Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.

Bild:
<< vorherige Seite
Frau Wirthin habt ihr nicht soviel Gewalt,
Daß ihr ein'n Fuhrmann über Nacht behalt.
Dazu vier Roß und Wagen:
Altemeralte u. s. w.
Ey so viel Gewalt, das hab ich wol,
Ich weiß nur nicht wie ich mich halten soll,
Mein Mann ist nicht daheime:
Altemeralte u. s. w.
Er ist fort, ist über Feld,
Er hat einen Beutel, darin ist kein Geld,
Er wird bald wieder kommen:
Altemeralte u. s. w.
Und da das Wirthlein heime kam,
Frau Wirthin hatt' einen andern Mann,
Sehr übel thät er sie schlagen:
Altemeralte u. s. w.
"Ey wollt ihr mich so übel schlagen,
"So will ichs meinem Vater sagen.
"Dazu will ichs ja wagen:
Altemeralte u. s. w.
Willt fort, willt nimmer wieder kommen,
So laß du mir die Schlüssel zukommen,
Die Schlüssel zu deinen Kästen:
Altemeralte u. s. w.
Frau Wirthin war so voller List,
Sie schiebet die Schlüssel wohl zwischen die Brüst,
Sie sprach, sie habs verloren:
Altemeralte u. s. w.

Frau Wirthin habt ihr nicht ſoviel Gewalt,
Daß ihr ein'n Fuhrmann uͤber Nacht behalt.
Dazu vier Roß und Wagen:
Altemeralte u. ſ. w.
Ey ſo viel Gewalt, das hab ich wol,
Ich weiß nur nicht wie ich mich halten ſoll,
Mein Mann iſt nicht daheime:
Altemeralte u. ſ. w.
Er iſt fort, iſt uͤber Feld,
Er hat einen Beutel, darin iſt kein Geld,
Er wird bald wieder kommen:
Altemeralte u. ſ. w.
Und da das Wirthlein heime kam,
Frau Wirthin hatt' einen andern Mann,
Sehr uͤbel thaͤt er ſie ſchlagen:
Altemeralte u. ſ. w.
„Ey wollt ihr mich ſo uͤbel ſchlagen,
„So will ichs meinem Vater ſagen.
„Dazu will ichs ja wagen:
Altemeralte u. ſ. w.
Willt fort, willt nimmer wieder kommen,
So laß du mir die Schluͤſſel zukommen,
Die Schluͤſſel zu deinen Kaͤſten:
Altemeralte u. ſ. w.
Frau Wirthin war ſo voller Liſt,
Sie ſchiebet die Schluͤſſel wohl zwiſchen die Bruͤſt,
Sie ſprach, ſie habs verloren:
Altemeralte u. ſ. w.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0207" n="195"/>
            <lg n="4">
              <l>Frau Wirthin habt ihr nicht &#x017F;oviel Gewalt,</l><lb/>
              <l>Daß ihr ein'n Fuhrmann u&#x0364;ber Nacht behalt.</l><lb/>
              <l>Dazu vier Roß und Wagen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>Ey &#x017F;o viel Gewalt, das hab ich wol,</l><lb/>
              <l>Ich weiß nur nicht wie ich mich halten &#x017F;oll,</l><lb/>
              <l>Mein Mann i&#x017F;t nicht daheime:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>Er i&#x017F;t fort, i&#x017F;t u&#x0364;ber Feld,</l><lb/>
              <l>Er hat einen Beutel, darin i&#x017F;t kein Geld,</l><lb/>
              <l>Er wird bald wieder kommen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="7">
              <l>Und da das Wirthlein heime kam,</l><lb/>
              <l>Frau Wirthin hatt' einen andern Mann,</l><lb/>
              <l>Sehr u&#x0364;bel tha&#x0364;t er &#x017F;ie &#x017F;chlagen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="8">
              <l>&#x201E;Ey wollt ihr mich &#x017F;o u&#x0364;bel &#x017F;chlagen,</l><lb/>
              <l>&#x201E;So will ichs meinem Vater &#x017F;agen.</l><lb/>
              <l>&#x201E;Dazu will ichs ja wagen:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="9">
              <l>Willt fort, willt nimmer wieder kommen,</l><lb/>
              <l>So laß du mir die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el zukommen,</l><lb/>
              <l>Die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el zu deinen Ka&#x0364;&#x017F;ten:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="10">
              <l>Frau Wirthin war &#x017F;o voller Li&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Sie &#x017F;chiebet die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el wohl zwi&#x017F;chen die Bru&#x0364;&#x017F;t,</l><lb/>
              <l>Sie &#x017F;prach, &#x017F;ie habs verloren:</l><lb/>
              <l>Altemeralte u. &#x017F;. w.</l>
            </lg><lb/>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0207] Frau Wirthin habt ihr nicht ſoviel Gewalt, Daß ihr ein'n Fuhrmann uͤber Nacht behalt. Dazu vier Roß und Wagen: Altemeralte u. ſ. w. Ey ſo viel Gewalt, das hab ich wol, Ich weiß nur nicht wie ich mich halten ſoll, Mein Mann iſt nicht daheime: Altemeralte u. ſ. w. Er iſt fort, iſt uͤber Feld, Er hat einen Beutel, darin iſt kein Geld, Er wird bald wieder kommen: Altemeralte u. ſ. w. Und da das Wirthlein heime kam, Frau Wirthin hatt' einen andern Mann, Sehr uͤbel thaͤt er ſie ſchlagen: Altemeralte u. ſ. w. „Ey wollt ihr mich ſo uͤbel ſchlagen, „So will ichs meinem Vater ſagen. „Dazu will ichs ja wagen: Altemeralte u. ſ. w. Willt fort, willt nimmer wieder kommen, So laß du mir die Schluͤſſel zukommen, Die Schluͤſſel zu deinen Kaͤſten: Altemeralte u. ſ. w. Frau Wirthin war ſo voller Liſt, Sie ſchiebet die Schluͤſſel wohl zwiſchen die Bruͤſt, Sie ſprach, ſie habs verloren: Altemeralte u. ſ. w.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/207
Zitationshilfe: Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn02_1808/207>, abgerufen am 24.11.2024.