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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

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Er wußt nicht, was sie damit meint,
Sie hätt' sich nah mit ihm vereint,
Sein Freiheit er
Vor ihr nicht konnt erhalten.
Sie blickt ihm in das Herz hinein,
Mein's Leibs must du gewaltig seyn,
Der Ehren sein
Hätt' er da kein Gewalte.
Und als der Tag sich anebrach,
Die Königin wohl zu ihm sprach,
Deins Leibs hab ich
Begehrt, der ist mir worden.
Geb dich davon, saum dich nicht lang', --
Gar bald er in die Kleider sprang,
Er wußt auch nicht,
Daß ihm folgt nach ein Morde.
Sie nahm ihn fälschlich bei der Hand,
Hin auf ein Brett sie ihn da sandt,
Zuckt an der Schnur,
Das Brett thät mit ihm fallen.
Wohl in ein Wasser ungeheur,
Darin verdarb der fromm und theuer,
Das falsche Weib
Ließ freudig Lachen schallen.
Aus ihrer Lieb führt nur ein Weg,
Der führte auf den Todessteeg,
Die ihr vertraut,
Acht Jüngling noch gar freie.

Er wußt nicht, was ſie damit meint,
Sie haͤtt' ſich nah mit ihm vereint,
Sein Freiheit er
Vor ihr nicht konnt erhalten.
Sie blickt ihm in das Herz hinein,
Mein's Leibs muſt du gewaltig ſeyn,
Der Ehren ſein
Haͤtt' er da kein Gewalte.
Und als der Tag ſich anebrach,
Die Koͤnigin wohl zu ihm ſprach,
Deins Leibs hab ich
Begehrt, der iſt mir worden.
Geb dich davon, ſaum dich nicht lang', —
Gar bald er in die Kleider ſprang,
Er wußt auch nicht,
Daß ihm folgt nach ein Morde.
Sie nahm ihn faͤlſchlich bei der Hand,
Hin auf ein Brett ſie ihn da ſandt,
Zuckt an der Schnur,
Das Brett thaͤt mit ihm fallen.
Wohl in ein Waſſer ungeheur,
Darin verdarb der fromm und theuer,
Das falſche Weib
Ließ freudig Lachen ſchallen.
Aus ihrer Lieb fuͤhrt nur ein Weg,
Der fuͤhrte auf den Todesſteeg,
Die ihr vertraut,
Acht Juͤngling noch gar freie.

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[238/0250] Er wußt nicht, was ſie damit meint, Sie haͤtt' ſich nah mit ihm vereint, Sein Freiheit er Vor ihr nicht konnt erhalten. Sie blickt ihm in das Herz hinein, Mein's Leibs muſt du gewaltig ſeyn, Der Ehren ſein Haͤtt' er da kein Gewalte. Und als der Tag ſich anebrach, Die Koͤnigin wohl zu ihm ſprach, Deins Leibs hab ich Begehrt, der iſt mir worden. Geb dich davon, ſaum dich nicht lang', — Gar bald er in die Kleider ſprang, Er wußt auch nicht, Daß ihm folgt nach ein Morde. Sie nahm ihn faͤlſchlich bei der Hand, Hin auf ein Brett ſie ihn da ſandt, Zuckt an der Schnur, Das Brett thaͤt mit ihm fallen. Wohl in ein Waſſer ungeheur, Darin verdarb der fromm und theuer, Das falſche Weib Ließ freudig Lachen ſchallen. Aus ihrer Lieb fuͤhrt nur ein Weg, Der fuͤhrte auf den Todesſteeg, Die ihr vertraut, Acht Juͤngling noch gar freie.

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Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/250>, abgerufen am 25.11.2024.