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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808.

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Er brennt recht wie ein rothe Ros',
In ihrer ersten Blüth.
Er brennt recht wie der roth Rubin,
In Goldes Farb;
Er brennt recht, wie ein heiße Kohl,
Liegt in des Feuers Glut.
Ihr Hälslein weiß, ihr schwarze Aüglein klar,
Darzu trägt sie ein goldfarb krauses Haar;
Ihr werther Leib ist weißer als kein Hermelein,
Kein Meister lebt auf dieser Erd,
Der mirs mahlen könnt so fein.
Wollt Gott, wär ich ein lauter Spiegelglas!
Daß sich die allerschönste Frau
All Morgen vor mir pflanzieret;
Wollt Gott, wär ich ein seiden Hemdlein weiß,
Daß sich die allerschönste Frau
An ihrem Leibe trüge.
Wollt Gott, wär ich ein roth Goldringelein!
Daß mich die allerschönste Frau
An ihre Händlein zwinge;
Wollt Gott, wär ich ein Eichhorn traun,
Und spräng auf ihren Schooß,
Von rechter Liebe sie mich in ihr Aermlein schloß.
Sie küßt mich an mein rosenfarbes Mündlein,
Das nehm ich für des Kaisers Gut,
Sollt ich drum desto ärmer seyn.


Er brennt recht wie ein rothe Roſ',
In ihrer erſten Bluͤth.
Er brennt recht wie der roth Rubin,
In Goldes Farb;
Er brennt recht, wie ein heiße Kohl,
Liegt in des Feuers Glut.
Ihr Haͤlslein weiß, ihr ſchwarze Auͤglein klar,
Darzu traͤgt ſie ein goldfarb krauſes Haar;
Ihr werther Leib iſt weißer als kein Hermelein,
Kein Meiſter lebt auf dieſer Erd,
Der mirs mahlen koͤnnt ſo fein.
Wollt Gott, waͤr ich ein lauter Spiegelglas!
Daß ſich die allerſchoͤnſte Frau
All Morgen vor mir pflanzieret;
Wollt Gott, waͤr ich ein ſeiden Hemdlein weiß,
Daß ſich die allerſchoͤnſte Frau
An ihrem Leibe truͤge.
Wollt Gott, waͤr ich ein roth Goldringelein!
Daß mich die allerſchoͤnſte Frau
An ihre Haͤndlein zwinge;
Wollt Gott, waͤr ich ein Eichhorn traun,
Und ſpraͤng auf ihren Schooß,
Von rechter Liebe ſie mich in ihr Aermlein ſchloß.
Sie kuͤßt mich an mein roſenfarbes Muͤndlein,
Das nehm ich fuͤr des Kaiſers Gut,
Sollt ich drum deſto aͤrmer ſeyn.


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[114/0124] Er brennt recht wie ein rothe Roſ', In ihrer erſten Bluͤth. Er brennt recht wie der roth Rubin, In Goldes Farb; Er brennt recht, wie ein heiße Kohl, Liegt in des Feuers Glut. Ihr Haͤlslein weiß, ihr ſchwarze Auͤglein klar, Darzu traͤgt ſie ein goldfarb krauſes Haar; Ihr werther Leib iſt weißer als kein Hermelein, Kein Meiſter lebt auf dieſer Erd, Der mirs mahlen koͤnnt ſo fein. Wollt Gott, waͤr ich ein lauter Spiegelglas! Daß ſich die allerſchoͤnſte Frau All Morgen vor mir pflanzieret; Wollt Gott, waͤr ich ein ſeiden Hemdlein weiß, Daß ſich die allerſchoͤnſte Frau An ihrem Leibe truͤge. Wollt Gott, waͤr ich ein roth Goldringelein! Daß mich die allerſchoͤnſte Frau An ihre Haͤndlein zwinge; Wollt Gott, waͤr ich ein Eichhorn traun, Und ſpraͤng auf ihren Schooß, Von rechter Liebe ſie mich in ihr Aermlein ſchloß. Sie kuͤßt mich an mein roſenfarbes Muͤndlein, Das nehm ich fuͤr des Kaiſers Gut, Sollt ich drum deſto aͤrmer ſeyn.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 3. Heidelberg, 1808, S. 114. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn03_1808/124>, abgerufen am 27.11.2024.