Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

oder Zusätze.
[Spaltenumbruch] entweder Gedult tragen/ oder es auch nach
Gutbefinden besser machen wolle.

Was den ungegründeten Verdacht be-
trifft/ (dessen die Herren Wittenberger in ih-
rer Disputation gedencken) als ob ich die Aria-
ner
und Socinianer zu entschuldigen gesucht:
bitte ich höchlich/ mich mit solchen Aufflagen
zu verschonen. Es soll mit der Zeit durch öf-
fentliche und ernstliche Zeugnisse klar werden/
daß ich mit keiner solchen Lehre/ die der Ehre
des HErrn JEsu Christi widerspricht/ zu schaf-
fen habe/ wovon indessen die am Ende der er-
sten Vorrede angehängte Protestation redlichen
Leuten Satisfaction geben wird.

Die geschehene Entdeckung aber der grossen
Gewaltsamkeit/ welche von Reformirter Sei-
ten an einigen Socinianern verübet worden/
hat allerdings die allgemeine Liebe zur histo-
rischen Wahrheit verursachet/ und keines we-
ges einige Neigung zu einer Secte. Es wird
auch bey einigen gutmeynenden Personen das
gefaßte Vorurtheil nicht den Stich halten kön-
nen/ als wenn man in Serveti Historie des Cal-
vini
mehr schonen sollen/ weil man ihn noch vor
einen Mann GOttes halten will. Angese-
hen dieser hohe Titel noch lange nicht mainte-
nirt
werden kan durch einige buchstäbliche
Schrifftgelehrtheit/ (bey welcher noch lange
nicht GOTT und Christus lebendig erkannt
worden/ wie aus der Lehre von dem absoluto
Decreto
zu sehen/) und durch geringe Einsicht in
etliche Wahrheiten oder durch Sammlung einer
sectirischen Gemeine/ welche meist mit Unter-
drückung und Verfolgung anderer bewerck-
stelliget worden.

Die im XVI Buch und im IV Theil vor
Augen liegenden facta mögen bey Unpartheyi-
schen den Ausschlag geben/ wie weit sie von
[Spaltenumbruch] GOtt seyn oder nicht: meines Orts aber will
ich gerne einem ieden sein gehöriges Lob gön-
nen und lassen/ wo nur die historische und gort-
liche Wahrheit unverletzt bleiben kan. Jnzwi-
schen aber darff auch diese wegen einer Per-
son oder Secte, sie scheine auch noch so gut/ kei-
nes weges gekräncket werden: Zumal eine ie-
de bey allen eigenen Vorzügen und Gerechtig-
keiten dennoch ihre greiffliche Mängel an sich
trägt/ welche gar leicht einem von Vorurthei-
len/ Menschen-Satzungen und Ansehen be-
freyeten Gemüthe zu entdecken wären/ wenn
man nicht auff die rohe Welt reflectiren wolte.

Letzlich wird annoch meine in der 1 Vorrede
gethane Protestation wegen Erzehlung derer
unangenehmen Historien von der verderbten
Clerisey hoffentlich Statt finden und behalten/
obgleich solche Erzehlung den meisten Wider-
spruch bey den Welt-Leuten und Unchristen er-
regen mochte. Hätten die Leute bessere Histo-
rien gemacht/ (das ist/ hätten sie sich besser auf-
geführt/) so könte man auch bessere Historien
von ihnen schreiben. Ein ieder wende sich dem-
nach mit seinem Eiffer und Zorn wider sich
selbst und seine natürliche Verderbniß/ so er-
langet GOtt seinen Zweck/ und man kommt
zum Frieden im Gewissen. Und dieses soll auch
hinführo nach Beschluß dieser Arbeit mein
Vorhaben selbst seyn/ so/ daß ich mich weiter-
hin um die äuseren Historien wenig zu beküm-
mern Zeit und Lust haben werde. Es finden
sich schon andere/ welche da fortfahren/ wo es
die vorigen gelassen: wie ich sehe/ daß| ein
Frantzöischer Autor noch neulich in puncto von
der Clerisey gethan/ mit einem Tractat/ dessen
Auffschrifft folgende ist:

Traite des Sources de la Corruption, qui re-
gne aujourd' uy parmy les Chretiens. 2. Part.

