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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
jestät den Türcken gewaltig schlagen/ und die
Türcken mit schand und spott wieder vor Wien
werden abziehen müssen; keinen Teutschen krieg
kan ich der stadt Wien anzeigen/ auch keine
straffe/ als sterben und den Türcken.

Uber eine kleine weile kam der Engel GOttes
und sprach: Siehe in den himmel/ wie er so blutig
ist; da sahe ich darinne ein blutiges schwerdt/
und neben dem schwerdt stunde mit güldenen
buchstaben geschrieben: Jhr Churfürst. Durchl.
Cölln.von Cöllen/ daß er hart von dem Teutschen krieg
wird geplaget werden/ und er auch kein sieg noch
glück haben/ und daß seyn land hefftig von
kriegsvolck zerstöret wird werden/ das bedeut
ihme das schwerd/ so am himmel gestanden ist.

Uber eine weile kam der Engel GOttes wie-
der zu mir und sprach: Siehe in den himmel/
wie er so blutig ist; da sahe ich darinnen ein blu-
tiges schwerdt/ und neben dem schwerdt stunde
mit güldenen buchstaben geschrieben/ du schöne
Breysach.Stadt Breysach; da fragte ich den Engel Got-
tes/ was das bedeuten wird; da sagte er zu mir:
Du hast gesehen/ daß des Königs in Franckreich
sein name in Teutschland am himmel sich ver-
lohren hat/ also sihe auf den namen/ der im him-
mel stehet/ dieß ist die schöne stadt Breysach/ die
stund im himmel/ und hat sich auch verlohren und
verdunckelt; da fragte ich den Engel GOttes/
was das bedeuten wird/ da sagte er/ daß die schö-
ne stadt Breysach von den Teutschen gar zer-
schleifft würde werden.

Adieu den 11. Aug. zu nachts um 5. uhr da
kommt der Engel GOttes wieder zu mir und
sprach: Siehe in den himmel/ wie er so blutig ist;
da sahe ich darinne einen grausamen stuhl ge-
setzt/ und auff dem stuhl saß ein Käyser in einem
Türckischen gewand/ das war schön anzuse-
hen gewest/ und ob er seinem stuhl stund eine
blutige fahne/ und über dem stuhl mit gülde-
nen buchstaben geschrieben/ das ist der Tür-
Türck.ckische Käyser/ der wird ins Teutschland
kommen;
da sahe ich/ daß für den Türckischen
Käyser seine Räthe gefodert wurden/ und die
Baslen kamen auch mit/ da musten sie dem
Türckischen Käyser beysamt der blutigen fah-
nen kniend ein eid ablegen; da sagt der Engel
Gottes zu mir: Da sie hestu den Türckischen Käy-
ser/ da müssen seine Räthe ihm schwehren über
das Teutschland/ daß sie bey ihrer treue und
Türckischem glauben bey ihm leben und sterben
wollen; das GOtt über die Christen verhänget/
und dem Türcken so viel macht gibt/ daß er in
unser Teutschland kommen wird/ da habe ich
von dem allmächtigen GOtt so viel krafft/ daß
ich die straffe im himmel gesehen habe.

Uber eine weile kam der Engel GOttes wie-
der zu mir und sprach: Sihe in den himmel/ wie
er so blutig ist/ und ich sahe darinne einen grau-
samen stuhl gesetzt; und auf dem stuhl saß einer
in einer güldenen erone/ und er hatte in seiner
rechten hand Scepter und Reichs-apfel/ und
über seinem stuhl (der grausam schön war an-
zusehen) stund mit güldenen buchstaben ge-
Franck-
reich.
schrieben: Königl. Majestät in Franck-
reich/
und über der schrifft stund eine blutige
fahne; und der Engel GOttes sagte zu mir:
Siehe jüngling/ da kommen des Königs in
Franckreich seine Räthe/ die ältisten so wol als
die jüngsten/ daß beysamt der blutigen fahnen
[Spaltenumbruch] kniend für dem König in Franckreich sie müssenJahr
MDC.
biß
MDCC.

einen eid ablegen/ daß sie bey ihrer treu und
glauben bey ihme leben und sterben wollen/ und
auch gegen ihres Königs feinde seyn; und wie
das verrichtet war/ saß der König noch auf sei-
nem stuhl/ und der Engel Gottes sprach zu
mir: Siehe jüngling/ wie des Königs
seine crone/ scepter und Reichs-apfel al-
les verrostet/
und es anfangs alles schöne ge-
glissen hat/ nun aber siehestu/ daß er mit allem
Königlichen Ornat von seinem stuhl herunter
gestossen wird.

