Arnim, Bettina von: Goethe's Briefwechsel mit einem Kinde. Bd. 1. Berlin, 1835.Mit Flammenschrift war innigst eingeschrieben Petrarca's Brust, vor allen andern Tagen, Charfreitag. Eben so, ich darf's wohl sagen, Ist mir Advent von Achtzehnhundert sieben. Ich fing nicht an, ich fuhr nur fort zu lieben Sie, die ich früh im Herzen schon getragen, Dann wieder weislich aus dem Sinn geschlagen, Der ich nun wieder bin ans Herz getrieben. Petrarca's Liebe, die unendlich hohe, War leider unbelohnt und gar zu traurig, Ein Herzensweh, ein ewiger Charfreitag; Doch stets erscheine, fort und fort, die frohe, Süß, unter Palmenjubel, wonneschaurig, Der Herrin Ankunft mir, ein ew'ger Maitag. Mit Flammenſchrift war innigſt eingeſchrieben Petrarca's Bruſt, vor allen andern Tagen, Charfreitag. Eben ſo, ich darf's wohl ſagen, Iſt mir Advent von Achtzehnhundert ſieben. Ich fing nicht an, ich fuhr nur fort zu lieben Sie, die ich früh im Herzen ſchon getragen, Dann wieder weislich aus dem Sinn geſchlagen, Der ich nun wieder bin ans Herz getrieben. Petrarca's Liebe, die unendlich hohe, War leider unbelohnt und gar zu traurig, Ein Herzensweh, ein ewiger Charfreitag; Doch ſtets erſcheine, fort und fort, die frohe, Süß, unter Palmenjubel, wonneſchaurig, Der Herrin Ankunft mir, ein ew'ger Maitag. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0145" n="[113]"/> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Mit Flammenſchrift war innigſt eingeſchrieben</l><lb/> <l>Petrarca's Bruſt, vor allen andern Tagen,</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Charfreitag</hi>. Eben ſo, ich darf's wohl ſagen,</l><lb/> <l>Iſt mir <hi rendition="#g">Advent</hi> von Achtzehnhundert ſieben.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich fing nicht an, ich fuhr nur fort zu lieben</l><lb/> <l>Sie, die ich früh im Herzen ſchon getragen,</l><lb/> <l>Dann wieder weislich aus dem Sinn geſchlagen,</l><lb/> <l>Der ich nun wieder bin ans Herz getrieben.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Petrarca's Liebe, die unendlich hohe,</l><lb/> <l>War leider unbelohnt und gar zu traurig,</l><lb/> <l>Ein Herzensweh, ein ewiger Charfreitag;</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Doch ſtets erſcheine, fort und fort, die frohe,</l><lb/> <l>Süß, unter Palmenjubel, wonneſchaurig,</l><lb/> <l>Der Herrin Ankunft mir, ein ew'ger Maitag.</l> </lg> </lg> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [[113]/0145]
Mit Flammenſchrift war innigſt eingeſchrieben
Petrarca's Bruſt, vor allen andern Tagen,
Charfreitag. Eben ſo, ich darf's wohl ſagen,
Iſt mir Advent von Achtzehnhundert ſieben.
Ich fing nicht an, ich fuhr nur fort zu lieben
Sie, die ich früh im Herzen ſchon getragen,
Dann wieder weislich aus dem Sinn geſchlagen,
Der ich nun wieder bin ans Herz getrieben.
Petrarca's Liebe, die unendlich hohe,
War leider unbelohnt und gar zu traurig,
Ein Herzensweh, ein ewiger Charfreitag;
Doch ſtets erſcheine, fort und fort, die frohe,
Süß, unter Palmenjubel, wonneſchaurig,
Der Herrin Ankunft mir, ein ew'ger Maitag.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |