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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Henrico Amersbachen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
tigen Lehrer gehalten im Platon. Chri-
stenth. p. s. p. 239. Dem ungeacht aber haben
die Wittenberger im gedachten Responso p. M.
3. geurtheilt/ daß er die lehre von der späten bus-
se aus den alten ketzereyen geborget habe. Was
aber sonsten dem Auctori vorgeworffen worden/
mag wer da will aus folgenden seinen gegnern
Seine
wiedersa-
cher.
selbst sehen. Gestalt nebenst denen oben er-
wehnten 3. Ministeriis auch einige Prediger zu
Halberstadt/ und darunter vornemlich der
Dom-prediger Joh. Conr. Schneider sich
Amersbachs vorhaben widersetzet/ auch zu dem
ende von Helmstädt/ Rinteln und Marpurg
Responsa wider ihn eingeholet. Der gedachte
Dielefeld Prediger in Nordhausen hat nebenst
der Amersbachischen zehnzahl oder exiguo
Ecclesiae reformatorum manipulo
auch einige
andere schrifften wider ihn gemacht. Bal-
thasar Rebhan
ein Pfarrer zu Reichenbach
hat wider ihn den Entdeckten Amersbach
geschrieben/ welchen aber dieser einen ertzlästerer
nennet. Ein anderer unter dem namen Petri
Pauli Pandisii
hat erstlich eine heimsuchung/
und hernach ein gegen-memorial, und endlich
eine wolverdiente doch gelinde bestraf-
fung
entgegen gesetzet. Noch ein anderer un-
ter dem namen Innocentii Caleni eine kurtze
und
summarische offenbarung der schwer-
merey
M. Amersbachs; und noch einer nenn-
te sich Praetorium, welche meist von den Helm-
städtischen Theologen dazu vermocht gewesen.

Dielefelds
importuni-
tät und
affecten.

20. Jm übrigen hat sonderlich Dielefeld
(als Amersbach in seinem Mosis-stul §. 12.
gedacht/ es wären ihrer etwan 10. die eine bes-
serung der kirchen suchten/ und sich zu einem
[Spaltenumbruch] Concilio erböten) sich sehr bekummert/ werJahr
MDC.
biß
MDCC.

doch diejenigen seyn möchten/ die mit Amers-
bachen hierinnen einstimmten. Deswegen er
auch sonderlich D. Spenern durch schreiben em-
sig zugesetzet/ und ob sich wol derselbe dißfals
entschuldiget/ und dieses streits nicht theilhaff-
tig machen wollen/ hat er doch bald hernach von
diesem Dielefeld in der bekanten Theosophia
Horbio-Speneriana
viele harte beschuldigun-
gen leiden müssen. Daher Caspar Sagittarius
in der Introd. Histor. Ecclesiast. p. 921. an-
mercket/ daß Spenerus deßwegen Dielefelds zorn
erfahren müssen/ weil er ihn erinnert/ man solte
mit Amersbachen gütiger handeln/ als etwa ge-
schehen. Und weil der Churfürst von Bran-
denburg Amersbachen wider seine feinde und
ankläger beschützet/ und ihm in ausbreitung
seiner schrifften beförderlich gewesen/ wie er
selbst im Mosis-stul p. C. 1. rühmet. So
haben sie ihn nicht völlig heben noch ausstossenAusgang
des streits.

können/ sondern biß an seinen tod noch viel jahre
lang im Ministerio leiden müssen; wiewol auch
dieses hierzu viel mag beygetragen haben/ daß
er/ als die erste hitze des eiffers ein wenig ver-
raucht gewesen/ nach und nach geruhet und stil-
le geschwiegen/ vornemlich aber daß er in der
Praxi selbst bey seinem amte mit wircklicher ent-
haltung von denen ihm bekanten mißbräuchen
keine hand angeleget/ sondern alles nach gemei-
nem gebrauch mit gemachet/ welches denn seine
gegner wol leiden mögen. Und also hat auch
dieser streit ohne sonderbaren nutzen/ nachdem
er nicht in gehöriger weißheit/ sanfftmuth und
standhafftigkeit geführet worden/ seine end-
schafft erreicht.