Uber eine weile kam der Engel Gottes wie-
der zu mir/ und sprach: Siehe/ wie der himmel
so blutig ist; da sahe ich darinnen einen grau-
samen stuhl gesetzt/ und auf dem stuhl saß ei-
ner/ der war bekleidet mit Teutscher Nation,
er hatte auch eine güldene crone auf dem haupt/
auch scepter und reichs-apffel führte er in sei-
ner rechten hand und über seinem haupt stund
mit güldenen buchstaben geschrieben: das ist
Königliche Majestät in Polen;
und überPolen.
der schrifft stund eine blutige fahne/ und über
der fahne stund wieder mit güldenen buchsta-
ben geschrieben zweymahl: verflucht/ ver-
flucht von GOTT bistu König in Po-
len/ und auch dein gantzes land mit;
und
der Engel GOttes sagte zu mir: Jüngling/
ich sage dir/ siehe wohl darauf.
Da ka-
men des Königs in Polen seine Räthe/ da ka-
men die Kriegesführer/ die fielen für dem Kö-
nig in Polen nieder auf ihre knie/ und legten
kniend dem König in Polen ein Eyd ab bey-
samt den blutigen fahnen/ und wie das ver-
richtet ward/ saß der König noch auf seinem
stuhl/ und der Engel GOttes sagte zu mir:
Siehe wohl auf den König in Polen; da sa-
he ich/ daß er von seinem Königlichen stuhl ge-
stossen; und ich sahe wohl darauf/ aber der
fluch von GOTT stund noch über ihm mit
güldenen buchstaben geschrieben im himmel/
daß ich Jüngling dem König in Polen seinen
untergang andeuten soll/ denn ich habe im
himmel gesehen die schrifft mit güldenen buch-
staben/ daß gestanden ist zweymal: Verflucht
von GOTT/ als ist zu vermuthen/ daß der
Türck ins Teutschland kommen wird/ durch
Polen heraus.

Uber eine weile kam der Engel GOTTes
wieder zu mir und sprach: Siehe den him-
mel/ wie er so blutig ist; da sahe ich darinnen
einen grausamen stuhl gesetzt/ und auf dem
stuhl saß ein weibesbild/ und der stuhl war
grausam schön anzusehen/ und über ihrem haupt
stund eine blutige fahne/ und über der fahne
stund mit güldenen buchstaben geschrieben:
Das ist die Königin in Schweden/ dißKönigin
in Schw-
den.

stund auf der rechten seite geschrieben/ und auf
der lincken seiten stund wieder mit güldenen
buchstaben geschrieben/ daß die Schweden in
Teutschland nicht viel sieg haben/ aber aus des
Engels mund habe ich so viel verstanden/ daß
die Schweden wieder empor kommen werden;
und der Engel GOttes sagte zu mir: Jüng-
ling/ ich sage dir/ siehe in den himmel; da ka-
men der Königin in Schweden ihre Räthe/ die
ältesten/ und auch die/ die der Königin ihren
krieg führen; da sahe ich/ daß sie bey der Kö-
nigin kniend ein eyd ablegten/ daß sie bey ihrer
treu und glauben ihren krieg führen/ und bey

ihr

Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
jeſtaͤt den Tuͤrcken gewaltig ſchlagen/ und die
Tuͤrcken mit ſchand und ſpott wieder vor Wien
werden abziehen muͤſſen; keinen Teutſchen krieg
kan ich der ſtadt Wien anzeigen/ auch keine
ſtraffe/ als ſterben und den Tuͤrcken.

Uber eine kleine weile kam der Engel GOttes
und ſprach: Siehe in den him̃el/ wie er ſo blutig
iſt; da ſahe ich darinne ein blutiges ſchwerdt/
und neben dem ſchwerdt ſtunde mit guͤldenen
buchſtaben geſchrieben: Jhr Churfuͤrſt. Durchl.
Coͤlln.von Coͤllen/ daß er hart von dem Teutſchen krieg
wird geplaget werden/ und er auch kein ſieg noch
gluͤck haben/ und daß ſeyn land hefftig von
kriegsvolck zerſtoͤret wird werden/ das bedeut
ihme das ſchwerd/ ſo am himmel geſtanden iſt.

