Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.Daß im Wald finster ist, Das machen die Birken; Daß mich mein Schatz nicht mag, Das kann ich merken. Daß im Wald finster ist, Das machen die Aest; Daß mich mein Schatz nit mag, Das glaub ich fest. Ich hab geheurat, ich hab gehaußt, Hab einen Mann wie eine Faust; Hab ein Herz wie eine Nuß, Ist keine Freud und keine Lust. Hab Holzäpfel gehaspelt, Kein Zaunstecken, kein Spitz; Bin oft zu meim Schatz gangen, Hats kein Mensch gewüßt. Klein bin ich, das weiß ich, Groß mag ich nit wern; Ein Schätzel muß ich haben, Wie ein Haßelnußkern. Ich hab ein schöns Schätzlein, Wenns nur auch so bleibt; Stells naus in Krautgarten, Daß es die Vögel vertreibt! Daß im Wald finſter iſt, Das machen die Birken; Daß mich mein Schatz nicht mag, Das kann ich merken. Daß im Wald finſter iſt, Das machen die Aeſt; Daß mich mein Schatz nit mag, Das glaub ich feſt. Ich hab geheurat, ich hab gehaußt, Hab einen Mann wie eine Fauſt; Hab ein Herz wie eine Nuß, Iſt keine Freud und keine Luſt. Hab Holzaͤpfel gehaspelt, Kein Zaunſtecken, kein Spitz; Bin oft zu meim Schatz gangen, Hats kein Menſch gewuͤßt. Klein bin ich, das weiß ich, Groß mag ich nit wern; Ein Schaͤtzel muß ich haben, Wie ein Haßelnußkern. Ich hab ein ſchoͤns Schaͤtzlein, Wenns nur auch ſo bleibt; Stells naus in Krautgarten, Daß es die Voͤgel vertreibt! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0136" n="126"/> <lg n="3"> <l>Daß im Wald finſter iſt,</l><lb/> <l>Das machen die Birken;</l><lb/> <l>Daß mich mein Schatz nicht mag,</l><lb/> <l>Das kann ich merken.</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Daß im Wald finſter iſt,</l><lb/> <l>Das machen die Aeſt;</l><lb/> <l>Daß mich mein Schatz nit mag,</l><lb/> <l>Das glaub ich feſt.</l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l>Ich hab geheurat, ich hab gehaußt,</l><lb/> <l>Hab einen Mann wie eine Fauſt;</l><lb/> <l>Hab ein Herz wie eine Nuß,</l><lb/> <l>Iſt keine Freud und keine Luſt.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">H</hi>ab Holzaͤpfel gehaspelt,</l><lb/> <l>Kein Zaunſtecken, kein Spitz;</l><lb/> <l>Bin oft zu meim Schatz gangen,</l><lb/> <l>Hats kein Menſch gewuͤßt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Klein bin ich, das weiß ich,</l><lb/> <l>Groß mag ich nit wern;</l><lb/> <l>Ein Schaͤtzel muß ich haben,</l><lb/> <l>Wie ein Haßelnußkern.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Ich hab ein ſchoͤns Schaͤtzlein,</l><lb/> <l>Wenns nur auch ſo bleibt;</l><lb/> <l>Stells naus in Krautgarten,</l><lb/> <l>Daß es die Voͤgel vertreibt!</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0136]
Daß im Wald finſter iſt,
Das machen die Birken;
Daß mich mein Schatz nicht mag,
Das kann ich merken.
Daß im Wald finſter iſt,
Das machen die Aeſt;
Daß mich mein Schatz nit mag,
Das glaub ich feſt.
Ich hab geheurat, ich hab gehaußt,
Hab einen Mann wie eine Fauſt;
Hab ein Herz wie eine Nuß,
Iſt keine Freud und keine Luſt.
Hab Holzaͤpfel gehaspelt,
Kein Zaunſtecken, kein Spitz;
Bin oft zu meim Schatz gangen,
Hats kein Menſch gewuͤßt.
Klein bin ich, das weiß ich,
Groß mag ich nit wern;
Ein Schaͤtzel muß ich haben,
Wie ein Haßelnußkern.
Ich hab ein ſchoͤns Schaͤtzlein,
Wenns nur auch ſo bleibt;
Stells naus in Krautgarten,
Daß es die Voͤgel vertreibt!
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