Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Auch Aepfel, Birn und Nüsse, Halton. Wohl dann, so laßt uns reisen Zum schönen Kindelein, Und unsre Gaben preisen, Dem kleinen Schäferlein; Ihm alles auf soll heben Die Mutter mit Bescheid, Daß es ihm wird gegeben Hernach zu seiner Zeit. Ein Wahrheitslied. Als Gott der Herr geboren war, Da war es kalt, Was sieht Maria am Wege stehn? Ein Feigenbaum, Maria laß du die Feigen noch stehn, Wir haben noch dreißig Meilen zu gehn, Es wird uns spät. Und als Maria ins Städtlein kam, Vor eine Thür, Da sprach sie zu dem Bäuerlein, Behalt uns hier, Wohl um das kleine Kindelein, Auch Aepfel, Birn und Nuͤſſe, Halton. Wohl dann, ſo laßt uns reiſen Zum ſchoͤnen Kindelein, Und unſre Gaben preiſen, Dem kleinen Schaͤferlein; Ihm alles auf ſoll heben Die Mutter mit Beſcheid, Daß es ihm wird gegeben Hernach zu ſeiner Zeit. Ein Wahrheitslied. Als Gott der Herr geboren war, Da war es kalt, Was ſieht Maria am Wege ſtehn? Ein Feigenbaum, Maria laß du die Feigen noch ſtehn, Wir haben noch dreißig Meilen zu gehn, Es wird uns ſpaͤt. Und als Maria ins Staͤdtlein kam, Vor eine Thuͤr, Da ſprach ſie zu dem Baͤuerlein, Behalt uns hier, Wohl um das kleine Kindelein, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="16"> <pb facs="#f0286" n="18"/> <l>Auch Aepfel, Birn und Nuͤſſe,</l><lb/> <l>Milch, Honig, Butter, Kaͤß,</l><lb/> <l>Ach wenn ich doch koͤnnt wiſſen,</l><lb/> <l>Was es recht gerne aͤß.</l> </lg><lb/> <lg n="17"> <l><hi rendition="#g">Halton</hi>. Wohl dann, ſo laßt uns reiſen</l><lb/> <l>Zum ſchoͤnen Kindelein,</l><lb/> <l>Und unſre Gaben preiſen,</l><lb/> <l>Dem kleinen Schaͤferlein;</l><lb/> <l>Ihm alles auf ſoll heben</l><lb/> <l>Die Mutter mit Beſcheid,</l><lb/> <l>Daß es ihm wird gegeben</l><lb/> <l>Hernach zu ſeiner Zeit.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Ein Wahrheitslied</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>ls Gott der Herr geboren war,</l><lb/> <l>Da war es kalt,</l><lb/> <l>Was ſieht Maria am Wege ſtehn?</l><lb/> <l>Ein Feigenbaum,</l><lb/> <l>Maria laß du die Feigen noch ſtehn,</l><lb/> <l>Wir haben noch dreißig Meilen zu gehn,</l><lb/> <l>Es wird uns ſpaͤt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Und als Maria ins Staͤdtlein kam,</l><lb/> <l>Vor eine Thuͤr,</l><lb/> <l>Da ſprach ſie zu dem Baͤuerlein,</l><lb/> <l>Behalt uns hier,</l><lb/> <l>Wohl um das kleine Kindelein,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [18/0286]
Auch Aepfel, Birn und Nuͤſſe,
Milch, Honig, Butter, Kaͤß,
Ach wenn ich doch koͤnnt wiſſen,
Was es recht gerne aͤß.
Halton. Wohl dann, ſo laßt uns reiſen
Zum ſchoͤnen Kindelein,
Und unſre Gaben preiſen,
Dem kleinen Schaͤferlein;
Ihm alles auf ſoll heben
Die Mutter mit Beſcheid,
Daß es ihm wird gegeben
Hernach zu ſeiner Zeit.
Ein Wahrheitslied.
Als Gott der Herr geboren war,
Da war es kalt,
Was ſieht Maria am Wege ſtehn?
Ein Feigenbaum,
Maria laß du die Feigen noch ſtehn,
Wir haben noch dreißig Meilen zu gehn,
Es wird uns ſpaͤt.
Und als Maria ins Staͤdtlein kam,
Vor eine Thuͤr,
Da ſprach ſie zu dem Baͤuerlein,
Behalt uns hier,
Wohl um das kleine Kindelein,
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