Uber eine weile kam der Engel GOttes wie-
der zu mir und ſprach: Siehe in den himmel/
wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich dariñen ein blu-
tiges ſchwerdt/ und neben dem ſchwerdt ſtunde
mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben/ du ſchoͤne
Breyſach.Stadt Breyſach; da fragte ich den Engel Got-
tes/ was das bedeuten wird; da ſagte er zu mir:
Du haſt geſehen/ daß des Koͤnigs in Franckreich
ſein name in Teutſchland am himmel ſich ver-
lohren hat/ alſo ſihe auf den namen/ der im him-
mel ſtehet/ dieß iſt die ſchoͤne ſtadt Bꝛeyſach/ die
ſtund im him̃el/ und hat ſich auch verlohren und
verdunckelt; da fragte ich den Engel GOttes/
was das bedeuten wiꝛd/ da ſagte eꝛ/ daß die ſchoͤ-
ne ſtadt Breyſach von den Teutſchen gar zer-
ſchleifft wuͤrde werden.

Adieu den 11. Aug. zu nachts um 5. uhr da
kommt der Engel GOttes wieder zu mir und
ſprach: Siehe in den himmel/ wie er ſo blutig iſt;
da ſahe ich darinne einen grauſamen ſtuhl ge-
ſetzt/ und auff dem ſtuhl ſaß ein Kaͤyſer in einem
Tuͤrckiſchen gewand/ das war ſchoͤn anzuſe-
hen geweſt/ und ob er ſeinem ſtuhl ſtund eine
blutige fahne/ und uͤber dem ſtuhl mit guͤlde-
nen buchſtaben geſchrieben/ das iſt der Tuͤr-
Tuͤrck.ckiſche Kaͤyſer/ der wird ins Teutſchland
kommen;
da ſahe ich/ daß fuͤr den Tuͤrckiſchen
Kaͤyſer ſeine Raͤthe gefodert wurden/ und die
Baſlen kamen auch mit/ da muſten ſie dem
Tuͤrckiſchen Kaͤyſer beyſamt der blutigen fah-
nen kniend ein eid ablegen; da ſagt der Engel
Gottes zu miꝛ: Da ſie heſtu den Tuͤꝛckiſchen Kaͤy-
ſer/ da muͤſſen ſeine Raͤthe ihm ſchwehren uͤber
das Teutſchland/ daß ſie bey ihrer treue und
Tuͤrckiſchem glauben bey ihm leben und ſterben
wollen; das GOtt uͤber die Chriſten verhaͤnget/
und dem Tuͤrcken ſo viel macht gibt/ daß er in
unſer Teutſchland kommen wird/ da habe ich
von dem allmaͤchtigen GOtt ſo viel krafft/ daß
ich die ſtraffe im himmel geſehen habe.

Uber eine weile kam der Engel GOttes wie-
der zu mir und ſprach: Sihe in den himmel/ wie
er ſo blutig iſt/ und ich ſahe darinne einen grau-
ſamen ſtuhl geſetzt; und auf dem ſtuhl ſaß einer
in einer guͤldenen erone/ und er hatte in ſeineꝛ
rechten hand Scepter und Reichs-apfel/ und
uͤber ſeinem ſtuhl (der grauſam ſchoͤn war an-
zuſehen) ſtund mit guͤldenen buchſtaben ge-
Franck-
reich.
ſchrieben: Koͤnigl. Majeſtaͤt in Franck-
reich/
und uͤber der ſchrifft ſtund eine blutige
fahne; und der Engel GOttes ſagte zu mir:
Siehe juͤngling/ da kommen des Koͤnigs in
Franckreich ſeine Raͤthe/ die aͤltiſten ſo wol als
die juͤngſten/ daß beyſamt der blutigen fahnen
[Spaltenumbruch] kniend fuͤr dem Koͤnig in Franckreich ſie muͤſſenJahr
MDC.
biß
MDCC.

einen eid ablegen/ daß ſie bey ihrer treu und
glauben bey ihme leben und ſterben wollen/ und
auch gegen ihres Koͤnigs feinde ſeyn; und wie
das verrichtet war/ ſaß der Koͤnig noch auf ſei-
nem ſtuhl/ und der Engel Gottes ſprach zu
mir: Siehe juͤngling/ wie des Koͤnigs
ſeine crone/ ſcepter und Reichs-apfel al-
les verroſtet/
und es anfangs alles ſchoͤne ge-
gliſſen hat/ nun aber ſieheſtu/ daß er mit allem
Koͤniglichen Ornat von ſeinem ſtuhl herunter
geſtoſſen wird.

