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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch]
I.
Extractus Actorum Consistorii Ducalis
Saxo-Friedensteinensis G. Seidenbecherum
in puncto asserti Sanctorum Regni
in Terris Millenarii.

Fol. 1.
Lit. A.
Denunciirt der Superintendens mit Uberge-
bung des M. Scripti Seidenbechern
als Fanaticum.
Fol. 30. B.

DEmnach vor E. hochlöblichen Fürstlichen
Sächß. Consistorio auff Friedenstein we-
gen meines bewusten M. Scripti de Regno San-
ctorum in Terris millenario
ich zur rede gestel-
let/ und bey demselben es das ansehen gewon-
nen/ als wenn nicht allein in gedachtem Scripto,
sondern auch in meiner gethanen antwort ich
mich nicht genugsam erkläret/ dannenhero von
mir begehret worden/ mich auff eine absonder-
liche doch kurtze weise noch ferner und deutlicher
zu erklären/ und heraus zulassen/ was etwa mei-
ne Intention, eigentliche meynung und sonder
lich auch der nutz solcher lehre von dem noch zu-
künfftigen 1000. jährigen reich Christi auff er-
den sey; Als habe solchem begehren ich hiemit
in unterthänigkeit gehorsamlich nachleben/ und
über vorige mündliche und auffrichtige bezeu-
gung gegenwärtige erklärung schriftlich/ so viel
als mirs orts und zeit halber nöthig gewesen/
in folgende puncta verfassen wollen.

1. Intentio Scriptoris.

Die Intention und meynung meines latei-
nischen Manuscripti betreffend/ erkläre ich mich
nochmahls also/ und bezeuge es mit GOtt und
meinem gewissen/ daß ich bey solchem Scripto
niemals die gedancken gehabt/ auch noch nicht
habe/ einige unnöthige streit-und unerhörte
neurung zu erregen/ oder sonsten aus etwa
einem vorwitz und angemassten klügel an-
dere damit zu belästigen/ zu verachten oder
zu beschimpffen/ und also eine verworffene
und ungegründete lehr an tag zu bringen/
wovor mich GOTT der Allerhöchste noch
ferner in gnaden bewahren wolle. Son-
dern was ich dißfals und zwar privatus privato
damals bey ereigenter gelegenheit geschrieben/
ist aus brünstiger liebe zu der jenigen warhelt/
welche bey der ersten reinen und Apostolischen
kirchen sich befunden/ und aber mit der zeit bey
ankunfft des päpstischen gewalts in der kirchen
Gottes verloschen/ jetzt aber wiederum bey et-
lichen eine zeitlang empor zu kommen angefan-
gen/ geschehen/ so wol mich als andere die
anlaß gegeben/ hierinnen zu üben. Wor-
bey ich denn zugleich ein für allemal protestiren
wil/ daß ich vor mich niemand/ welcher biß-
her solcher meynung (wie ich auch vormals)
nicht gewesen/ zu verachten/ zu verkleinern/ viel-
weniger zu| verdammen begehre/ in betrach-
tung/ daß dis eine solche meynung oder glau-
bens-punct sey/ welche nicht eben de via salutis
omnibus credentibus absolute necessaria,
son-
dern de particulis sapientiae divinae einem zu
halten/ welche sich zu unterschiedener zeit in der
kirchen Gottes bey den gläubigen unterschied-
lich mercken lässet/ und je länger je mehr an tag
giebet/ wie die experienz bezeuget.

2. Hypotheses quaedam substratae.

Fürs ander erkläre ich mich also/ daß ich bey
[Spaltenumbruch] acceptirung solcher in meinem manuscripto be-
griffenen meynung von den 1000 jahren mich
folgender gewissen hypothesium und grund-
sätze aus heiliger schrifft aliorum exemplo ge-
brauchet.

