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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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Weck auf deine jüngste Schwester,
Und laß sie mit dir gehn.

Ach Mutter herzliebste Mutter,
Mein Schwester ist noch ein Kind,
Sie pflückt ja all die Blumen,
Die in dem grünen Wald sind.
Ach Mutter herzliebste Mutter,
Wie thut mir mein Häuptchen so weh,
Könt ich eine kleine Weile
Spaziren gehn längst der See.
Ach Tochter, herzliebste Tochter,
Alleine sollst du da nit gehn,
Weck auf deinen jüngsten Bruder,
Und laß ihn mit dir gehn.
Ach Mutter, herzliebste Mutter,
Mein Bruder ist noch ein Kind,
Er fängt ja alle die Haasen,
Die in dem grünen Wald sind.
Die Mutter und die ging schlafen,
Die Tochter ging ihren Gang,
Sie ging so lange spazieren,
Bis sie ein Fischer fand.
Den Fischer sah sie fischen,
Fisch mir ein verdientes roth Gold,
Fisch mir doch einen Todten,
Er ist ein Edelkönigs-Kind.
Der Fischer fischte so lange,
Bis er den Todten fand,

Weck auf deine juͤngſte Schweſter,
Und laß ſie mit dir gehn.

Ach Mutter herzliebſte Mutter,
Mein Schweſter iſt noch ein Kind,
Sie pfluͤckt ja all die Blumen,
Die in dem gruͤnen Wald ſind.
Ach Mutter herzliebſte Mutter,
Wie thut mir mein Haͤuptchen ſo weh,
Koͤnt ich eine kleine Weile
Spaziren gehn laͤngſt der See.
Ach Tochter, herzliebſte Tochter,
Alleine ſollſt du da nit gehn,
Weck auf deinen juͤngſten Bruder,
Und laß ihn mit dir gehn.
Ach Mutter, herzliebſte Mutter,
Mein Bruder iſt noch ein Kind,
Er faͤngt ja alle die Haaſen,
Die in dem gruͤnen Wald ſind.
Die Mutter und die ging ſchlafen,
Die Tochter ging ihren Gang,
Sie ging ſo lange ſpazieren,
Bis ſie ein Fiſcher fand.
Den Fiſcher ſah ſie fiſchen,
Fiſch mir ein verdientes roth Gold,
Fiſch mir doch einen Todten,
Er iſt ein Edelkoͤnigs-Kind.
Der Fiſcher fiſchte ſo lange,
Bis er den Todten fand,
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[253/0265] Weck auf deine juͤngſte Schweſter, Und laß ſie mit dir gehn. Ach Mutter herzliebſte Mutter, Mein Schweſter iſt noch ein Kind, Sie pfluͤckt ja all die Blumen, Die in dem gruͤnen Wald ſind. Ach Mutter herzliebſte Mutter, Wie thut mir mein Haͤuptchen ſo weh, Koͤnt ich eine kleine Weile Spaziren gehn laͤngſt der See. Ach Tochter, herzliebſte Tochter, Alleine ſollſt du da nit gehn, Weck auf deinen juͤngſten Bruder, Und laß ihn mit dir gehn. Ach Mutter, herzliebſte Mutter, Mein Bruder iſt noch ein Kind, Er faͤngt ja alle die Haaſen, Die in dem gruͤnen Wald ſind. Die Mutter und die ging ſchlafen, Die Tochter ging ihren Gang, Sie ging ſo lange ſpazieren, Bis ſie ein Fiſcher fand. Den Fiſcher ſah ſie fiſchen, Fiſch mir ein verdientes roth Gold, Fiſch mir doch einen Todten, Er iſt ein Edelkoͤnigs-Kind. Der Fiſcher fiſchte ſo lange, Bis er den Todten fand,

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/265>, abgerufen am 22.11.2024.