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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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Frage.

Mein Schmidt, wie thust du dich nennen,
Wenn du hier und anderswo auf der Gesellen Herberge
kommst,
Die Gesellen Lade offen steht,
Büchse, Briefe, Siegel, Geld und Gut drinnen
Und draussen herum liegen, günstige Meister und Gesellen,
Jung und alt um den Tisch herum sitzen, und halten eine
feine stille Umfrage,
Gleich wie jetzt und allhier geschiehet?
Antwort.

Mein Schmidt, ich thu mich nennen,
Ferdinand Silbernagel, das ehrliche Blut,
Dem Essen und Trinken wohl thut,
Essen und Trinken hat mich ernährt,
Darüber hab ich manchen schönen Pfenning verzehrt,
All mein Vaters Gut,
Bis auf einen alten Filzhut,
Der liegt in der Königlichen See- und Handlungs-Stadt
Danzig,
Unter des Herrn Vaters Dach;
Wenn ich aber vorübergeh,
So muß ich seiner lachen,
Er ist mir weder zu gut noch zu bös,
Daß ich ihn nicht mag lösen, mein Schmidt wilst du ihn lösen,
So will ich dir auch 3 Heller zur Beisteuer schenken.
Frage.

Mein Schmidt, bedanke mich deines alten Filzhuts,
Ich habe selbst einen der ist nicht gut.
Frage.

Mein Schmidt, wie thuſt du dich nennen,
Wenn du hier und anderswo auf der Geſellen Herberge
kommſt,
Die Geſellen Lade offen ſteht,
Buͤchſe, Briefe, Siegel, Geld und Gut drinnen
Und drauſſen herum liegen, guͤnſtige Meiſter und Geſellen,
Jung und alt um den Tiſch herum ſitzen, und halten eine
feine ſtille Umfrage,
Gleich wie jetzt und allhier geſchiehet?
Antwort.

Mein Schmidt, ich thu mich nennen,
Ferdinand Silbernagel, das ehrliche Blut,
Dem Eſſen und Trinken wohl thut,
Eſſen und Trinken hat mich ernaͤhrt,
Daruͤber hab ich manchen ſchoͤnen Pfenning verzehrt,
All mein Vaters Gut,
Bis auf einen alten Filzhut,
Der liegt in der Koͤniglichen See- und Handlungs-Stadt
Danzig,
Unter des Herrn Vaters Dach;
Wenn ich aber voruͤbergeh,
So muß ich ſeiner lachen,
Er iſt mir weder zu gut noch zu boͤs,
Daß ich ihn nicht mag loͤſen, mein Schmidt wilſt du ihn loͤſen,
So will ich dir auch 3 Heller zur Beiſteuer ſchenken.
Frage.

Mein Schmidt, bedanke mich deines alten Filzhuts,
Ich habe ſelbſt einen der iſt nicht gut.
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[71/0083] Frage. Mein Schmidt, wie thuſt du dich nennen, Wenn du hier und anderswo auf der Geſellen Herberge kommſt, Die Geſellen Lade offen ſteht, Buͤchſe, Briefe, Siegel, Geld und Gut drinnen Und drauſſen herum liegen, guͤnſtige Meiſter und Geſellen, Jung und alt um den Tiſch herum ſitzen, und halten eine feine ſtille Umfrage, Gleich wie jetzt und allhier geſchiehet? Antwort. Mein Schmidt, ich thu mich nennen, Ferdinand Silbernagel, das ehrliche Blut, Dem Eſſen und Trinken wohl thut, Eſſen und Trinken hat mich ernaͤhrt, Daruͤber hab ich manchen ſchoͤnen Pfenning verzehrt, All mein Vaters Gut, Bis auf einen alten Filzhut, Der liegt in der Koͤniglichen See- und Handlungs-Stadt Danzig, Unter des Herrn Vaters Dach; Wenn ich aber voruͤbergeh, So muß ich ſeiner lachen, Er iſt mir weder zu gut noch zu boͤs, Daß ich ihn nicht mag loͤſen, mein Schmidt wilſt du ihn loͤſen, So will ich dir auch 3 Heller zur Beiſteuer ſchenken. Frage. Mein Schmidt, bedanke mich deines alten Filzhuts, Ich habe ſelbſt einen der iſt nicht gut.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/83>, abgerufen am 24.11.2024.