(1) Die Offenbahrung Joh. ist ein solch
buch voller geheimnüß/ welches Gott von allen
Christen gäntzlich wil gelesen/ und zu gewis-
ser zeit/ die er bestimmt/ richtig und völlig durch
gebührende mittel verstanden haben/ krafft
cap. 1. v. 3. & cap. 22. v. 7. da die jenigen see-
lig gepriesen werden/ so darinnen lesen und es
behalten.

(2) Unter den geheimnüssen der heiligen
schrifft bestehen die vornehmste mit in der zeit
und zahlen/ die niemand verachten oder gering-
schätzig halten sol/ weil sie Gottes geoffenbahr-
tes wort eben so viel als das andere sind/
massen solches der gottselige Joh. Arnd
wol erkannt und öffentlich geschrieben Libr. 2.
de V. C. cap. 58.
Die Offenbahrung Joh.
hat viel mit der zeit und mit der zahl zu thun/
und darinnen stehen die grösten geheimnüß.
Confer. Flac. p. 2. Clav. Tr. 2. p. m. 118.

(3) Alle geheimnüsse der schrifft haben ihre
gewisse von Gott bestimmte zeit/ wenn sie ver-
möge göttlichen willens ohne ansehen der per-
son offenbahr werden müssen Marc. IV. v. 22.
Dannenhero weil unsere heutige zeiten ohn-
sehlbar in diesem Seculo die letzten sind (wie nie-
mand leugnet) als ist kein zweiffel/ daß solcher
geheimnüß/ die bißher noch unerkannt blieben/
nunmehro viel werden offenbahret werden/ laut
Dan. XII. 4. 9. Zach. 4. v. 7. worunter die
1000. jahr auch gehören.

(4) Wenn solche Mysteria offenbahr wer-Fol. 32.
den/ kan es anders nicht seyn/ als daß die vori-
ge erkäntnüß oder wissenschafft auß der schrifft
in vielen stücken eine erläuterung oder höhern
grad/ als vorhin/ erlangen/ wie an den Apo-
steln selbst zu ersehen/ denen im anfang das ge-
heimniß von bekehrung der heiden unbekannt
war/ und hernach gleichwol von ihnen öffent-
lich geprediget worden. Dannenhero wie in
Apocalyps. ein siegel nach dem andern auffge-
than wird: Also offenbahret Gott seine wun-
der und geheime wercke von zeiten zu zeiten je
länger je mehr/ welche unter Christen billich in
hohem werth sollen gehalten/ die unterschiedene
gaben des lieben Gottes zugleich untereinan-
der mit lieb und lust erduldet/ und beschauet
werden 1. Cor. 12.

(5) Beym verstand und auslegung aller
geheimnüssen gehet man am sichersten/ wenn
man die worte des H. Geistes lässet bleiben/
wie sie stehen/ und verstehet sie/ wie sie lauten/
sintemal wie keine weissagung der schrifft aus
menschlichen willen ist herfür gebracht 2. Petr.
1. Also auch keine nach menschlichen willen
ausgelegt werden kan und soll. Dannenhero
Cyrillus an einem orth recht geschrieben:
In Mysteriis credendum est simpliciter, quod
dicitur quia ideo sunt Mysteria.
Hieher ge-
hört Lutheri regel in manuscripto.

(6) Tunckele sprüche müssen durch andere
hellere und also ein locus parallelus mit dem an-
dern harmonice erkläret/ keiner aber verworf-
fen oder hintangesetzt werden. Dann wie Chri-
stus saget: Joh. 10. Die schrifft kan und soll

nicht
L l l l l 3
Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch]
I.
Extractus Actorum Conſiſtorii Ducalis
Saxo-Friedenſteinenſis G. Seidenbecherum
in puncto aſſerti Sanctorum Regni
in Terriſ Millenarii.

Fol. 1.
Lit. A.
Denunciirt der Superintendens mit Uberge-
bung des M. Scripti Seidenbechern
als Fanaticum.
Fol. 30. B.

