Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Das zu üben, 14. Prüfung in heiliger Flamme. Brennt immerhin Ihr angezündte Flammen! Bewahrt die Kraft beisammen, Und hebt den schweren Sinn Mit euren Liebesflügeln Nach jenen Weihrauchhügeln, Da mein verliebter Sinn Brennt immerhin. Ich weiß es schon, Wo ich den Schönsten funden, Der meinem Geist verbunden! Er ist der Liebe Lohn, Der sich mir selbst muß geben, Soll anders ich noch leben. Wo seine Schönheit wohn, Daß weiß ich schon. Ich hab ihn nun, Und such ihn doch noch immer In meines Herzens Zimmer, Wo er so gern will ruhn; Das zu uͤben, 14. Pruͤfung in heiliger Flamme. Brennt immerhin Ihr angezuͤndte Flammen! Bewahrt die Kraft beiſammen, Und hebt den ſchweren Sinn Mit euren Liebesfluͤgeln Nach jenen Weihrauchhuͤgeln, Da mein verliebter Sinn Brennt immerhin. Ich weiß es ſchon, Wo ich den Schoͤnſten funden, Der meinem Geiſt verbunden! Er iſt der Liebe Lohn, Der ſich mir ſelbſt muß geben, Soll anders ich noch leben. Wo ſeine Schoͤnheit wohn, Daß weiß ich ſchon. Ich hab ihn nun, Und ſuch ihn doch noch immer In meines Herzens Zimmer, Wo er ſo gern will ruhn; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="3"> <pb facs="#f0234" n="224"/> <l>Das zu uͤben,</l><lb/> <l>Was gereicht zu deinem Preis.</l><lb/> <l>Sey mir guͤnſtig,</l><lb/> <l>Mach mich bruͤnſtig,</l><lb/> <l>In mein Herz die Liebe geuß.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <div n="2"> <head>14. <hi rendition="#g">Pruͤfung in heiliger Flamme</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">B</hi>rennt immerhin</l><lb/> <l>Ihr angezuͤndte Flammen!</l><lb/> <l>Bewahrt die Kraft beiſammen,</l><lb/> <l>Und hebt den ſchweren Sinn</l><lb/> <l>Mit euren Liebesfluͤgeln</l><lb/> <l>Nach jenen Weihrauchhuͤgeln,</l><lb/> <l>Da mein verliebter Sinn</l><lb/> <l>Brennt immerhin.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Ich weiß es ſchon,</l><lb/> <l>Wo ich den Schoͤnſten funden,</l><lb/> <l>Der meinem Geiſt verbunden!</l><lb/> <l>Er iſt der Liebe Lohn,</l><lb/> <l>Der ſich mir ſelbſt muß geben,</l><lb/> <l>Soll anders ich noch leben.</l><lb/> <l>Wo ſeine Schoͤnheit wohn,</l><lb/> <l>Daß weiß ich ſchon.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ich hab ihn nun,</l><lb/> <l>Und ſuch ihn doch noch immer</l><lb/> <l>In meines Herzens Zimmer,</l><lb/> <l>Wo er ſo gern will ruhn;</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [224/0234]
Das zu uͤben,
Was gereicht zu deinem Preis.
Sey mir guͤnſtig,
Mach mich bruͤnſtig,
In mein Herz die Liebe geuß.
14. Pruͤfung in heiliger Flamme.
Brennt immerhin
Ihr angezuͤndte Flammen!
Bewahrt die Kraft beiſammen,
Und hebt den ſchweren Sinn
Mit euren Liebesfluͤgeln
Nach jenen Weihrauchhuͤgeln,
Da mein verliebter Sinn
Brennt immerhin.
Ich weiß es ſchon,
Wo ich den Schoͤnſten funden,
Der meinem Geiſt verbunden!
Er iſt der Liebe Lohn,
Der ſich mir ſelbſt muß geben,
Soll anders ich noch leben.
Wo ſeine Schoͤnheit wohn,
Daß weiß ich ſchon.
Ich hab ihn nun,
Und ſuch ihn doch noch immer
In meines Herzens Zimmer,
Wo er ſo gern will ruhn;
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