"So muß ich in der Höllen-Gluth, "Da ewiglich verbrennen."
"Du sagst mir viel von der Höllengluth, "Du hast es doch nicht befunden, "Gedenk an meinen rothen Mund, "Der lacht zu allen Stunden."
"Was hilft mich Euer rother Mund, "Er ist mir gar unmehre, "Nun gib mir Urlaub Frau Venus zart, "Durch aller Frauen Ehre."
"Herr Tannhäuser, wollt Ihr Urlaub han, "Ich will Euch keinen geben, "Nun bleibet edler Tannhäuser zart, "Und frischet Euer Leben."
"Mein Leben ist schon worden krank, "Ich kann nicht länger bleiben, "Gebt mir Urlaub Fraue zart, "Von Eurem stolzen Leibe."
"Herr Tannhäuser nicht sprecht also, "Ihr seyd nicht wohl bey Sinnen, "Nun laßt uns in die Kammer gehn, "Und spielen der heimlichen Minnen."
"Eure Minne ist mir worden leid, "Ich hab in meinem Sinne, "O Venus, edle Jungfrau zart, "Ihr seyd ein Teufelinne."
„So muß ich in der Hoͤllen-Gluth, „Da ewiglich verbrennen.“
„Du ſagſt mir viel von der Hoͤllengluth, „Du haſt es doch nicht befunden, „Gedenk an meinen rothen Mund, „Der lacht zu allen Stunden.“
„Was hilft mich Euer rother Mund, „Er iſt mir gar unmehre, „Nun gib mir Urlaub Frau Venus zart, „Durch aller Frauen Ehre.“
„Herr Tannhaͤuſer, wollt Ihr Urlaub han, „Ich will Euch keinen geben, „Nun bleibet edler Tannhaͤuſer zart, „Und friſchet Euer Leben.“
„Mein Leben iſt ſchon worden krank, „Ich kann nicht laͤnger bleiben, „Gebt mir Urlaub Fraue zart, „Von Eurem ſtolzen Leibe.“
„Herr Tannhaͤuſer nicht ſprecht alſo, „Ihr ſeyd nicht wohl bey Sinnen, „Nun laßt uns in die Kammer gehn, „Und ſpielen der heimlichen Minnen.“
„Eure Minne iſt mir worden leid, „Ich hab in meinem Sinne, „O Venus, edle Jungfrau zart, „Ihr ſeyd ein Teufelinne.“
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„So muß ich in der Hoͤllen-Gluth,
„Da ewiglich verbrennen.“
„Du ſagſt mir viel von der Hoͤllengluth,
„Du haſt es doch nicht befunden,
„Gedenk an meinen rothen Mund,
„Der lacht zu allen Stunden.“
„Was hilft mich Euer rother Mund,
„Er iſt mir gar unmehre,
„Nun gib mir Urlaub Frau Venus zart,
„Durch aller Frauen Ehre.“
„Herr Tannhaͤuſer, wollt Ihr Urlaub han,
„Ich will Euch keinen geben,
„Nun bleibet edler Tannhaͤuſer zart,
„Und friſchet Euer Leben.“
„Mein Leben iſt ſchon worden krank,
„Ich kann nicht laͤnger bleiben,
„Gebt mir Urlaub Fraue zart,
„Von Eurem ſtolzen Leibe.“
„Herr Tannhaͤuſer nicht ſprecht alſo,
„Ihr ſeyd nicht wohl bey Sinnen,
„Nun laßt uns in die Kammer gehn,
„Und ſpielen der heimlichen Minnen.“
„Eure Minne iſt mir worden leid,
„Ich hab in meinem Sinne,
„O Venus, edle Jungfrau zart,
„Ihr ſeyd ein Teufelinne.“
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Arnim, Achim von; Brentano, Clemens: Des Knaben Wunderhorn. Bd. 1. Heidelberg, 1806, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnim_wunderhorn01_1806/96>, abgerufen am 16.02.2025.
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