Arnold, Gottfried: Erklärung/ Vom gemeinen Secten-wesen/ Kirchen- und Abendmahl-gehen. Leipzig, 1700.2. Allein ich habe mich gleichwol nirgends verbindlich gemacht/ 3. Da nun ein guter freund von freyen stücken mir die nachstehenden 4. Zuvor aber wünsche ich dem Hn. Cypriani und allen/ die dieses le- 5. Vorserste klager mich Her[r] Cypriani öffentlich an: Jch be- nen
2. Allein ich habe mich gleichwol nirgends verbindlich gemacht/ 3. Da nun ein guter freund von freyen ſtuͤcken mir die nachſtehenden 4. Zuvor aber wuͤnſche ich dem Hn. Cypriani und allen/ die dieſes le- 5. Vorserſte klager mich Her[r] Cypriani oͤffentlich an: Jch be- nen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0016" n="15"/> <p>2. Allein ich habe mich gleichwol nirgends verbindlich gemacht/<lb/> diejenige verantwortung jemals zu unterlaſſen/ welche den grund und ur-<lb/> ſachen entweder der in mich gelegten hoffnung oder auch meines lebens und<lb/> verhaltens betreffen moͤchte. Abſonderlich/ weil dieſes niemand anders<lb/> thun/ und von meinem ſinn und <hi rendition="#fr">wandel</hi> ſo gewiſſe rechenſchafft geben kan/<lb/> als ich ſelber: Jenes aber/ nemlich die unterſuchung der auſſerlichen ſtrei-<lb/> tigkeiten/ von tuͤchtigen gemuͤthern nach befindlicher nothdurfft nicht wird<lb/> unterlaſſen werden.</p><lb/> <p>3. Da nun ein guter freund von freyen ſtuͤcken mir die nachſtehenden<lb/> erinnerungen uͤber Hn. <hi rendition="#aq">Cypriani</hi> ſchrifft (wiewol ohne beygeſetzten na-<lb/> men/ welches ihm bey ſo groſſer feindſeligkeit der wieder ſprecher nicht zu<lb/> verdencken iſt) zu geſchicket hat/ in welcher dieſem gar deutlich die wahrheit<lb/> angewieſen iſt: So nehme ichs/ als eine ſchickung und vorſorge GOttes<lb/> vor ſ<supplied>e</supplied>ine wahrheit und ſache/ mit danck an/ und habe es allen unpartheyi-<lb/> ſehen Leſern hiemit durch den druck <hi rendition="#aq">communici</hi>ren ſollen; Dieweil aber<lb/> Herr <hi rendition="#aq">Cypriani</hi> auch die gerechte ſache und wahrheit/ durch einige verfaͤng-<lb/> liche anklagen wider meine perſon verdaͤchtig und verwerfflich zu machen<lb/> ſuchet: Als gibt er mir (nach erkaͤntniß des Goͤttlichen raths und wil-<lb/> lens) dadurch anlaß von dergleichen materien ſo wol insgemein/ als auch<lb/> wegen meines verhaltens in ſonderheit das jenige immer klaͤrer/ hiemit ein-<lb/> mal vor allemal oͤffentlich zu bekennen/ was nach der H. Schrifft/ der er-<lb/> ſten kirche/ ja auch nach <hi rendition="#aq">Lutheri</hi> ſinn unwiedertreiblich gewiß und wahr-<lb/> hafftig bleibet. Und dieſes iſt hiebey meine abſicht/ da ich ſonſt gerne be-<lb/> kenne/ daß ich auffeinige beantwortung dieſer ſchrifft niemals gedacht ha-<lb/> be/ weil ich wol weiß/ daß dergleichen elende dinge mit der zeit in ſich ſelbſt<lb/> zergehen und zerfallen muͤſſen.</p><lb/> <p>4. Zuvor aber wuͤnſche ich dem Hn. <hi rendition="#aq">Cypriani</hi> und allen/ die dieſes le-<lb/> ſen/ daß unſer allgemeiner Schoͤpffer und Gutthaͤter ſein und ihre gemuͤther<lb/> von aller ſchaͤdlichen partheylichkeit und verkehrtē <hi rendition="#aq">ſect</hi>en-liebe/ wie auch von<lb/> dem gifftigen neid und der daherentſtehenden zanckſucht durch den gemei-<lb/> nen liebes-geiſt befreyen und ſie dadurch tuͤchtig mache/ die wahrheit/ als<lb/> wahrheit zu faſſen und zu genieſſen/ ohne anſehen der perſon und vor-einge-<lb/> nommener meinung/ <hi rendition="#aq">tradition</hi>en oder vaͤterlicher weiſen. Denn wer hie-<lb/> bey dieſen vorſatz und grund von GOtt erlanget/ der wird zu ſeiner befrie-<lb/> digung und zur gemeinen beſſerung verſtehen koͤnnen/ was ich ſagen will.