Uber eine weile kam der Engel Gottes wie-
der zu mir/ und ſprach: Siehe/ wie der himmel
ſo blutig iſt; da ſahe ich darinnen einen grau-
ſamen ſtuhl geſetzt/ und auf dem ſtuhl ſaß ei-
ner/ der war bekleidet mit Teutſcher Nation,
er hatte auch eine guͤldene crone auf dem haupt/
auch ſcepter und reichs-apffel fuͤhrte er in ſei-
ner rechten hand und uͤber ſeinem haupt ſtund
mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben: das iſt
Koͤnigliche Majeſtaͤt in Polen;
und uͤberPolen.
der ſchrifft ſtund eine blutige fahne/ und uͤber
der fahne ſtund wieder mit guͤldenen buchſta-
ben geſchrieben zweymahl: verflucht/ ver-
flucht von GOTT biſtu Koͤnig in Po-
len/ und auch dein gantzes land mit;
und
der Engel GOttes ſagte zu mir: Juͤngling/
ich ſage dir/ ſiehe wohl darauf.
Da ka-
men des Koͤnigs in Polen ſeine Raͤthe/ da ka-
men die Kriegesfuͤhrer/ die fielen fuͤr dem Koͤ-
nig in Polen nieder auf ihre knie/ und legten
kniend dem Koͤnig in Polen ein Eyd ab bey-
ſamt den blutigen fahnen/ und wie das ver-
richtet ward/ ſaß der Koͤnig noch auf ſeinem
ſtuhl/ und der Engel GOttes ſagte zu mir:
Siehe wohl auf den Koͤnig in Polen; da ſa-
he ich/ daß er von ſeinem Koͤniglichen ſtuhl ge-
ſtoſſen; und ich ſahe wohl darauf/ aber der
fluch von GOTT ſtund noch uͤber ihm mit
guͤldenen buchſtaben geſchrieben im himmel/
daß ich Juͤngling dem Koͤnig in Polen ſeinen
untergang andeuten ſoll/ denn ich habe im
himmel geſehen die ſchrifft mit guͤldenen buch-
ſtaben/ daß geſtanden iſt zweymal: Verflucht
von GOTT/ als iſt zu vermuthen/ daß der
Tuͤrck ins Teutſchland kommen wird/ durch
Polen heraus.

Uber eine weile kam der Engel GOTTes
wieder zu mir und ſprach: Siehe den him-
mel/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinnen
einen grauſamen ſtuhl geſetzt/ und auf dem
ſtuhl ſaß ein weibesbild/ und der ſtuhl war
grauſam ſchoͤn anzuſehen/ und uͤber ihrem haupt
ſtund eine blutige fahne/ und uͤber der fahne
ſtund mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben:
Das iſt die Koͤnigin in Schweden/ dißKoͤnigin
in Schw-
den.

