Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite

Macht uns bereit,
Barmherzigkeit
Den Armen zu erzeigen,
Wie auch beherzt,
Das was uns schmerzt
Zu eifern und zu lästern,
Ertheilt die Kunst
Und alle Gunst
Der dreymal dreyen Schwestern.

Daher man sieht,
Wenn wir hiemit
Die Nase schon begossen,
Wie dann der Fluß
Des Pegalus
Kommt auf uns zugeschossen,
Der will dann ein
Poete seyn,
Der kann viel Streitens machen
Von der Natur,
Der redet nur
Von Gottes hohen Sachen.
Dort hat ein Paar
Sich bey dem Haar,
Der greift nach seinem Degen,
Der steht und speit,
Der jauchzt und schreit
Und kann sich kaum noch regen.
Der säuft dem zu
Auf einen Du,
Der schwatzt von seinen Kriegen,

Macht uns bereit,
Barmherzigkeit
Den Armen zu erzeigen,
Wie auch beherzt,
Das was uns ſchmerzt
Zu eifern und zu laͤſtern,
Ertheilt die Kunſt
Und alle Gunſt
Der dreymal dreyen Schweſtern.

Daher man ſieht,
Wenn wir hiemit
Die Naſe ſchon begoſſen,
Wie dann der Fluß
Des Pegalus
Kommt auf uns zugeſchoſſen,
Der will dann ein
Poete ſeyn,
Der kann viel Streitens machen
Von der Natur,
Der redet nur
Von Gottes hohen Sachen.
Dort hat ein Paar
Sich bey dem Haar,
Der greift nach ſeinem Degen,
Der ſteht und ſpeit,
Der jauchzt und ſchreit
Und kann ſich kaum noch regen.
Der ſaͤuft dem zu
Auf einen Du,
Der ſchwatzt von ſeinen Kriegen,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <lg n="3">
              <pb facs="#f0434" n="422"/>
              <l>Macht uns bereit,</l><lb/>
              <l>Barmherzigkeit</l><lb/>
              <l>Den Armen zu erzeigen,</l><lb/>
              <l>Wie auch beherzt,</l><lb/>
              <l>Das was uns &#x017F;chmerzt</l><lb/>
              <l>Zu eifern und zu la&#x0364;&#x017F;tern,</l><lb/>
              <l>Ertheilt die Kun&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Und alle Gun&#x017F;t</l><lb/>
              <l>Der dreymal dreyen Schwe&#x017F;tern.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>Daher man &#x017F;ieht,</l><lb/>
              <l>Wenn wir hiemit</l><lb/>
              <l>Die Na&#x017F;e &#x017F;chon bego&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Wie dann der Fluß</l><lb/>
              <l>Des Pegalus</l><lb/>
              <l>Kommt auf uns zuge&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Der will dann ein</l><lb/>
              <l>Poete &#x017F;eyn,</l><lb/>
              <l>Der kann viel Streitens machen</l><lb/>
              <l>Von der Natur,</l><lb/>
              <l>Der redet nur</l><lb/>
              <l>Von Gottes hohen Sachen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Dort hat ein Paar</l><lb/>
              <l>Sich bey dem Haar,</l><lb/>
              <l>Der greift nach &#x017F;einem Degen,</l><lb/>
              <l>Der &#x017F;teht und &#x017F;peit,</l><lb/>
              <l>Der jauchzt und &#x017F;chreit</l><lb/>
              <l>Und kann &#x017F;ich kaum noch regen.</l><lb/>
              <l>Der &#x017F;a&#x0364;uft dem zu</l><lb/>
              <l>Auf einen Du,</l><lb/>
              <l>Der &#x017F;chwatzt von &#x017F;einen Kriegen,</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[422/0434] Macht uns bereit, Barmherzigkeit Den Armen zu erzeigen, Wie auch beherzt, Das was uns ſchmerzt Zu eifern und zu laͤſtern, Ertheilt die Kunſt Und alle Gunſt Der dreymal dreyen Schweſtern. Daher man ſieht, Wenn wir hiemit Die Naſe ſchon begoſſen, Wie dann der Fluß Des Pegalus Kommt auf uns zugeſchoſſen, Der will dann ein Poete ſeyn, Der kann viel Streitens machen Von der Natur, Der redet nur Von Gottes hohen Sachen. Dort hat ein Paar Sich bey dem Haar, Der greift nach ſeinem Degen, Der ſteht und ſpeit, Der jauchzt und ſchreit Und kann ſich kaum noch regen. Der ſaͤuft dem zu Auf einen Du, Der ſchwatzt von ſeinen Kriegen,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/434
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 422. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/434>, abgerufen am 25.11.2024.