</p><lb/> <p>5. <hi rendition="#fr">Vorserſte</hi> klager mich Her<supplied>r</supplied> <hi rendition="#aq">Cypriani</hi> oͤffentlich an: <hi rendition="#fr">Jch be-<lb/> kennete mich zu keiner</hi> <hi rendition="#aq">NB. ſect</hi><hi rendition="#fr">e/ und waͤre mit bitterm haß gegen<lb/> alle</hi> <hi rendition="#aq">ſect</hi><hi rendition="#fr">en angefuͤllet und auff geblehet:</hi> am 22. blat ſeiner allgemei-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [15/0016]
2. Allein ich habe mich gleichwol nirgends verbindlich gemacht/
diejenige verantwortung jemals zu unterlaſſen/ welche den grund und ur-
ſachen entweder der in mich gelegten hoffnung oder auch meines lebens und
verhaltens betreffen moͤchte. Abſonderlich/ weil dieſes niemand anders
thun/ und von meinem ſinn und wandel ſo gewiſſe rechenſchafft geben kan/
als ich ſelber: Jenes aber/ nemlich die unterſuchung der auſſerlichen ſtrei-
tigkeiten/ von tuͤchtigen gemuͤthern nach befindlicher nothdurfft nicht wird
unterlaſſen werden.
3. Da nun ein guter freund von freyen ſtuͤcken mir die nachſtehenden
erinnerungen uͤber Hn. Cypriani ſchrifft (wiewol ohne beygeſetzten na-
men/ welches ihm bey ſo groſſer feindſeligkeit der wieder ſprecher nicht zu
verdencken iſt) zu geſchicket hat/ in welcher dieſem gar deutlich die wahrheit
angewieſen iſt: So nehme ichs/ als eine ſchickung und vorſorge GOttes
vor ſeine wahrheit und ſache/ mit danck an/ und habe es allen unpartheyi-
ſehen Leſern hiemit durch den druck communiciren ſollen; Dieweil aber
Herr Cypriani auch die gerechte ſache und wahrheit/ durch einige verfaͤng-
liche anklagen wider meine perſon verdaͤchtig und verwerfflich zu machen
ſuchet: Als gibt er mir (nach erkaͤntniß des Goͤttlichen raths und wil-
lens) dadurch anlaß von dergleichen materien ſo wol insgemein/ als auch
wegen meines verhaltens in ſonderheit das jenige immer klaͤrer/ hiemit ein-
mal vor allemal oͤffentlich zu bekennen/ was nach der H. Schrifft/ der er-
ſten kirche/ ja auch nach Lutheri ſinn unwiedertreiblich gewiß und wahr-
hafftig bleibet. Und dieſes iſt hiebey meine abſicht/ da ich ſonſt gerne be-
kenne/ daß ich auffeinige beantwortung dieſer ſchrifft niemals gedacht ha-
be/ weil ich wol weiß/ daß dergleichen elende dinge mit der zeit in ſich ſelbſt
zergehen und zerfallen muͤſſen.
4. Zuvor aber wuͤnſche ich dem Hn. Cypriani und allen/ die dieſes le-
ſen/ daß unſer allgemeiner Schoͤpffer und Gutthaͤter ſein und ihre gemuͤther
von aller ſchaͤdlichen partheylichkeit und verkehrtē ſecten-liebe/ wie auch von
dem gifftigen neid und der daherentſtehenden zanckſucht durch den gemei-
nen liebes-geiſt befreyen und ſie dadurch tuͤchtig mache/ die wahrheit/ als
wahrheit zu faſſen und zu genieſſen/ ohne anſehen der perſon und vor-einge-
nommener meinung/ traditionen oder vaͤterlicher weiſen. Denn wer hie-
bey dieſen vorſatz und grund von GOtt erlanget/ der wird zu ſeiner befrie-
digung und zur gemeinen beſſerung verſtehen koͤnnen/ was ich ſagen will.
5. Vorserſte klager mich Herr Cypriani oͤffentlich an: Jch be-
kennete mich zu keiner NB. ſecte/ und waͤre mit bitterm haß gegen
alle ſecten angefuͤllet und auff geblehet: am 22. blat ſeiner allgemei-
nen
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