Zehender Zusatz/
Zu Andreae Osiandri Historie gehörig.
[Spaltenumbruch]

JCh weiß nicht/ durch wessen Verschen in
dem 24 Cap. des XVI Buchs dieser Kir-
chen-Historie num. 5 p. 338 und 339 ein groß
Stück von denen thesibus Osiandri im Druck
ausgelassen worden/ welches ich doch in mei-
nem Manuscripto finde/ und daraus allhier
beyfügen will/ damit es der Leser nach Belie-
ben an jenem Orte einrücken könne.

Es mangeln daselbst die theses von der 2
biß auff die 39ste
exclusive, welche
nacheinander also lauten:

II. Denn es rechtfertiget uns nichts/ das
uns nicht auch lebendig machet/ und wieder-
um macht uns nichts lebendig/ das uns nicht
auch zugleich rechtfertiget.

III. Also daß es recht gesagt ist/ daß wir
durch den Glauben rechtfertiget werden/ denn
der Gerechte wird seines Glaubens leben/ Gal.
3. Rom. 1.

IV. Denn das Wörtlein Rechtfertigen
in seinem ursprünglichen Verstand heißt aus
einem Gottlosen einen Gerechten machen/ das
ist/ einen Todten wiederum zum Leben bringen.

V. Welches denn ist ein eigen Werck der
Göttlichen Allmächtigkeit/ Weißheit und Gü-
[Spaltenumbruch] te/ nicht weniger/ denn etwas von neuen schaf-
fen.

VI. Doch wird es offt gezogen in eine ande-
re Deutung/ in der es eben so viel gilt/ als hal-
ten/ bekennen/ bezeugen oder urtheilen/ daß ei-
ner gerecht sey.

VII. Das Gesetz aber/ das die Sünde an-
zeigt und Zorn anrichtet/ dieweil es ein Amt
des Todes ist/ ist es so ferne davon/ daß es solte
rechtfertigen können/ als ferne der Tod vom
Leben unterschieden ist/ Rom. 3. 4. 7. 2. Cor. 3.

IIX. Wir reden aber hier nicht vom Leben
und Tod des Leibes/ sondern der Seelen.

IX. Denn wie die Seele/ so die Sünde herr-
schet/ todt ist/ also/ wenn Christus durch den
Glauben darinne wohnet/ so lebet sie.

X. Wir nennen aber den Glauben nicht
ein fleischliches zufallen/ damit wir einem ieden
allerley glauben/ sondern eine Bewegung des
Geistes/ die GOtt durch die Predigt seines
Worts und durch seinen H. Geist in unserm
Hertzen erweckt/ daß wir an JEsum Christum
seinen einigen Sohn gläuben/ Col. 2.

XI. Und dieser Glaube wird recht beschrieben
Ehr. XI. daß er sey das Wesen der Dinge/ die

man

oder Zuſaͤtze.
[Spaltenumbruch] entweder Gedult tragen/ oder es auch nach
Gutbefinden beſſer machen wolle.

Was den ungegruͤndeten Verdacht be-
trifft/ (deſſen die Herren Wittenberger in ih-
rer Diſputation gedencken) als ob ich die Aria-
ner
und Socinianer zu entſchuldigen geſucht:
bitte ich hoͤchlich/ mich mit ſolchen Aufflagen
zu verſchonen. Es ſoll mit der Zeit durch oͤf-
fentliche und ernſtliche Zeugniſſe klar werden/
daß ich mit keiner ſolchen Lehre/ die der Ehre
des HErrn JEſu Chriſti widerſpricht/ zu ſchaf-
fen habe/ wovon indeſſen die am Ende der er-
ſten Vorrede angehaͤngte Proteſtation redlichen
Leuten Satiſfaction geben wird.

Die geſchehene Entdeckung aber der groſſen
Gewaltſamkeit/ welche von Reformirter Sei-
ten an einigen Socinianern veruͤbet worden/
hat allerdings die allgemeine Liebe zur hiſto-
riſchen Wahrheit verurſachet/ und keines we-
ges einige Neigung zu einer Secte. Es wird
auch bey einigen gutmeynenden Perſonen das
gefaßte Vorurtheil nicht den Stich halten koͤn-
nen/ als wenn man in Serveti Hiſtorie des Cal-
vini
mehr ſchonen ſollen/ weil man ihn noch vor
einen Mann GOttes halten will. Angeſe-
hen dieſer hohe Titel noch lange nicht mainte-
nirt
werden kan durch einige buchſtaͤbliche
Schrifftgelehrtheit/ (bey welcher noch lange
nicht GOTT und Chriſtus lebendig erkannt
worden/ wie aus der Lehre von dem abſoluto
Decreto
zu ſehen/) und durch geringe Einſicht in
etliche Wahrheiten oder durch Sam̃lung einer
ſectiriſchen Gemeine/ welche meiſt mit Unter-
druͤckung und Verfolgung anderer bewerck-
ſtelliget worden.

