Schlachtengetümmel Welken dir Blumen Schneller am Busen Als sie sonst welkten, Drängt sich das Blut dir Pochend zum Herzen --
Ach Du stocktest. Das hab ich meiner Ungeduld zu danken -- zu hören, nein zu fühlen Deinen süßen Wör¬ tertanz, wie er sich mit vollem Busen sanft hinablehnte zu den Wellen, die ihn umfassen wollten und kühlen. -- Ich konnts nicht erwarten, daß Du weiter tanztest Dei¬ ner Seele Tanz. -- Und da wars vorbei; da macht ich einen Vers dazwischen um Dich in Trapp zu bringen, Du sagtest: "geh Du Esel" -- da wars aus. -- Ach wie viel Melodien hab ich auf diesen Vers gesungen, alle Stimmungen hat er müssen aufnehmen, heut noch längs der Gartenwand schlug ich mit einem Stock ans Eisen¬ gitter, das dröhnte mir im Herzen wieder als als wärs Herzpochen, und sang dazu so kühn, so laut, so schreivoll, als stünd mein Herz mitten in Flammen und eilte sich mit Pochen über alle Maßen. Weißt Du nicht weiter zu singen, was passirt, wenn sich das Blut pochend zum Herzen drängt? -- oder willst mirs nicht sagen? -- bin ich Dir dazu auch noch zu jung? -- wenn Du das meinst, dann will ich Dir beweisen, daß ich weit drüber
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Schlachtengetümmel Welken dir Blumen Schneller am Busen Als ſie ſonſt welkten, Drängt ſich das Blut dir Pochend zum Herzen —
Ach Du ſtockteſt. Das hab ich meiner Ungeduld zu danken — zu hören, nein zu fühlen Deinen ſüßen Wör¬ tertanz, wie er ſich mit vollem Buſen ſanft hinablehnte zu den Wellen, die ihn umfaſſen wollten und kühlen. — Ich konnts nicht erwarten, daß Du weiter tanzteſt Dei¬ ner Seele Tanz. — Und da wars vorbei; da macht ich einen Vers dazwiſchen um Dich in Trapp zu bringen, Du ſagteſt: „geh Du Eſel“ — da wars aus. — Ach wie viel Melodien hab ich auf dieſen Vers geſungen, alle Stimmungen hat er müſſen aufnehmen, heut noch längs der Gartenwand ſchlug ich mit einem Stock ans Eiſen¬ gitter, das dröhnte mir im Herzen wieder als als wärs Herzpochen, und ſang dazu ſo kühn, ſo laut, ſo ſchreivoll, als ſtünd mein Herz mitten in Flammen und eilte ſich mit Pochen über alle Maßen. Weißt Du nicht weiter zu ſingen, was paſſirt, wenn ſich das Blut pochend zum Herzen drängt? — oder willſt mirs nicht ſagen? — bin ich Dir dazu auch noch zu jung? — wenn Du das meinſt, dann will ich Dir beweiſen, daß ich weit drüber
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Schlachtengetümmel
Welken dir Blumen
Schneller am Busen
Als ſie ſonſt welkten,
Drängt ſich das Blut dir
Pochend zum Herzen —
Ach Du ſtockteſt. Das hab ich meiner Ungeduld
zu danken — zu hören, nein zu fühlen Deinen ſüßen Wör¬
tertanz, wie er ſich mit vollem Buſen ſanft hinablehnte
zu den Wellen, die ihn umfaſſen wollten und kühlen. —
Ich konnts nicht erwarten, daß Du weiter tanzteſt Dei¬
ner Seele Tanz. — Und da wars vorbei; da macht ich
einen Vers dazwiſchen um Dich in Trapp zu bringen,
Du ſagteſt: „geh Du Eſel“ — da wars aus. — Ach wie
viel Melodien hab ich auf dieſen Vers geſungen, alle
Stimmungen hat er müſſen aufnehmen, heut noch längs
der Gartenwand ſchlug ich mit einem Stock ans Eiſen¬
gitter, das dröhnte mir im Herzen wieder als als wärs
Herzpochen, und ſang dazu ſo kühn, ſo laut, ſo ſchreivoll,
als ſtünd mein Herz mitten in Flammen und eilte ſich
mit Pochen über alle Maßen. Weißt Du nicht weiter
zu ſingen, was paſſirt, wenn ſich das Blut pochend
zum Herzen drängt? — oder willſt mirs nicht ſagen? —
bin ich Dir dazu auch noch zu jung? — wenn Du das
meinſt, dann will ich Dir beweiſen, daß ich weit drüber
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/209>, abgerufen am 24.11.2024.
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