Das XV. Capitel.
Von Jacob Tauben/ Thomas Tanto/ Christophoro Andrea Raselio,
Friedrich Brecklingen/ Justiniano Block/ Fabricio Richtern/ Grammen-
dorff/ Barthut/ und vielen andern dergleichen Personen.
[Spaltenumbruch]

§. 1.

WIr finden derer personen um selbige
zeiten noch mehr/ die mit denen an-
dern Lutherischen Predigern in streit
gerathen/ und sonderlich über der Praxi des
Taubens
lebens-
lauff.
lehr-amts allerhand erfahren müssen. Von
dem ersten berichtet das Ministerium zu Lübeck
in der probe der neuen schwermerey
p. 207. daß er als ein guter Lutheraner
bey der Lutherischen gemeine zu Arnhem in
den Niederlanden zum Prediger bestellet wor-
den/ aber bald angefangen die Augspurgische
Confession und Lutherische kirchen-ord-
nung als einen Abgott und die leute für Abgöt-
ter auszuruffen/ und die Lutherische gemeine
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und erzehlet in seiner Confessione Christiana p.
1. folgendes von seiner veränderung und abse-
Verfol-
gung zu
Arnhem.
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"meine zu Arnhem auff ihre beharrliche unbuß-
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Jsselburg gereiset bin.

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ger und
S 3

und Henrico Amersbachen.
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MDCC.
tigen Lehrer gehalten im Platon. Chri-
ſtenth. p. ſ. p. 239. Dem ungeacht aber haben
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ſe aus den alten ketzereyen geborget habe. Was
aber ſonſten dem Auctori vorgeworffen worden/
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wiederſa-
cher.
ſelbſt ſehen. Geſtalt nebenſt denen oben er-
wehnten 3. Miniſteriis auch einige Prediger zu
Halberſtadt/ und darunter vornemlich der
Dom-prediger Joh. Conr. Schneider ſich
Amersbachs vorhaben widerſetzet/ auch zu dem
ende von Helmſtaͤdt/ Rinteln und Marpurg
Reſponſa wider ihn eingeholet. Der gedachte
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thaſar Rebhan
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hat wider ihn den Entdeckten Amersbach
geſchrieben/ welchen aber dieſer einen ertzlaͤſterer
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Pauli Pandiſii
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und
ſummariſche offenbarung der ſchwer-
merey
M. Amersbachs; und noch einer nenn-
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ſtaͤdtiſchen Theologen dazu vermocht geweſen.

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[Spaltenumbruch] Concilio erboͤten) ſich ſehr bekummert/ werJahr
MDC.
biß
MDCC.

doch diejenigen ſeyn moͤchten/ die mit Amers-
bachen hierinnen einſtimmten. Deswegen er
auch ſonderlich D. Spenern durch ſchreiben em-
ſig zugeſetzet/ und ob ſich wol derſelbe dißfals
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dieſem Dielefeld in der bekanten Theoſophia
Horbio-Speneriana
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er/ als die erſte hitze des eiffers ein wenig ver-
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ſchafft erreicht.

Das XV. Capitel.
Von Jacob Tauben/ Thomas Tanto/ Chriſtophoro Andrea Raſelio,
Friedrich Brecklingen/ Juſtiniano Block/ Fabricio Richtern/ Grammen-
dorff/ Barthut/ und vielen andern dergleichen Perſonen.
[Spaltenumbruch]

§. 1.

WIr finden derer perſonen um ſelbige
zeiten noch mehr/ die mit denen an-
dern Lutheriſchen Predigern in ſtreit
gerathen/ und ſonderlich uͤber der Praxi des
Taubens
lebens-
lauff.
lehr-amts allerhand erfahren muͤſſen. Von
dem erſten berichtet das Miniſterium zu Luͤbeck
in der probe der neuen ſchwermerey
p. 207. daß er als ein guter Lutheraner
bey der Lutheriſchen gemeine zu Arnhem in
den Niederlanden zum Prediger beſtellet wor-
den/ aber bald angefangen die Augſpurgiſche
Confeſſion und Lutheriſche kirchen-ord-
nung als einen Abgott und die leute fuͤr Abgoͤt-
ter auszuruffen/ und die Lutheriſche gemeine
ſtinckend machen wollen. Er ſelbſt Taube
nennet ſich von Jſſelburg aus dem Cleviſchen/
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Arnhem.
tzung. „Nachdem ich anno 1666. am neuen
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„meine zu Arnhem auff ihre beharꝛliche unbuß-
„fertigkeit/ widerſtreb- und laͤſterung wider das
„theure wort GOttes/ dadurch ſie mich nicht
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2. Ferner haͤnget er dieſe umſtaͤnde mit an:„Citation
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ſtorium