Die im XVI Buch und im IV Theil vor
Augen liegenden facta moͤgen bey Unpartheyi-
ſchen den Ausſchlag geben/ wie weit ſie von
[Spaltenumbruch] GOtt ſeyn oder nicht: meines Orts aber will
ich gerne einem ieden ſein gehoͤriges Lob goͤn-
nen und laſſen/ wo nur die hiſtoriſche und gort-
liche Wahrheit unverletzt bleiben kan. Jnzwi-
ſchen aber darff auch dieſe wegen einer Per-
ſon oder Secte, ſie ſcheine auch noch ſo gut/ kei-
nes weges gekraͤncket werden: Zumal eine ie-
de bey allen eigenen Vorzuͤgen und Gerechtig-
keiten dennoch ihre greiffliche Maͤngel an ſich
traͤgt/ welche gar leicht einem von Vorurthei-
len/ Menſchen-Satzungen und Anſehen be-
freyeten Gemuͤthe zu entdecken waͤren/ wenn
man nicht auff die rohe Welt reflectiren wolte.

Letzlich wird annoch meine in der 1 Vorrede
gethane Proteſtation wegen Erzehlung derer
unangenehmen Hiſtorien von der verderbten
Cleꝛiſey hoffentlich Statt finden und behalten/
obgleich ſolche Erzehlung den meiſten Wider-
ſpruch bey den Welt-Leuten und Unchriſten er-
regen mochte. Haͤtten die Leute beſſere Hiſto-
rien gemacht/ (das iſt/ haͤtten ſie ſich beſſer auf-
gefuͤhrt/) ſo koͤnte man auch beſſere Hiſtorien
von ihnen ſchreiben. Ein ieder wende ſich dem-
nach mit ſeinem Eiffer und Zorn wider ſich
ſelbſt und ſeine natuͤrliche Verderbniß/ ſo er-
langet GOtt ſeinen Zweck/ und man kommt
zum Frieden im Gewiſſen. Und dieſes ſoll auch
hinfuͤhro nach Beſchluß dieſer Arbeit mein
Vorhaben ſelbſt ſeyn/ ſo/ daß ich mich weiter-
hin um die aͤuſeren Hiſtorien wenig zu bekuͤm-
mern Zeit und Luſt haben werde. Es finden
ſich ſchon andere/ welche da fortfahren/ wo es
die vorigen gelaſſen: wie ich ſehe/ daß| ein
Frantzoͤiſcher Autor noch neulich in puncto von
der Cleriſey gethan/ mit einem Tractat/ deſſen
Auffſchrifft folgende iſt:

Traite des Sources de la Corruption, qui re-
gne aujourd’ uy parmy les Chretiens. 2. Part.

Zehender Zuſatz/
Zu Andreæ Oſiandri Hiſtorie gehoͤrig.
[Spaltenumbruch]

JCh weiß nicht/ durch weſſen Verſchen in
dem 24 Cap. des XVI Buchs dieſer Kir-
chen-Hiſtorie num. 5 p. 338 und 339 ein groß
Stuͤck von denen theſibus Oſiandri im Druck
ausgelaſſen worden/ welches ich doch in mei-
nem Manuſcripto finde/ und daraus allhier
beyfuͤgen will/ damit es der Leſer nach Belie-
ben an jenem Orte einruͤcken koͤnne.

Es mangeln daſelbſt die theſes von der 2
biß auff die 39ſte
excluſivè, welche
nacheinander alſo lauten:

II. Denn es rechtfertiget uns nichts/ das
uns nicht auch lebendig machet/ und wieder-
um macht uns nichts lebendig/ das uns nicht
auch zugleich rechtfertiget.

III. Alſo daß es recht geſagt iſt/ daß wir
durch den Glauben rechtfertiget werden/ denn
der Gerechte wird ſeines Glaubens leben/ Gal.
3. Rom. 1.

IV. Denn das Woͤrtlein Rechtfertigen
in ſeinem urſpruͤnglichen Verſtand heißt aus
einem Gottloſen einen Gerechten machen/ das
iſt/ einen Todten wiederum zum Leben bringen.

