Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.theuer halte. Ja ich finde diejenige alte reine Theologie und Religion 12. Allein ich kan auch (IV) nicht läugnen/ und habe bißhero aus 13. Aus welchen allen (V) folget/ daß sich diejenigen verfallenen theri
theuer halte. Ja ich finde diejenige alte reine Theologie und Religion 12. Allein ich kan auch (IV) nicht laͤugnen/ und habe bißhero aus 13. Aus welchen allen (V) folget/ daß ſich diejenigen verfallenen theri
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0019" n="18"/> theuer halte. Ja ich finde diejenige <hi rendition="#fr">alte reine</hi> <hi rendition="#aq">Theologi</hi><hi rendition="#fr">e und</hi> <hi rendition="#aq">Religion</hi><lb/> in der <hi rendition="#aq">praxi</hi> zum leben vor die beſte/ und mit dem wahrhafftigen Evange-<lb/> lio einſtimmig/ welche er gleich anfaͤnglich aus der H. Schrifft/ und denen<lb/> zeugen der wahrheit und <hi rendition="#aq">Myſticis,</hi> ſonderlich dem <hi rendition="#aq">Taulero</hi> und der Teut-<lb/> ſchen <hi rendition="#aq">Theologi</hi>e wieder hervor gezogen und gegen die Schulgelehrte be-<lb/> kandt hat. Davon ſeine vorrede uͤber diß letztere buͤchlein und der 23. brieff<lb/> an <hi rendition="#aq">Spalatinum Tom. I. Epiſt. pag. 32. it.</hi> die worte <hi rendition="#aq">Tom. I. Jenenſ. p.</hi><lb/> 86. zeugen/ ſo auch ſeine treuernſtliche nachfolger <hi rendition="#aq">H. Wellerus, Sarcerius</hi><lb/> und wenig andere noch mehr bekraͤfftiget/ und dagegen <hi rendition="#aq">Melanchthonis</hi><lb/> heidniſche dinge nicht geachtet haben. Und in ſolchem ſinn kan ich auff-<lb/> richtig ohne verſtellung thun/ was <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> in denen von Hn. <hi rendition="#aq">Cyprian.</hi><lb/> angefuͤhrten worten <hi rendition="#aq">p.</hi> 20. aus <hi rendition="#aq">Tom. II. Jen. Germ. p.</hi> 92 von denen <hi rendition="#aq">præ-<lb/> tendi</hi>ret/ die ſeine lehre im hertzen vor Evangeliſch halten. Nemlich:<lb/><hi rendition="#fr">Jch werffe den Luther nicht ſo gar hin/ ich wuͤrffe ſonſt ſeine lehre<lb/> auch mit hin/ die ich doch</hi> (dißfals) <hi rendition="#fr">fuͤr CHriſti lehre erkenne.</hi></p><lb/> <p>12. Allein ich kan auch (<hi rendition="#aq">IV</hi>) nicht laͤugnen/ und habe bißhero aus<lb/> der hiſtorie augenſcheinlich erwieſen/ daß <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> ſelbſt nach der zeit durch<lb/> das elende gezaͤncke und andere verſuchungen von ſeiner erſten liebe und<lb/> krafft ziemlich abgekommen/ und daß die/ ſo ſich nach ihm genennet/ ſeine<lb/> erſte grundlehren faſt gantz verlohren/ ja noch dazu an andern verworffen<lb/> haben/ davon unten einige proben folgen ſollen/ und Hr. <hi rendition="#aq">Cypriani</hi> ſelbſt iſt<lb/> klar gnug heraus gegangen/ wenn er <hi rendition="#fr">alles in allen</hi> <hi rendition="#aq">ſect</hi><hi rendition="#fr">en</hi> verdorben zu<lb/> ſeyn bekennet: <hi rendition="#aq">p.</hi> 2. §. 1. Dahero man ſich ferner hiebey derjenigen ſreyheit<lb/> nothwendig bedienen muß/ welche <hi rendition="#aq">Lutherus</hi> ſelbſt <hi rendition="#aq">Tom. II. Altenb. p.<lb/> 755. a.</hi> gibt/ wann er ſagt: <hi rendition="#fr">Jch habs nicht gern/ daß man die lehre<lb/> und leute Lutheriſch nennet/</hi> und muß von ihnen leiden/ daß ſie GOt-<lb/> tes wort mit meinem namen alſo ſchaͤnden. <hi rendition="#aq">NB. item: Tom. II. Alt. p.</hi><lb/> 836. <hi rendition="#fr">Jch bitte/ man wolle meines namens ſchweigen/ und ſich<lb/> nicht Lutheriſch/ ſondern</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">Chriſten heiſſen:</hi> (welches er aus<lb/><hi rendition="#aq">I. Cor. III.