ſtund auf der rechten ſeite geſchrieben/ und auf
der lincken ſeiten ſtund wieder mit guͤldenen
buchſtaben geſchrieben/ daß die Schweden in
Teutſchland nicht viel ſieg haben/ aber aus des
Engels mund habe ich ſo viel verſtanden/ daß
die Schweden wieder empor kommen werden;
und der Engel GOttes ſagte zu mir: Juͤng-
ling/ ich ſage dir/ ſiehe in den himmel; da ka-
men der Koͤnigin in Schweden ihre Raͤthe/ die
aͤlteſten/ und auch die/ die der Koͤnigin ihren
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[254/0266] Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs jeſtaͤt den Tuͤrcken gewaltig ſchlagen/ und die Tuͤrcken mit ſchand und ſpott wieder vor Wien werden abziehen muͤſſen; keinen Teutſchen krieg kan ich der ſtadt Wien anzeigen/ auch keine ſtraffe/ als ſterben und den Tuͤrcken. Jahr MDC. biß MDCC. Uber eine kleine weile kam der Engel GOttes und ſprach: Siehe in den him̃el/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinne ein blutiges ſchwerdt/ und neben dem ſchwerdt ſtunde mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben: Jhr Churfuͤrſt. Durchl. von Coͤllen/ daß er hart von dem Teutſchen krieg wird geplaget werden/ und er auch kein ſieg noch gluͤck haben/ und daß ſeyn land hefftig von kriegsvolck zerſtoͤret wird werden/ das bedeut ihme das ſchwerd/ ſo am himmel geſtanden iſt. Coͤlln. Uber eine weile kam der Engel GOttes wie- der zu mir und ſprach: Siehe in den himmel/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich dariñen ein blu- tiges ſchwerdt/ und neben dem ſchwerdt ſtunde mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben/ du ſchoͤne Stadt Breyſach; da fragte ich den Engel Got- tes/ was das bedeuten wird; da ſagte er zu mir: Du haſt geſehen/ daß des Koͤnigs in Franckreich ſein name in Teutſchland am himmel ſich ver- lohren hat/ alſo ſihe auf den namen/ der im him- mel ſtehet/ dieß iſt die ſchoͤne ſtadt Bꝛeyſach/ die ſtund im him̃el/ und hat ſich auch verlohren und verdunckelt; da fragte ich den Engel GOttes/ was das bedeuten wiꝛd/ da ſagte eꝛ/ daß die ſchoͤ- ne ſtadt Breyſach von den Teutſchen gar zer- ſchleifft wuͤrde werden. Breyſach. Adieu den 11. Aug. zu nachts um 5. uhr da kommt der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Siehe in den himmel/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinne einen grauſamen ſtuhl ge- ſetzt/ und auff dem ſtuhl ſaß ein Kaͤyſer in einem Tuͤrckiſchen gewand/ das war ſchoͤn anzuſe- hen geweſt/ und ob er ſeinem ſtuhl ſtund eine blutige fahne/ und uͤber dem ſtuhl mit guͤlde- nen buchſtaben geſchrieben/ das iſt der Tuͤr- ckiſche Kaͤyſer/ der wird ins Teutſchland kommen; da ſahe ich/ daß fuͤr den Tuͤrckiſchen Kaͤyſer ſeine Raͤthe gefodert wurden/ und die Baſlen kamen auch mit/ da muſten ſie dem Tuͤrckiſchen Kaͤyſer beyſamt der blutigen fah- nen kniend ein eid ablegen; da ſagt der Engel Gottes zu miꝛ: Da ſie heſtu den Tuͤꝛckiſchen Kaͤy- ſer/ da muͤſſen ſeine Raͤthe ihm ſchwehren uͤber das Teutſchland/ daß ſie bey ihrer treue und Tuͤrckiſchem glauben bey ihm leben und ſterben wollen; das GOtt uͤber die Chriſten verhaͤnget/ und dem Tuͤrcken ſo viel macht gibt/ daß er in unſer Teutſchland kommen wird/ da habe ich von dem allmaͤchtigen GOtt ſo viel krafft/ daß ich die ſtraffe im himmel geſehen habe. Tuͤrck. Uber eine weile kam der Engel GOttes wie- der zu mir und ſprach: Sihe in den himmel/ wie er ſo blutig iſt/ und ich ſahe darinne einen grau- ſamen ſtuhl geſetzt; und auf dem ſtuhl ſaß einer in einer guͤldenen erone/ und er hatte in ſeineꝛ rechten hand Scepter und Reichs-apfel/ und uͤber ſeinem ſtuhl (der grauſam ſchoͤn war an- zuſehen) ſtund