V. Welches denn iſt ein eigen Werck der
Goͤttlichen Allmaͤchtigkeit/ Weißheit und Guͤ-
[Spaltenumbruch] te/ nicht weniger/ denn etwas von neuen ſchaf-
fen.

VI. Doch wird es offt gezogen in eine ande-
re Deutung/ in der es eben ſo viel gilt/ als hal-
ten/ bekennen/ bezeugen oder urtheilen/ daß ei-
ner gerecht ſey.

VII. Das Geſetz aber/ das die Suͤnde an-
zeigt und Zorn anrichtet/ dieweil es ein Amt
des Todes iſt/ iſt es ſo ferne davon/ daß es ſolte
rechtfertigen koͤnnen/ als ferne der Tod vom
Leben unterſchieden iſt/ Rom. 3. 4. 7. 2. Cor. 3.

IIX. Wir reden aber hier nicht vom Leben
und Tod des Leibes/ ſondern der Seelen.

IX. Denn wie die Seele/ ſo die Suͤnde herr-
ſchet/ todt iſt/ alſo/ wenn Chriſtus durch den
Glauben darinne wohnet/ ſo lebet ſie.

X. Wir nennen aber den Glauben nicht
ein fleiſchliches zufallen/ damit wir einem ieden
allerley glauben/ ſondern eine Bewegung des
Geiſtes/ die GOtt durch die Predigt ſeines
Worts und durch ſeinen H. Geiſt in unſerm
Hertzen erweckt/ daß wir an JEſum Chriſtum
ſeinen einigen Sohn glaͤuben/ Col. 2.

