dreyfaltigkeit GOttes in dem Goͤttlichen weiſen rath beſchloſſen/ die welt/ die engel/ menſchen/ und in ſumma die gantze natur zu erſchaffen/ ſo hat GOTT der Vater durch das wort/ als die zweyte perſon/ die dinge erſchaffen/ nicht in ſein letztes weſen/ ſondern allein primam materiam confuſam, das iſt/ die matricem, darinnen alle natur der gan- tzen welt beyſammen vermiſchet ware. Dar- um es dann von denen Philoſophis, und in H. Schrifft abyſſus und terra: Item ein ding/ darinnen alle dinge verborgen liegen/ genandt worden/ und die prima materia ware das waſſer/ darauff der Geiſt GOttes geſchwebet hat. Jn dieſer matrice/ darinnen die welt erſchaf- fen iſt/ ſeynd beyſammen vermiſchet geweſen/ a- nima quatuor elementorum, purum & impu- rum, aurum & argentum, licht und finſternis/ in und auß dieſer matrice, welche mit dem licht GOttes umgeben ward/ ſeynd himmel und er- den/ lufft und waſſer/ allein durch das woͤrtlein fiat erſchaffen/ und durch den Geiſt GOttes/ ſo auff der matrice geſchwebet/ in ſechs tagen alle dinge mit veſter/ weiſeſter ordnung in ſein letztes weſen geſcheiden und ſepariret/ licht und finſter- nis von einander geſchieden worden/ und alſo die allerklahreſte ſubſtantien, ſo in den erſten tribus principiis mercurii, ſulphuris & ſalis geweſen/ zu dem element ſolis geſandt und fir- mamentum genandt/ das iſt/ die veſte: weil es das faß und geſchirr ſeyn ſolte/ welches die an- dern drey elemente tragen ſollte/ dann vom wort und in dem wort kom̃t die eigenſchafft/ ja mit dem wort/ welches auch die hoͤllen-porten/ ihn und ſein bund nicht uͤberwinden koͤnnen. Alſo auch mit dem woͤrtlein firmamentum, kommt die eigenſchafft/ daß uͤber allen begreiff- lichen verſtand/ der himmel/ welcher ein duͤnner leichter chaos iſt/ gleich einem rauch/ die andern ſichtbahre corpora elementorum tragen und beyſammen veſt unverruͤcket halten muß/ das groͤbſte/ ſo in der prima materia von den tribus principiis primis geweſen iſt/ iſt hernach in das elementum terræ geſcheiden worden. Alſo auch von dem lufft zu verſtehen/ wohin die prima materia zu demſelben bequem gewe- ſen/ in dieſelbige geſcheiden. Alſo ſeynd am er- ſten nur die corpora elementorum alſo mit der frucht/ daran ſich der menſch ernehren ſollte/ be- ſchaffen: hernach ſeynd die corpora elementor. weiter geſcheiden und ſepariret worden. Alſo iſt auß dem allerklahreſten weſen elementi ſolis herfuͤr gebracht die Sonne/ hernach der Mond und alle andere ſterne gleich als baͤume und fruͤchte deß himmels/ darinnen ſich der menſch nehren ſollte. Alſo iſt auch die erden/ erſtlich ein gleiches temperirtes weſen ohne frucht gewe- ſen/ aber hernach geſondert/ alſo daß vielerley gewaͤchs dem menſchen zu der nahrung herfuͤr kommen ſeyen/ alſo auch von den andern zweyen elementen zu verſtehen/ und gab einem jeden ge- waͤchs ſeinen eigenen ſamen und natuͤrliche lieb- liche fruchtbarkeit/ das iſt/ alle corpora der ele- menten ſeynd erſtlich lebloß erſchaffen/ aber durch den Geiſt Gottes iſt ihnen die natur/ das iſt/ der lebliche unſichtbahre geiſt oder quinta eſſentia, welche die corpora elementorum erhal- ten/ und uͤber ſie herrſchen ſolle/ eingegoſſen worden. Da T 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/445
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/445>, abgerufen am 20.11.2024.