</hi> 4. beweiſt/ und weiter ſetzt) <hi rendition="#fr">Wie kaͤme ich armer ſtincken-<lb/> der madenſack dazu/ daß man die kinder CHriſti ſolte nach mei-<lb/> nem heilloſen namen nennen.</hi> Und endlich <hi rendition="#aq">Tom. II. Jen. Germ. p.</hi><lb/> 92. <hi rendition="#fr">Manſolle ja</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">bey leibe nicht ſagen/ ich bin</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">Lu-<lb/> theriſch/ oder Paͤbſtiſch: Denn derſelben keiner ſey vor uns ge-<lb/> ſtorben noch unſer Meiſter/ ſondern allein CHriſtus/ und ſolle<lb/> man ſich</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">einen Chriſten bekennen.</hi></p><lb/> <p>13. Aus welchen allen (<hi rendition="#aq">V</hi>) folget/ daß ſich diejenigen verfallenen<lb/> und elenden hauffen/ ohne dem geringſten grund und beweiß/ ja wider <hi rendition="#aq">Lu-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">theri</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [18/0019]
theuer halte. Ja ich finde diejenige alte reine Theologie und Religion
in der praxi zum leben vor die beſte/ und mit dem wahrhafftigen Evange-
lio einſtimmig/ welche er gleich anfaͤnglich aus der H. Schrifft/ und denen
zeugen der wahrheit und Myſticis, ſonderlich dem Taulero und der Teut-
ſchen Theologie wieder hervor gezogen und gegen die Schulgelehrte be-
kandt hat. Davon ſeine vorrede uͤber diß letztere buͤchlein und der 23. brieff
an Spalatinum Tom. I. Epiſt. pag. 32. it. die worte Tom. I. Jenenſ. p.
86. zeugen/ ſo auch ſeine treuernſtliche nachfolger H. Wellerus, Sarcerius
und wenig andere noch mehr bekraͤfftiget/ und dagegen Melanchthonis
heidniſche dinge nicht geachtet haben. Und in ſolchem ſinn kan ich auff-
richtig ohne verſtellung thun/ was Lutherus in denen von Hn. Cyprian.
angefuͤhrten worten p. 20. aus Tom. II. Jen. Germ. p. 92 von denen præ-
tendiret/ die ſeine lehre im hertzen vor Evangeliſch halten. Nemlich:
Jch werffe den Luther nicht ſo gar hin/ ich wuͤrffe ſonſt ſeine lehre
auch mit hin/ die ich doch (dißfals) fuͤr CHriſti lehre erkenne.
12. Allein ich kan auch (IV) nicht laͤugnen/ und habe bißhero aus
der hiſtorie augenſcheinlich erwieſen/ daß Lutherus ſelbſt nach der zeit durch
das elende gezaͤncke und andere verſuchungen von ſeiner erſten liebe und
krafft ziemlich abgekommen/ und daß die/ ſo ſich nach ihm genennet/ ſeine
erſte grundlehren faſt gantz verlohren/ ja noch dazu an andern verworffen
haben/ davon unten einige proben folgen ſollen/ und Hr. Cypriani ſelbſt iſt
klar gnug heraus gegangen/ wenn er alles in allen ſecten verdorben zu
ſeyn bekennet: p. 2. §. 1. Dahero man ſich ferner hiebey derjenigen ſreyheit
nothwendig bedienen muß/ welche Lutherus ſelbſt Tom. II. Altenb. p.
755. a. gibt/ wann er ſagt: Jch habs nicht gern/ daß man die lehre
und leute Lutheriſch nennet/ und muß von ihnen leiden/ daß ſie GOt-
tes wort mit meinem namen alſo ſchaͤnden. NB. item: Tom. II. Alt. p.
836. Jch bitte/ man wolle meines namens ſchweigen/ und ſich
nicht Lutheriſch/ ſondern NB. Chriſten heiſſen: (welches er aus
I. Cor. III. 4. beweiſt/ und weiter ſetzt) Wie kaͤme ich armer ſtincken-
der madenſack dazu/ daß man die kinder CHriſti ſolte nach mei-
nem heilloſen namen nennen. Und endlich Tom. II. Jen. Germ. p.
92. Manſolle ja NB. bey leibe nicht ſagen/ ich bin NB. Lu-
theriſch/ oder Paͤbſtiſch: Denn derſelben keiner ſey vor uns ge-
ſtorben noch unſer Meiſter/ ſondern allein CHriſtus/ und ſolle
man ſich NB. einen Chriſten bekennen.
13. Aus welchen allen (V) folget/ daß ſich diejenigen verfallenen
und elenden hauffen/ ohne dem geringſten grund und beweiß/ ja wider Lu-
theri
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Zitationshilfe: | Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_cyprian_1700/19>, abgerufen am 16.02.2025. |