Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.Beschluß dieses IV. Theils und der gantzen Kirchen-Historie. [Spaltenumbruch]
bessere Predigt oder Tauffe inwendig in sichselbst/ so seye es ihr eigener Schade. Geniessen sie aber wircklich etwas bessers/ wie sie sagen und zeugen/ so hat wol jederman hohe Ursachen ih- nen nachzufolgen/ und mit dem äusseren Men- schenwerck sich von dem inneren wahren Wesen und der rechten Nahrung des Geistes nicht län- ger auff- und abzuhalten. 22. Selig ist/ der zu dem Hauß/ das nicht Einige
Beſchluß dieſes IV. Theils und der gantzen Kirchen-Hiſtorie. [Spaltenumbruch]
beſſere Predigt oder Tauffe inwendig in ſichſelbſt/ ſo ſeye es ihr eigener Schade. Genieſſen ſie aber wircklich etwas beſſers/ wie ſie ſagen und zeugen/ ſo hat wol jederman hohe Urſachen ih- nen nachzufolgen/ und mit dem aͤuſſeren Men- ſchenwerck ſich von dem inneren wahren Weſen und der rechten Nahrung des Geiſtes nicht laͤn- ger auff- und abzuhalten. 22. Selig iſt/ der zu dem Hauß/ das nicht Einige
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Beſchluß dieſes IV. Theils und der gantzen Kirchen-Hiſtorie.
beſſere Predigt oder Tauffe inwendig in ſich
ſelbſt/ ſo ſeye es ihr eigener Schade. Genieſſen ſie
aber wircklich etwas beſſers/ wie ſie ſagen und
zeugen/ ſo hat wol jederman hohe Urſachen ih-
nen nachzufolgen/ und mit dem aͤuſſeren Men-
ſchenwerck ſich von dem inneren wahren Weſen
und der rechten Nahrung des Geiſtes nicht laͤn-
ger auff- und abzuhalten.
22. Selig iſt/ der zu dem Hauß/ das nicht
mit Haͤnden gemacht/ und zu der Gemeine de-
ren Erſtgebohrnen/ und zu der Tauffe des Heil.
Geiſtes/ und zu dem Abendmahl des Lamms/
und zu der Predigt des groſſen Propheten be-
ruffen iſt! Demſelbigen ſoll es nicht mangeln
weder am Tempel noch Altar/ weder an
Speiſe noch Tranck im Reich Gottes/ das
inwendig in ihm iſt. Und hiezu muͤſſe auch
dieſe gantze Arbeit allein anfuͤhren/ damit alle
Vorhaͤnge und Decken abgethan/ und alle
Hoͤhen zerſtoͤret/ die Goͤtzen außgeworffen/ die
Tempel derer Hertzen gereiniget und mit Geiſt
und Leben angefuͤllet werden! was Menſchliche
Vernunfft und eigner wille dabey ſuchet/ muͤſ-
ſe vergehen/ O GOtt/ du aber muͤſſeſt alleine
hoch ſeyn in deinem Geſchoͤpff/ wie von An-
fang. O HERR/ heilige uns in deinem Na-
men dazu/ und fuͤhre deine Erkauffte biß zur
Vollendung und Erfuͤllung alles deſſen
was von der Welt her geredet
worden!
ENDE.
Einige
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