nicht, der ist noch stärker wenn ich mich erhole, nach was verlang ich denn? -- was will ich mir erzwin¬ gen? -- Ja es ist gewiß der Dämon den ich wittere; als ich Dir in die Hand biß und an zu weinen fing, so war es doch der Dämon der mich neckte, nicht Deine Geheimnisse die Du mit andern hast die mich nichts an¬ gehen, ich weiß daß die nicht zwischen uns treten, und Du, wo willst Du hin? -- Ich und Du, uns berührt nichts in unserer Eigenthümlichkeit mit einander. Aber es schlägt Feuer aus mir daß ich Ihn fassen will und will mich an ihn klammern, denn er war gewiß oft zwischen uns beiden, meine Ahnung war nicht falsch, und ich wollt ihn gern an mich reißen als ich von Dir ging, drum biß ich Dich und schrie. -- Ja es ist Eifer¬ sucht -- wie soll ich aber nicht eifersüchtig sein, es ist ja die einzige Möglichkeit meines Gefühls, schmeichlen kann ich ihm nicht, ihm vertrauen wie kann ich das, ich weiß ja nicht, ob er mir lauscht. Aber daß meine Eifersucht rege wird, wo ich ihn ahne, daß ich da mäch¬ tig mit den Flügeln schlage um ihn, der mich selber dazu reizt, das ist die Stimme der Wahrheit heißer Liebe. Ja! ja! ja! -- da brauch ich mich nicht zu erschöpfen in Vorbereitungen, da bin ich nicht mehr zerstreut, und zaghaft gar nicht. Ach Günderode! und nun antwor¬
nicht, der iſt noch ſtärker wenn ich mich erhole, nach was verlang ich denn? — was will ich mir erzwin¬ gen? — Ja es iſt gewiß der Dämon den ich wittere; als ich Dir in die Hand biß und an zu weinen fing, ſo war es doch der Dämon der mich neckte, nicht Deine Geheimniſſe die Du mit andern haſt die mich nichts an¬ gehen, ich weiß daß die nicht zwiſchen uns treten, und Du, wo willſt Du hin? — Ich und Du, uns berührt nichts in unſerer Eigenthümlichkeit mit einander. Aber es ſchlägt Feuer aus mir daß ich Ihn faſſen will und will mich an ihn klammern, denn er war gewiß oft zwiſchen uns beiden, meine Ahnung war nicht falſch, und ich wollt ihn gern an mich reißen als ich von Dir ging, drum biß ich Dich und ſchrie. — Ja es iſt Eifer¬ ſucht — wie ſoll ich aber nicht eiferſüchtig ſein, es iſt ja die einzige Möglichkeit meines Gefühls, ſchmeichlen kann ich ihm nicht, ihm vertrauen wie kann ich das, ich weiß ja nicht, ob er mir lauſcht. Aber daß meine Eiferſucht rege wird, wo ich ihn ahne, daß ich da mäch¬ tig mit den Flügeln ſchlage um ihn, der mich ſelber dazu reizt, das iſt die Stimme der Wahrheit heißer Liebe. Ja! ja! ja! — da brauch ich mich nicht zu erſchöpfen in Vorbereitungen, da bin ich nicht mehr zerſtreut, und zaghaft gar nicht. Ach Günderode! und nun antwor¬
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nicht, der iſt noch ſtärker wenn ich mich erhole, nach
was verlang ich denn? — was will ich mir erzwin¬
gen? — Ja es iſt gewiß der Dämon den ich wittere;
als ich Dir in die Hand biß und an zu weinen fing,
ſo war es doch der Dämon der mich neckte, nicht Deine
Geheimniſſe die Du mit andern haſt die mich nichts an¬
gehen, ich weiß daß die nicht zwiſchen uns treten, und
Du, wo willſt Du hin? — Ich und Du, uns berührt
nichts in unſerer Eigenthümlichkeit mit einander. Aber
es ſchlägt Feuer aus mir daß ich Ihn faſſen will und
will mich an ihn klammern, denn er war gewiß oft
zwiſchen uns beiden, meine Ahnung war nicht falſch,
und ich wollt ihn gern an mich reißen als ich von Dir
ging, drum biß ich Dich und ſchrie. — Ja es iſt Eifer¬
ſucht — wie ſoll ich aber nicht eiferſüchtig ſein, es iſt
ja die einzige Möglichkeit meines Gefühls, ſchmeichlen
kann ich ihm nicht, ihm vertrauen wie kann ich das,
ich weiß ja nicht, ob er mir lauſcht. Aber daß meine
Eiferſucht rege wird, wo ich ihn ahne, daß ich da mäch¬
tig mit den Flügeln ſchlage um ihn, der mich ſelber
dazu reizt, das iſt die Stimme der Wahrheit heißer Liebe.
Ja! ja! ja! — da brauch ich mich nicht zu erſchöpfen
in Vorbereitungen, da bin ich nicht mehr zerſtreut, und
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/92>, abgerufen am 26.11.2024.
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