ren gegangen, und ließ mir den Lelaps holen, den Hund von der Küstersfrau, der mich kennt, weil ich schon oft ihn mitgenommen habe auf dem Spaziergang, der kam mit einem Laternchen am Hals mit einem brennenden Lämpchen, womit er immer bei neblichem Wetter seinen Herrn begleitet; das machte mir groß Plaisir, ich nahm meinen guten Stock, der zusammengeflochten ist von drei guten spanischen Rohren, und den mir der Savigny geschenkt hat und ging mit meinem guten Lelaps als fort zwischen die Schluchten, in denen der Nebel hin und her wogte und sein klein Lichtchen verschwand oft, daß ich ihn nicht mehr sah, aber wenn ich rief, da kam er durch den dicken Nebel herbei gelaufen, da wurde das Lichtchen wieder sichtbar, was mir das für Spaß gemacht hat, der Hund und ich allein, und die Nebel, die herum flankirten wie Geister, herüber und hinüber, aufstiegen und hinabkletterten, es war eine Geschäftig¬ keit in diesen Felsritzen und an den Bergwänden hinab, wo man einen freien Blick ins Thal hatte, ich konnt mir gar nicht denken, daß es nicht Geister wären, und ich glaubs noch, und ich war innerlich recht glücklich und froh, daß ich dazu gekommen war, und daß ich und der Hund von den Geistern so gut gelitten war, denn Du glaubst nicht wie gut der Nebel thut, wie
ren gegangen, und ließ mir den Lelaps holen, den Hund von der Küſtersfrau, der mich kennt, weil ich ſchon oft ihn mitgenommen habe auf dem Spaziergang, der kam mit einem Laternchen am Hals mit einem brennenden Lämpchen, womit er immer bei neblichem Wetter ſeinen Herrn begleitet; das machte mir groß Plaiſir, ich nahm meinen guten Stock, der zuſammengeflochten iſt von drei guten ſpaniſchen Rohren, und den mir der Savigny geſchenkt hat und ging mit meinem guten Lelaps als fort zwiſchen die Schluchten, in denen der Nebel hin und her wogte und ſein klein Lichtchen verſchwand oft, daß ich ihn nicht mehr ſah, aber wenn ich rief, da kam er durch den dicken Nebel herbei gelaufen, da wurde das Lichtchen wieder ſichtbar, was mir das für Spaß gemacht hat, der Hund und ich allein, und die Nebel, die herum flankirten wie Geiſter, herüber und hinüber, aufſtiegen und hinabkletterten, es war eine Geſchäftig¬ keit in dieſen Felsritzen und an den Bergwänden hinab, wo man einen freien Blick ins Thal hatte, ich konnt mir gar nicht denken, daß es nicht Geiſter wären, und ich glaubs noch, und ich war innerlich recht glücklich und froh, daß ich dazu gekommen war, und daß ich und der Hund von den Geiſtern ſo gut gelitten war, denn Du glaubſt nicht wie gut der Nebel thut, wie
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ren gegangen, und ließ mir den Lelaps holen, den Hund
von der Küſtersfrau, der mich kennt, weil ich ſchon oft
ihn mitgenommen habe auf dem Spaziergang, der kam
mit einem Laternchen am Hals mit einem brennenden
Lämpchen, womit er immer bei neblichem Wetter ſeinen
Herrn begleitet; das machte mir groß Plaiſir, ich nahm
meinen guten Stock, der zuſammengeflochten iſt von
drei guten ſpaniſchen Rohren, und den mir der Savigny
geſchenkt hat und ging mit meinem guten Lelaps als
fort zwiſchen die Schluchten, in denen der Nebel hin
und her wogte und ſein klein Lichtchen verſchwand oft,
daß ich ihn nicht mehr ſah, aber wenn ich rief, da kam
er durch den dicken Nebel herbei gelaufen, da wurde
das Lichtchen wieder ſichtbar, was mir das für Spaß
gemacht hat, der Hund und ich allein, und die Nebel,
die herum flankirten wie Geiſter, herüber und hinüber,
aufſtiegen und hinabkletterten, es war eine Geſchäftig¬
keit in dieſen Felsritzen und an den Bergwänden hinab,
wo man einen freien Blick ins Thal hatte, ich konnt
mir gar nicht denken, daß es nicht Geiſter wären, und
ich glaubs noch, und ich war innerlich recht glücklich
und froh, daß ich dazu gekommen war, und daß ich
und der Hund von den Geiſtern ſo gut gelitten war,
denn Du glaubſt nicht wie gut der Nebel thut, wie
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Arnim, Bettina von: Die Günderode. Bd. 1. Grünberg u. a., 1840, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_guenderode01_1840/154>, abgerufen am 28.11.2024.
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