XI. Und dieſer Glaube wird recht beſchrieben
Ehr. XI. daß er ſey das Weſen der Dinge/ die

man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1171" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">oder Zu&#x017F;a&#x0364;tze.</hi></fw><lb/><cb/>
entweder Gedult tragen/ oder es auch nach<lb/>
Gutbefinden be&#x017F;&#x017F;er machen wolle.</p><lb/>
            <p>Was den ungegru&#x0364;ndeten Verdacht be-<lb/>
trifft/ (de&#x017F;&#x017F;en die Herren Wittenberger in ih-<lb/>
rer <hi rendition="#aq">Di&#x017F;putation</hi> gedencken) als ob ich die <hi rendition="#aq">Aria-<lb/>
ner</hi> und <hi rendition="#aq">Socinianer</hi> zu ent&#x017F;chuldigen ge&#x017F;ucht:<lb/>
bitte ich ho&#x0364;chlich/ mich mit &#x017F;olchen Aufflagen<lb/>
zu ver&#x017F;chonen. Es &#x017F;oll mit der Zeit durch o&#x0364;f-<lb/>
fentliche und ern&#x017F;tliche Zeugni&#x017F;&#x017F;e klar werden/<lb/>
daß ich mit keiner &#x017F;olchen Lehre/ die der Ehre<lb/>
des HErrn JE&#x017F;u Chri&#x017F;ti wider&#x017F;pricht/ zu &#x017F;chaf-<lb/>
fen habe/ wovon inde&#x017F;&#x017F;en die am Ende der er-<lb/>
&#x017F;ten Vorrede angeha&#x0364;ngte <hi rendition="#aq">Prote&#x017F;tation</hi> redlichen<lb/>
Leuten <hi rendition="#aq">Sati&#x017F;faction</hi> geben wird.</p><lb/>
            <p>Die ge&#x017F;chehene Entdeckung aber der gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Gewalt&#x017F;amkeit/ welche von Reformirter Sei-<lb/>
ten an einigen Socinianern veru&#x0364;bet worden/<lb/>
hat allerdings die allgemeine Liebe zur hi&#x017F;to-<lb/>
ri&#x017F;chen Wahrheit verur&#x017F;achet/ und keines we-<lb/>
ges einige Neigung zu einer Secte. Es wird<lb/>
auch bey einigen gutmeynenden Per&#x017F;onen das<lb/>
gefaßte Vorurtheil nicht den Stich halten ko&#x0364;n-<lb/>
nen/ als wenn man in <hi rendition="#aq">Serveti</hi> Hi&#x017F;torie des <hi rendition="#aq">Cal-<lb/>
vini</hi> mehr &#x017F;chonen &#x017F;ollen/ weil man ihn noch vor<lb/>
einen <hi rendition="#fr">Mann GOttes</hi> halten will. Ange&#x017F;e-<lb/>
hen die&#x017F;er hohe Titel noch lange nicht <hi rendition="#aq">mainte-<lb/>
nirt</hi> werden kan durch einige buch&#x017F;ta&#x0364;bliche<lb/>
Schrifftgelehrtheit/ (bey welcher noch lange<lb/>
nicht <hi rendition="#g">GOTT</hi> und Chri&#x017F;tus lebendig erkannt<lb/>
worden/ wie aus der Lehre von dem <hi rendition="#aq">ab&#x017F;oluto<lb/>
Decreto</hi> zu &#x017F;ehen/) und durch geringe Ein&#x017F;icht in<lb/>
etliche Wahrheiten oder durch Sam&#x0303;lung einer<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;ectiri</hi>&#x017F;chen Gemeine/ welche mei&#x017F;t mit Unter-<lb/>
dru&#x0364;ckung und Verfolgung anderer bewerck-<lb/>
&#x017F;telliget worden.</p><lb/>
            <p>Die im <hi rendition="#aq">XVI</hi> Buch und im <hi rendition="#aq">IV</hi> Theil vor<lb/>
Augen liegenden <hi rendition="#aq">facta</hi> mo&#x0364;gen bey Unpartheyi-<lb/>
&#x017F;chen den Aus&#x017F;chlag geben/ wie weit &#x017F;ie von<lb/><cb/>
GOtt &#x017F;eyn oder nicht: meines Orts aber will<lb/>
ich gerne einem ieden &#x017F;ein geho&#x0364;riges Lob go&#x0364;n-<lb/>
nen und la&#x017F;&#x017F;en/ wo nur die hi&#x017F;tori&#x017F;che und gort-<lb/>
liche Wahrheit unverletzt bleiben kan. Jnzwi-<lb/>
&#x017F;chen aber darff auch die&#x017F;e wegen einer Per-<lb/>
&#x017F;on oder <hi rendition="#aq">Secte,</hi> &#x017F;ie &#x017F;cheine auch noch &#x017F;o gut/ kei-<lb/>
nes weges gekra&#x0364;ncket werden: Zumal eine ie-<lb/>
de bey allen eigenen Vorzu&#x0364;gen und Gerechtig-<lb/>
keiten dennoch ihre greiffliche Ma&#x0364;ngel an &#x017F;ich<lb/>
tra&#x0364;gt/ welche gar leicht einem von Vorurthei-<lb/>
len/ Men&#x017F;chen-Satzungen und An&#x017F;ehen be-<lb/>
freyeten Gemu&#x0364;the zu entdecken wa&#x0364;ren/ wenn<lb/>
man nicht auff die rohe Welt <hi rendition="#aq">reflecti</hi>ren wolte.</p><lb/>
