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Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.

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derlichen einen gewissen Anklang in mir hat, und so
manches was ich in früherer Zeit wohl auch in feinem
Herzen getragen wieder anregt, was mir denn in die-
sem Augenblick sehr zu statten kommt; bei Dir wäre
sehr zu wünschen, was die Weltweisen als die wesent-
lichste Bedingung der Unsterblichkeit fordern, daß näm-
lich der ganze Mensch aus sich heraustreten müsse an's
Licht. Ich muß Dir doch auf's dringendste anempfehlen,
diesen weisen Rath so viel wie möglich nach zu kom-
men, denn obschon ich nicht glaube, daß hierdurch alles
Unverstandne und Räthselhafte genügend gelößt würde,
so wären doch wohl die erfreulichsten Resultate davon
zu erwarten.

Von den guten Musiksachen die ich Dir verdanke ist
schon gar manches einstudirt und wird oft wiederholt.
Überhaupt geht unsre kleine musikalische Anstalt diesen
Winter recht ruhig und ordentlich fort.

Von mir kann ich Dir wenig sagen als daß ich
mich wohl befinde, welches denn auch sehr gut ist. Für
lauter Äußerlichkeiten hat sich von innen nichts entwik-
keln können. Ich denke das Frühjahr und einige Ein-
samkeit wird das Beste thun. Ich danke Dir zum
schönsten für das Evangelium juventutis, wovon Du

mir

derlichen einen gewiſſen Anklang in mir hat, und ſo
manches was ich in früherer Zeit wohl auch in feinem
Herzen getragen wieder anregt, was mir denn in die-
ſem Augenblick ſehr zu ſtatten kommt; bei Dir wäre
ſehr zu wünſchen, was die Weltweiſen als die weſent-
lichſte Bedingung der Unſterblichkeit fordern, daß näm-
lich der ganze Menſch aus ſich heraustreten müſſe an's
Licht. Ich muß Dir doch auf's dringendſte anempfehlen,
dieſen weiſen Rath ſo viel wie möglich nach zu kom-
men, denn obſchon ich nicht glaube, daß hierdurch alles
Unverſtandne und Räthſelhafte genügend gelößt würde,
ſo wären doch wohl die erfreulichſten Reſultate davon
zu erwarten.

Von den guten Muſikſachen die ich Dir verdanke iſt
ſchon gar manches einſtudirt und wird oft wiederholt.
Überhaupt geht unſre kleine muſikaliſche Anſtalt dieſen
Winter recht ruhig und ordentlich fort.

Von mir kann ich Dir wenig ſagen als daß ich
mich wohl befinde, welches denn auch ſehr gut iſt. Für
lauter Äußerlichkeiten hat ſich von innen nichts entwik-
keln können. Ich denke das Frühjahr und einige Ein-
ſamkeit wird das Beſte thun. Ich danke Dir zum
ſchönſten für das Evangelium juventutis, wovon Du

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[288/0298] derlichen einen gewiſſen Anklang in mir hat, und ſo manches was ich in früherer Zeit wohl auch in feinem Herzen getragen wieder anregt, was mir denn in die- ſem Augenblick ſehr zu ſtatten kommt; bei Dir wäre ſehr zu wünſchen, was die Weltweiſen als die weſent- lichſte Bedingung der Unſterblichkeit fordern, daß näm- lich der ganze Menſch aus ſich heraustreten müſſe an's Licht. Ich muß Dir doch auf's dringendſte anempfehlen, dieſen weiſen Rath ſo viel wie möglich nach zu kom- men, denn obſchon ich nicht glaube, daß hierdurch alles Unverſtandne und Räthſelhafte genügend gelößt würde, ſo wären doch wohl die erfreulichſten Reſultate davon zu erwarten. Von den guten Muſikſachen die ich Dir verdanke iſt ſchon gar manches einſtudirt und wird oft wiederholt. Überhaupt geht unſre kleine muſikaliſche Anſtalt dieſen Winter recht ruhig und ordentlich fort. Von mir kann ich Dir wenig ſagen als daß ich mich wohl befinde, welches denn auch ſehr gut iſt. Für lauter Äußerlichkeiten hat ſich von innen nichts entwik- keln können. Ich denke das Frühjahr und einige Ein- ſamkeit wird das Beſte thun. Ich danke Dir zum ſchönſten für das Evangelium juventutis, wovon Du mir

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Zitationshilfe: Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/298>, abgerufen am 22.11.2024.