DEmnach vor E. hochloͤblichen Fuͤrſtlichen
Saͤchß. Conſiſtorio auff Friedenſtein we-
gen meines bewuſten M. Scripti de Regno San-
ctorum in Terris millenario
ich zur rede geſtel-
let/ und bey demſelben es das anſehen gewon-
nen/ als wenn nicht allein in gedachtem Scripto,
ſondern auch in meiner gethanen antwort ich
mich nicht genugſam erklaͤret/ dannenhero von
mir begehret worden/ mich auff eine abſonder-
liche doch kurtze weiſe noch ferner und deutlicher
zu erklaͤren/ und heraus zulaſſen/ was etwa mei-
ne Intention, eigentliche meynung und ſonder
lich auch der nutz ſolcher lehre von dem noch zu-
kuͤnfftigen 1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff er-
den ſey; Als habe ſolchem begehren ich hiemit
in unterthaͤnigkeit gehorſamlich nachleben/ und
uͤber vorige muͤndliche und auffrichtige bezeu-
gung gegenwaͤrtige erklaͤrung ſchriftlich/ ſo viel
als mirs orts und zeit halber noͤthig geweſen/
in folgende puncta verfaſſen wollen.

1. Intentio Scriptoris.

Die Intention und meynung meines latei-
niſchen Manuſcripti betreffend/ erklaͤre ich mich
nochmahls alſo/ und bezeuge es mit GOtt und
meinem gewiſſen/ daß ich bey ſolchem Scripto
niemals die gedancken gehabt/ auch noch nicht
habe/ einige unnoͤthige ſtreit-und unerhoͤrte
neurung zu erregen/ oder ſonſten aus etwa
einem vorwitz und angemaſſten kluͤgel an-
dere damit zu belaͤſtigen/ zu verachten oder
zu beſchimpffen/ und alſo eine verworffene
und ungegruͤndete lehr an tag zu bringen/
wovor mich GOTT der Allerhoͤchſte noch
ferner in gnaden bewahren wolle. Son-
dern was ich dißfals und zwar privatus privato
damals bey ereigenter gelegenheit geſchrieben/
iſt aus bruͤnſtiger liebe zu der jenigen warhelt/
welche bey der erſten reinen und Apoſtoliſchen
kirchen ſich befunden/ und aber mit der zeit bey
ankunfft des paͤpſtiſchen gewalts in der kirchen
Gottes verloſchen/ jetzt aber wiederum bey et-
lichen eine zeitlang empor zu kommen angefan-
gen/ geſchehen/ ſo wol mich als andere die
anlaß gegeben/ hierinnen zu uͤben. Wor-
bey ich denn zugleich ein fuͤr allemal proteſtiren
wil/ daß ich vor mich niemand/ welcher biß-
her ſolcher meynung (wie ich auch vormals)
nicht geweſen/ zu verachten/ zu verkleinern/ viel-
weniger zu| verdammen begehre/ in betrach-
tung/ daß dis eine ſolche meynung oder glau-
bens-punct ſey/ welche nicht eben de via ſalutis
omnibus credentibus abſolutè neceſſaria,
ſon-
dern de particulis ſapientiæ divinæ einem zu
halten/ welche ſich zu unterſchiedener zeit in der
kirchen Gottes bey den glaͤubigen unterſchied-
lich mercken laͤſſet/ und je laͤnger je mehr an tag
giebet/ wie die experienz bezeuget.

2. Hypotheſes quædam ſubſtratæ.

Fuͤrs ander erklaͤre ich mich alſo/ daß ich bey
[Spaltenumbruch] acceptirung ſolcher in meinem manuſcripto be-
griffenen meynung von den 1000 jahren mich
folgender gewiſſen hypotheſium und grund-
ſaͤtze aus heiliger ſchrifft aliorum exemplo ge-
brauchet.

