Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.zeugt den sie mit Leidenschaft durchdringt, daß er sie Mein Freund glaubt vielleicht ich sei mondsüchtig, zeugt den ſie mit Leidenſchaft durchdringt, daß er ſie Mein Freund glaubt vielleicht ich ſei mondſüchtig, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0309" n="299"/> zeugt den ſie mit Leidenſchaft durchdringt, daß er ſie<lb/> begehre; dieſes Begehren zu befriedigen erzeugt ihren<lb/> Genuß, dieſes Mitgefühl ihres Genuſſes ihrer Seelig-<lb/> keit ſpricht der Geiſt durch Schönheit aus. Die Schön-<lb/> heit verkörpert ſich durch den liebenden Geiſt, der die<lb/> Form mit Leidenſchaft durchdringt, ſo wie die Liebe die<lb/> ſelbſterſchaffene Form des Geiſtes durchdringt. Dann<lb/> ſpricht nachher die ſinnliche Form die Schönheit des<lb/> Geiſtes aus, wie der von Leidenſchaft erfüllte Geiſt die<lb/> Schönheit der Liebe ausſpricht. — Und ſo iſt die Schön-<lb/> heit der irdiſchen Form der Spiegel der Seeligkeit des<lb/> liebenden Geiſtes, wie die Schönheit der Seele der Spie-<lb/> gel der Seeligkeit der liebenden Gottheit iſt.</p><lb/> <p>Mein Freund glaubt vielleicht ich ſei mondſüchtig,<lb/> da wir heute Vollmond haben, ich glaub's auch.</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [299/0309]
zeugt den ſie mit Leidenſchaft durchdringt, daß er ſie
begehre; dieſes Begehren zu befriedigen erzeugt ihren
Genuß, dieſes Mitgefühl ihres Genuſſes ihrer Seelig-
keit ſpricht der Geiſt durch Schönheit aus. Die Schön-
heit verkörpert ſich durch den liebenden Geiſt, der die
Form mit Leidenſchaft durchdringt, ſo wie die Liebe die
ſelbſterſchaffene Form des Geiſtes durchdringt. Dann
ſpricht nachher die ſinnliche Form die Schönheit des
Geiſtes aus, wie der von Leidenſchaft erfüllte Geiſt die
Schönheit der Liebe ausſpricht. — Und ſo iſt die Schön-
heit der irdiſchen Form der Spiegel der Seeligkeit des
liebenden Geiſtes, wie die Schönheit der Seele der Spie-
gel der Seeligkeit der liebenden Gottheit iſt.
Mein Freund glaubt vielleicht ich ſei mondſüchtig,
da wir heute Vollmond haben, ich glaub's auch.
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Zitationshilfe: | Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/309>, abgerufen am 16.02.2025. |