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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.

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wo sie sich überwerfen will, nicht gut gerathen, ich hab
sie noch einmal gezeichnet wo sie auf dem Köpfchen
steht, da ist sie gut gelungen. Konntest Du diesseits
so fromm sein so durftest Du jenseits wohl so naif sein,
es gehört zusammen. -- Unten am Sockel hab ich,
ein frankfurter Kind wie Du
, meiner guten Stadt
Frankfurt Ehre erzeugt: an beiden Seiten des Sockels,
die Du nicht siehest, sollen Deine Werke eingegraben
werden von leichtem erhabnem Lorbeergesträuch über-
wachsen, der sich hinter den Pilastern hervordrängt
und den frankfurter Adler an der Vorderseite reichlich
umgiebt und krönt; hinten können die Namen und
Wappen derjenigen eingegraben werden, die dieses Mo-
nument verfertigen lassen. Dies Monument so wie ich's
mir in einer schlaflosen Nacht erdacht habe, hat den
Vortheil, daß es Dich darstellt und keinen andern, daß
es in sich fertig ist, ohne Nebenwerke Deine Weihe
aussprechend, daß es die Liebe der frankfurter Bürger
ausspricht und auch das was Ihnen durch Dich zu
Theil geworden; und dann liegt noch das Geheimniß
der Verklärung, die Deine sinnliche wie Deine geistige
Natur, Dein ganzes Leben lang vor aller Gemeinheit
bewahrt hat, darin. Gezeichnet mag es schlecht sein
und wie könnte es auch anders, da ich Dir nochmals ver-

wo ſie ſich überwerfen will, nicht gut gerathen, ich hab
ſie noch einmal gezeichnet wo ſie auf dem Köpfchen
ſteht, da iſt ſie gut gelungen. Konnteſt Du dieſſeits
ſo fromm ſein ſo durfteſt Du jenſeits wohl ſo naif ſein,
es gehört zuſammen. — Unten am Sockel hab ich,
ein frankfurter Kind wie Du
, meiner guten Stadt
Frankfurt Ehre erzeugt: an beiden Seiten des Sockels,
die Du nicht ſieheſt, ſollen Deine Werke eingegraben
werden von leichtem erhabnem Lorbeergeſträuch über-
wachſen, der ſich hinter den Pilaſtern hervordrängt
und den frankfurter Adler an der Vorderſeite reichlich
umgiebt und krönt; hinten können die Namen und
Wappen derjenigen eingegraben werden, die dieſes Mo-
nument verfertigen laſſen. Dies Monument ſo wie ich's
mir in einer ſchlafloſen Nacht erdacht habe, hat den
Vortheil, daß es Dich darſtellt und keinen andern, daß
es in ſich fertig iſt, ohne Nebenwerke Deine Weihe
ausſprechend, daß es die Liebe der frankfurter Bürger
ausſpricht und auch das was Ihnen durch Dich zu
Theil geworden; und dann liegt noch das Geheimniß
der Verklärung, die Deine ſinnliche wie Deine geiſtige
Natur, Dein ganzes Leben lang vor aller Gemeinheit
bewahrt hat, darin. Gezeichnet mag es ſchlecht ſein
und wie könnte es auch anders, da ich Dir nochmals ver-

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[323/0333] wo ſie ſich überwerfen will, nicht gut gerathen, ich hab ſie noch einmal gezeichnet wo ſie auf dem Köpfchen ſteht, da iſt ſie gut gelungen. Konnteſt Du dieſſeits ſo fromm ſein ſo durfteſt Du jenſeits wohl ſo naif ſein, es gehört zuſammen. — Unten am Sockel hab ich, ein frankfurter Kind wie Du, meiner guten Stadt Frankfurt Ehre erzeugt: an beiden Seiten des Sockels, die Du nicht ſieheſt, ſollen Deine Werke eingegraben werden von leichtem erhabnem Lorbeergeſträuch über- wachſen, der ſich hinter den Pilaſtern hervordrängt und den frankfurter Adler an der Vorderſeite reichlich umgiebt und krönt; hinten können die Namen und Wappen derjenigen eingegraben werden, die dieſes Mo- nument verfertigen laſſen. Dies Monument ſo wie ich's mir in einer ſchlafloſen Nacht erdacht habe, hat den Vortheil, daß es Dich darſtellt und keinen andern, daß es in ſich fertig iſt, ohne Nebenwerke Deine Weihe ausſprechend, daß es die Liebe der frankfurter Bürger ausſpricht und auch das was Ihnen durch Dich zu Theil geworden; und dann liegt noch das Geheimniß der Verklärung, die Deine ſinnliche wie Deine geiſtige Natur, Dein ganzes Leben lang vor aller Gemeinheit bewahrt hat, darin. Gezeichnet mag es ſchlecht ſein und wie könnte es auch anders, da ich Dir nochmals ver-

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/333>, abgerufen am 22.11.2024.