(1) Die Offenbahrung Joh. iſt ein ſolch
buch voller geheimnuͤß/ welches Gott von allen
Chriſten gaͤntzlich wil geleſen/ und zu gewiſ-
ſer zeit/ die er beſtimmt/ richtig und voͤllig durch
gebuͤhrende mittel verſtanden haben/ krafft
cap. 1. v. 3. & cap. 22. v. 7. da die jenigen ſee-
lig geprieſen werden/ ſo darinnen leſen und es
behalten.

(2) Unter den geheimnuͤſſen der heiligen
ſchrifft beſtehen die vornehmſte mit in der zeit
und zahlen/ die niemand verachten oder gering-
ſchaͤtzig halten ſol/ weil ſie Gottes geoffenbahr-
tes wort eben ſo viel als das andere ſind/
maſſen ſolches der gottſelige Joh. Arnd
wol erkannt und oͤffentlich geſchrieben Libr. 2.
de V. C. cap. 58.
Die Offenbahrung Joh.
hat viel mit der zeit und mit der zahl zu thun/
und darinnen ſtehen die groͤſten geheimnuͤß.
Confer. Flac. p. 2. Clav. Tr. 2. p. m. 118.

(3) Alle geheimnuͤſſe der ſchrifft haben ihre
gewiſſe von Gott beſtimmte zeit/ wenn ſie ver-
moͤge goͤttlichen willens ohne anſehen der per-
ſon offenbahr werden muͤſſen Marc. IV. v. 22.
Dannenhero weil unſere heutige zeiten ohn-
ſehlbar in dieſem Seculo die letzten ſind (wie nie-
mand leugnet) als iſt kein zweiffel/ daß ſolcher
geheimnuͤß/ die bißher noch unerkannt blieben/
nunmehro viel werden offenbahret werden/ laut
Dan. XII. 4. 9. Zach. 4. v. 7. worunter die
1000. jahr auch gehoͤren.

(4) Wenn ſolche Myſteria offenbahr wer-Fol. 32.
den/ kan es anders nicht ſeyn/ als daß die vori-
ge erkaͤntnuͤß oder wiſſenſchafft auß der ſchrifft
in vielen ſtuͤcken eine erlaͤuterung oder hoͤhern
grad/ als vorhin/ erlangen/ wie an den Apo-
ſteln ſelbſt zu erſehen/ denen im anfang das ge-
heimniß von bekehrung der heiden unbekannt
war/ und hernach gleichwol von ihnen oͤffent-
lich geprediget worden. Dannenhero wie in
Apocalypſ. ein ſiegel nach dem andern auffge-
than wird: Alſo offenbahret Gott ſeine wun-
der und geheime wercke von zeiten zu zeiten je
laͤnger je mehr/ welche unter Chriſten billich in
hohem werth ſollen gehalten/ die unterſchiedene
gaben des lieben Gottes zugleich untereinan-
der mit lieb und luſt erduldet/ und beſchauet
werden 1. Cor. 12.

(5) Beym verſtand und auslegung aller
geheimnuͤſſen gehet man am ſicherſten/ wenn
man die worte des H. Geiſtes laͤſſet bleiben/
wie ſie ſtehen/ und verſtehet ſie/ wie ſie lauten/
ſintemal wie keine weiſſagung der ſchrifft aus
menſchlichen willen iſt herfuͤr gebracht 2. Petr.
1. Alſo auch keine nach menſchlichen willen
ausgelegt werden kan und ſoll. Dannenhero
Cyrillus an einem orth recht geſchrieben:
In Myſteriis credendum eſt ſimpliciter, quod
dicitur quia ideò ſunt Myſteria.
Hieher ge-
hoͤrt Lutheri regel in manuſcripto.

