In Harnisch über alle, Die könnten stechen, brechen Mit den Spießen Gar ritterlich. In einen Winkel schmiegt ich mich, Mein Herz vor Freuden kittert, zittert, Hupfet, sprang Von Wonn in diesem Saale.
3.
Schau, indem kam Hinein der Tod, Mit sich er trug Ein Sense scharf, Und schlich grausam hinein den Saal, Und mähet ab und auf, Bald starbe, wen er trafe, Ein Ende nahm Die fröhlich Rott Jederman floh, Und aus dem Saal sich machet, Traurig Geschrei War ihr Gesang, Der Tod sie schlug, Zu Haufen warf, Da ward manch rothes Mündlein fahl, Groß ward der Todten Hauf, Also daücht mich im Schlafe, Wie daß ich frei Herab da sprang In Graben hoch,
In Harniſch uͤber alle, Die koͤnnten ſtechen, brechen Mit den Spießen Gar ritterlich. In einen Winkel ſchmiegt ich mich, Mein Herz vor Freuden kittert, zittert, Hupfet, ſprang Von Wonn in dieſem Saale.
3.
Schau, indem kam Hinein der Tod, Mit ſich er trug Ein Senſe ſcharf, Und ſchlich grauſam hinein den Saal, Und maͤhet ab und auf, Bald ſtarbe, wen er trafe, Ein Ende nahm Die froͤhlich Rott Jederman floh, Und aus dem Saal ſich machet, Traurig Geſchrei War ihr Geſang, Der Tod ſie ſchlug, Zu Haufen warf, Da ward manch rothes Muͤndlein fahl, Groß ward der Todten Hauf, Alſo dauͤcht mich im Schlafe, Wie daß ich frei Herab da ſprang In Graben hoch,
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In Harniſch uͤber alle,
Die koͤnnten ſtechen, brechen
Mit den Spießen
Gar ritterlich.
In einen Winkel ſchmiegt ich mich,
Mein Herz vor Freuden kittert, zittert,
Hupfet, ſprang
Von Wonn in dieſem Saale.
3.
Schau, indem kam
Hinein der Tod,
Mit ſich er trug
Ein Senſe ſcharf,
Und ſchlich grauſam hinein den Saal,
Und maͤhet ab und auf,
Bald ſtarbe, wen er trafe,
Ein Ende nahm
Die froͤhlich Rott
Jederman floh,
Und aus dem Saal ſich machet,
Traurig Geſchrei
War ihr Geſang,
Der Tod ſie ſchlug,
Zu Haufen warf,
Da ward manch rothes Muͤndlein fahl,
Groß ward der Todten Hauf,
Alſo dauͤcht mich im Schlafe,
Wie daß ich frei
Herab da ſprang
In Graben hoch,
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 227. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/239>, abgerufen am 24.11.2024.
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