            <p>Letzlich wird annoch meine in der 1 Vorrede<lb/>
gethane <hi rendition="#aq">Prote&#x017F;tation</hi> wegen Erzehlung derer<lb/>
unangenehmen Hi&#x017F;torien von der verderbten<lb/>
Cle&#xA75B;i&#x017F;ey hoffentlich Statt finden und behalten/<lb/>
obgleich &#x017F;olche Erzehlung den mei&#x017F;ten Wider-<lb/>
&#x017F;pruch bey den Welt-Leuten und Unchri&#x017F;ten er-<lb/>
regen mochte. Ha&#x0364;tten die Leute be&#x017F;&#x017F;ere Hi&#x017F;to-<lb/>
rien gemacht/ (das i&#x017F;t/ ha&#x0364;tten &#x017F;ie &#x017F;ich be&#x017F;&#x017F;er auf-<lb/>
gefu&#x0364;hrt/) &#x017F;o ko&#x0364;nte man auch be&#x017F;&#x017F;ere Hi&#x017F;torien<lb/>
von ihnen &#x017F;chreiben. Ein ieder wende &#x017F;ich dem-<lb/>
nach mit &#x017F;einem Eiffer und Zorn wider &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t und &#x017F;eine natu&#x0364;rliche Verderbniß/ &#x017F;o er-<lb/>
langet GOtt &#x017F;einen Zweck/ und man kommt<lb/>
zum Frieden im Gewi&#x017F;&#x017F;en. Und die&#x017F;es &#x017F;oll auch<lb/>
hinfu&#x0364;hro nach Be&#x017F;chluß die&#x017F;er Arbeit mein<lb/>
Vorhaben &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;eyn/ &#x017F;o/ daß ich mich weiter-<lb/>
hin um die a&#x0364;u&#x017F;eren Hi&#x017F;torien wenig zu beku&#x0364;m-<lb/>
mern Zeit und Lu&#x017F;t haben werde. Es finden<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;chon andere/ welche da fortfahren/ wo es<lb/>
die vorigen gela&#x017F;&#x017F;en: wie ich &#x017F;ehe/ daß| ein<lb/>
Frantzo&#x0364;i&#x017F;cher <hi rendition="#aq">Autor</hi> noch neulich <hi rendition="#aq">in puncto</hi> von<lb/>
der Cleri&#x017F;ey gethan/ mit einem Tractat/ de&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Auff&#x017F;chrifft folgende i&#x017F;t:</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#aq">Traite des Sources de la Corruption, qui re-<lb/>
gne aujourd&#x2019; uy parmy les Chretiens. 2. Part.</hi> </p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Zehender Zu&#x017F;atz/<lb/>
Zu <hi rendition="#aq">Andreæ O&#x017F;iandri</hi> Hi&#x017F;torie geho&#x0364;rig.</hi> </head><lb/>
            <cb/>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch weiß nicht/ durch we&#x017F;&#x017F;en Ver&#x017F;chen in<lb/>
dem 24 Cap. des <hi rendition="#aq">XVI</hi> Buchs die&#x017F;er Kir-<lb/>
chen-Hi&#x017F;torie <hi rendition="#aq">num. 5 p.</hi> 338 und 339 ein groß<lb/>
Stu&#x0364;ck von denen <hi rendition="#aq">the&#x017F;ibus O&#x017F;iandri</hi> im Druck<lb/>
ausgela&#x017F;&#x017F;en worden/ welches ich doch in mei-<lb/>
nem <hi rendition="#aq">Manu&#x017F;cripto</hi> finde/ und daraus allhier<lb/>
beyfu&#x0364;gen will/ damit es der Le&#x017F;er nach Belie-<lb/>
ben an jenem Orte einru&#x0364;cken ko&#x0364;nne.</p><lb/>
            <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Es mangeln da&#x017F;elb&#x017F;t die</hi> <hi rendition="#aq">the&#x017F;es</hi> <hi rendition="#fr">von der 2<lb/>
biß auff die 39&#x017F;te</hi> <hi rendition="#aq">exclu&#x017F;ivè,</hi> <hi rendition="#fr">welche<lb/>
nacheinander al&#x017F;o lauten:</hi> </hi> </p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">II.</hi> Denn es rechtfertiget uns nichts/ das<lb/>
uns nicht auch lebendig machet/ und wieder-<lb/>
um macht uns nichts lebendig/ das uns nicht<lb/>
auch zugleich rechtfertiget.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">III.</hi> Al&#x017F;o daß es recht ge&#x017F;agt i&#x017F;t/ daß wir<lb/>
durch den Glauben rechtfertiget werden/ denn<lb/>
der Gerechte wird &#x017F;eines Glaubens leben/ Gal.<lb/>
3. Rom. 1.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">IV.</hi> Denn das Wo&#x0364;rtlein <hi rendition="#fr">Rechtfertigen</hi><lb/>
in &#x017F;einem ur&#x017F;pru&#x0364;nglichen Ver&#x017F;tand heißt aus<lb/>
einem Gottlo&#x017F;en einen Gerechten machen/ das<lb/>
