Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.3. Ich stand an einem Morgen: mein wo? Hat dich niemand gesehen? Warum? Vor wem? von wem? wer war sie dann? Ists vielleicht die breite Gretha gewesen? Was hat sie dann gesagt? Glück zu, Glück zu, Glück zu wohl auf die Reiß. Glück der Schlemmer. (Blum und Ausbund allerhand auserlesene züchtiger Lieder. Deventer 1602. Es steht ein Baum in Oesterreich, Der trägt Muskaten Blumen; Die erste Blume, die er trug, Die brach ein's Königs Tochter. Darzu so kam ein Reuter gegangen, Der freit des Königs Tochter; Er freit sie länger denn sieben Jahr, Er konnt sie nicht erfreien. Laß ab, laß ab du junger Knab, Du kannst mich nicht erfreien; Ich bin viel besser geborn denn du, Von Vater und auch von Mutter. Bist du viel besser geborn, denn ich, Von Vater und auch von Mutter, 3. Ich ſtand an einem Morgen: mein wo? Hat dich niemand geſehen? Warum? Vor wem? von wem? wer war ſie dann? Iſts vielleicht die breite Gretha geweſen? Was hat ſie dann geſagt? Gluͤck zu, Gluͤck zu, Gluͤck zu wohl auf die Reiß. Gluͤck der Schlemmer. (Blum und Ausbund allerhand auserleſene zuͤchtiger Lieder. Deventer 1602. Es ſteht ein Baum in Oeſterreich, Der traͤgt Muskaten Blumen; Die erſte Blume, die er trug, Die brach ein's Koͤnigs Tochter. Darzu ſo kam ein Reuter gegangen, Der freit des Koͤnigs Tochter; Er freit ſie laͤnger denn ſieben Jahr, Er konnt ſie nicht erfreien. Laß ab, laß ab du junger Knab, Du kannſt mich nicht erfreien; Ich bin viel beſſer geborn denn du, Von Vater und auch von Mutter. Biſt du viel beſſer geborn, denn ich, Von Vater und auch von Mutter, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0058" n="48"/> <lg n="8"> <head>3.</head><lb/> <l><hi rendition="#in">I</hi>ch ſtand an einem Morgen: mein wo?</l><lb/> <l>Hat dich niemand geſehen? Warum?</l><lb/> <l>Vor wem? von wem? wer war ſie dann?</l><lb/> <l>Iſts vielleicht die breite Gretha geweſen?</l><lb/> <l>Was hat ſie dann geſagt? Gluͤck zu,</l><lb/> <l>Gluͤck zu, Gluͤck zu wohl auf die Reiß.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Gluͤck der Schlemmer</hi>.</head><lb/> <p rendition="#c">(Blum und Ausbund allerhand auserleſene zuͤchtiger Lieder. Deventer 1602.<lb/> 12. Der Sammler iſt Paul von der Aelſt. Mitgetheilt von H. H.<lb/> Eſchenburg.)</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">E</hi>s ſteht ein Baum in Oeſterreich,</l><lb/> <l>Der traͤgt Muskaten Blumen;</l><lb/> <l>Die erſte Blume, die er trug,</l><lb/> <l>Die brach ein's Koͤnigs Tochter.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Darzu ſo kam ein Reuter gegangen,</l><lb/> <l>Der freit des Koͤnigs Tochter;</l><lb/> <l>Er freit ſie laͤnger denn ſieben Jahr,</l><lb/> <l>Er konnt ſie nicht erfreien.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Laß ab, laß ab du junger Knab,</l><lb/> <l>Du kannſt mich nicht erfreien;</l><lb/> <l>Ich bin viel beſſer geborn denn du,</l><lb/> <l>Von Vater und auch von Mutter.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Biſt du viel beſſer geborn, denn ich,</l><lb/> <l>Von Vater und auch von Mutter,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [48/0058]
3.
Ich ſtand an einem Morgen: mein wo?
Hat dich niemand geſehen? Warum?
Vor wem? von wem? wer war ſie dann?
Iſts vielleicht die breite Gretha geweſen?
Was hat ſie dann geſagt? Gluͤck zu,
Gluͤck zu, Gluͤck zu wohl auf die Reiß.
Gluͤck der Schlemmer.
(Blum und Ausbund allerhand auserleſene zuͤchtiger Lieder. Deventer 1602.
12. Der Sammler iſt Paul von der Aelſt. Mitgetheilt von H. H.
Eſchenburg.)
Es ſteht ein Baum in Oeſterreich,
Der traͤgt Muskaten Blumen;
Die erſte Blume, die er trug,
Die brach ein's Koͤnigs Tochter.
Darzu ſo kam ein Reuter gegangen,
Der freit des Koͤnigs Tochter;
Er freit ſie laͤnger denn ſieben Jahr,
Er konnt ſie nicht erfreien.
Laß ab, laß ab du junger Knab,
Du kannſt mich nicht erfreien;
Ich bin viel beſſer geborn denn du,
Von Vater und auch von Mutter.
Biſt du viel beſſer geborn, denn ich,
Von Vater und auch von Mutter,
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Zitationshilfe: | Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/58>, abgerufen am 22.02.2025. |