mit guͤldenen buchſtaben ge- ſchrieben: Koͤnigl. Majeſtaͤt in Franck- reich/ und uͤber der ſchrifft ſtund eine blutige fahne; und der Engel GOttes ſagte zu mir: Siehe juͤngling/ da kommen des Koͤnigs in Franckreich ſeine Raͤthe/ die aͤltiſten ſo wol als die juͤngſten/ daß beyſamt der blutigen fahnen kniend fuͤr dem Koͤnig in Franckreich ſie muͤſſen einen eid ablegen/ daß ſie bey ihrer treu und glauben bey ihme leben und ſterben wollen/ und auch gegen ihres Koͤnigs feinde ſeyn; und wie das verrichtet war/ ſaß der Koͤnig noch auf ſei- nem ſtuhl/ und der Engel Gottes ſprach zu mir: Siehe juͤngling/ wie des Koͤnigs ſeine crone/ ſcepter und Reichs-apfel al- les verroſtet/ und es anfangs alles ſchoͤne ge- gliſſen hat/ nun aber ſieheſtu/ daß er mit allem Koͤniglichen Ornat von ſeinem ſtuhl herunter geſtoſſen wird. Franck- reich. Jahr MDC. biß MDCC. Uber eine weile kam der Engel Gottes wie- der zu mir/ und ſprach: Siehe/ wie der himmel ſo blutig iſt; da ſahe ich darinnen einen grau- ſamen ſtuhl geſetzt/ und auf dem ſtuhl ſaß ei- ner/ der war bekleidet mit Teutſcher Nation, er hatte auch eine guͤldene crone auf dem haupt/ auch ſcepter und reichs-apffel fuͤhrte er in ſei- ner rechten hand und uͤber ſeinem haupt ſtund mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben: das iſt Koͤnigliche Majeſtaͤt in Polen; und uͤber der ſchrifft ſtund eine blutige fahne/ und uͤber der fahne ſtund wieder mit guͤldenen buchſta- ben geſchrieben zweymahl: verflucht/ ver- flucht von GOTT biſtu Koͤnig in Po- len/ und auch dein gantzes land mit; und der Engel GOttes ſagte zu mir: Juͤngling/ ich ſage dir/ ſiehe wohl darauf. Da ka- men des Koͤnigs in Polen ſeine Raͤthe/ da ka- men die Kriegesfuͤhrer/ die fielen fuͤr dem Koͤ- nig in Polen nieder auf ihre knie/ und legten kniend dem Koͤnig in Polen ein Eyd ab bey- ſamt den blutigen fahnen/ und wie das ver- richtet ward/ ſaß der Koͤnig noch auf ſeinem ſtuhl/ und der Engel GOttes ſagte zu mir: Siehe wohl auf den Koͤnig in Polen; da ſa- he ich/ daß er von ſeinem Koͤniglichen ſtuhl ge- ſtoſſen; und ich ſahe wohl darauf/ aber der fluch von GOTT ſtund noch uͤber ihm mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben im himmel/ daß ich Juͤngling dem Koͤnig in Polen ſeinen untergang andeuten ſoll/ denn ich habe im himmel geſehen die ſchrifft mit guͤldenen buch- ſtaben/ daß geſtanden iſt zweymal: Verflucht von GOTT/ als iſt zu vermuthen/ daß der Tuͤrck ins Teutſchland kommen wird/ durch Polen heraus. Polen. Uber eine weile kam der Engel GOTTes wieder zu mir und ſprach: Siehe den him- mel/ wie er ſo blutig iſt; da ſahe ich darinnen einen grauſamen ſtuhl geſetzt/ und auf dem ſtuhl ſaß ein weibesbild/ und der ſtuhl war grauſam ſchoͤn anzuſehen/ und uͤber ihrem haupt ſtund eine blutige fahne/ und uͤber der fahne ſtund mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben: Das iſt die Koͤnigin in Schweden/ diß ſtund auf der rechten ſeite geſchrieben/ und auf der lincken ſeiten ſtund wieder mit guͤldenen buchſtaben geſchrieben/ daß die Schweden in Teutſchland nicht viel ſieg haben/ aber aus des Engels mund habe ich ſo viel verſtanden/ daß die Schweden wieder empor kommen werden; und der Engel GOttes ſagte zu mir: Juͤng- ling/ ich ſage dir/ ſiehe in den himmel; da ka- men der Koͤnigin in Schweden ihre Raͤthe/ die aͤlteſten/ und auch die/ die der Koͤnigin ihren krieg fuͤhren; da ſahe ich/ daß ſie bey der Koͤ- nigin kniend ein eyd ablegten/ daß ſie bey ihrer treu und glauben ihren krieg fuͤhren/ und bey ihr Koͤnigin in Schw- den.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/266>, abgerufen am 22.12.2024.