(6) Tunckele ſpruͤche muͤſſen durch andere
hellere und alſo ein locus parallelus mit dem an-
dern harmonicè erklaͤret/ keiner aber verworf-
fen oder hintangeſetzt werden. Dann wie Chri-
ſtus ſaget: Joh. 10. Die ſchrifft kan und ſoll

nicht
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[821/1129] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers. I. Extractus Actorum Conſiſtorii Ducalis Saxo-Friedenſteinenſis G. Seidenbecherum in puncto aſſerti Sanctorum Regni in Terriſ Millenarii. Denunciirt der Superintendens mit Uberge- bung des M. Scripti Seidenbechern als Fanaticum. DEmnach vor E. hochloͤblichen Fuͤrſtlichen Saͤchß. Conſiſtorio auff Friedenſtein we- gen meines bewuſten M. Scripti de Regno San- ctorum in Terris millenario ich zur rede geſtel- let/ und bey demſelben es das anſehen gewon- nen/ als wenn nicht allein in gedachtem Scripto, ſondern auch in meiner gethanen antwort ich mich nicht genugſam erklaͤret/ dannenhero von mir begehret worden/ mich auff eine abſonder- liche doch kurtze weiſe noch ferner und deutlicher zu erklaͤren/ und heraus zulaſſen/ was etwa mei- ne Intention, eigentliche meynung und ſonder lich auch der nutz ſolcher lehre von dem noch zu- kuͤnfftigen 1000. jaͤhrigen reich Chriſti auff er- den ſey; Als habe ſolchem begehren ich hiemit in unterthaͤnigkeit gehorſamlich nachleben/ und uͤber vorige muͤndliche und auffrichtige bezeu- gung gegenwaͤrtige erklaͤrung ſchriftlich/ ſo viel als mirs orts und zeit halber noͤthig geweſen/ in folgende puncta verfaſſen wollen. 1. Intentio Scriptoris. Die Intention und meynung meines latei- niſchen Manuſcripti betreffend/ erklaͤre ich mich nochmahls alſo/ und bezeuge es mit GOtt und meinem gewiſſen/ daß ich bey ſolchem Scripto niemals die gedancken gehabt/ auch noch nicht habe/ einige unnoͤthige ſtreit-und unerhoͤrte neurung zu erregen/ oder ſonſten aus etwa einem vorwitz und angemaſſten kluͤgel an- dere damit zu belaͤſtigen/ zu verachten oder zu beſchimpffen/ und alſo eine verworffene und ungegruͤndete lehr an tag zu bringen/ wovor mich GOTT der Allerhoͤchſte noch ferner in gnaden bewahren wolle. Son- dern was ich dißfals und zwar privatus privato damals bey ereigenter gelegenheit geſchrieben/ iſt aus bruͤnſtiger liebe zu der jenigen warhelt/ welche bey der erſten reinen und Apoſtoliſchen kirchen ſich befunden/ und aber mit der zeit bey ankunfft des paͤpſtiſchen gewalts in der kirchen Gottes verloſchen/ jetzt aber wiederum bey et- lichen eine zeitlang empor zu kommen angefan- gen/ geſchehen/ ſo wol mich als andere die anlaß gegeben/ hierinnen zu uͤben. Wor- bey ich denn zugleich ein fuͤr allemal proteſtiren wil/ daß ich vor mich niemand/ welcher biß- her ſolcher meynung (wie ich auch vormals) nicht geweſen/ zu verachten/ zu verkleinern/ viel- weniger zu| verdammen begehre/ in betrach- tung/ daß dis eine ſolche meynung oder glau- bens-punct ſey/ welche nicht eben de via ſalutis omnibus credentibus abſolutè neceſſaria, ſon- dern de particulis ſapientiæ divinæ einem zu halten/ welche ſich zu unterſchiedener zeit in der kirchen Gottes bey den glaͤubigen unterſchied- lich mercken laͤſſet/ und je laͤnger je mehr an tag giebet/ wie die experienz bezeuget. 