Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 2. Heidelberg, 1808.Kein ander Gut noch Beute Begehrten wir ins gemein, Denn die Gewalt auszureiten, Das Land zu machen rein; Wir fanden ja kein Rechte, Kein Schirm, kein Obrigkeit, Darum musten wir fechten, Gottes Gnad war uns bereit. Da fing sich an zu wehren Ein werthe Eidgenoßschaft; Man grif gar bald zum Gewehren, Der Feind der kam mit Kraft; Den Ernst wir da nicht sparten, Und schlugen tapfer drein, Wohl an dem Morgarten, Der Letzt wollt keiner sein. Wir schlugen da den Adel Mit aller seiner Macht, Gesträuft han wir den Wadel Dem Pfau, der uns veracht; Ein Pfeil hat uns gewarnet, Das Glück stund auf der Wag, Gar sauer han wir erarnet Zwei Sieg an selbem Tag. Der Feind that uns angreifen Mehr dann an einem Ort, Den Schimpf macht er uns reife, Wir musten laufen fort, Kein ander Gut noch Beute Begehrten wir ins gemein, Denn die Gewalt auszureiten, Das Land zu machen rein; Wir fanden ja kein Rechte, Kein Schirm, kein Obrigkeit, Darum muſten wir fechten, Gottes Gnad war uns bereit. Da fing ſich an zu wehren Ein werthe Eidgenoßſchaft; Man grif gar bald zum Gewehren, Der Feind der kam mit Kraft; Den Ernſt wir da nicht ſparten, Und ſchlugen tapfer drein, Wohl an dem Morgarten, Der Letzt wollt keiner ſein. Wir ſchlugen da den Adel Mit aller ſeiner Macht, Geſtraͤuft han wir den Wadel Dem Pfau, der uns veracht; Ein Pfeil hat uns gewarnet, Das Gluͤck ſtund auf der Wag, Gar ſauer han wir erarnet Zwei Sieg an ſelbem Tag. Der Feind that uns angreifen Mehr dann an einem Ort, Den Schimpf macht er uns reife, Wir muſten laufen fort, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0146" n="134"/> <lg n="18"> <l>Kein ander Gut noch Beute</l><lb/> <l>Begehrten wir ins gemein,</l><lb/> <l>Denn die Gewalt auszureiten,</l><lb/> <l>Das Land zu machen rein;</l><lb/> <l>Wir fanden ja kein Rechte,</l><lb/> <l>Kein Schirm, kein Obrigkeit,</l><lb/> <l>Darum muſten wir fechten,</l><lb/> <l>Gottes Gnad war uns bereit.</l> </lg><lb/> <lg n="19"> <l>Da fing ſich an zu wehren</l><lb/> <l>Ein werthe Eidgenoßſchaft;</l><lb/> <l>Man grif gar bald zum Gewehren,</l><lb/> <l>Der Feind der kam mit Kraft;</l><lb/> <l>Den Ernſt wir da nicht ſparten,</l><lb/> <l>Und ſchlugen tapfer drein,</l><lb/> <l>Wohl an dem Morgarten,</l><lb/> <l>Der Letzt wollt keiner ſein.</l> </lg><lb/> <lg n="20"> <l>Wir ſchlugen da den Adel</l><lb/> <l>Mit aller ſeiner Macht,</l><lb/> <l>Geſtraͤuft han wir den Wadel</l><lb/> <l>Dem Pfau, der uns veracht;</l><lb/> <l>Ein Pfeil hat uns gewarnet,</l><lb/> <l>Das Gluͤck ſtund auf der Wag,</l><lb/> <l>Gar ſauer han wir erarnet</l><lb/> <l>Zwei Sieg an ſelbem Tag.</l> </lg><lb/> <lg n="21"> <l>Der Feind that uns angreifen</l><lb/> <l>Mehr dann an einem Ort,</l><lb/> <l>Den Schimpf macht er uns reife,</l><lb/> <l>Wir muſten laufen fort,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [134/0146]
Kein ander Gut noch Beute
Begehrten wir ins gemein,
Denn die Gewalt auszureiten,
Das Land zu machen rein;
Wir fanden ja kein Rechte,
Kein Schirm, kein Obrigkeit,
Darum muſten wir fechten,
Gottes Gnad war uns bereit.
Da fing ſich an zu wehren
Ein werthe Eidgenoßſchaft;
Man grif gar bald zum Gewehren,
Der Feind der kam mit Kraft;
Den Ernſt wir da nicht ſparten,
Und ſchlugen tapfer drein,
Wohl an dem Morgarten,
Der Letzt wollt keiner ſein.
Wir ſchlugen da den Adel
Mit aller ſeiner Macht,
Geſtraͤuft han wir den Wadel
Dem Pfau, der uns veracht;
Ein Pfeil hat uns gewarnet,
Das Gluͤck ſtund auf der Wag,
Gar ſauer han wir erarnet
Zwei Sieg an ſelbem Tag.
Der Feind that uns angreifen
Mehr dann an einem Ort,
Den Schimpf macht er uns reife,
Wir muſten laufen fort,
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