Alles kann man haben gnug, Darf kein Geld ausgeben, Alles darf man borgen, Nicht fürs Zahlen sorgen; Wenn ich einmal drinnen wär, Wollt nicht mehr heraus begehr.
Fällt im Himmel Fasttag ein, Speisen wir Forellen, Peter geht in Keller nein, Thut den Wein bestellen; David spielt die Harpfen, Ulrich bratet Karpfen, Margareth backt Küchlein gnug, Paulus schenkt den Wein in Krug.
Lorenz hinter der Küchenthür, Thut sich auch bewegen, Tritt mit seinem Rost herfür, Thut Leberwürst drauf legen, Dorthe und Sabina, Liesbeth und Cathrina Alle um den Heerd rum stehn, Nach den Speisen sie auch sehn.
Jezt wolln wir zu Tische gehn, Die beste Speis zu essen, Die Engel um den Tisch rum stehn, Schenken Wein in'd Gläser. Sie thun uns invitiren, Der Barthel muß transchieren, Joseph legt das Essen vor, Cäcilia b'stellt ein Musikchor.
Alles kann man haben gnug, Darf kein Geld ausgeben, Alles darf man borgen, Nicht fuͤrs Zahlen ſorgen; Wenn ich einmal drinnen waͤr, Wollt nicht mehr heraus begehr.
Faͤllt im Himmel Faſttag ein, Speiſen wir Forellen, Peter geht in Keller nein, Thut den Wein beſtellen; David ſpielt die Harpfen, Ulrich bratet Karpfen, Margareth backt Kuͤchlein gnug, Paulus ſchenkt den Wein in Krug.
Lorenz hinter der Kuͤchenthuͤr, Thut ſich auch bewegen, Tritt mit ſeinem Roſt herfuͤr, Thut Leberwuͤrſt drauf legen, Dorthe und Sabina, Liesbeth und Cathrina Alle um den Heerd rum ſtehn, Nach den Speiſen ſie auch ſehn.
Jezt wolln wir zu Tiſche gehn, Die beſte Speis zu eſſen, Die Engel um den Tiſch rum ſtehn, Schenken Wein in'd Glaͤſer. Sie thun uns invitiren, Der Barthel muß tranſchieren, Joſeph legt das Eſſen vor, Caͤcilia b'ſtellt ein Muſikchor.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><lgn="1"><pbfacs="#f0416"n="404"/><lb/><l>Alles kann man haben gnug,</l><lb/><l>Darf kein Geld ausgeben,</l><lb/><l>Alles darf man borgen,</l><lb/><l>Nicht fuͤrs Zahlen ſorgen;</l><lb/><l>Wenn ich einmal drinnen waͤr,</l><lb/><l>Wollt nicht mehr heraus begehr.</l></lg><lb/><lgn="2"><l>Faͤllt im Himmel Faſttag ein,</l><lb/><l>Speiſen wir Forellen,</l><lb/><l>Peter geht in Keller nein,</l><lb/><l>Thut den Wein beſtellen;</l><lb/><l>David ſpielt die Harpfen,</l><lb/><l>Ulrich bratet Karpfen,</l><lb/><l>Margareth backt Kuͤchlein gnug,</l><lb/><l>Paulus ſchenkt den Wein in Krug.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Lorenz hinter der Kuͤchenthuͤr,</l><lb/><l>Thut ſich auch bewegen,</l><lb/><l>Tritt mit ſeinem Roſt herfuͤr,</l><lb/><l>Thut Leberwuͤrſt drauf legen,</l><lb/><l>Dorthe und Sabina,</l><lb/><l>Liesbeth und Cathrina</l><lb/><l>Alle um den Heerd rum ſtehn,</l><lb/><l>Nach den Speiſen ſie auch ſehn.</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Jezt wolln wir zu Tiſche gehn,</l><lb/><l>Die beſte Speis zu eſſen,</l><lb/><l>Die Engel um den Tiſch rum ſtehn,</l><lb/><l>Schenken Wein in'd Glaͤſer.</l><lb/><l>Sie thun uns invitiren,</l><lb/><l>Der Barthel muß tranſchieren,</l><lb/><l>Joſeph legt das Eſſen vor,</l><lb/><l>Caͤcilia b'ſtellt ein Muſikchor.</l></lg><lb/></lg></div></div></body></text></TEI>
[404/0416]
Alles kann man haben gnug,
Darf kein Geld ausgeben,
Alles darf man borgen,
Nicht fuͤrs Zahlen ſorgen;
Wenn ich einmal drinnen waͤr,
Wollt nicht mehr heraus begehr.
Faͤllt im Himmel Faſttag ein,
Speiſen wir Forellen,
Peter geht in Keller nein,
Thut den Wein beſtellen;
David ſpielt die Harpfen,
Ulrich bratet Karpfen,
Margareth backt Kuͤchlein gnug,
Paulus ſchenkt den Wein in Krug.
Lorenz hinter der Kuͤchenthuͤr,
Thut ſich auch bewegen,
Tritt mit ſeinem Roſt herfuͤr,
Thut Leberwuͤrſt drauf legen,
Dorthe und Sabina,
Liesbeth und Cathrina
Alle um den Heerd rum ſtehn,
Nach den Speiſen ſie auch ſehn.
Jezt wolln wir zu Tiſche gehn,
Die beſte Speis zu eſſen,
Die Engel um den Tiſch rum ſtehn,
Schenken Wein in'd Glaͤſer.
Sie thun uns invitiren,
Der Barthel muß tranſchieren,
Joſeph legt das Eſſen vor,
Caͤcilia b'ſtellt ein Muſikchor.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/416>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.