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ſterdam bald darauff am 11. Jan. mir zu Jſ-“
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[141/0153] und Henrico Amersbachen. tigen Lehrer gehalten im Platon. Chri- ſtenth. p. ſ. p. 239. Dem ungeacht aber haben die Wittenberger im gedachten Reſponſo p. M. 3. geurtheilt/ daß er die lehre von der ſpaͤten buſ- ſe aus den alten ketzereyen geborget habe. Was aber ſonſten dem Auctori vorgeworffen worden/ mag wer da will aus folgenden ſeinen gegnern ſelbſt ſehen. Geſtalt nebenſt denen oben er- wehnten 3. Miniſteriis auch einige Prediger zu Halberſtadt/ und darunter vornemlich der Dom-prediger Joh. Conr. Schneider ſich Amersbachs vorhaben widerſetzet/ auch zu dem ende von Helmſtaͤdt/ Rinteln und Marpurg Reſponſa wider ihn eingeholet. Der gedachte Dielefeld Prediger in Nordhauſen hat nebenſt der Amersbachiſchen zehnzahl oder exiguo Eccleſiæ reformatorum manipulo auch einige andere ſchrifften wider ihn gemacht. Bal- thaſar Rebhan ein Pfarrer zu Reichenbach hat wider ihn den Entdeckten Amersbach geſchrieben/ welchen aber dieſer einen ertzlaͤſterer nennet. Ein anderer unter dem namen Petri Pauli Pandiſii hat erſtlich eine heimſuchung/ und hernach ein gegen-memorial, und endlich eine wolverdiente doch gelinde beſtraf- fung entgegen geſetzet. Noch ein anderer un- ter dem namen Innocentii Caleni eine kurtze und ſummariſche offenbarung der ſchwer- merey M. Amersbachs; und noch einer nenn- te ſich Prætorium, welche meiſt von den Helm- ſtaͤdtiſchen Theologen dazu vermocht geweſen. Jahr MDC. biß MDCC. Seine wiederſa- cher. 20. Jm uͤbrigen hat ſonderlich Dielefeld (als Amersbach in ſeinem Moſis-ſtul §. 12. gedacht/ es waͤren ihrer etwan 10. die eine beſ- ſerung der kirchen ſuchten/ und ſich zu einem Concilio erboͤten) ſich ſehr bekummert/ wer doch diejenigen ſeyn moͤchten/ die mit Amers- bachen hierinnen einſtimmten. Deswegen er auch ſonderlich D. Spenern durch ſchreiben em- ſig zugeſetzet/ und ob ſich wol derſelbe dißfals entſchuldiget/ und dieſes ſtreits nicht theilhaff- tig machen wollen/ hat er doch bald hernach von dieſem Dielefeld in der bekanten Theoſophia Horbio-Speneriana viele harte beſchuldigun- gen leiden muͤſſen. Daher Caſpar Sagittarius in der Introd. Hiſtor. Eccleſiaſt. p. 921. an- mercket/ daß Spenerus deßwegen Dielefelds zorn erfahren muͤſſen/ weil er ihn erinnert/ man ſolte mit Amersbachen guͤtiger handeln/ als etwa ge- ſchehen. Und weil der Churfuͤrſt von Bran- denburg Amersbachen wider ſeine feinde und anklaͤger beſchuͤtzet/ und ihm in ausbreitung ſeiner ſchrifften befoͤrderlich geweſen/ wie er ſelbſt im Moſis-ſtul p. C. 1. ruͤhmet. So haben ſie ihn nicht voͤllig heben noch ausſtoſſen koͤnnen/ ſondern biß an ſeinen tod noch viel jahre lang im Miniſterio leiden muͤſſen; wiewol auch dieſes hierzu viel mag beygetragen haben/ daß er/ als die erſte hitze des eiffers ein wenig ver- raucht geweſen/ nach und nach geruhet und ſtil- le geſchwiegen/ vornemlich aber daß er in der Praxi ſelbſt bey ſeinem amte mit wircklicher ent- haltung von denen ihm bekanten mißbraͤuchen