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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Ein hohes Lied.

(In des Schillers Ton. 1450-1500.)

Mein Herz das schwebt in Freudenspur,
Gedenk ich, wie die Kreatur
In Zweiheit ist gebildet;
Des sey gelobt der Schöpfer weis',
Der uns erschuf im Paradeis,
Erschuf jungfräulichs Bilde,
Die er da einem Jüngling gab,
Den er gemacht aus Erden;
Darum dien jezt ich junger Knab
Wohl einer Jungfrau werthe.
Ihr hohes Lob, das will ich ihr verkünden,
Ob ich es mögt durchgründen,
Nach meines Herzens Gier,
Ob ich gefiel auch ihr.
Gott grüß die schönste Jungfrau fein,
Die gänzlich hat das Herze mein,
Mit ihrer Lieb besessen;
Darum hab ich sie auserwählt,
Ein Jungfrau, die mir wohl gefällt,
Ich kann ihr nicht vergessen.
Wohl Tag und Nacht, wohl früh und spät
Liegt sie mir in dem Sinne;
All meine Hoffnung auf ihr steht,
Möcht ihre Huld gewinnen.
Mir liebt ihr Zucht, ihr jungfräuliche Güte,
Sie führt ein frei Gemüthe;
Ein hohes Lied.

(In des Schillers Ton. 1450-1500.)

Mein Herz das ſchwebt in Freudenſpur,
Gedenk ich, wie die Kreatur
In Zweiheit iſt gebildet;
Des ſey gelobt der Schoͤpfer weiſ',
Der uns erſchuf im Paradeis,
Erſchuf jungfraͤulichs Bilde,
Die er da einem Juͤngling gab,
Den er gemacht aus Erden;
Darum dien jezt ich junger Knab
Wohl einer Jungfrau werthe.
Ihr hohes Lob, das will ich ihr verkuͤnden,
Ob ich es moͤgt durchgruͤnden,
Nach meines Herzens Gier,
Ob ich gefiel auch ihr.
Gott gruͤß die ſchoͤnſte Jungfrau fein,
Die gaͤnzlich hat das Herze mein,
Mit ihrer Lieb beſeſſen;
Darum hab ich ſie auserwaͤhlt,
Ein Jungfrau, die mir wohl gefaͤllt,
Ich kann ihr nicht vergeſſen.
Wohl Tag und Nacht, wohl fruͤh und ſpaͤt
Liegt ſie mir in dem Sinne;
All meine Hoffnung auf ihr ſteht,
Moͤcht ihre Huld gewinnen.
Mir liebt ihr Zucht, ihr jungfraͤuliche Guͤte,
Sie fuͤhrt ein frei Gemuͤthe;
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[154/0164] Ein hohes Lied. (In des Schillers Ton. 1450-1500.) Mein Herz das ſchwebt in Freudenſpur, Gedenk ich, wie die Kreatur In Zweiheit iſt gebildet; Des ſey gelobt der Schoͤpfer weiſ', Der uns erſchuf im Paradeis, Erſchuf jungfraͤulichs Bilde, Die er da einem Juͤngling gab, Den er gemacht aus Erden; Darum dien jezt ich junger Knab Wohl einer Jungfrau werthe. Ihr hohes Lob, das will ich ihr verkuͤnden, Ob ich es moͤgt durchgruͤnden, Nach meines Herzens Gier, Ob ich gefiel auch ihr. Gott gruͤß die ſchoͤnſte Jungfrau fein, Die gaͤnzlich hat das Herze mein, Mit ihrer Lieb beſeſſen; Darum hab ich ſie auserwaͤhlt, Ein Jungfrau, die mir wohl gefaͤllt, Ich kann ihr nicht vergeſſen. Wohl Tag und Nacht, wohl fruͤh und ſpaͤt Liegt ſie mir in dem Sinne; All meine Hoffnung auf ihr ſteht, Moͤcht ihre Huld gewinnen. Mir liebt ihr Zucht, ihr jungfraͤuliche Guͤte, Sie fuͤhrt ein frei Gemuͤthe;

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/164>, abgerufen am 21.12.2024.