Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Mit Lust tret ich an diesen Tanz, Ich hoff, mir wird ein schöner Kranz Von einem schön Jungfräulein, Darum will ich ihr eigen seyu; So tret ich hin auf einen Stein, Gott grüß dich zart Jungfräuelein; Und grüß euch Gott allsammt gleich, Sie seyn arm oder reich. Gott grüß euch alle als gemein, Dazu auch die klein, So ich grüß die ein, die andre nicht, So wär ich kein Rechter, die andre spricht. Lied des abgesetzten Sultan Selim im alten Serail, nachdem er sich der Kunst gewidmet. Der Guguck ist ein braver Mann, Der sieben Weiber brauchen kann; Di eerste kehrt die Stube aus, Die zweite wirft den Unflath n'aus; Die dritte nimmt den Flederwisch, Und kehrt des Guckuck seinen Tisch; Die vierte bringt ihm Brod und Wein, Mit Luſt tret ich an dieſen Tanz, Ich hoff, mir wird ein ſchoͤner Kranz Von einem ſchoͤn Jungfraͤulein, Darum will ich ihr eigen ſeyu; So tret ich hin auf einen Stein, Gott gruͤß dich zart Jungfraͤuelein; Und gruͤß euch Gott allſammt gleich, Sie ſeyn arm oder reich. Gott gruͤß euch alle als gemein, Dazu auch die klein, So ich gruͤß die ein, die andre nicht, So waͤr ich kein Rechter, die andre ſpricht. Lied des abgeſetzten Sultan Selim im alten Serail, nachdem er ſich der Kunſt gewidmet. Der Guguck iſt ein braver Mann, Der ſieben Weiber brauchen kann; Di eerſte kehrt die Stube aus, Die zweite wirft den Unflath n'aus; Die dritte nimmt den Flederwiſch, Und kehrt des Guckuck ſeinen Tiſch; Die vierte bringt ihm Brod und Wein, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0140" n="130"/> <lg n="2"> <l>Mit Luſt tret ich an dieſen Tanz,</l><lb/> <l>Ich hoff, mir wird ein ſchoͤner Kranz</l><lb/> <l>Von einem ſchoͤn Jungfraͤulein,</l><lb/> <l>Darum will ich ihr eigen ſeyu;</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>So tret ich hin auf einen Stein,</l><lb/> <l>Gott gruͤß dich zart Jungfraͤuelein;</l><lb/> <l>Und gruͤß euch Gott allſammt gleich,</l><lb/> <l>Sie ſeyn arm oder reich.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Gott gruͤß euch alle als gemein,</l><lb/> <l>Dazu auch die klein,</l><lb/> <l>So ich gruͤß die ein, die andre nicht,</l><lb/> <l>So waͤr ich kein Rechter, die andre ſpricht.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Lied des abgeſetzten Sultan Selim im alten<lb/> Serail, nachdem er ſich der Kunſt<lb/> gewidmet</hi>.</head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">D</hi>er Guguck iſt ein braver Mann,</l><lb/> <l>Der ſieben Weiber brauchen kann;</l><lb/> <l>Di eerſte kehrt die Stube aus,</l><lb/> <l>Die zweite wirft den Unflath n'aus;</l><lb/> <l>Die dritte nimmt den Flederwiſch,</l><lb/> <l>Und kehrt des Guckuck ſeinen Tiſch;</l><lb/> <l>Die vierte bringt ihm Brod und Wein,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0140]
Mit Luſt tret ich an dieſen Tanz,
Ich hoff, mir wird ein ſchoͤner Kranz
Von einem ſchoͤn Jungfraͤulein,
Darum will ich ihr eigen ſeyu;
So tret ich hin auf einen Stein,
Gott gruͤß dich zart Jungfraͤuelein;
Und gruͤß euch Gott allſammt gleich,
Sie ſeyn arm oder reich.
Gott gruͤß euch alle als gemein,
Dazu auch die klein,
So ich gruͤß die ein, die andre nicht,
So waͤr ich kein Rechter, die andre ſpricht.
Lied des abgeſetzten Sultan Selim im alten
Serail, nachdem er ſich der Kunſt
gewidmet.
Der Guguck iſt ein braver Mann,
Der ſieben Weiber brauchen kann;
Di eerſte kehrt die Stube aus,
Die zweite wirft den Unflath n'aus;
Die dritte nimmt den Flederwiſch,
Und kehrt des Guckuck ſeinen Tiſch;
Die vierte bringt ihm Brod und Wein,
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