keine hand angeleget/ ſondern alles nach gemei- nem gebrauch mit gemachet/ welches denn ſeine gegner wol leiden moͤgen. Und alſo hat auch dieſer ſtreit ohne ſonderbaren nutzen/ nachdem er nicht in gehoͤriger weißheit/ ſanfftmuth und ſtandhafftigkeit gefuͤhret worden/ ſeine end- ſchafft erreicht. Jahr MDC. biß MDCC. Ausgang des ſtreits. Das XV. Capitel. Von Jacob Tauben/ Thomas Tanto/ Chriſtophoro Andrea Raſelio, Friedrich Brecklingen/ Juſtiniano Block/ Fabricio Richtern/ Grammen- dorff/ Barthut/ und vielen andern dergleichen Perſonen. §. 1. WIr finden derer perſonen um ſelbige zeiten noch mehr/ die mit denen an- dern Lutheriſchen Predigern in ſtreit gerathen/ und ſonderlich uͤber der Praxi des lehr-amts allerhand erfahren muͤſſen. Von dem erſten berichtet das Miniſterium zu Luͤbeck in der probe der neuen ſchwermerey p. 207. daß er als ein guter Lutheraner bey der Lutheriſchen gemeine zu Arnhem in den Niederlanden zum Prediger beſtellet wor- den/ aber bald angefangen die Augſpurgiſche Confeſſion und Lutheriſche kirchen-ord- nung als einen Abgott und die leute fuͤr Abgoͤt- ter auszuruffen/ und die Lutheriſche gemeine ſtinckend machen wollen. Er ſelbſt Taube nennet ſich von Jſſelburg aus dem Cleviſchen/ und erzehlet in ſeiner Confeſſione Chriſtiana p. 1. folgendes von ſeiner veraͤnderung und abſe- tzung. „Nachdem ich anno 1666. am neuen „jahrstage von der genanten Lutheriſchen ge- „meine zu Arnhem auff ihre beharꝛliche unbuß- „fertigkeit/ widerſtreb- und laͤſterung wider das „theure wort GOttes/ dadurch ſie mich nicht „anders als einen falſchen Lehrer und Prophe- „ten/ Quaͤker und Phantaſten in ihren hertzen „gehalten und oͤffentlich ausgeruffen/ mir mein geringes ſalarium vorenthalten/ mit be-“ gehren/ ich ſolte nach Amſterdam ziehen/ und“ da die Augſpurgiſche confeſſion und Amſter-“ damiſche kirchen-ordnung auffs neue unter-“ ſchreiben und mich daran verbinden: Mir“ weiter mitten in der CHriſtwochen/ 2. Fran-“ tzoͤiſche Soldaten in meine ſtudirſtube und“ ſchlaff kammer einquartirt/ die mich daraus“ vertrieben; Weiter die Elterlinge mit der ge-“ meine ſich verbunden/ das Abendmahl nicht“ von mir zu empfangen/ das ſie auch gethan/“ ausgenommen 6. geringe und arme frauen“ und 2. geſellen. Darauff endlich nach verrich-“ teter feſt-arbeit mir meinen dienſt nach dem 3.“ artickel ihrer kirchen-ordnung (weil ich nicht“ wolte ihren willen thun und predigen/ wie ſie“ es haben wolten) wircklich auffgeſagt/ nach“ gehaltener oͤffentlichen abdanckungspredigt“ weg geſchieden und zu meinem bruder nach“ Jſſelburg gereiſet bin. Taubens lebens- lauff. Verfol- gung zu Arnhem. 2. Ferner haͤnget er dieſe umſtaͤnde mit an:„ Es hat das Lutheriſche conſiſtorium zu Am-“ ſterdam bald darauff am 11. Jan. mir zu Jſ-“ ſelburg eine citation einhaͤndigen laſſen/ dar-“ inn ſie als fremdlinge zu Jeruſalem/ die nicht“ wuͤſten/ was in vorigen tagen zu Amſterdam“ geſehehen waͤre/ deſſen allen ſie doch anfaͤn-“ ger und Citation ins Conſi- ſtorium nach Am- ſterdam. S 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/153>, abgerufen am 20.11.2024.