Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835.Ich bitte die Frau zu grüßen, so bald ich nach Dir innigst angelobt Bettine Brentano, bei Baron von Savigny. An Frau von Goethe. Gerne hätte ich nach dem Beispiel der guten Mut- Ich bitte die Frau zu grüßen, ſo bald ich nach Dir innigſt angelobt Bettine Brentano, bei Baron von Savigny. An Frau von Goethe. Gerne hätte ich nach dem Beiſpiel der guten Mut- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0016" n="6"/> <p>Ich bitte die Frau zu grüßen, ſo bald ich nach<lb/> München komme werde ich ihrer gedenken.</p><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Landshut, den 18. December 1808.</hi> </dateline><lb/> <closer> <salute> <hi rendition="#et">Dir innigſt angelobt<lb/> Bettine Brentano,<lb/> bei Baron von Savigny.</hi> </salute> </closer> </div><lb/> <div n="2"> <opener> <salute>An Frau von Goethe.</salute> </opener><lb/> <p>Gerne hätte ich nach dem Beiſpiel der guten Mut-<lb/> ter mein kleines Andenken zum Weihnachten zu rechter<lb/> Zeit geſendet; allein ich muß geſtehen daß Mißlaune<lb/> und tauſend andre Fehler meines Herzens mich eine<lb/> ganze Weile von allem freundlichen Verkehr abhielten.<lb/> Die kleine Kette war Ihnen gleich nach dem Tode der<lb/> Mutter beſtimmt. Ich dachte Sie ſollten dieſe während<lb/> der Trauer tragen und immer verſchob ich die Sendung,<lb/> zum Theil weil es mir wirklich unerträglich war auch<lb/> nur mit der Feder den Verluſt zu berühren, der für<lb/> mich ganz Frankfurt zu einer Wüſte gemacht hat. —<lb/> Das kleine Halstuch hab' ich noch bei der Mutter ge-<lb/> ſtickt, und hier in den müſſigen Stunden vollendet.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [6/0016]
Ich bitte die Frau zu grüßen, ſo bald ich nach
München komme werde ich ihrer gedenken.
Landshut, den 18. December 1808.
Dir innigſt angelobt
Bettine Brentano,
bei Baron von Savigny.
An Frau von Goethe.
Gerne hätte ich nach dem Beiſpiel der guten Mut-
ter mein kleines Andenken zum Weihnachten zu rechter
Zeit geſendet; allein ich muß geſtehen daß Mißlaune
und tauſend andre Fehler meines Herzens mich eine
ganze Weile von allem freundlichen Verkehr abhielten.
Die kleine Kette war Ihnen gleich nach dem Tode der
Mutter beſtimmt. Ich dachte Sie ſollten dieſe während
der Trauer tragen und immer verſchob ich die Sendung,
zum Theil weil es mir wirklich unerträglich war auch
nur mit der Feder den Verluſt zu berühren, der für
mich ganz Frankfurt zu einer Wüſte gemacht hat. —
Das kleine Halstuch hab' ich noch bei der Mutter ge-
ſtickt, und hier in den müſſigen Stunden vollendet.
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Zitationshilfe: | Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 2. Berlin, 1835, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnimb_goethe02_1835/16>, abgerufen am 22.02.2025. |