2. Hypotheſes quædam ſubſtratæ. Fuͤrs ander erklaͤre ich mich alſo/ daß ich bey acceptirung ſolcher in meinem manuſcripto be- griffenen meynung von den 1000 jahren mich folgender gewiſſen hypotheſium und grund- ſaͤtze aus heiliger ſchrifft aliorum exemplo ge- brauchet. (1) Die Offenbahrung Joh. iſt ein ſolch buch voller geheimnuͤß/ welches Gott von allen Chriſten gaͤntzlich wil geleſen/ und zu gewiſ- ſer zeit/ die er beſtimmt/ richtig und voͤllig durch gebuͤhrende mittel verſtanden haben/ krafft cap. 1. v. 3. & cap. 22. v. 7. da die jenigen ſee- lig geprieſen werden/ ſo darinnen leſen und es behalten. (2) Unter den geheimnuͤſſen der heiligen ſchrifft beſtehen die vornehmſte mit in der zeit und zahlen/ die niemand verachten oder gering- ſchaͤtzig halten ſol/ weil ſie Gottes geoffenbahr- tes wort eben ſo viel als das andere ſind/ maſſen ſolches der gottſelige Joh. Arnd wol erkannt und oͤffentlich geſchrieben Libr. 2. de V. C. cap. 58. Die Offenbahrung Joh. hat viel mit der zeit und mit der zahl zu thun/ und darinnen ſtehen die groͤſten geheimnuͤß. Confer. Flac. p. 2. Clav. Tr. 2. p. m. 118. (3) Alle geheimnuͤſſe der ſchrifft haben ihre gewiſſe von Gott beſtimmte zeit/ wenn ſie ver- moͤge goͤttlichen willens ohne anſehen der per- ſon offenbahr werden muͤſſen Marc. IV. v. 22. Dannenhero weil unſere heutige zeiten ohn- ſehlbar in dieſem Seculo die letzten ſind (wie nie- mand leugnet) als iſt kein zweiffel/ daß ſolcher geheimnuͤß/ die bißher noch unerkannt blieben/ nunmehro viel werden offenbahret werden/ laut Dan. XII. 4. 9. Zach. 4. v. 7. worunter die 1000. jahr auch gehoͤren. (4) Wenn ſolche Myſteria offenbahr wer- den/ kan es anders nicht ſeyn/ als daß die vori- ge erkaͤntnuͤß oder wiſſenſchafft auß der ſchrifft in vielen ſtuͤcken eine erlaͤuterung oder hoͤhern grad/ als vorhin/ erlangen/ wie an den Apo- ſteln ſelbſt zu erſehen/ denen im anfang das ge- heimniß von bekehrung der heiden unbekannt war/ und hernach gleichwol von ihnen oͤffent- lich geprediget worden. Dannenhero wie in Apocalypſ. ein ſiegel nach dem andern auffge- than wird: Alſo offenbahret Gott ſeine wun- der und geheime wercke von zeiten zu zeiten je laͤnger je mehr/ welche unter Chriſten billich in hohem werth ſollen gehalten/ die unterſchiedene gaben des lieben Gottes zugleich untereinan- der mit lieb und luſt erduldet/ und beſchauet werden 1. Cor. 12. Fol. 32. (5) Beym verſtand und auslegung aller geheimnuͤſſen gehet man am ſicherſten/ wenn man die worte des H. Geiſtes laͤſſet bleiben/ wie ſie ſtehen/ und verſtehet ſie/ wie ſie lauten/ ſintemal wie keine weiſſagung der ſchrifft aus menſchlichen willen iſt herfuͤr gebracht 2. Petr. 1. Alſo auch keine nach menſchlichen willen ausgelegt werden kan und ſoll. Dannenhero Cyrillus an einem orth recht geſchrieben: In Myſteriis credendum eſt ſimpliciter, quod dicitur quia ideò ſunt Myſteria. Hieher ge- hoͤrt Lutheri regel in manuſcripto. (6) Tunckele ſpruͤche muͤſſen durch andere hellere und alſo ein locus parallelus mit dem an- dern harmonicè erklaͤret/ keiner aber verworf- fen oder hintangeſetzt werden. Dann wie Chri- ſtus ſaget: Joh. 10. Die ſchrifft kan und ſoll nicht L l l l l 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1129>, abgerufen am 20.11.2024.