Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Er suchte dich gleich einem Schaz, Durchgehet alle Ort und Plaz, Verworfen durch der Juden List, Findt er dich unter Staub und Mist. Mit Jubel und auch Herzens Freud Er dich erblicket hat mit Freud, Grüßte dich mit Herz und Mund, Nicht gnug dich bedauern kund. Nach Möglichkeit thät er dich ehren, Er muste auch von dir anhören: "Gebt mir nur meine Händelein, "So geb ich euch den Segen mein." Dies muß die ganze Prager Stadt Bekennen, dies erfahren hat, Wie du vom Schweden sie erlößt, Der in ihr feindlich war zuerst. Auch zu der großen Pesten Zeit Hast du sie von der Pest befreit, O Jesulein streck aus deine Hand, Beschüz das liebe Vaterland. Er ſuchte dich gleich einem Schaz, Durchgehet alle Ort und Plaz, Verworfen durch der Juden Liſt, Findt er dich unter Staub und Miſt. Mit Jubel und auch Herzens Freud Er dich erblicket hat mit Freud, Gruͤßte dich mit Herz und Mund, Nicht gnug dich bedauern kund. Nach Moͤglichkeit thaͤt er dich ehren, Er muſte auch von dir anhoͤren: „Gebt mir nur meine Haͤndelein, „So geb ich euch den Segen mein.“ Dies muß die ganze Prager Stadt Bekennen, dies erfahren hat, Wie du vom Schweden ſie erloͤßt, Der in ihr feindlich war zuerſt. Auch zu der großen Peſten Zeit Haſt du ſie von der Peſt befreit, O Jeſulein ſtreck aus deine Hand, Beſchuͤz das liebe Vaterland. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0200" n="188"/> <lg n="7"> <l>Er ſuchte dich gleich einem Schaz,</l><lb/> <l>Durchgehet alle Ort und Plaz,</l><lb/> <l>Verworfen durch der Juden Liſt,</l><lb/> <l>Findt er dich unter Staub und Miſt.</l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l>Mit Jubel und auch Herzens Freud</l><lb/> <l>Er dich erblicket hat mit Freud,</l><lb/> <l>Gruͤßte dich mit Herz und Mund,</l><lb/> <l>Nicht gnug dich bedauern kund.</l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l>Nach Moͤglichkeit thaͤt er dich ehren,</l><lb/> <l>Er muſte auch von dir anhoͤren:</l><lb/> <l>„Gebt mir nur meine Haͤndelein,</l><lb/> <l>„So geb ich euch den Segen mein.“</l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l>Dies muß die ganze Prager Stadt</l><lb/> <l>Bekennen, dies erfahren hat,</l><lb/> <l>Wie du vom Schweden ſie erloͤßt,</l><lb/> <l>Der in ihr feindlich war zuerſt.</l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l>Auch zu der großen Peſten Zeit</l><lb/> <l>Haſt du ſie von der Peſt befreit,</l><lb/> <l>O Jeſulein ſtreck aus deine Hand,</l><lb/> <l>Beſchuͤz das liebe Vaterland.</l> </lg> </lg> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [188/0200]
Er ſuchte dich gleich einem Schaz,
Durchgehet alle Ort und Plaz,
Verworfen durch der Juden Liſt,
Findt er dich unter Staub und Miſt.
Mit Jubel und auch Herzens Freud
Er dich erblicket hat mit Freud,
Gruͤßte dich mit Herz und Mund,
Nicht gnug dich bedauern kund.
Nach Moͤglichkeit thaͤt er dich ehren,
Er muſte auch von dir anhoͤren:
„Gebt mir nur meine Haͤndelein,
„So geb ich euch den Segen mein.“
Dies muß die ganze Prager Stadt
Bekennen, dies erfahren hat,
Wie du vom Schweden ſie erloͤßt,
Der in ihr feindlich war zuerſt.
Auch zu der großen Peſten Zeit
Haſt du ſie von der Peſt befreit,
O Jeſulein ſtreck aus deine Hand,
Beſchuͤz das liebe Vaterland.
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