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Arnim, Achim von: Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau. In: Gaben der Milde. Bd. 4. Berlin, 1818, S. 75-124.

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eine Frau zu Hülfe, die in das Zimmer ein¬
gelassen, lange durch ein bescheidnes Husten
die Aufmerksamkeit des Kommandanten auf
sich zu ziehen gesucht hatte, doch ohne Er¬
folg. Sie suchte das Feuer mit ihrer Schürze
zu löschen, aber die glühende Kohle des
Beins setzte die Schürze in Flammen und
der Kommandant schrie nun in wirklicher
Noth nach Hülfe, nach Leuten. Bald dran¬
gen diese von der Gasse herein, auch Bas¬
set war erwacht; der brennende Fuß, die
brennende Schürze brachte alle ins Lachen,
doch mit dem ersten Wassereimer, den Bas¬
set aus der Küche holte, war alles ge¬
löscht und die Leute empfahlen sich. Die
arme Frau triefte vom Wasser, sie konnte
sich nicht gleich vom Schrecken erholen, der
Kommandant ließ ihr seinen warmen Rocke¬
lor umhängen, und ein Glas starken Wein
reichen. Die Frau wollte aber nichts nehmen
und schluchzte nur über ihr Unglück und
bat den Kommandanten: mit ihm einige
Worte ins Geheim zu sprechen. So schickte
er seinen nachlässigen Diener fort und setzte

eine Frau zu Hülfe, die in das Zimmer ein¬
gelaſſen, lange durch ein beſcheidnes Huſten
die Aufmerkſamkeit des Kommandanten auf
ſich zu ziehen geſucht hatte, doch ohne Er¬
folg. Sie ſuchte das Feuer mit ihrer Schürze
zu löſchen, aber die glühende Kohle des
Beins ſetzte die Schürze in Flammen und
der Kommandant ſchrie nun in wirklicher
Noth nach Hülfe, nach Leuten. Bald dran¬
gen dieſe von der Gaſſe herein, auch Baſ¬
ſet war erwacht; der brennende Fuß, die
brennende Schürze brachte alle ins Lachen,
doch mit dem erſten Waſſereimer, den Baſ¬
ſet aus der Küche holte, war alles ge¬
löſcht und die Leute empfahlen ſich. Die
arme Frau triefte vom Waſſer, ſie konnte
ſich nicht gleich vom Schrecken erholen, der
Kommandant ließ ihr ſeinen warmen Rocke¬
lor umhängen, und ein Glas ſtarken Wein
reichen. Die Frau wollte aber nichts nehmen
und ſchluchzte nur über ihr Unglück und
bat den Kommandanten: mit ihm einige
Worte ins Geheim zu ſprechen. So ſchickte
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[78/0010] eine Frau zu Hülfe, die in das Zimmer ein¬ gelaſſen, lange durch ein beſcheidnes Huſten die Aufmerkſamkeit des Kommandanten auf ſich zu ziehen geſucht hatte, doch ohne Er¬ folg. Sie ſuchte das Feuer mit ihrer Schürze zu löſchen, aber die glühende Kohle des Beins ſetzte die Schürze in Flammen und der Kommandant ſchrie nun in wirklicher Noth nach Hülfe, nach Leuten. Bald dran¬ gen dieſe von der Gaſſe herein, auch Baſ¬ ſet war erwacht; der brennende Fuß, die brennende Schürze brachte alle ins Lachen, doch mit dem erſten Waſſereimer, den Baſ¬ ſet aus der Küche holte, war alles ge¬ löſcht und die Leute empfahlen ſich. Die arme Frau triefte vom Waſſer, ſie konnte ſich nicht gleich vom Schrecken erholen, der Kommandant ließ ihr ſeinen warmen Rocke¬ lor umhängen, und ein Glas ſtarken Wein reichen. Die Frau wollte aber nichts nehmen und ſchluchzte nur über ihr Unglück und bat den Kommandanten: mit ihm einige Worte ins Geheim zu ſprechen. So ſchickte er ſeinen nachläſſigen Diener fort und ſetzte

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von: Der tolle Invalide auf dem Fort Ratonneau. In: Gaben der Milde. Bd. 4. Berlin, 1818, S. 75-124, hier S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnima_invalide_1818/10>, abgerufen am 18.12.2024.