Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.sich abzusondern/ und kein unreines anzurühren: Und zwar aus 12. Hierüber mag nun Hr. Cypriani oder ein anderer ungehalten werden 13. Jnsonderheit aber binich mit Luthero eins/ da er ibidem über 14. Noch klärer redet erim II. Teutschen Jen. Theil p. 1036. das 15. Wie
ſich abzuſondern/ und kein unreines anzuruͤhren: Und zwar aus 12. Hieruͤber mag nun Hr. Cypriani oder ein anderer ungehalten werden 13. Jnſonderheit aber binich mit Luthero eins/ da er ibidem uͤber 14. Noch klaͤrer redet erim II. Teutſchen Jen. Theil p. 1036. das 15. Wie
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ſich abzuſondern/ und kein unreines anzuruͤhren: Und zwar aus
dem unbeweglichen grunde: Weil beyderſeits keine gemeinſchafft ſeyn
koͤnne oder duͤrffe/ und weil GOtt ſie ſonſt nicht annehmen wuͤrde/
als kinder/ und alſo bey verluſt ihrer gluͤckſeligkeit. Eſai. LII. 11. 2. Cor.
VI. 14. — 18.
12. Hieruͤber mag nun Hr. Cypriani oder ein anderer ungehalten werden
oder nicht/ ſo kan ich Gottes wort und geboth nicht ſo muth willig brechen/
und wenn man auch 1000mal mit ſonderlingen und dergleichen um ſich
wuͤrffe/ oder den elenden behelff aller Judas bruͤder/ von Juda dem verraͤther
hervorſuchte. Genug/ daß ich auch hierinnen ebenfals gut Luthe-
riſch bin und bleibe/ und daß man bekennet und thut/ was alle redliche
Chriſten laͤngſt bekandt und gethan haben. Denn alſo ſchreibet Luther
derbe gnug in der Kirchen-Poſtill/ erſtlich uͤberhaupt vom kirchen-weſen.
l. c. p. 68. Daß ſie eine noth daraus machen wollen/ als muͤſſe
es nicht anders ſeyn/ (wie Hr. Cyprian einen character eines Chriſten
daraus machet) und die gewiſſen dar ein knuͤpffen/ und ſolle ketze-
rey ſeyn/ wer andersthut: das wollen wir nicht leiden/ und dar-
an ſetzen leib und leben. Es ſoll dem gewiſſen beydes frey ſeyn/
ſonſt oder ſo in dieſem handel zu thun/ das und kein anders/ da
ſoll uns CHriſtus zu helffen!
13. Jnſonderheit aber binich mit Luthero eins/ da er ibidem uͤber
die Epiſt. IV. Sonnt. Adv. p. 49. b. (Edit. Luneb. p. 54.) ſetzet: wenn
der Pabſt (es ſey nun ein Roͤmiſcher oder Lutheriſcher) gebeut zu beich-
ten/ Sacrament zu empfahen/ u. ſ. f. und will dar auffdringen/
man muͤſſe es thun aus gehorſam der kirchen: So ſoll man nur
friſch mit fuͤſſen darein treten/ und eben darum das wiederſpiel
thun/ daß ers gebothen hat/ auff daß die freyheit bleibe. Denn/
ſetzet er dazu/ aus noth und gehorſam halten/ vertilgetglauben und
Evangelium/ ja es iſt verdammlich: welches er dort auch auff das gan-
tze kirchenweſen uͤberhaupt weitlaͤufftig ziehet.
14. Noch klaͤrer redet erim II. Teutſchen Jen. Theil p. 1036. das
Sacrament kan nicht leiden/ daß man die leute hinzutreibtund
zwingt. Und alſo vergreiffen alle diejenige ſich an CHriſto ſelbſt/ welche
die leute durch lands-verweiſung/ und harte drohungen darzu zwingen/
oder durch liſt und uͤberredungen treiben: Jndem ſie dadurch nur ihre ſe-
cte und vortheile zu befeſtigen/ aber keine greuel dabey abzuſchaffen/ oder
CHriſto etwas zu gefallen zu wagen luſt haben/ und damit von dem wah-
ren ſegens- und heils-quell immer weiter zuruͤck weichen.
15. Wie
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Zitationshilfe: | Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_cyprian_1700/39>, abgerufen am 16.02.2025. |