i&#x017F;t/ einen Todten wiederum zum Leben bringen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">V.</hi> Welches denn i&#x017F;t ein eigen Werck der<lb/>
Go&#x0364;ttlichen Allma&#x0364;chtigkeit/ Weißheit und Gu&#x0364;-<lb/><cb/>
te/ nicht weniger/ denn etwas von neuen &#x017F;chaf-<lb/>
fen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VI.</hi> Doch wird es offt gezogen in eine ande-<lb/>
re Deutung/ in der es eben &#x017F;o viel gilt/ als hal-<lb/>
ten/ bekennen/ bezeugen oder urtheilen/ daß ei-<lb/>
ner gerecht &#x017F;ey.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VII.</hi> Das Ge&#x017F;etz aber/ das die Su&#x0364;nde an-<lb/>
zeigt und Zorn anrichtet/ dieweil es ein Amt<lb/>
des Todes i&#x017F;t/ i&#x017F;t es &#x017F;o ferne davon/ daß es &#x017F;olte<lb/>
rechtfertigen ko&#x0364;nnen/ als ferne der Tod vom<lb/>
Leben unter&#x017F;chieden i&#x017F;t/ Rom. 3. 4. 7. 2. Cor. 3.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">IIX.</hi> Wir reden aber hier nicht vom Leben<lb/>
und Tod des Leibes/ &#x017F;ondern der Seelen.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">IX.</hi> Denn wie die Seele/ &#x017F;o die Su&#x0364;nde herr-<lb/>
&#x017F;chet/ todt i&#x017F;t/ al&#x017F;o/ wenn Chri&#x017F;tus durch den<lb/>
Glauben darinne wohnet/ &#x017F;o lebet &#x017F;ie.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">X.</hi> Wir nennen aber den <hi rendition="#fr">Glauben</hi> nicht<lb/>
ein flei&#x017F;chliches zufallen/ damit wir einem ieden<lb/>
allerley glauben/ &#x017F;ondern eine Bewegung des<lb/>
Gei&#x017F;tes/ die GOtt durch die Predigt &#x017F;eines<lb/>
Worts und durch &#x017F;einen H. Gei&#x017F;t in un&#x017F;erm<lb/>
Hertzen erweckt/ daß wir an JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum<lb/>
&#x017F;einen einigen Sohn gla&#x0364;uben/ Col. 2.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">XI.</hi> Und die&#x017F;er Glaube wird recht be&#x017F;chrieben<lb/>
Ehr. <hi rendition="#aq">XI.</hi> daß er &#x017F;ey das We&#x017F;en der Dinge/ die<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/1171] oder Zuſaͤtze. entweder Gedult tragen/ oder es auch nach Gutbefinden beſſer machen wolle. Was den ungegruͤndeten Verdacht be- trifft/ (deſſen die Herren Wittenberger in ih- rer Diſputation gedencken) als ob ich die Aria- ner und Socinianer zu entſchuldigen geſucht: bitte ich hoͤchlich/ mich mit ſolchen Aufflagen zu verſchonen. Es ſoll mit der Zeit durch oͤf- fentliche und ernſtliche Zeugniſſe klar werden/ daß ich mit keiner ſolchen Lehre/ die der Ehre des HErrn JEſu Chriſti widerſpricht/ zu ſchaf- fen habe/ wovon indeſſen die am Ende der er- ſten Vorrede angehaͤngte Proteſtation redlichen Leuten Satiſfaction geben wird. Die geſchehene Entdeckung aber der groſſen Gewaltſamkeit/ welche von Reformirter Sei- ten an einigen Socinianern veruͤbet worden/ hat allerdings die allgemeine Liebe zur hiſto- riſchen Wahrheit verurſachet/ und keines we- ges einige Neigung zu einer Secte. Es wird auch bey einigen gutmeynenden Perſonen das gefaßte Vorurtheil nicht den Stich halten koͤn- nen/ als wenn man in Serveti Hiſtorie des Cal- vini mehr ſchonen ſollen/ weil man ihn noch vor einen Mann GOttes halten will. Angeſe- hen dieſer hohe Titel noch lange nicht mainte- nirt werden kan durch einige buchſtaͤbliche Schrifftgelehrtheit/ (bey welcher noch lange nicht GOTT und Chriſtus lebendig erkannt worden/ wie aus der Lehre von dem abſoluto Decreto zu ſehen/) und durch geringe Einſicht in etliche Wahrheiten oder durch Sam̃lung einer ſectiriſchen Gemeine/ welche meiſt mit Unter- druͤckung und Verfolgung anderer bewerck- ſtelliget worden. Die im XVI Buch und im IV Theil vor Augen liegenden facta moͤgen bey Unpartheyi- ſchen den Ausſchlag geben/ wie weit ſie von GOtt ſeyn oder nicht: meines Orts aber will ich gerne einem ieden ſein gehoͤriges Lob goͤn- nen und