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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840.

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ten vor dem inneren Ruf zum Göttlichen. Ich bin noch
jung, mir kommt es wohl noch einmal daß mich das
Schicksal frägt, -- und da werde ich des alten Han¬
delsjuden Ephraim gedenken. -- O pfui, wer seinen
Umgang wollte richten nach dem äußeren Rang, von
Vorurtheilen sich wollte Fesseln lassen anlegen; und mit
denen prangen! -- der einzige Stolz den ich habe, der
ist frei sein von ihnen, -- und der schon auf andern
Wegen seinen Vortheil sucht als in der heiligen Über¬
zeugung seines Gewissens, der ist nicht mein Geselle. --
Aber der Jude der giebt mir keinen Anstoß der ist frei
von allem. --

Adieu. Bettine.

Noch eins setz ich hier hin: Alles was Dir geschieht
soll Dein Geistesleben befördern, -- so, auf die Weise
begreif meinen Umgang mit dem Juden.

ten vor dem inneren Ruf zum Göttlichen. Ich bin noch
jung, mir kommt es wohl noch einmal daß mich das
Schickſal frägt, — und da werde ich des alten Han¬
delsjuden Ephraim gedenken. — O pfui, wer ſeinen
Umgang wollte richten nach dem äußeren Rang, von
Vorurtheilen ſich wollte Feſſeln laſſen anlegen; und mit
denen prangen! — der einzige Stolz den ich habe, der
iſt frei ſein von ihnen, — und der ſchon auf andern
Wegen ſeinen Vortheil ſucht als in der heiligen Über¬
zeugung ſeines Gewiſſens, der iſt nicht mein Geſelle. —
Aber der Jude der giebt mir keinen Anſtoß der iſt frei
von allem. —

Adieu. Bettine.

Noch eins ſetz ich hier hin: Alles was Dir geſchieht
ſoll Dein Geiſtesleben befördern, — ſo, auf die Weiſe
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[213/0227] ten vor dem inneren Ruf zum Göttlichen. Ich bin noch jung, mir kommt es wohl noch einmal daß mich das Schickſal frägt, — und da werde ich des alten Han¬ delsjuden Ephraim gedenken. — O pfui, wer ſeinen Umgang wollte richten nach dem äußeren Rang, von Vorurtheilen ſich wollte Feſſeln laſſen anlegen; und mit denen prangen! — der einzige Stolz den ich habe, der iſt frei ſein von ihnen, — und der ſchon auf andern Wegen ſeinen Vortheil ſucht als in der heiligen Über¬ zeugung ſeines Gewiſſens, der iſt nicht mein Geſelle. — Aber der Jude der giebt mir keinen Anſtoß der iſt frei von allem. — Adieu. Bettine. Noch eins ſetz ich hier hin: Alles was Dir geſchieht ſoll Dein Geiſtesleben befördern, — ſo, auf die Weiſe begreif meinen Umgang mit dem Juden.

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 2. Grünberg u. a., 1840, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode02_1840/227>, abgerufen am 24.11.2024.