laſſen/ wo nur die hiſtoriſche und gort- liche Wahrheit unverletzt bleiben kan. Jnzwi- ſchen aber darff auch dieſe wegen einer Per- ſon oder Secte, ſie ſcheine auch noch ſo gut/ kei- nes weges gekraͤncket werden: Zumal eine ie- de bey allen eigenen Vorzuͤgen und Gerechtig- keiten dennoch ihre greiffliche Maͤngel an ſich traͤgt/ welche gar leicht einem von Vorurthei- len/ Menſchen-Satzungen und Anſehen be- freyeten Gemuͤthe zu entdecken waͤren/ wenn man nicht auff die rohe Welt reflectiren wolte. Letzlich wird annoch meine in der 1 Vorrede gethane Proteſtation wegen Erzehlung derer unangenehmen Hiſtorien von der verderbten Cleꝛiſey hoffentlich Statt finden und behalten/ obgleich ſolche Erzehlung den meiſten Wider- ſpruch bey den Welt-Leuten und Unchriſten er- regen mochte. Haͤtten die Leute beſſere Hiſto- rien gemacht/ (das iſt/ haͤtten ſie ſich beſſer auf- gefuͤhrt/) ſo koͤnte man auch beſſere Hiſtorien von ihnen ſchreiben. Ein ieder wende ſich dem- nach mit ſeinem Eiffer und Zorn wider ſich ſelbſt und ſeine natuͤrliche Verderbniß/ ſo er- langet GOtt ſeinen Zweck/ und man kommt zum Frieden im Gewiſſen. Und dieſes ſoll auch hinfuͤhro nach Beſchluß dieſer Arbeit mein Vorhaben ſelbſt ſeyn/ ſo/ daß ich mich weiter- hin um die aͤuſeren Hiſtorien wenig zu bekuͤm- mern Zeit und Luſt haben werde. Es finden ſich ſchon andere/ welche da fortfahren/ wo es die vorigen gelaſſen: wie ich ſehe/ daß| ein Frantzoͤiſcher Autor noch neulich in puncto von der Cleriſey gethan/ mit einem Tractat/ deſſen Auffſchrifft folgende iſt: Traite des Sources de la Corruption, qui re- gne aujourd’ uy parmy les Chretiens. 2. Part. Zehender Zuſatz/ Zu Andreæ Oſiandri Hiſtorie gehoͤrig. JCh weiß nicht/ durch weſſen Verſchen in dem 24 Cap. des XVI Buchs dieſer Kir- chen-Hiſtorie num. 5 p. 338 und 339 ein groß Stuͤck von denen theſibus Oſiandri im Druck ausgelaſſen worden/ welches ich doch in mei- nem Manuſcripto finde/ und daraus allhier beyfuͤgen will/ damit es der Leſer nach Belie- ben an jenem Orte einruͤcken koͤnne. Es mangeln daſelbſt die theſes von der 2 biß auff die 39ſte excluſivè, welche nacheinander alſo lauten: II. Denn es rechtfertiget uns nichts/ das uns nicht auch lebendig machet/ und wieder- um macht uns nichts lebendig/ das uns nicht auch zugleich rechtfertiget. III. Alſo daß es recht geſagt iſt/ daß wir durch den Glauben rechtfertiget werden/ denn der Gerechte wird ſeines Glaubens leben/ Gal. 3. Rom. 1. IV. Denn das Woͤrtlein Rechtfertigen in ſeinem urſpruͤnglichen Verſtand heißt aus einem Gottloſen einen Gerechten machen/ das iſt/ einen Todten wiederum zum Leben bringen. V. Welches denn iſt ein eigen Werck der Goͤttlichen Allmaͤchtigkeit/ Weißheit und Guͤ- te/ nicht weniger/ denn etwas von neuen ſchaf- fen. VI. Doch wird es offt gezogen in eine ande- re Deutung/ in der es eben ſo viel gilt/ als hal- ten/ bekennen/ bezeugen oder urtheilen/ daß ei- ner gerecht ſey. VII. Das Geſetz aber/ das die Suͤnde an- zeigt und Zorn anrichtet/ dieweil es ein Amt des Todes iſt/ iſt es ſo ferne davon/ daß es ſolte rechtfertigen koͤnnen/ als ferne der Tod vom Leben unterſchieden iſt/ Rom. 3. 4. 7. 2. Cor. 3. IIX. Wir reden aber hier nicht vom Leben und Tod des Leibes/ ſondern der Seelen. IX. Denn wie die Seele/ ſo die Suͤnde herr- ſchet/ todt iſt/ alſo/ wenn Chriſtus durch den Glauben darinne wohnet/ ſo lebet ſie. X. Wir nennen aber den Glauben nicht ein fleiſchliches zufallen/ damit wir einem ieden allerley glauben/ ſondern eine Bewegung des Geiſtes/ die GOtt durch die Predigt ſeines Worts und durch ſeinen H. Geiſt in unſerm Hertzen erweckt/ daß wir an JEſum Chriſtum ſeinen einigen Sohn glaͤuben/ Col. 2. XI. Und dieſer Glaube wird recht beſchrieben Ehr. XI. daß er ſey das Weſen der Dinge/ die man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1171
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1171>, abgerufen am 20.11.2024.